5 | Besteuerung im Konzern Flashcards
BEISPIEL: Beteiligungsertragsbefreiungen
Die österreichische X-GmbH hält seit einigen Jahren mehrere Beteiligungen, aus denen sie im
Jahr X0 Gewinnausschüttungen erhält. Steuerliche Auswirkungen bei der X-GmbH?
- H-SARL in Haiti (7% Beteiligung) € 16.000 (keine Amtshilfe)
- österreichische Ö-GmbH (7% Beteiligung) € 8.000
- deutsche D-GmbH (7% Beteiligung) € 4.000
- ungarische Textil Product Kft (7% Beteiligung, „HU-KSt“ = 9%) € 7.000
LÖSUNG:
H-Sarl:
- 7% Beteiligung
- Drittland ohne Amtshilfe
- KöSt-Pflicht, da weder § 10 (1) Z6. Befreiung für Portfoliodividenden, noch § 10 (1) Z7. int. Schachtel zur Anwendung kommt
16.000 x 25% = 4000€ KöSt
Ö-GmbH:
- 7% BET
- § 10 (1) Z1. nationaler BET-Ertrag KöSt Frei
- MWR iHv. -8000 notwendig
- Bei Ausschüttung KESt Abzugspflicht + Meldung
-> § 93 (1a) KESt Satz iHv. 25%
-> § 95 (2) Z1. Abzugsverpflichtet ist die Ö-GmbH
-> § 96 (1) Abführung der KESt an das FA
-> § 94 Z2. Ausnahmen der KESt-Abzugspflicht nicht erfüllt.
D-GmbH:
- 7% BET
- § 10 (1) Z5. EU-Portfoliobeteiligung
- KöSt frei
- MWR iHv. -4000
Textil Produkt kft.
- 7% BET
- ausländische KöSt iHv. 9%
- § 10 (1) Z5. Generell liegt eine EU-Portfoliobeteiligung vor.
- Jedoch Prüfung auf Methodenwechsel Voraussetzungen:
-> § 10a (7) BET größer gleich 5% ?–> JA
-> § 10a (3) Niedrigbesteuerung: ausländische KESt kleiner gleich 12,5%? –> JA
> § 10a (2) Passiveinkünfte? –> NEIN, nicht genannt
- Voraussetzungen liegen nicht vor, daher bleibt der BET-Ertrag steuerfrei (MWR - 7000)
Was ist der Zweck der Hinzurechnungsbesteuerung bzw. Hinzurechnungsmethode? Nenne ebenfalls den §!
Welche Wirkung hat die Hinzurechnungsbesteuerung?
Welche Voraussetzungen müssen kumulativ erfüllt werden für die Anwendung der Hinzurechnungsbesteuerung?
§ 10a KStG | Hinzurechnungsbesteuerung
Zweck
* Zur Bekämpfung von Steuervermeidungspraktiken
* Beseitigt steuerliche Anreize, passive Einkunftsquellen in Niedrigsteuerländern zu verlagern (Thesaurierungsvorteil)
Wirkung
* „Besteuerungsdurchgriff“ auf im Ausland erzielte & niedrigbesteuerte Passiveinkünfte, DIE NOCH NICHT AUSGESCHÜTTET wurden
* Durchbrechung der „Abschirmwirkung“
* Hinzurechnung bewirkt Anhebung der Besteuerung im Zusammenhang mit den Passiveinkünften auf das inländische Steuerniveau
Rechtsfolge
* Hinzurechnung der ausländischen Passiveinkünfte im Ausmaß der Beteiligungsquote zum Ge-winn der beherrschenden Körperschaft (erhöht somit KöSt-BMGL in Ö)
* Anrechnung der ausländischen Steuer auf Antrag gem § 10a (9) Z3. zur Vermeidung einer Dop-pelbesteuerung
* bei späterer Ausschüttung kein Methodenwechsel gem. § 10 a (7) Z2.
Prüfung folgender Punkte für Methodenwechsel
-> § 10a (2) Passiveinkünfte - müssen mehr als 1/3 der Gesamteinkünfte der beherrschten Gesellschaft ausmachen
-> § 10a (3) Niedrigbesteuerung - ausländische KESt muss kleiner gleich 12,5% sein
-> § 10a (4) Z2. Beherrschung - beherrschende Körperschaft hält Beteiligung über 50%
-> § 10 (4) Z3. keine wesentl. wirtsch. Tätigkeit - beherrschte Körperschaft übt keine wesentlichen wirtschaftlichen Tätigkeiten in Bezug auf Personal, Ausstattung und Vermögenswerte aus.
-> § 10a (3) Niedrigbesteuerung: ausländische KESt kleiner gleich 12,5%?
> § 10a (2) Passiveinkünfte?
BEISPIEL: Teilwertabschreibungen / Verlust von Beteiligungen
Beispiel:
Die österreichische X-GmbH hält seit einigen Jahren mehrere Beteiligungen. Diese müssen im
Jahr X0 teilwertberichtigt werden. Steuerliche Auswirkungen bei der X-GmbH?
- wirtschaftlich bedingte TWA iHv € 21.000, österr. Ö-GmbH (5%)
- ausschüttungsbedingte TWA iHv € 30.000, ukrainische U-TOB (5%)
- wirtschaftlich bedingte TWA iHv € 15.400, ital. I-S.r.l. (20%, keine Option auf Steuerpflicht)
- ausschüttungsbedingte TWA iHv € 10.000, bulg. B-OOD (9%, bulgarischer KSt-Satz = 10%)
- wirtschaftlich bedingte TWA iHv € 21.000, österr. Ö-GmbH (5%)
* Beteiligung iSd § 10 (1) Z 1, AV gem Rz 1300 KStR anzunehmen
* TWA daher gem § 12 (3) Z 2 abzugsfähig, jedoch auf 7 Jahre zu verteilen
(MWR X0 + € 18.000 , MWR X1 - € 3.000, ….) - ausschüttungsbedingte TWA iHv € 30.000, ukrainische U-TOB (5%)
* Beteiligung iSd § 10 (1) Z 6 mit Amtshilfeabkommen
* TWA daher gem § 12 (3) Z 1 nicht abzugsfähig (MWR + € 30.000) - wirtschaftlich bedingte TWA iHv € 15.400, ital. I-S.r.l. (20%, keine Option auf Steuerpflicht)
* Beteiligung iSd § 10 (2) + keine Option auf Steuerpflicht
* TWA daher steuerfrei gem § 10 (3) (MWR X0 + € 15.400) (kein Anwendungsfall § 12 (3) Z 2) - ausschüttungsbedingte TWA iHv € 10.000, bulg. B-OOD (9%, bulgarischer KSt-Satz = 10%)
* Beteiligung iSd § 10 (1) Z 5 + Passiveinkünfte
* jedoch Methodenwechsel gem § 10a (7), daher Beteiligungsertrag generell kst-pflichtig
* § 12 (3) Z 1 nicht anwendbar → TWA daher gem § 12 (3) Z 2 (!) auf 7 Jahre zu verteilen