5 Entwicklungsphasen der öffentlichen Verwaltung in Deutschland Flashcards
5.2.0 Verwaltungsreformen
Verwaltungsreformen sind geplante Veränderungen von organisatorischen, rechtlichen, personellen und fiskalischen strukturen der verwaltung.
5 Phasen bzw. themen der verwaltungsreform in deutschland
- aktive politik bzw. kommunale Gebietsreform (Ende 60er/A70er)
- die bemühungen um entbürokratisierung und verwaltungsvereinfachung (begonnen ende 70er)
- Die diskussion um bürgerämter, bürgernähe und bürgergesellschaft. (begann e70er)
- die betriebswirtschaftlich inspirierte binnenmodernisierung der verwaltung im zuge der PM bewegung und d. privatisierungs und liberalisierungsdiskusson (A 90er)
- die neueren verwaltungsstrukturrefortmen in den Bundesländern (A21jhdt)
5.2.3a Bürgernähe, Bürgerämter und Bürgergesellschaft
In dem Maße in dem staatliche Interventionstätigkeiten zunehmen, Probleme der Leistungsfähigkeit staatlichen handelns offensichtlicher werden, öffentliche verwaltungen den anliegen der bürger immer weniger entsprechen und die wirksamkeit bestimmter dienstleistungen von der mitwirkung der bürger abhängig ist, bekommen vorstellungen von einer bürgernahen verwaltung eine stärkere bedeutung. bürgernähe bezieht sich in erster linie auf den prozess der politikumsetzung, nicht auf den der politikformulierung.
Gestaltungselemente wie die information und partizipation der bürger, die räumliche verteilung des leistungsangebotes, die zeitlichen spielräume, die räumlich baulichen gegebenheiten, die organisation der verwaltungstätigkeiten.
5.2.2b Das Bürgeramt
Ausgangspunkt des Bürgeramtes ist die absicht, die meisten publikumsintensiven dienstleistungen für die bürger an einer stelle zu bündeln. die maßgeblichen prinzipien zur verwirklichung der kundenorientierung sind hierbei:
aufgabenintegration aus der sicht der kunden;
Beschäftigungsbeteilugung.
Dezentralisierung der kommunalverwaltung
Verändert wird mit bürgeramtsstrukturen vor allem die horizontale arbeitsteilung. Die einführung von bürgeramtsstrukturen führ zudem nicht nur zu einer steigerung von servicequalität, und arbeitsqualität, sondern es stellen sich auch deutliche produktivitätseffekte ein.
5.2.2c Einschub aktivierender Staat
Die Wende vom schlanken zum aktivierenden Staat mit seinen Schlagworten von der förderung des bürgerschaftlichen engagements der bürger- und zivilgesellschaft sowie vom sozialkapital zeigt zudem auch eine veränderte Problemsicht an.
Die probleme politischer steuerung werden nun nicht mehr nur dem staat, oder der bürokratie zugewiesen, sondern auch der gesellschaft selbst. es kommt nun auf die einbeziehung von gesellschaftlichen akteuren statt auf die steuerung und versorgung top down an
5.2.2d Bürgerkommune
Im Rahmen der Bürgerkommune sind zunehmende Versuche sichtbar, die bürger (wieder) in die öffentliche dienstleistungsproduktion einzubeziehen. Zu nennen sind neue formen der [selbstverwaltung] (Klubhäuser, Schwimmbäder, Sportanlagen), Formen der {selbstorganisation] und [Selbsthilfe] von vereinen und initiative, sowie die förderung [individuellen engagements] ;
Nicht die Frage, wie die Verwaltung am einfachsten und korrektesten verschieden leistungen erstellt, sonderndie frage, welchen nutzen öffentliche angebote und leistungen für kunden und bürgerschaft haben, steht im mittelpunkt der verwaltungstätigkeit.
5.2.2e Kooperative Demokratie
Zusätzlich zum erfolgten ausbau der Kundenorientierung beinhaltet dieses leitbild (aktivierender Staat) eine notwendige ergänzung repräsentativer entscheidungsformen durch elemente direkter und kooperativer demokratie.
kooperative demokratie ziel darauf ab, unter den derzeitigen rahmenbedingungen in kooperation mit der kommunalpolitik und verwaltung die beteiligungsmöglichkeiten der bürger auszubauen.
5.2.4a New Public Management
Das New Public Management richtet den Fokus auf die betriebswirtschaftlich inspirierte Binnen-modernisierung der Verwaltung und die Neuausrichtung der Staatsausgaben.
NPM zielt auf die Analyse und Gestaltung von Managementprozessen einzelner Verwaltungs-einheiten ab. Beabsichtigt ist eine Neuorganisation der Aufgabenerledigung durch staatliche und kommunale Institutionen und eine Neubewertung der Staatsaufgaben. Das NPM geht davon aus, dass sich Konzepte modernen betriebswirtschaftlichen Managements mit Erfolg auf die öffentliche Verwaltung übertragen lassen.
Dem Leitbild der derzeitigen bürokratischen und zentralistischen Steuerung wurde das neue Leitbild einer ergebnisorientierten, transparenten und dezentralen Steuerung entgegengesetzt.
Implizit greifen alle Konzepte eines NPM auf ein Verständnis von Organisationsveränderung zurück, welches davon ausgeht, dass an verschiedenen Führungsfunktionen (Strukturen, Personal, Aussenverhältnis) gleichzeitig angesetzt werden muss. Die Grundvoraussetzung für eine systematische Steuerung ist die Schaffung von organisatorisch abgrenzbaren Einheiten im Sinne von Verantwortungszentren (dezentrale Ressourcenverantwortung), was mit engem Zusammenhang mit der Trennung von Politik und öffentlicher Verwaltung steht.
Politik soll die Ziele und Rahmenbedingungen setzen, die Erfüllung der Leistungsaufträge kontrollieren und somit in die Rolle eines Auftrag- und Konzeptgebers hineinwachsen. Die Verwaltung ist hingegen für die Erfüllung der Leistungsaufträge und einem Bericht über Auftragsvollzug und Abweichungen zuständig.
5.2.4c Fazit New Public Management
Die Realisierung des Kernmodells ist gemessen an den Zielvorgaben weit hinter den Reformabsichten zurückgeblieben.
Deutlich werden neben dem positiven wertungen im bereich des ausbaus des kundenoriontierung und den nicht erreichten zielvorgaben im bereich der effizienzsteigerung und der optimierung der politischen steuerung einige nichtintendierte oder sogar kontraintentionale wirkungen wie die motivationsverluste bei mitarbeitern ,
verschlechterungen im bereich politisch strategischer steuerung, neue bürokratisierungstendenzen durch produkte, kennzahlen und indikatoren und steigende Transaktionskosten.
5.2.4b Kontraktmanagement und Kundenorientierung (gehört zu Haupttext NPM)
In diesem Zusammenhang kommt Konzepten eines Kontraktmanagements besondere Bedeutung zu. Politik und Verwaltung treffen eine Vereinbarung über die von den Fachbereichen zu erzeugenden Leistungen und Produkte. Sowie über die dafür vorgesehenen Budgets.
Wesentliche Prinzipien der Kundenorientierung sind die Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kunden, die Permanente Verbesserung von Produkt, Service und Informationsqualitäten und die Optimierung von Arbeitsabläufen.
5.2.6a Erfahrungen aus den bisherigen Verwaltungsreformen (klassische Reformerfahrungen)
- Staatliche Programme werden massiv durch die relative autonomie der durchsetzungsinstanzen beeinflusst. Neben der Festlegung der Ziele ist einer VR ist daher die Festlegung der Umsetzungsprozesse von gleicher Bedeutung.
- Verwaltungsreformen scheitern nicht so sehr an fehlenden konzepten, sondern an starken beharrungskräften in den Organisationen. Ohne externen Druck reicht die innovationsfähigkeit der verwaltung nicht aus, um zu strukturellen veränderungen zu kommen
- Am reformfähigsten ist generrell die kommunale ebene, da sie am staörksten unter öffentlichkeitsruck steht. und am wenigsten autonom ist. je autonomer eine verwaltung, desto reformresistenter ist sie.
- Es bedarf immer der schaffung eines institutionellen und auch individuellen eigennutzes und einer aktiven gestaltung von konfigurationsprozessen in umzugstaltenden oirganisationen. immer dann, wenn eine reformprozess gewinner und verlierer innerhalt einer organisation produziert, verschärfen sich die mikropolitischen auseinandersegtzungen.
- Auifgaben und institutionen -spezifische differenzierungen erscheinen erfolgreicher durchzusetzen als globalkonzepote dies liegt vor allem an der vielgestaltigkeit öffentlicher verwaltungen, die sich eines generellen forttschritts generell versperrt.
- BEi umfassenden veränderungsprozessen in organisationen muss immer ein vorübergehender funktionsvreluft in kauf genommen werden
5.2.6b Reformstrategie der unechten Aufgabenkritik
Mit der neuen Reformstrategie der unechten Aufgabenkritik werden einige kritische faktoren klassischer Reformvorhaben unterbunden. Die politik entwirft umfassende ressortübegreifende reformkonzepte ohne einbeziehung der zu blockaden neigenden (ministerial)verwaltung, aber unter der ausnutzung der machtkonstellationen in land.. mittels stark strukturierter und kontrolleirter umsetzungsprozesse und externem druck werden einsparvorhaben und die erreichung der formalen reformziele sichergestellt.
Der siegeszug dieser strategie kann als lernprozess der politik gedeutet werden. Zum einen erwiesen sich inkrementalistische reformsnaätze als zu zeitaufwändig für regierungen sowie aufgrund überparteilicher kompromissorientierung
of als inhaltlich unbefriedigend.
5.2.6c Ergänzung unechte Aufgabenkritik (Kritik an der unechten Aufgabenkritik)
Auch entbindet die neue Strategie von dem Zwang, die vorschläge aus einer echten dh fachlichen und nicht ausschließliche politisch begründeten aufgabenkritik berücksichtigen zu müssen.
und schlimmstenfalls an blockadehaltungen der verwaltung zu scheitern. wurde früher nach dem was , also nach den inhalten einer optimalen verwaltungsreformgefrgt, so liegt haute der fokus auf dem wie der umsetzungsstrategie.
5.2.6d Ergänzung unechte Aufgabenkritik (Inkrementalismus)
Inkrementelles vorgehen hat den erheblichen vorteil, dass historische , fest in der tradition des landes und der verwaltung verwurzelte kulturelle prägungen ebenso wie funktional erfolgreiche Lösungen berücksichtigt werden können.
Die bisherigen empirischen Erfahrungen deuten darauf hin, dass die strategie der unechten aufgabenkritik möglicherweise zu nicht unerheblichen einbußen an leistungsqualität führen könnte.
