8.Wahlsystem und Parteien Flashcards
Wahlen
Definition
Technik zur Bildung von Körperschaften oder zur Bestellung einer Person in ein Amt
Zentraler Modus zur Machtübertraung in Demokratie
Wahlen
Funktionen Demokratie, Mehrparteien und Einparteien Autokratien
Legitimation
Demo.: zentral
Mehrpar.: eingeschränkt
Einpar.: nachgeordnet
Rekrutierung
Demo.: zentral
Mehrpar.: eingeschränkt
Einpar.: nachgeordnet
Kontrolle
Demo.: zentral
Mehrpar.: gering
Einpar.: nein
Partizipation
Demo.: freiwillig
Mehrpar.: eingeschränkt
Einpar.: forciert
Wettbewerb
Demo.: Hoch
Mehrpar.: eingeschränkt
Einpar.: nein
Wahlrecht
Sinne
Grundsätze
Weitem Sinne:
-rechtliche Regelungen Bezug aufs Wählen
Engem Sinne:
- rechtliche Vorraussetzungen des Wählens und Gewähltwerdens
Grundsätze:
- allgemein
- gleich
- unmittelbar
- frei
- geheim
Wahlsystem
Definitionen
Engeren Sinne
-Modus, Wähler ihre Partei-/Kandidatenpräferenzen in Stimmen ausdrücken und Mandaten übertragen
Wahlsystemfragen sind Machtfragen
-fundamentalste Element einer Repräsentativen Demokratie (Lijphart)
Wahlsystem Bewertungskriterien
Repräsentation
Regierbarkeit
Personalisierte Repräsentation
Verständlichkeit
Legitimität
Regelungsbereiche des Wahlsystems
Wahlkreiseinteilung
Wahlwerbung
Stimmgebung
Verrechnungsverfahren
Wahlkreiseinteilung
Malapportionment
District magnitude
Wahlkreiszuschnitt
Wahlkreis= räumliche Einheit
Wählerzuweisung - Wähler pro Mandat
Malapportionment
-Grad der ungleichen Zuweisung von Wähler pro Mandat
District magnitude (Wahlkreisgröße):
-Anzahl der Mandate pro Wahlkreis
EPWK(Einpersonenwahlkreise)
-kleinstmögliche Wahlkreisgröße
MPWK(Mehrpersonenwahlkreise)
- größtmögliche Wahlkreise
- > Wahlkreis für gesamtes Wahlgebiet
Größere Wahlkreise Tendenz proportionaler Überführung der Präferenzverteilungen in Mandatsanteilen (begünstigt kleinere Parteien)
Wahlkreiszuschnitt
- geographische Grenzziehung
- Beeinflussung aus Wahlstrategischen Gründen -> Gerrymandering
Wahlwerbung
Welche Form Kandidaten den Wählern gegenüber treten
Einzel oder Listenkandidat
-Listen: starr, lose gebunden, frei
Stimmgebung
Anzahl der Wähler zu Verfügung stehen Stimmmen
Form der Stimmabgabe
Stimmabgabe als:
- Einzelstimmgebung
- Präferenzstimmgebung
- Mehrstimmgebung
- Zweitstimmgebung
Verrechnungsverfahren
Überführung von Stimmen in Mandate
Entscheidungsregel
-Quorum
Majorzregel (Mehrheitswahl)
- relative Mehrheitswahl
- absolute Mehrheitswahl
Proporzregel (Verhältniswahl)
-mit Sperrklausel
-ohne Sperrklausel
(Deutschland 5% Hürde oder 3 Direktmandate)
Wahlsysteme Vergleich
Grundtypen
- Mehrheitswahl
- Verhältniswahl
Entscheidungsregel
- Mehrheit siegt
- Anteil entscheidet
Repräsentationsprinzip
- Mehrheitsbildung
- Abbild der Wählerschäft
Repräsentationsprinzip -> zwei Grundtypen
Entscheidungsregel -> drei Grundtypen
Mehrheitswahlsysteme
Relative Mehrheitswahl im EWK
Alternative Stimmen
Block Vote
SNTV (Single non-transferable vote)
Absolute Mehrheitswahl in EWK
Verhältniswahlsysteme
Reine Verhältniswahl
Verhältniswahl mit Sperrklausel
Single Transvarable vote (STV)
Kombinierte Wahlsysteme
Parallelsystem
- Grabenwahlsystem
- > Mehrheitswahl und Verhältniswahl vollständig getrennt (Japan)
Kompensatorisches Wahlsystem
-Stimmen ohne Erfolg werden in Verhältniswahl zusätzlich verrechnet
Personalisiertes Wahlsystem
-beeinflusst nur personelle Zusammensetzung nicht parteipolitisch
(Deutschland)
Wirkung von Wahlsystemen
Effekte
Mechanischer Effekt
-Verteilung
Psychologischer Effekt
- auf Wähler
- > Präferenzen
- > Wahl eines Kandidaten
- auf Parteien
- > Wahlergebnis
Wirkung
Duvergers Soziologische Gesetze
Verhältniswahl
- Vielparteiensystem
- starre unabhängige stabile Parteien
- > proportionaleren Umsetzung von Stimmen in Mandate
- > höhere Fraktionalisierung des Parteiensystems
Mehrheitswahl
- Vielparteiensystem
- elastische abhängige verhältnismäßig stabile Parteien
Relative Mehrheitswahl
- Zweiparteiensystem
- abwechselnde große unabhängige Parteien
Hypothetische Auswirkungen
Mehrheits.:
- Zweiparteiensystem
- stabile Regierung
- parteiliche Mehrheitsbildung
- eindeutige Zurechnung der politischen Verantwortung
Verhältnis.:
- Chancen für neue politische Strömungen
- gerechte Repräsentation
- Koalitionsbildung
Wirkung von Wahlsystemen
Konsens der Forschung
Mehrheitswahlsystem
-homogene Gesellschaft
Verhältniswahlsystem
-heterogene gespaltene Gesellschaft
Wirkung von Wahlsystemen
Konsens der Forschung
Mehrheitswahl
Parteienkonzentration
Einparteienregierung
Konkurrenz der Parteien
Begünstigt Regierungswechsel
Stabiles Parteiensystem (Parteienzahl)
Wirkung von Wahlsystemen
Konsens der Forschung
Verhältniswahl
Repräsentation aller gesellschaftlicher Strömungen
keine künstliche Mehrheiten, Koaltionsregierungen
Gesellschaftliche Integration durch Aushandeln
Keine extremen Umschwünge
Keine Zenentierung des Parteiensystems
Wahlverhalten
Ansätze zur Erklärung
Soziologischer Ansatz
- mikrosoziologischer Ansatz
- Makrosoziologischer Ansatz
Sozialpsychologische Ansatz
Ökonomischer Ansatz (rational Choice)
Wahlverhalten
Soziologischer Ansatz
(Mikro)
Individuen in vergleichbaren sozialen Positionen
- > vergleichbare Interessen
- > vergleichbares Wahlverhalten
Gruppenzugehörigkeit und Gruppennormen
->homogenes Wahlverhalten
Erklärt nicht spezifische Wahlentscheidung
Wahlverhalten
soziologischer Ansatz
(Makro)
Cleavage-Modell
Parteien politisieren gesellschaftliche Spaltungslinien
Parteien Vertreter von Gruppeninteressen
Soziostrukturelle Gruppenzugehörigkeit (Interessen)
+
Sozial-moralische Millieus(Werte)
->prägen Wahlentscheidung
Wahlverhalten
Sozialpsychologische Ansatz
Zusammenwirken von drei Faktoren
Kurzfristig:
- kandidatenorientierung
- issue-Orientierung
Langfristig
- Parteienidentifikation
- > langfristige affektive Bindung an eine Partei
- > psychologische Parteienmitgliedschaft
- > veränderbar aber relativ stabil
Wahlverhalten
Ökonomischer Ansatz
Jeder Bürger gibt seine Stimme der Partei mit dem persönlichen größtem Vorteil
Trifft Wahlentscheidung aufgrund:
- individuellen Parteiendifferenzials
- Trendfaktors
- Performance ratings