5. Quantitative Forschungsmethoden Flashcards

5. Quantitative Forschungsmethoden

1
Q

Methoden der Datenerhebung in der Psychologie

A

1. Befragen:

  • mündlich vs schriftlich
  • freie vs festgelegte Antwortmöglichkeiten (qualitativ vs quantitativ)
  • einzeln vs in der Gruppe
  • Grad der Standardisierung

2. Beobachten:

  • offen vs verdeckt
  • teilnehmend oder nicht
  • ins Geschehen eingreifen oder nicht
  • Grad der Standardisierung

Die Wahl der Kombination hängt von der untersuchten Fragestellung und den zur Verfügung stehenden Mitteln ab

Non-reaktive Beobachtungen sind z.B. Statistiken und Archive oder Graffiti.

Die Selbstbeobachtung spielte in den Anfangsjahren der Psychologie eine große Rolle, braucht aber Übung.

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2
Q

Schritte beim Erstellen von standardisierten Fragebögen und Tests

A
  1. Theoretische Vorarbeit: es muss eine brauchbare Theorie vorhanden sein. Aus dieser Theorie leitet sich ab, wonach man fragen sollte​​
  2. Form des Fragebogens: Fragen oder Aussagen, wie lang ungefähr etc?
  3. Auswahl der Items:
    * Faktorenanalyse: erfassen die Items tatsächlich ähnliche Inhalte wie die latente Variable?
  4. Itemanalyse:
  • Schwierigkeitsanalyse
  • Trennschärfeanalyse
  1. Reliabilitätsbestimung
  2. Validitätsbestimmung
  3. Normierung: Z-Standardisierung = Umwandlung der Ergebnisse in vergleichbare Werte
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3
Q

Itemanalyse

A

Zwei Bestandteile:

1. Schwierigkeitsanalyse

  • wie wahrscheinlich wird das Item richtig gelöst oder mit “ja” beantwortet?
  • Häufiges Ziel: Viele mittelschwere Aufgaben und einige sehr leichte und sehr schwere, damit man Unterschiede zwischen den Probanden entdeckt
  • Ausnahme: Test für Hochbegabte, ausschließlich sehr schwierige Aufgaben

2. Trennschärfeanalyse

  • Trennschärfe eines Items: wie gut ist das gesamte Testergebnis aufgrund der Beantwortung dieses einzelnen Items vorhersagbar? Wie gut repräsentiert das Item den gesamten Test also?
  • Ziel: möglichst hohe Trennschärfe
  • Problem: Je größer die Schwierigkeit, desto kleiner die Trennschärfe

–> Kompromiss zwischen Schwierigkeit und Trennschärfe finden.

Die Itemanalyse führt in der Regel zu einer Verringerung der Itemzahl.

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4
Q

Befragung - Probleme bei der Gestaltung und Anordnung von Items für den Fragebogen

A

1. Soziale Erwünschtheit: Bestreben gesellschaftlich erwünschten Vorstellungen zu entsprechen

  • kann entgegengewirkt werden durch Formulierung der Fragen
  • oder alternativ: im Nachhinein kann die Tendenz einer Person, sozial erwünscht zu antworten, bestimmt werden und so kann man den Effekt schätzen

2. Zusatzinformationen in der Frage: z.B. andere Überschrift auf dem Fragebogen oder Verändern der Vergleichsrichtung bei Fragen

3. Gestaltung der Antwortvorgaben:

  • 0 - 10 Rating-Skala vs -5 - 5 Rating-Skala
  • Reihenfolge der Antwortvorgaben

–> gleiche Skala über verschiedene Studien hinweg verwenden

4. Praktische Interpretation von Skalenwerten:

  • Skalenwerte sind oft nicht eindeutig interpretierbar. Was bedeutet ein Depressionslevel von 5?

–> verbinde Skalenwerte mit Verhaltensmaßen, z.B. schau dir den Zusammenhang zwischen Depressionslevel und Selbstmordwahrscheinlichkeit an

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5
Q

Befragung - Probleme bei der Durchführung

A

1. Interviewereffekte

  • Personenmerkmale des Interviewers wie Geschlecht, Attraktivität, Stimme etc können die Antworten beeinflussen - auch der Interviewer selbst kann unbewusst von seiner Erwartung beeinflusst werden und sein Verhalten dem Probanden anpassen

2. Antwortverweigerung

  • häufiger Grund: Anonymitätsbedenken
  • kann durch Aufwandsentschädigung und/oder ausreichende Erklärung zum Zweck der Studie verringert werden
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6
Q

Beobachtung - Fehlermöglichkeiten und Gegenmaßnahmen

A
  • Reaktivität: Der Prozess des Beobachtens kann das Verhalten des Beobachteten beeinflussen
  • z.B. Hawthorne-Effekt: die wissenschaftliche Untersuchung von Arbeitern erhöhte deren Produktivität
  • z.B. Waffen-Effekt: Hinweisreize im Raum, die mit Aggression assoziiert werden, lösen aggressive Gedanken und aggresives Verhalten aus

–> Gegenmaßnahmen für Reaktivität:

  • nichtreaktive Messverfahren (bei biopsychologischen Maßen, die die Vpn kaum steuern können, z.B. Kortisolspiegel)
  • indirekte/implizite Messverfahren oder Coverstory –> die Vpn wissen nicht, was eigentlich gemessen wird
  • den Vpn Anonymität zusichern
  • die Vpn wissen nicht, dass sie in einer Untersuchung sind (nur bei Feldstudien möglich, nicht im Labor)
  • Rosenthal-Effekt: Testergebnisse sind unterschiedlich je nachdem welche (unbewussten) Erwartungen die Versuchsleiter and die Probanden haben (kluge vs dumme Ratten)
  • Observer-Biases: Effekte, die die Wahrnehmung des Beobachters systematisch verfälschen
  • z.B. Halo-Effekt: Der Gesamteindruck beeinflusst die Wahrnehmung anderer Merkmale (z.B. falls Gesamteindruck unsympathisch fallen negative einzelne Merkmale stärker auf)
  • z.B. Observer-Drift: Der Standard des Beobachters verändert sich über die Zeit hinweg (kann durch hohes Maß an Standardisierung stark eingeschränkt werden) - Interpretationsfehler
  • Ungenaue Beobachtungen
  • Interpretationsfehler: z.B. halten wir schnell sprechende, schöne Menschen für kompetenter unabbängig vom Inhalt
  • Gedächtnisfehler

–> allgemeine Gegenmaßnahmen: Verminderung der Fehleranfälligkeit durch Schulung der Beobachter und durch hohes Maß an Struktur (Standardisierung)

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7
Q

Vorteile der Datenerhebung im Internet

A
  • Zeitökonomie
  • Diversifizierung der Stichprobe
  • Stichprobengröße und Teststärke
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8
Q

Warum diese Methodenvielfalt in der Psychologie?

A
  • weil Erleben, Verhalten und Handeln oft nicht direkt beobachtbar sind
  • weil die Forschungsfragen teilweise sehr unterschiedlich sind
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9
Q

Wissenschaftliche Beobachtung

A

Wissenschaftliche Beobachtung ist die

  • systematische und regelgeleitete Registrierung des Auftretens bzw. der Ausprägung von ausgewählten, psychologisch relevanten Merkmalen oder Ereignissen
  • Gesamtheit der Ereignisse kann nicht erfasst werden, zu komplex, daher: Zeitstichprobe oder Ergeignisstichprobe
  • Beobachtungsplan: was soll beobachtet werden, welche Aspekte sind relevant, wie wird protokolliert etc

–> Sicherung von Reliabilität, Objektivität und Validität

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10
Q

Semantisches Differential

A

Ein Semantisches DIfferential liefert Poralitätsprofile für eine schnelle Orietierung über die Unterschiede in bestimmten Merkmalen zwischen den Merkmalsträgern. (z.B. Unterschied zwischen Ingenieur und Heilpraktiker hinsichtlich verschiedener Charaktereigenschaften).

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11
Q

Ratingskala - Urteilstendenzen

A

Zwei Arten:

  • unipolare Ratingskala (0: unruhig, 5: ruhig)
  • bipolare Ratingskala (0: angespant, 5: ruhig)

Urteilstendenzen:

  • Tendenz zur Mitte: Extremurteile werden vermieden
  • Gedankenlose Reproduktion: bei ähnlich erscheinenden Items wird nach der ersten Antwort diese einfach reproduziert –> Gegenmaßahme: Mischung von Fragen oder Umswitchen der Pole der Skala
  • Primacy-Effekt: anfängliche Urteile beeinflussen die weiteren. Z.B. wenn der erste Wert extrem hoch ist, dann werden die folgenden auch vergleichsweise hoch sein, der erste Wert dient als Referenz –> Gegenmaßnahme: systematische Veränderung der Itemreihenfolge über die Befragten hinweg
  • Halo-Effekt: Beurteilung einzelner Merkmale werden von der Gesamtbeurteilung oder der Beurteilung anderer Merkmale des Merkmalsträgers beeinflusst –> Gegenmaßnahme: klare Information über die Unterschiede zwischen den Merkmalen geben
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12
Q

Verfälschungen von Testergebnissen - Gegenmaßnahmen

A

bei Leistungstests:

  • Distraktoren (plausibel erscheinende falsche Antworten) oder Ratekorrektur

bei Persönlichkeitstests:

  • ausbalancierte Antwortvorgaben
  • Aufforderung zu korrektem Testverhalten
  • Kontrollskalen: erfassen die Tendenz von Personen, sozial erwünscht zu antworten
  • Randomized-Response-Technik: Durch Vorgabe einer Regel für zufällige unehrliche Antworten (z.B. immer wenn 6 gewürfelt) kan man auf Gruppenebene das Ausmaß der Antwortverfälschungen schätzen
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13
Q

Biopsychologie Messungen

A

Periphäres Nervensystem:

Elektrodermale Aktivität:

  • Messung der Hautleitfähigkeit über die Tätigkeit der Schweißdrüsen
  • liefert Hinweise auf emotionale Zustände wie Angst

Elektromyogramm (EMG):

  • erfasst Muskelaktivität, ein Indikator für Anspannung, Schmerz, affektive Zustände, emotionale Reaktionen

Elektrookulogramm und Eyetracker:

  • Rückschlüsse auf Aufmerksamkeit und die Allokation kongnitiver Ressourcen

Elektrokardiogramm (EKG):

  • erfasst Herzrate und Herzratenvariabilität
  • Hinweise auf Stress, Emotionen und depressive Zustände

Hormon- und Immunsystem:

  • z.B. Kortisol –> Stress

Zentrales Nervensystem:

Elektroenzephalogramm (EEG):

  • erfasst elektrische Potenziale neuronaler Aktivität
  • Spontanaktivität: ständig auftretende rhythmische Potenzialänderungen

Computertomographie (CT):

  • Bild durch Röntgenstrahlung

PET:

  • welche Strukturen sind bei der Bearbeitung kognitiver Aufgaben aktiv

Magnetresonanztomographie (MRT):

  • z.B. Bild vom Hirn

Artefakte bei physiologischen Messungen: Signale, die durch Radios oder Handy verursadth werden und die Messung verfälschen

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