9 E-Voting und Datenschutzrecht Flashcards
Was ist E-Voting?
Elektronische Wahlen
Jede Wahlmethode, mit der Stimmen auf elektronischem Weg repräsentiert/gesammelt werden können.
Definition lässt technische Umsetzung offen
Traditionelles Wahlsystem: Wahlzetter per Hand auslesen & zählen.
Urnenwahl Vorteile & Nachteile
„alt“ aber „bewährt“, „erprobt“ und „vertraut“
Wahlbeteiligung geringer als E-Voting
Intuitives Design der Stimmzettel minimieren das Problem
Gebot der Öffentlichkeit
Gebot der Transparenz (einfach für jeden durchschaubar, nachvollziehbar, nachzählbar)
Wahlrechtsgrundsätze: frei, geheim und gleich
Wer welche Stimme abgegeben hat,
bleibt bei der Urnenwahl geheim.
Weniger Barrierefreiheit*
*Für mehr Barrierefreiheit könnte man bspw. direkt in Altenheimen Wahlbüros einführen
Ist E-Voting günstiger als Urnenwahl?
Man hat mit Kostenersparnis gerechnet, da kein Papier nötig ist.
Aber Kosten sind sichtbar angestiegen.
Warum? Sicherheitsmaßnahmen
Was ist Gegenstand des E-Votings?
Am Beispiel der Bundestagswahl
Grundgesetz besagt, dass “die Abgeordneten des Deutschen Bundestages […]
in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt” werden.
Man darf Entscheiden, muss aber nicht.
Jede Stimme gleichwertig
Niemand kennt Wahlentscheidung.
allgemein -> jeder Deutsche
unmittelbar -> direkter Wählerwille - keine Wahlmänner
frei -> Staat verpflichtet nicht zu Entscheidung
gleich -> jeder gleiches Stimmgewicht
geheim -> Wahlentscheidung kennt niemand
Vorteile des E-Votings
Schneller, modern, zukunftsorientiert
Mehr Wahlbeteiligung
Ungültige Stimmabgaben werden verhindert
Barrierefrei & leichtere Auslandswahlen (I-Voting)
Nachteile des E-Voting
Kosten gestiegen (wegen Sicherheitsmaßnahmen)
Black-Box-Systeme (kein Politiker kennt System)* → Speicherung, Berechnung verborgen
Keine Nachzählbarkeit -> Fehlende Papierbackups
Meist proprietäre Soft-/Hardware (nur auf einem herstellereigenen Computermodell einsetzbar; herstellergebunden)
Technische Probleme*
Wählerbeeinflussung (Family Voting -> nicht frei/gleich, Erpressung, Stimmenkauf)
Benachteiligung von Wählern ohne Internet / Technik-Verständnis
Hacker-Attacken, Phishing, Viren, Trojaner,
Lauschangriffe, Malware, Spyware,
DoS -Denail of Service, Rückverfolgbarkeit
Wählerbeeinflussung durch Family Voting -> Nicht frei/gleich!!!
*Privatanwender haben Systeme entwickelt.
Source Code muss public gemacht werden und von Fachleuten geprüft werden
I-Voting vs. E-Banking
Konflikt: Beim I-Voting möchte man die _________ aber auch die ________________!
E-Banking: Identifikation/Authentifizierung des Benutzers
Konflikt: Beim I-Voting möchte Anonymität aber auch Nachvollziehbarkeit, um Manipulationen auszuschließen
Gegenstand des E-Votings
Vergleich Urnenwahl vs I-Voting
Grundgesetz besagt, dass “die Abgeordneten des Deutschen Bundestages […]
in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt” werden.
Bei Urnenwahl gegeben.
Bei I-Voting nicht frei & gleich, da Leute über die Schulter gucken und ggf. mitbestimmen können.
Warum ist E-/I-Voting keine gute Wahl für die Bundestagswahl?
Schwache und unvollständige Standards
Nicht klar, ob Hard/Software sicher genug
Anonymität vs Nachvollziehbarkeit, um Manipulationen auszuschließen
E-Voting setzt blindes Vertrauen in Technik voraus -> Gefährdet Sicherheit des demokratischen Prozesses !!!
Probleme des E-Votings am Beispiel der Schweiz
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Die Schweiz hat jahrzehnte lang versucht, das E-Voting einzusetzen -> Wurde 2019 gekippt weil nicht sinnvoll einsetzbar.
Sie versuchen einen Restart des Systems mit der Vorgabe, dass es vollkommen offengelegt werden muss.
2021 Post legt Teil des neuen E-Voting-Systems offen
2020 E-Voting: Neustart mit Altlasten
2019 Elektronische Stimmabgabe –E-Voting im Hackertest: Kritik an allen Enden
2019 Schweizer E-Voting – Code entspricht nicht dem Standard
2019 Digitale Demokratie – Wie E-Voting zu einem Kampf um die Demokratie wurde
2020: Datenschutz-Jahresrückblick
„Nicht Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts,
sondern Vertrauen.“
Was ist mit diesem Zitat gemeint?
„Internet-Verbände kritisieren: Keine DSGVO-Zertifizierung für Cloud-Angebote.“ - Computerwoche.de
Alle wollen Daten -> wer Daten hat, regiert die Welt
Gesammelte Daten -> Menschen haben Gefühl der Ohnmacht, da sie nicht wissen, wer was über sie weiß.
Firmen, die langfristig Vertrauen aufbauen, gewinnen.
Marktlücke: Datenschutz-Berater für kleinere/mittelständige Unternehmen
- Gibt es eine Datenschutzgrundverordnung für Cloud-Angebote?
- Ich vertraue meine Daten einem amerikanischem Cloud-Unternehmen an. Welche Behörden sind dafür zuständig?
- Warum ist Datenschutz 2020 wichtiger denn je?
- Es gibt keine DSGVO für Cloud-Angebote.
DSGVO = Datenschutzgrundverordnung
- Dortigen Behörden sind zuständig -> NSA hat Zugriff auf alle Daten dort!
(selbst dann, wenn der Server in Deutschland ist)
- Unternehmen haben aus Kostengründen selbst kein Interesse an Datenschutz
Daher sind DSGVO Bußgelder nötig. Im 1. Halbjahr 110 Bescheide.
H&M Rekordsumme von 35. Mio. Strafgeld
Was ist das Problem an (kostenlosen) Apps und Smart Devices?
Kostenlose Apps greifen Daten ab!
Datenhandel ist ein sehr lukratives Szenario! D:
„Gefakte“ Abschaltvorrichtungen (es wird vielen Usern vorgegaukelt, dass es abgeschaltet ist. Dabei sendet es weiterhin Daten)
Kein Fernseher ohne Internetzugang, ohne Kamera und ohne Mikrofon.
Datenschutz
Never EndingStories –SocialMedia
Woran musste Facebook, Google & Co.
mehrmals erinnert werden?
An die soziale Verantwortung
Es gab
Skandalen um Datenschutz und
manipulierte Produktqualität
Monopolisierung und Wettbewerbsverzerrungen bei Amazon, Apple und Microsoft.
Zentrale Probleme: Fake News und Filter Bubbles
Anti-Terror
Vorratsdatenspeicherung bei der Telekommunikation
- Wann dürfen Online-Durchsuchungen am Computern erfolgen?
- Ist Online-Durchsuchung von Computern allgemein akzeptabel?
- Demokratie braucht aber freie und _____________ Informationsflüsse!
- Was ist gemeint mit “Verfügbarkeit weckt Begehrlichkeiten”?
Höchst private Informationen im staatlichen Zugriff
Von einer Sondermaßnahme zur Standardmaßnahme
Computer werden oft gemeinsam genutzt
- Nur bei besonders schwerwiegenden Straftaten sind Online-Durchsuchungen am Computern erlaubt.
Unbemerktes
Durchsuchen der Daten auf dem Computer oder „Mitschreiben“ zukünftiger Tasteneingaben
Online Aktivierung und Steuerung angeschlossener Peripheriegeräte (Mikrofon, Kamera,…)
- Online-Durchsuchung von Computern ist
nicht akzeptabel: Privatsphäre auch bei anderen eingeschränkt, wenn PC des Täters von Familienmitgliedern genutzt wird.
Nur bei besonders schweren Straftaten!!! Problem -> Sondermaßnahme wird immer “normaler” und dadurch zur Standardmaßnahme.
- Demokratie braucht aber freie und unbeobachtete Informationsflüsse!
- Verfügbarkeiten weckt Begehrlichkeiten → Man ist geneigt, Kundendaten statistisch auszuwerten
Gesellschaftliches Verhaltensmuster:
„Demokratie braucht freie und unbeobachtete Informationsflüsse“
„Verfügbarkeit weckt Begehrlichkeiten“