4. Aufmerksamkeit und Bewusstsein Flashcards

1
Q

Definition von Aufmerksamkeit nach William James und Nenne Gegenteile

A

It’s the taking possession by the mind, of what seem several simultaneously possible object or train of thought.
Focalization, concentration of conciousness are of it’s essence.
It implies withdrawal from some things in order to effectively deal with others.

►”Besitzergreifung des Geistes von Objekt”
►Fokussierung und Konzentration des Bewusstseins auf eines von mehreren Objekten oder Gedanken
►Impliziert andere Dinge zu ignorieren, um andere effizient behandeln zu können.

“Zerstreutheit” Confusedness, distraction

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2
Q

Definition Aufmerksamkeit Gerrig und Zimbardo

A

Aufmerksamkeit als Zustand fokussierten Bewusstseins auf eine Teilmenge der verfügbaren perzeptuellen Informationen

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3
Q

Was ist das “cocktail party problem” und welches Phänomen erklärt es?

A

Es hebt die selektive Funktion von Aufmerksamkeit hervor -
Die Frage des Experiments: Wie verstehen wir Leute auf einer Cocktail Party, auf der mehrere Menschen gleichzeitig reden?

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4
Q

Welches Experiment oder Effekt zeigt die selektive Funktion von Aufmerksamkeit

A

Cocktail-Party-Problem

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5
Q

Was ist für Handlungskontrolle notwendig?

A

Die selektive Funktion von Aufmerksamkeit - “Selection for Action” nach Allport
(mit Ausnahmen)

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6
Q

Was ermöglicht die selektive Aufmerksamkeit?

A

Zielgerichtetes, kontrolliertes Handeln

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7
Q

Welche Aufgabe hat selektive Aufmerksamkeit nach Krummenacher und Müller

A

Selektive Aufmerksamkeit hat das Ziel, bestimmte Informationen möglichst ohne Interferenz dem Bewusstsein bzw. der Steuerung von Denken und Handeln zugänglich zu machen

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8
Q

Intensitätsaspekte von Aufmerksamkeit (2)

A

Alertness und Vigilanz

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9
Q

Was ist Alertness und welche Arten von Alertness gibt es (2)

A

Alertness ist die generelle Aufmerksamkeitsaktivierung in Erwartung eines Zielreizes

Tonische vs Phasische Alertness

Tonische: Allgemeine Erhöhung der Aktivierung und Reaktionsbereitschaft (unterliegt Schwankungen im Tag)
Phasische: Kurzfristige Erhöhung der Aktivierung und Reaktionsbereitschaft bei Warnreiz

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10
Q

Was ist Vigilanz nach Krummenacher und Müller?

A

Von Vigilanz spricht man, wenn über einen langen Zeitraum bei geringer Reizfrequenz Aufmerksamkeit aufrecht erhalten werden muss - zB Überwachungsaufgabe - mental anstrengend

Vigilance = Wachsamkeit

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11
Q

Was ist multisensorische Wahrnehmung nach Drewing?

A

Transformation der Sinnesinformationen in ein einheitliches, Handlungsleitendes Bild der Umwelt

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12
Q

Beschreibe das Korrespondenzproblem bei multisensorischer Wahrnehmung

A

Der Begriff beschreibt die Notwendigkeit zu erkennen, welche multisensorischen Informationen zusammenhängen (korrespondieren)
Beispiel:
a) Informationen miteinander kombinieren (Platschen hören, nasse Katze sehen, Wissen um Teich ► Katze in Teich gefallen)
b) Sich überlappende (redundante) Informationen integrieren (zb: Gesagtes einem Sprecher auf Cocktailparty zuordnen

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13
Q

Was ist Multitasking und was hat es zur Folge?

A

Eine Doppelaufgabe führt zu deutlicher Verminderung (37%) der Hirnaktivität in einer Region bei fMRT-Aufnahmen

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14
Q

Kontrollierte vs Automatische Prozesse im Bezug auf Aufmerksamkeit

A

Es reicht in der Regel ein kontrollierter Prozess aus, um unsere ganze Aufmerksamkeit zu beanspruchen
automatische Prozesse beanspruchen in der Regel hingegen weder Aufmerksamkeit noch Bewusstsein

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15
Q

Was ist ein EMG?

A

Elektromyogramm - Aufzeichnung der Muskelaktivität

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16
Q

Welchen Prozess im Bezug auf Handlungsbereitschaft konnte Libet in einem Experiment belegen?

A

Dass das Gehirn Handlungen schon initiiert oder vorbereitet, bevor sich Bewusstsein zur Entscheidung zu handeln bildet.
►150ms bevor Probanden ihre Intention zu Handeln bewusst wahrnahmen, stieg das Bereitschaftspotential in den Muskeln (EMG - Elektromyogramm)

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17
Q

Modell der willentlichen und automatischen Handlungskontrolle nach Norman und Shallice

A

Aufteilung in automatische und willentliche Handlungsauswahl und -kontrolle

automatische Handlungssteuerung erfolgt über Contention Scheduling -
Bereits erlernte Handlungsschemata werden durch Auslösebedingungen aktiviert - Aktivierung aller untergeordneten Schemata und Inhibition von konfligierenden Schemata

kontrollierte Handlungssteuerung erfolgt über SAS - Supervisory Attentional System
übergeordnetes Aufmerksamkeitssystem, dass Handlungsschemata entsprechend der aktuellen Ziele anpasst und das Contention Scheduling beeinflusst.
SAS beeinflusst stärke, jedoch nicht auswahl

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18
Q

Gegenüberstellung Automatischer und Willentlicher Handlungen nach Norman und Shallice

A

“Automatische Prozesse basieren auf Handlungsroutinen, die nur so lange bewusst sind, bis sie beherrscht werden.”

Willentliche Handlungen basieren auf einer von 5 Aufgabenkategorien (in der Regel)
☼ erfordern Planung und Entscheidung
☼ erfordern Problembehandlung
☼ sind schlecht gelernt oder neu
☼ sind gefährlich oder anspruchsvoll
☼ erfordern Überwindung einer Gewohnheit oder Versuchung

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19
Q

Was ist das “SAS”

A

Supervisionary Attentional System

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20
Q

Wofür ist das Supervisionary Attentional System verantwortlich/ erforderlich

A

übergeordnetes Aufmerksamkeits- oder Kontrollsystem, dass
eine indirekte Form der Handlungskontrolle darstellt, da es nur die Stärke der Aktivierung, nicht jedoch die Auswahl beeinflusst.

SAS beeinflusst das Auswahlverfahren des Contention Scheduling durch zusätzliche Aktivierung oder Unterdrückung bestimmter Schemata.

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21
Q

Was ist Contention Scheduling? Wie funktioniert es?

A

Contention Scheduling ist das System nachdem Routinehandlungen aktiviert werden (automatische Handlungsprozesse)

☼ Hierarchische Anordnung der Schemata, wobei ein übergeordnetes Schema alle untergeordneten Schemata aktiviert
☼ Ein Component Schema wird durch einen Trigger ausgelöst
☼ Contention Scheduling ermöglicht Aktivierung von Schemata, die parallel ablaufen können & Inhibition konkurrierender Schemata

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22
Q

Beschreibe den Ablauf einer automatisierten Routinehandlung nach Norman und Shallice

A

sensorische Informationen werden über Wahrnehmungsstrukturen aufgenommen, triggern eine Datenbasis, und lösen dadurch ein bestimmtes Component Scheme aus.

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23
Q

Beschreibe den Ablauf einer kontrollierten Handlung nach Norman und Shallice

A

Basis: Contention Scheduling, also

Informationen werden über perzeptuelles System wahrgenommen, triggern eine bestimmte Datenbasis, und aktivieren dann unter dem Einfluss vom Supervisory Attentional System und Contention Schdeduling (Hemmung und Versärkung bestimmter Schemata) Schemata, die zum Effektor-System weitergeleitet werden (Handlungseinleitung)

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24
Q

Was ist die Absolute Schwelle der Wahrnehmung nach Gustav Fechner?

A

Gustav Fechner untersuchte, wie viel Stimulierung nötig ist, damit ein Reiz noch wahrnehmbar ist

Die Absolutschwelle als Nullpunkt, gilt, wenn Reiz noch zu 50% wahrgenommen wird

Reize unterhalb der absoluten Schwelle sind subliminal

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25
Q

Was ist die Unterschiedsschwelle der Wahrnehmung?

A

Beschreibt den merklichen Empfindungsunterschied zwischen zwei Reizen
Schwelle nimmt bei Reizintensität zu (siehe Weber’sches und Fechner’sches Gesetz)

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26
Q

Weber-Fechner Gesetz der Unterschiedsschwelle

A

Gesetz zur Beschreibung der Unterschiedsschwelle zweier Reize
Fechner: lineare Funktion
Weber: logarithmische Funktion

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27
Q

Beschreibe die Signalentdeckungstheorie

A

☼ Es gibt keine absolute Schwelle - Wahrnehmung Abhängig von Faktoren (Aufmerksamkeit, Motivation, Müdigkeit etc..)
► Erklärt unterschiedliche Sensivität von Personen

Kontext: Speeddating Experiment nach McClure

Antwortkategorien der Signalentdeckungstheorie:
………………………………|……..Reaktion………….|……..keine Reaktion
______________________________________________________
Reiz vorhanden……|………..Treffer …………..|………Verpasser
______________________________________________________
Reiz unvorhanden |…….falscher Alarm….|……korrekte Ablehnung

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28
Q

Was ist das Paradigma dichotischen Hörens (Cherry)

A

Aufgabe: Botschaft auf einem Ohr unterdrücken und dem anderen zuhören
►Botschaft ausblenden problemlos möglich, dabei keine Wiedergabefähigkeit der unterdrückten Nachricht

Nachfolgestudie von Moray:
Wichtige Botschaften können auch in unterdrückter Botschaft in bewusste Wahrnehmung vordringen (zb: eigener Name)

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29
Q

Was ist die “Shadowing Task” in Cherry’s Experimenten?

A

Das gleichzeitige, laute Nachsprechen der eingeblendeten Botschaft

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30
Q

Was erkannte Moray in seinen Nachfolgestudien zum dichotischen Hören nach Cherry?

A

Der affektive Wert der Nachricht ist ausschlaggebend dafür, ob die Nachricht durch die Aufmerksamkeits-barriere brechen kann
► Die Nennung des eigenen Namens überschreitet die Wahrnehmungsgrenze

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31
Q

Was ist die Filtertheorie nach Broadbent?

A

“Modell der selektiven Aufmerksamkeit”

Reize kommen in einen sensorischen Zwischenspeicher, wo sie dann einen Filter passieren, der nach einem “Alles-oder-Nichts-Prinzip” Reize zur Wahrnehmung weiterleitet, andere bleiben unverarbeitet

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32
Q

Was ist die Refraktärperiode?

A

Empirische Beobachtung:
Die Reaktionszeit auf einen zweiten, auf den ersten folgenden, Reiz ist abhängig vom Zeitunterschied zwischen den beiden Reizen
Die Refraktärperiode ist die Zeit, in der nach einem ersten Reiz kein weiterer verarbeitet werden kann.

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33
Q

Was ist Stimulus Onset Asynchrony (SOA)

A

Beschreibt die zeitliche Verzögerung bei der Verarbeitung mehrer Reize ► Bottleneck

► Die Reaktionszeit vergrößert sich, je kleiner der zeitliche Abstand mehrerer Reize ist aufgrund der von Broadbent angenommenen seriellen (nacheinander folgenenden) Verarbeitungsweise von Reizen

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34
Q

Was ist die Attenuationstheorie von Treisman?

A

Im Gegensatz zum Alles-oder-Nichts-Prinzip in Broadbents Filtertheorie, geht Treisman von einem “Mehr-oder-Weniger-Prinzip” aus:

nicht beachtete Informationen werden in abgeschwächter (attenuierter) Form weitergeleitet
►Hierarchie von Verarbeitungsstufen, Verarbeitungskapazität bestimmt das Verarbeitungsniveau der Informationen
Abschwächungsfilter zur Reduktion wahrgenommener Reize

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35
Q

Was besagt die Theorie der späten Selektion nach Deutsch und Deutsch?

A

Reize werden zunächst vollständig analysiert um dann im letzten Abschnitt selegiert zu werden - nur fürs Ziel relevante, handlungssteuernde Reize werden weitergeleitet
Aufmerksamkeit wird benötigt, um Objekte am Ende der Analyse für weitere Verarbeitung auszuwählen

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36
Q

Welche Ansicht ist in neuen Aufmerksamkeitstheorien oft vertreten?

A

frühe und späte Selektion werden oft kombiniert

Aufmerksamkeitsprozesse sind auf jeder Stufe der Verarbeitung zu finden

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37
Q

endogene vs exogene Aufmerksamkeit nach Drewing

A

beides: Steuerungsmechanismen visueller Wahrnehmung: betreffen taktile, visuelle, auditive Aufmerksamkeit und zwischen den Sinnen gekoppelt

endogene Aufmerksamkeit: kontrolliert, willentlich, ortsgerichtet

exogene Aufmerksamkeit: reizgetriggert, auffallender, äußerer Reiz

38
Q

Was ist das Spatial-Cueing-Paradigma nach Posner? Welche 3 Mechanismen beschreibt es?

A

Basis: Versuchsteilnehmer erhalten Spatial Cue (ortsbezogener Hinweisreiz), der zu 80% die Position des Zielreizes voraussagt
Vergleich der visuellen Aufmerksamkeit mit einem Lichtkegel
exogene Cues (Aufleuchten) vs endogene Cues (Pfeil)

drei Mechanismen:
Move-Mechanismen: Verlagerung der Aufmerksamkeit auf einen anderen Ort
Disengage-Mechanismus: Loslösung vom Ort
Engage-Mechanismus: Bindung an Ort
(also: disengage, move, engage)
39
Q

Welche drei Mechanismen steuern nach Posner die räumliche Aufmerksamkeit?

A

Spatial-Cueing-Paradigma:

Move-,Disengage-, und Engage-Mechanismus

40
Q

Was ist das Flankierreizparadigma nach Eriksen und Eriksen?

A
Metapher einer variablen Gummilinse für die Aufmerksamkeit -
fokussierte Einstellung (kleiner Bereich, hohe Auflösung) // unfokussierte Einstellung: großer Bereich, geringe Auflösung

►Reaktionszeit geringer, wenn der Flankierreiz sich in einem kleinen Sichtwinkel vom Ziel befindet

Experiment: Buchstaben durch Tastendruck kategorisieren

41
Q

2 Stufen der visuellen Aufmerksamkeit nach Neisser

A

präattentive (vorbewusste) Stufe: unterteilt das visuelle Feld in Objekte auf Basis der Gestaltsmerkmale (Nähe, Farbe, Bewegungsrichtung)

fokussierte Stufe: genauere Analyse- begrenzt die Fähigkeit mehrere Objekte gleichzeitig wahrzunehmen

42
Q

Drei Gestaltgesetze der Wahrnehmung

A

Kontinuität (gute Fortsetzung), Ähnlichkeit, Nähe

    • —- - - – - - (wird als ganze Linie wahrgenommen

☼☼☼☼
☼♫ ♫☼ statt gemischte Reihen gerahmter Würfel (Form oder Farbe)
☼☼☼☼

■■■ ■ ■■■ ■■
■■■ Gruppierung durch Nähe

43
Q

Erkläre den Dimensionsgewichtungsansatz nach Krummenacher und Müller

A

visuelle Aufmerksamkeit ist begrenzt, wird also eine Dimension verstärkt beachtet, schränkt man andere Dimensionen ein.

Bsp.: Farbdimension verstärkt beachtet, dafür Formverarbeitung eingeschränkt

44
Q

Erkläre das Paradigma der visuellen Suche

A

experimenteller Ansatz:

Aufgabe Zielreiz unter vielen Distraktoren als an- oder abwesend zu identifizieren

45
Q

Wie lässt sich nach Krummenacher und Müller die Such-Reaktionszeit-Funktion berechnen und nutzen?

A

Die Reaktionszeit wird mit der Anzahl der Objekte in Beziehung gesetzt ► daraus ergibt sich die “Suchrate”, die beschreibt, wie lange die Verarbeitung eines Objektes dauert

46
Q

Was ist die Merkmals-Integrations-Theorie nach Treisman

A

erklärt Objekterkennung mit visueller Aufmerksamkeit
präattentive und attentive Verarbeitung
Feature Maps und Master Map of Position

feature vs conjunction search
feature: nur ein Merkmal - conjunction: mehrere Merkmale verbinden
feature seach kann parallel ohne Aufmerksamkeit stattfinden,
conjunction search erfolgt seriell und braucht Aufmerksamkeit - vergleich mit Zielobjekt
► illusory conjunctions (statt red T and blue O - blue T and red O)

47
Q

Was ist der Pop-Out-Effekt?

A

Der Pop-Out-Effekt ist unabhängig von Distraktoren, die Reaktionszeit ist der kurz
“parallele” statt serielle Suche

(In Treismans Merkmals-Integrations-Theorie - feature Search ohne Aufmerksamkeit)

48
Q

Erkläre die Theorie der geleiteten Suche nach Wolfe et al.

A

Geht ebenfalls von Merkmalskarten und Hauptkarte der Aktivierung aus - steuert Aufmerksamkeit auf Ort mit höchster Aktivierung

Mechanismen:

a) stark unterschiedliche Objekte sind besonders salient/ auffällig
b) verschiedene Gewichtung von Merkmalskarten durch kognitive Kontrolle ►Voraktivierung

Treisman: serieller Vergleich mit Zielobjekt
Wolfe et al: kognitive Hervorhebung eines bestimmten Merkmals

49
Q

Was ist das Neglect-Syndrom? Was führt primär zu diesem?

A

Läsion des Parietalllappens, besonders der rechten Seite (zB durch Schlaganfall)
klinische Aufmerksamkeitsstörung
Schädigung betrifft immer kontralaterale Seite, während die Funktionen (Gesichtsfeld) auf ipslateraler Seite vorhanden bleiben
►Reize auf kontralateraler Seite werden nicht mehr oder nicht mehr immer wahrgenommen

50
Q

Zu was führt die Schädigung des Parietallappens bei zB Schlaganfallpatienten?

A

Neglect Syndrom
kontralaterale Reize werden nicht mehr wahrgenommen
kontralateral= auf der gegenüberliegenden Seite

51
Q

Begriff für auf der gegenüberliegenden Seite des Körpers, und auf der gleichen Seite des Körpers

A

kontralateral und ipslateral

52
Q

Definition Wechselblindheit bzw Change Blindness

A

“Limitierung unserer Kapazität, visuelle Informationen kodieren, speichern und vergleichen zu können”

“Die Unfähigkeit große Veränderungen, die in klarer Sicht des Observierenden passieren, wahrzunehmen”

53
Q

Beispiele für Change Blindness

A

Experiment zu Change Blindness von Simon und Levin: Fußgänger wird nach einem Gebäude am Campus gefragt, Tür wird durch die Gesprächsteilnehmenden getragen und der Fragende wechselt - 8/15 Befragten bemerkten den Wechsel nicht. (mehr als die Hälfte, ca die Hälfte)

Flicker Task: 2 Bilder, 0.5s eingeblendet mit 1s Pause - beim zweiten Bild ist etwas verändert (zB Farbe, oder etwas entfernt)
►oft erst nach 10-20s erkennen Probanden die Veränderung
►ohne Pause würde ein Bewegungssignal bei der Veränderung entstehen

54
Q

Was ist “Aufmerksamkeitsblinzeln” oder “Attentional Blink”?

A

Defizit der selektiven, visuellen Aufmerksamkeit- Eingeschränkte Fähigkeit der Verarbeitung von Stimuli in schneller Abfolge (kein physikalisches Blinzeln)

Präsentation beider Stimuli gleichzeitig: gemeinsame Verarbeitung
Präsentation zweiter Stimulus nach 300-500ms: 2. Stimulus unidentifizierbar - Ressourcen bei zu kurzer Pause nicht verfügbar
Präsentation zweiter Stimulus nach über 500ms: beide Stimuli identifizierbar

55
Q

Was ist Unaufmerksamkeitsblindheit (Inattentional Blindness) - Schildere ein Experiment dazu.

A

Blindheit zu anderen Reizen aufgrund der Aufmerksamkeitsfokussierung auf eine andere Aufgabe / einen anderen Reiz

► Simons und Chabris Gorilla-Basketballteam Experiment: weißes und schwarzes Team, Aufgabe: Pässe von __ Team(s) zählen
5s lang läuft hierbei ein Gorilla durchs Bild ► 46% hatten den Gorilla nicht bemerkt

56
Q

Welche Arten des Bewusstseins gibt es? + Beschreibung (nach Kiefer)

A

phänomenales Bewusstsein, Zugriffsbewusstsein, Monitoring-Bewusstsein und Selbstbewusstsein

hinzu kommt der Wachheitszustand, Abhängig vom Erregungsniveau (Koma, Schlaf, Wachheit, Vigilanz)

►phänomenales Bewusstsein: individuelles Erleben mentaler Repräsentationen
►Zugriffsbewusstsein: übergeordnete, koordinierte Verarbeitung von mentalen Repräsentationen als Basis für Entscheidungen und Handlungen - plötzliche Wahrnehmung von etwas, das zuvor nur im Hintergrund war
►Monitoring-Bewusstsein: Bewusstsein für innere Zustände und kognitive Prozesse (Metakognition)
►Selbstbewusstsein: Wissen über die eigene Person als Basis für stabiles mentales Ich - Selbstkonzept

57
Q

Was sind Qualia?

A

Erlebniseigenschaften von mentalen Repräsentationen

zb: Schmerz in der Brust wegen Liebeskummer

58
Q

Was ist Metakognition?

A

Fähigkeit, eigene Denkprozesse zu reflektieren und Entscheidungen zu hinterfragen

59
Q

Definition Bewusstsein nach Myers

A

“Bewusstsein - Gesamtheit der unmittelbaren Erfahrung, die sich aus der Wahrnehmung von uns selbst und unserer Umgebung, unseren Kognitionen, Vorstellungen und Gefühlen zusammensetzt.”

zentral: Bewusstsein ist die Gesamtheit unserer subjektiven Wahrnehmung (Umgebung, Kognitionen, Vorstellungen, Gefühlen, uns selbst)

60
Q

Definition Bewusstsein nach William James

A

“It is nothing jointed, it flows. A “river” or “stream” are the metaphors by which it is most naturally described. In talking of it hereafter, let us call it the stream of thought, of consciousness, or of subjective life.”

►zentral: Beschreibt Bewusstsein als “stream of thought, consciousness or subjective life”

61
Q

Welche Funktionen werden dem Bewusstsein zugeschrieben? (5)

A

☼ hängt mir der Wahrnehmung der Umwelt zusammen
☼ zentrale Rolle in sozialer Kommunikation und Verständnis
☼ wichtige Rolle bei Kontrolle unserer Handlungen
☼ über Ereignisse in der Zukunft oder Vergangenheit zu reflektieren
☼ Integration und Kombination von Informationen

62
Q

Was ist TMS?

A

Transkranielle Magnetstimulation - magnetische Impulse unterbrechen Funktion von Hirnarealen

63
Q

Beschreibe, wie die Aufmerksamkeit einer Person die Aufmerksamkeit einer anderen Person beeinflusst
(Soziale Funktion von Bewusstsein)

A

Neuronaler Mechanismus zum sozial intelligenten Verhalten
Die Wahrnehmung des eigenen Bewusstseinszustand läuft unter dem selben Mechanismus wie die Wahrnehmung des Bewusstseinszustandes eines anderen, so wird die Aufmerksamkeit der zweiten Person durch die erste Person gelenkt
(Person B guckt Person A an, Person A nimmt Tasse wahr, wodurch Person B auch Tasse wahrnimmt)

64
Q

Was wird durch die Hemmung der Gehirnaktivität im rechten Temporal- und Parietallappen durch TMS bewirkt?

A

Fremdwahrnehmung kann nicht länger von Eigenwahrnehmung unterschieden werden ► Zentrale Rolle des rechten Temporal- und Parietallappen für soziale Kognition

65
Q

Was ist “rTPJ”

A

right temporoparietal junction (Rechter Temporal- und Parietallappen)
►Hirngegend, in der sich Temporal und Parietallappen treffen

66
Q

Wie werden Out-of-Body Erfahrungen erklärt?

A

Fehlerhafte Integration multisensorischer Informationen über den eigenen Körper durch die rTPJ (right temporoparietal junction)

67
Q

Nenne vier verschiedene Phänomene des illusorischen Erlebens, die durch eine Schädigung der rTPJ hervorgerufen werden

A

Alles: Out-Of-Body Experiences

Illusory Replication (Verdopplung der eigenen Person)
Illusory Self-Location (illusorische Selbstverortung)
Illusory Perspective
Illusory Agency (Verantwortlichkeit)

68
Q

Was ist das episodische Gedächtnis?

A

Langzeitgedächtnis für autobiografische Ereignisse und ihren Kontext
►Grundlage für Selbstrepräsentation (Selbstbewusstsein)
►ermöglicht das Durchgehen verschiedener Möglichkeiten im Geist

69
Q

Welche drei Wege gibt es nach Cohen zum Bewusstsein?

A

Inputs, also Reize, können

a) durch Aufmerksamkeit bewusst wahrgenommen werden
b) unbewusst wahrgenommen werden
c) ohne Aufmerksamkeit unbewusst wahrgenommen werden als unstabile Prime

► Cohen sagt dass Aufmerksamkeit eine Voraussetzung für Bewusstsein ist

70
Q

Ist der Pop-Out-Effekt ohne Aufmerksamkeit (also bei Ablenkung) auch beobachtbar?

A

Nein. Cohen widerlegte die Annahme von Koch und Tsuchiya dass das der Fall wäre.

71
Q

Wie stehen Aufmerksamkeit und Bewusstsein zueinander?

A

Aufmerksamkeit ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für Bewusstsein

72
Q

Was sind Top-Down- vs. Bottom-Up-Prozesse

A

Bei Top-Down-Prozessen beeinflussen unsere vorherigen Erfahrungen, Erwartungen und Motive unsere Wahrnehmung und Interpretation.

Bei Bottom-Up-Prozessen werden sensorische Informationen in höheren Gehirnzentren verarbeitet und klassifiziert.

73
Q

Was ist Response Priming oder Reaktionsbahnung?

A

Durch einen im Vorfeld gezeigten Bahnungsreiz wird die Reaktion auf den Zielreiz beeinflusst
►bei kongruentem Bahnungsreiz beschleunigt, bei inkongruentem Bahnungsreiz verlangsamt

Warum?
in dem auf visuell-motorische Reaktionen spezialisierte System wird eine Handlungstendenz aktiviert.
Ist der Bahnungsreiz inkongruent zum Zielreiz, so muss der Bahnungsreiz unterdrückt werden ► Verlangsamung
►Prozess ist nicht bewusstseinspflichtig / nur unbewusst

74
Q

Was ist Semantic Priming oder Semantische Bahnung?

A

Hierbei wird die Bahnung durch einen semantisch verwandten Bahnungsreiz erleichtert (zum Beispiel: grün / Salat)
► Erklärt durch Aktivationsausbreitung in Netzwerkorganisation des Gedächtnis
► Bahnungsreiz aktiviert Konzeptknoten und hebt das Aktivierungsniveau benachbarter Knoten

75
Q

Was ist Semantik?

A

Wissenschaft der Bedeutung sprachlicher Symbole

76
Q

Erkläre die vier Arten der Verarbeitung nach Lamme

A

Oberflächliche, vorwärts gerichtete:
►ohne Aufmerksamkeit, erreicht begrenzte Anzahl an Hirnarealen

Oberflächliche, rekurrente (rückwärts) gerichtete:
►bewusst, jedoch keine Verhaltensbeeinflussung
►aktiviert begrenzte Anzahl visueller Areale
►kann nicht berichtet werden, wird schnell verdrängt

Tiefe, vorwärts gerichtete:
►Stimulus aktiviert niedere und höhere Areale
►motorische Reaktion aktiviert, aber nicht zwangsweise ausgeführt - oder Verhaltensbeeinflussung als Prime
►unbewusster Prozess

Tiefe, rekurrente:
►Einbeziehung aller neuronalen Strukturen (visuell, motorisch etc)
►bewusst, kann berichtet werden, unterliegt aufmerksamkeitsbasierter kognitiver Kontrolle
►weit gefächerte, rekurrente Interaktion

77
Q

Was besagt die Theorie der rekurrenten Verarbeitung?

A

Unterscheidet zwischen vorwärts gerichteter und rückwärts gerichteter Verarbeitung von Reizen

vorwärts gerichtet: unbewusst, automatisches / reflexartiges Verhalten
rückwärts gerichtete / rekurrente: bewusst - Aktivierung niedriger und hoher Hirnareale + Gedächtnisprozess

zweite Dimension: Tiefe der Verarbeitung, von Oberflächlich bis Tief

78
Q

Beschreibe die Global-Neuronal-Workspace-Theory von Dehaene und Naccache

A

Fokus: Identifizierung von Hirnarealen, die mit bewusster Wahrnehmung zusammenhängen
auf empirischen Studien basiert

Prinzipien:

a) erheblicher Anteil der Informationsverarbeitung erfolgt unbewusst
b) Aufmerksamkeit ist eine Voraussetzung für Bewusstsein
c) Bewusstsein wird wir spezifische kognitive Aufgaben benötigt

►bei unbewusster Informationsverarbeitung sind viele zerebrale Netzwerke parallel aktiv, die auf bestimmte Reiz-Arten spezialisiert sind
►Top-Down-Mobilisierung der Aufmerksamkeit (notwendig für Informationstransport ins Bewusstsein) führt zu Zustand von Aktivierung, woran Workspace-Neuronen beteiligt sind
►präfrontaler und anteriorer cingulärer Kortex spielen zentrale Rolle bei bewusster Verarbeitung
►Workspace-Neuronen stellen vielen Prozessen Informationen zur Verfügung, sind für Kategorisierung, Gedächtnis-, Bewertungsprozesse und intentionales Handeln wichtig
►Die globale Verfügbarkeit von Informationen führt zum subjektiven Erleben von Bewusstsein

► diese Karte REVISIEREN UND SIMPLIFIZIEREN!!

79
Q

Was versteht man unter viszeral?

A

Die Eingeweide betreffend (zB: Viszerales Nervensystem)

80
Q

Was versteht man unter cerebral?

A

das Großhirn betreffend

81
Q

Was ist “Attenuation”

A

Abschwächung, Reduktion

82
Q

Welche 3 Eigenschaften beeinflusst Schlaf?

A

Leistungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Gesundheit

83
Q

Was ist der Zirkadiane Rythmus?

A

Anpassung des Körpers an den Tag-Nacht Rythmus, 24h Rythmus

Beeinflusst Herzschlag, Körpertemperatur, Aktivität…

84
Q

Zwischen welchen Schlafstadien wird unterschieden?

A

NREM1, NREM2, NREM3, REM

85
Q

Durch was Kennzeichnen sich die 4 Schlafphasen?

A

NREM1: Übergang Wach zu Schlaf, langsame Alphawellen - 10 Minuten
NREM2: Gehirnwellenaktivität “Schlafspindeln” - 20 Minuten
NREM3: Tiefschlaf, langsame Deltawellen - 30 Minuten
REM: Traumphase - Rapid-Eye-Movements - schnellerer Herzschlag und Atmung

(NREM= Non-Rapid-Eye-Movements :))

86
Q

In welcher Reihenfolge treten die Schlafphasen typischerweise auf?

A

NREM1-NREM2-NREM3-NREM2-REM (erste Schlafphase, 90 Minuten)

NREM2-NREM3-NREM2-REM-wach

87
Q

Welche 5 Funktionen hat Schlaf nach Myers?

A

Schutz (früher- Höhle in Dunkelheit)
Erholung - Wiederherstellung und Erholung von Gehirngewebe
Gedächtnis - Stärkung und Stabilisierung von Gedächtnisspuren
Förderung Kreativen Denkens und Denk+Lernleistung
Wachstum - T3 (Triodothyronin) Schilddrüsenhormon Ausschüttung im Tiefschlaf (Muskelentwicklung)

88
Q

Ein wie langes Nickerchen kann nach Buchner und Brandt schon positive Effekte erzielen?

A

6 Minuten

89
Q

Was ist SWS?

A

Slow Wave Sleep, Abwechselnd zu REM Schlafphasen

90
Q

Welche Gedächtnisfunktionen erfüllen SWS und REM Schlafphasen?

A

SWS- deklaratives Gedächtnis (explizit)

REM- nondeklaratives Gedächtnis (implizit)

91
Q

Folgen von Schlafmangel (8)

A

☼ REM Ereignisverarbeitung schützt vor Depression
☼ Ghrelin-Ausschüttung steigt ► Appetit steigt (Hungerhormon) (Gegenspieler: Leptin, vermindert)
☼ Cortisol-Ausschüttung steigt ► Stress, Gewichtszunahme etc
☼ Reizbarkeit
☼ Lernschwierigkeiten, geringe Produktivität
☼ Erschöpfung
☼ verlangsamte Reaktion
☼ erhöhte Fehlerquote

92
Q

Was ist Soziale Beschleunigung?

A

Gemessen an der Zeit, die ein bestimmtes Thema bei Twitter in den Trends verbringt
►Zeitspanne wird immer kürzer ►kürzere Zeitspanne kollektiver Aufmerksamkeit