2. Emotionen Flashcards

1
Q

Was sind Emotionen nach Zimbardo

A

Emotionen sind eine Klasse von Motiven, die helfen, Aufmerksamkeit auf persönlich wichtige Situationen lenken und darauf zu reagieren, und anderen unsere Absichten mitzuteilen

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2
Q

fünf Emotionskomponenten nach Sokolowski

A

Beispiel Prüfungsangst

  1. Kognitive Komponente (Angst vor Versagen und Konsequenzen)
  2. Physiologische Komponente (Herzklopfen, trockener Mund)
  3. Behaviorale Komponente (Stottern, angespanntes Verhalten, Zittern)
  4. Expressive Komponente (gepresste Stimme, weit geöffnete Augen)
  5. Subjektive Komponente (Anspannung, Unlust)
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3
Q

Was ist das Strukturmodell des Affekts nach Feldmann/Barett/Russell

A

Es handelt sich um ein Circumplex Modell (zweidimensional, Kreisförmig)
es besteht aus Valenz und Aktivierung
von links nach rechts: unangenehm nach angenehm, bzw negativ nach positiv
von oben nach unten: aktiviert bis deaktiviert
Unten befindet sich zum Beispiel Schlaf, links Trübsal, oben Erregung und rechts Vergnügen

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4
Q

Affekt Merkmale

A

ein Affekt ist intensiv, schlecht zu kontrollieren, von kurzer Dauer
eine unmittelbare, heftige Reaktion auf einen Auslöser, keine Kognition nötig
wird von der Person als automatisch wahrgenommen und ist mit schlechter Erinnerung daran verbunden

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5
Q

Stimmung Merkmale

A

oft ohne erkennbare Ursache, von geringer Intensität und langer Dauer, keine Handlung erforderlich und keine Kognition nötig
Stimmung als- “Dauertönung des Erlebens”
Stimmung auch als Resultat vieler emotionaler Einzelereignisse

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6
Q

Emotion Merkmale

A

erkennbare Ursache, begleitet von Kognitionen, mittlere Dauer und Intensität und beinhaltet eine Verhaltenskomponente
nach Damasio sind Emotionen komplexe, größtenteils automatische Programme für Handlungen

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7
Q

Gefühl Merkmale nach Damasio

A

kombinierte Wahrnehmung körperlicher und geistiger Zustände

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8
Q

Eigenschaften von Basisemotionen

A

Basisemotionen sind nicht erlernt, und haben eine feste Verbindung zu physiologischen Reaktionen . kulturell übergreifend

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9
Q

Was besagt die neurokulturelle Emotionstheorie nach Paul Ekman

A

Die Emotionsmimik sei teilweise universell / kulturübergreifend -
nach ihm gibt es 7 Basisemotionen: Zorn, Angst, Trauer, Ekel, Verachtung, Überraschung und Freude

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10
Q

Welche Basisemotionen werden im Rad der Emotionen nach Robert Plutchik benannt (8)

A

Freude, Akzeptanz, Furcht, Überraschung, Traurigkeit, Ekel, Wut, Erwartung

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11
Q

Evolutionsbiologischer Ansatz zu Emotionen:

Was besagt das “Prinzip zweckmäßig assoziierter Gewohnheiten” nach Charles Darwin

A

“Ausdrucksverhalten hatte ursprünglich eine zweckmäßige und keine emotionale Funktion”
Bsp: Zusammenziehen der Augenbrauen zum besser sehen (bewusst) ► später nachdenken (unbewusst)
Funktion: Signalisierung einer Handlungsbereitschaft

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12
Q

Was sind Basale Verhaltensmuster nach Merten

A

Grundlage für Emotionen - Funktion: Handlungstendenzen mit Anforderungen der Umwelt abzugleichen

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13
Q

Evolutionsbiologische Funktionen von Emotionen (3)

A

Adaptive Funktion: Umweltanpassung
Organismische Funktion: Steigerung der individuellen Fitness (Überleben und Fortpflanzung)
Kommunikative Funktion: Handlungstendenzsynchronisieren - Auseinandersetzung verhindern

generell nach dem Prinzip Darwins: “Emotionen müssen immer einen Selektionsvorteil mit sich bringen”

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14
Q

Universalitätshypothese des mimischen Ausdrucks aus der evolutionsbiologischen Forschung

A

Der mimische Ausdruck ist kulturunabhängig und universell, es gibt hierbei keine Geschlechtsunterscheide bei der Erkennung der Emotion
Experiment: Fotos von Emotionen zuordnen lassen von verschiedenen Kulturen

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15
Q

Was sind Display Rules?

A

Kulturabhängige, normative Regeln welcher Ausdruck zu welchem Zeitpunkt in welcher Situation bei welchen Personen passend ist

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16
Q

Kollektivistische vs Individualistische Kultur- Erklärung mit Beispielen

A

Kollektivistische Kultur (Bsp: Japan)
Ziele der Gemeinschaft geben persönliche Ausrichtung an (Verhalten, Identität)
Darstellungsregeln dienen der Aufrechterhaltung der Harmonie und Kooperation als zentrale Ziele
keine enge Beziehung zu Außenstehenden

Individualistische Kultur (Amerika)
Ziele des Individuums bestimmen die Identität und das Verhalten
individuelle Kontaktsuche
positive Einstellung fremden gegenüber

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17
Q

Emotionaler Stimmausdruck - Beweis

A

Experiment zu der Unabhängigkeit vom emotionalen Stimmausdruck zum Inhalt der Aussage bewiesen durch sinnlose Sätze, die emotional vorgetragen wurden

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18
Q

Folgen des Behaviorismus für die Emotionsforschung

A

Die Emotionsforschung steht still, da Emotion und Introspektion im Behaviorismus als unwissenschaftlich gilt

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19
Q

Definition Emotion nach Watson

A

Emotionen sind angeborene Reaktionsmuster, die tiefgreifende Veränderungen im gesamtem Körper bewirken

►John B Watson - Behaviorist

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20
Q

Wie wurde versucht, angeborene und erlernte Reaktionsformen (Emotionen) zu trennen?

A

Experimentell bei der Beobachtung von Kindern

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21
Q

Basisemotionen im Behaviorismus

A

Angst, Wut und Liebe als grundlegende, ursprüngliche Emotionen

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22
Q

Was ist Angst nach Mowrer?

A

“Angst ist eine erlernte Reaktion auf einen konditionierten Reiz und hat den biologischen Nutzen, das Subjekt vor möglichen traumatischen Ereignissen zu schützen.”

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23
Q

Beschreibe das Zwei Faktoren Modell der Angst nach Mowrer und Miller (1950)

A

Bei der Konditionierung von Furcht spielen sowohl klassisches als auch operantes Konditionieren eine Rolle:
Die Angst wird dabei durch klassische Konditionierung auf einen neutralen Stimulus übertragen, während die Vermeidungs- oder Fluchtreaktion auf das operante Konditionieren zurückzuführen ist, da Vermeidungsverhalten negativer Verstärkung entspricht

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24
Q

Welche Therapieform entwickelte sich durch die Ansätze des Behaviorismus und wie funktioniert sie?

A

Die Konfrontationstherapie funktioniert indem das Subjekt lernt, dass die befürchteten Konsequenzen nicht eintreten.

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25
Q

Wovon geht die James-Lange-Theorie der Emotionen aus?

A

Es seien körperliche Reaktionen Ursache von Emotionen ► Wir sind traurig, weil wir weinen

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26
Q

Durch welches Experiment wurde die James-Lange-Theorie der Emotionen widerlegt

A

Hunde wiesen Emotionsreaktion trotz durchtrennter Nerven des vegetativen Nervensystems auf. (Verhinderte Informationsweiterleitung)
Cannon-Bard

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27
Q

Was ist das vegetative Nervensystem?

A

auch: Eingeweidenervensystem
Kommuniziert zwischen Gehirn und Eingeweiden? Steuert Atmung, Herzschlag und Stoffwechsel
es ist autonom zum zentralen Nervensystem und besteht aus Sympathikus und Parasympathikus

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28
Q

Eigenschaften zentrales Nervensystem

A

Nervensystemteil zwischen Gehirn und Rückenmark

Eng mit dem Hormonsystem verknüpft- regelt ebenfalls lebenswichtige Körperfunktionen

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29
Q

Was ist die Cannon-Bard-Theorie?

A
Physiologische Affektierung (Weinen) und Emotion (Trauer) entstehen gleichzeitig - revidiert die James-Lange Theorie
Physiologische Affektierung über sympathisches Nervensystem - Emotionales Erleben in Großhirnrinde entwickelt
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30
Q

Sympathikus vs Parasympathikus

A

der Sympathikus versetzt den Körper in angespannte Grundhaltung, Fluchtvorbereitend
Parasympathikus als Gegenspieler- entspannte Grundhaltung, fördert Verdauung und Sexualfunktion

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31
Q

Was ist die Zwei-Faktoren-Theorie der Emotion von Schachter und Singer (1964)

A

Basis: experimentelle Studie
“Erleben von Emotionen basiert auf der physiologischen Erregung sowie der hierzu passenden kognitiven Bewertung”
wir bemerken physiologische Erregung, und suchen dann eine Erklärung
“Ein Mensch reagiert nur in dem Ausmaß emotional, wie er es im Status seiner physiologischen Erregung wahrnimmt”
►Der selbe Erregungszustand kann zu unterschiedlichen Emotionen führen (Herzklopfen bei Angst oder Verliebtheit)

“2 Faktoren Theorie der Emotion”

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32
Q

Welche Bedeutung haben Kognitionen und physiologische Erregung im Bezug auf Emotionen nach Myers?

A

“Physiologische Erregung treibt Emotionen an, Kognition weist ihnen die Richtung”

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33
Q

Was ist “Freezing”

A

im Skript: Wachsamkeit- mit Angst assoziiert-

Stoppen, Schauen und Hören

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34
Q

Neurowissenschaftliche Aspekte der emotionalen Reizverarbeitung:
Welche zwei Pfade gibt es zur Hervorrufung emotionaler Reaktionen?

A

Beispiel Angstreiz
A: Der Angstreiz wird direkt vom Thalamus über die Amygdala weitergeleitet und löst eine Angstreaktion aus
Die Verarbeitung erfolgt unbewusst und sehr schnell

B: Der Angstreiz wird über den Thalamus in den sensorischen Kortex weitergeleitet, dort bewusst wahrgenommen, dann im präfrontalen Kortex bewertet und wird dann als emotionale Botschaft an die Amygdala gesendet.
Die Verarbeitung erfolgt bewusst und Zeitverzögert

Erklärt warum wir Angst vor einer Spinne haben (Pfad A) obwohl wir (Pfad B) wissen, dass sie ungefährlich ist.

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35
Q

Welche Art von Reizen können unsere Wahrnehmung, Denken und Verhalten beeinflussen, ohne dass sie bewusst verarbeitet werden?

A

Subliminale Reize, “Prime” - sie erreichen den visuellen Kortex, befinden sich jedoch unter der absoluten Schwelle unserer bewussten Wahrnehmung

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36
Q

Was versteht man unter einer Prime?

A

Ein Vorreiz, der meist unbewusst unsere Wahrnehmung beeinflusst.

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37
Q

Was ist der “Mere-Exposure-Effekt” nach Zajonc

A

“allein die wiederholte Darbietung eines Stimulus ist völlig ausreichend, die Präferenz für diesen auch dann zu erhöhen, wenn er lediglich subliminal wahrgenommen wurde”

durch aversive/ nicht aversive Konsequenzen auf den Reiz unter der Wahrnehmungsschwelle werden Verhaltenstendenzen ausgebildet

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38
Q

Was zeigt warum Personen manchmal Gefühle haben, die sie nicht erklären können?

A

Die Beeinflussbarkeit durch subliminale Reize

39
Q

Bottom-Up vs Top-Down Prozesse bei der Emotionsverarbeitung

A

Bottom-Up: unbewusst - Ein Stimulus löst eine Emotion aus (zb für Fight/Flight) sofortige Reaktion - schützt vor Gefahr

Top-Down: bewusst: Ein Stimulus löst einen Gedankengang aus, unsere Bewertung der Situation bestimmt unsere Emotion - relativ langsam, verbunden mit explizitem Gedächtnis

40
Q

Welche Eigenschaft ist nach Sokolowski wichtig zur Regulation von Emotionen?

A

Die Fähigkeit, Emotionen exakt beschreiben zu können. Bei Frauen ist diese Fähigkeit stärker ausgeprägt beziehungsweise stehen ihnen hier eine größere Anzahl an Wörtern zur Beschreibung zur Verfügung

41
Q

In welche 3 Eigenschaften lässt sich Extraversion nach Eysenck unterteilen?

A

a) Extraversion als Geselligkeit, Lebhaftigkeit und Aktivität
b) als Impulsivität, Sorglosigkeit und Ungestümtsein
c) “Sensation-Seeking”, Bedürfnis zur Stimulation

42
Q

Wodurch zeichnet sich Extraversion nach Eysenck aus?

A

Orientierung nach außen, Geselligkeit, Sorglosigkeit, Aktivität, Dominanz, Lebhaftigkeit

43
Q

Was ist der “Hedonic Tone”

A

Hedonic Tone ist das stabile Level von Glück, auf dem sich Menschen normalerweise befinden?

44
Q

Wo befindet sich das optimale Erregungsniveau für extravertierte vs introvertierte Menschen?

A

Introvertierte benötigen weniger Stimulation als Extravertierte, um einen positiven Gefühlszustand zu erreichen.
Introvertierte empfinden ein höheres Stimulationsniveau zunehmend als negativ, während extravertierte es zunehmend positiv finden
(in beiden fällen kommt es zu über oder unterstimulierung, die als negativ empfunden wird)

45
Q

Was ist Sensation Seeking?

A

Das Bedürfnis nach Erlebnis und Abenteuer

46
Q

Was zeichnet impulsive Verhaltensweisen aus?

A

unüberlegtes, risikoreiches Handeln, kein lernen aus den negativen Konsequenzen des Verhaltens
Unterscheidung: funktionale vs disfunktionale Impulsivität

47
Q

Was ist negative bzw positive Affektivität?

A

interindividuelle Unterschiede zur Selbstkonzeptneigung
negative Affektivität: negative Anspannung, Nervosität, Schuldgefühlen etc - negative Grundstimmung
positive Affektivität: positive, optimistische Grundstimmung

48
Q

Zu welchen Emotionalen Störungen neigen Frauen und zu welchen Männer mehr als das jeweils andere Geschlecht?

A

Frauen: Angststörungen und Depression - Frauen geben an, häufiger zu grübeln, und sich hilflos zu fühlen (Konzept der erlernten Hilflosigkeit)
Männer: Wut

49
Q

Welche zwei Dinge kann Angst sein? nach Krohne und Tausch

A

zeitüberdauerndes Persönlichkeitsmerkmal oder emotionaler Zustand

50
Q

soziale Ängstlichkeit ist…

A

eine spezielle Bewertungsangst bei sozialer Interaktion

51
Q

Typ-A vs Typ-B Persönlichkeit nach Friedman und Rosenman

A

Typ-A: ehrgeizig, ungeduldig, neigt zu Wut und Aggressionen
Typ-B: entspannt, gelassen

Typ A hat ein deutlich höheres Herzinfarktrisiko - Stress

52
Q

Typ-D Persönlichkeit

A

negative Affektivität und soziale Inhibition (unterdrücken von Gefühlen)
Tendenz, Ärger nach innen gegen die eigene Person ► Herzinfarktrisiko

53
Q

4 Motive zur Emotionsregulation nach Brandstätter

A
  1. Hedonistische Motive (Vergnügenslustig)
  2. Impression Management (guten Eindruck hinterlassen)
  3. Prosoziale Motive (Gefühle eines anderen nicht verletzen)
  4. Manipulation (Verhalten anderer beeinflussen
54
Q

Was ist “Hedonismus”

A

Das Streben nach Vergnügen / Glück als Selbstzweck/ Lebensstil

55
Q

Wie definiert Gross die Emotionsregulation (2002)

A

“Emotion regulation refers to the process by which we influence which emotions we have, when we have them and how we experience and express them”

► Der Prozess mit dem wir beeinflussen welche Emotionen wir wann haben, und wie wir sie ausdrücken und empfinden

56
Q

Drei zentrale Aspekte der Emotionsregulation nach Gross

A

a) Emotionsregulation besteht aus Steigerung, Verminderung sowie Aufrechterhaltung positiver und negativer Emotionen
b) Emotionsregulation kann sowohl bewusst als auch unbewusst stattfinden
c) Emotionsregulation ist weder positiv noch negativ (Beipiel: Ärzte mindern Stress für erfolgreiche Operation, Peiniger mindert Stress um Schuldgefühl zu reduzieren)

a) Steigerung, Verminderung und Aufrechterhaltung von positiven und negativen Emotionen
b) bewusst und unbewusst
c) weder positiv noch negativ

57
Q

Welche Strategien der Emotionsregulation gibt es nach Gross?

A

Antezedenz fokussierte Strategien und Reaktionsfokussierte Strategien

58
Q

Was unterscheidet Antezedenz fokussierte Emotionsregulationsstrategien von Reaktionsfokussierten?
Nenne Merkmale / Beispiele

A

Antezedenzfokussierte Strategien setzen an der Ursache der Emotion an, während Reaktionsfokussierte Strategien lediglich nachdem Reaktionstendenzen bereits ausgelöst sind ansetzen.

Antezedenz fokussierte Strategien sind zB eine Neubewertung oder Erklärung einer Situation
Sie entscheiden inwiefern unsere Reaktionstendenzen ausgelöst werden.

Reaktionsfokussierte Strategien zielen auf Unterdrückung der Reaktionstendenzen ab -
sie stellen eine Belastung unseres Herz-Kreislauf-Systems durch vermehrte sympathische Aktivierung dar.

59
Q

Was ist Psychologische Resilienz?

A

Die Fähigkeit, sich von kritischen Lebensereignissen relativ leicht zu erholen

60
Q

Eigenschaften resilienter Personen und Zusammenhang mit positiver Neubewertung

A

resiliente Personen nehmen in stressvollen Situationen auch positive Aspekte wahr
die positive Neubewertung gilt als Mediatior - das kardiovaskuläre System reguliert sich schnell wieder

61
Q

Klassifizierungsschema affektregulierender Strategien:
Welche Affektregulierenden Strategien gibt es nach Parkinson und Totterdell ?
- Zähle alle affektregulierenden Strategien im Modell nach Parkinson und Totterdell auf

A

Aufteilung in kognitive und verhaltensbezogene Strategien, und in Diversion (Rückzug und Ablenkung) und Engagement (Aktivität und Problemlösung)

Diversion:
Disengage: kognitiv: Vermeidung von Gedanken - behavioral: Vermeidung problematischer Situation
Distraction: Spaß suchen vs Umverteilung von Ressourcen
kognitiv: über etwas angenehmes nachdenken vs über etwas aufmerksamkeitsbeanspruchendes nachdenken
behavioral: etwas angenehmes tun vs etwas herausforderndes tun

Engagement: kognitiv: Neubewertung (üblich: Affekt), über Problemlösung nachdenken (üblich: Situation)
behavioral: Hilfe suchen, handeln für Problemlösung, Gefühlen Ausdruck verleihen

62
Q

Wie sind Diversionsstrategien aufgeteilt?

A

kognitiv vs behavioral -
Disengage (Vermeidung, sowohl kognitiv als auch behavioral), Distraction (durch Spaß oder durch Umverteilung von Ressourcen (also etwas anstrengendes, herausforderndes, sowohl kognitiv als auch behavioral)

63
Q

Was beeinflussen Emotionen?

A

Unsere eigene, und die Wahrnehmung von anderen, und die Deutung und Erinnerung bestimmter Situationen (sowohl in der als auch nach der Situation)
Unser Denken und Erleben, unser Verhalten

sehr wage Frage, eigentlich unwichtig :)

64
Q

Was versteht man unter Stimmungskongruenten Informationen?

A

Informationen, die mit der momentanen Stimmungs- bzw. Gefühlslage übereinstimmen

65
Q

Wozu neigen Personen in einer bestimmten Gefühlslage nach Bower? Welche Konsequenzen gibt es?

A

Sie neigen Aktivitäten und Situationen zu suchen, die ihre aktuelle Gefühlslage aufrechterhalten, also Stimmungskongruent sind.
Außerdem nehmen sie stimmungskongruente Informationen verstärkt wahr bzw erinnern sich verstärkt daran, während stimmungsinkongruente Informationen eher ausgeblendet werden
► Fehlattributionen und Wahrnehmungsverzerrung

66
Q

Beschreibe die semantische Netzwerktheorie nach Bower - welches Phänomen erklärt es ?

A

Jede Emotion entspricht einem Knoten innerhalb des Gedächtnisses, inclusive eines dazugehörigen Netzwerks, das aus Ausdrucksverhalten, Erinnerungen und Bewertungen besteht

► Es erklärt, warum es uns leichter fällt, Informationen abzurufen, wenn die Abrufumstände ähnlich sind wie die Einspeicherungsumstände.

67
Q

Welche Konsequenzen hat eine Verletzung des Frontallappens und welcher berühmte Fall ist ein Beispiel hierfür?
Beschreibe die Symptome.

A

Die Verletzung des Frontallappens beeinflusst Emotionen, Entscheidungs- und Planungsverhalten:

Phineas Gage, ein Bauarbeiter: Eisenstange durch Schädel bei Explosion (Schädigung des Frontallappens)
► launenhaft, respektlos, ungeduldig, keine Emotionskontrolle
► keine Pläne für Zukunft
► selbstschädigende Entscheidungen, Verlust der Entscheidungsfähigkeit

68
Q

Zu welcher Symptomwahrnehmung neigen traurige Menschen nach Salovey

A

Traurige Menschen neigen dazu, von einer höheren Anzahl von Symptomen zu berichten, und fühlen sich anfälliger für zukünftige Krankheiten

69
Q

Welche zwei kognitiven Mechanismen sind für die verstärkte Symptomwahrnehmung trauriger Menschen verantwortlich?

A

1) Traurige Menschen erinnern sich eher an traurige Dinge (zB/ oder Krankheit)
2) Traurige Menschen richten ihre Aufmerksamkeit vermehrt auf sich selbst statt auf ihre Umwelt - verstärkte Wahrnehmung eigener “Symptome”

70
Q

Beschreibe den Prozess einer Stressreaktion nach Walter Cannon 1922

A

Durch starke emotionale Reaktionen (zB Schmerz) ► Ausschüttung von Adrenalin
► verbesserte Durchblutung der Skelettmuskulatur, schnellere Blutgerinnung

71
Q

Nenne die 3 Phasen des “Generellen Erschöpfungssyndroms” nach Hans Selye und definiere Stress und die Funktion der Stressreaktion

A

Stress als allgemeine physiologische Anpassungsreaktion auf Stressoren
Vorbereitung des Körpers auf “Fight or Flight”

☼ Alarmreaktion
☼ Widerstandsphase
☼ Erschöpfungssyndrom

72
Q

Liste ein paar physiologische Prozesse im Stressprogramm nach Hans Selye auf. Welche Funktion haben sie?

A

►Vorbereitung auf “Fight or Flight”

Aktivierung und Durchblutung des Gehirns
Atembeschleunigung
verbesserte Reflexe, erhöhte Muskelanspannung
erhöhter Blutdruck und Puls
Schwitzen
Energiebereitstellung
erhöhte Gerinnungsfähigkeit des Bluts
Hemmung von Verdauungstätigkeiten (Speichelfluss etc) und Einschränkung der Sexualfunktionen
erhöhte Immuntoleranz und Schmerztoleranz

73
Q

Nenne 4 Folgen von andauerndem Stress

A

Ansteigen der Krankheitsanfälligkeit / Infektionsanfälligkeit
—> Risikoverhaltensweisen - zB Rauchen
Gewichtszunahme
Chronifizierung (Andauernde Anspannung, Erholung nicht möglich, Erschöpfung)
Herzinfarkt (Gefäßverengungen / Verschluss)

74
Q

Welche zwei Systeme vermitteln Stress nach Kaluza?

A

Sympathikus-Nebennierenmark-Achse und Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinden-Achse

75
Q

Beschreibe die Stressreaktion über die Sympathikus-Nebennierenmark-Achse und über die Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde-Achse

A

SNA: akute Reaktion, schnelle Signalübertragung über elektrische Impulse ► Ausschüttung von Adrenalin

HHNA: anhaltende Belastung, langsame Übertragung über Hormone - erhöhte Ausschüttung von Glukokortikoiden (Cortisol und Cortison) ► erhöhte Bereitstellung von Energie

76
Q

Beschreibe das transaktionelle Stressmodell nach Lazarus - Welche 3 Arten von Stressor gibt es

A

Die Umwelt wird durch einen Wahrnehmungsfilter (Selektion) von der Person aufgenommen - danach erfolgt die Bewertung der Situation in 3 Schritten:

1: Primäre Bewertung - Interpretation des Stressors - positiv, stressrelevant oder irrellevant
► Arten von Stressor: Herausforderung, Bedrohung, Schaden

2: Sekundäre Bewertung - Analyse der verfügbaren Ressourcen - ausreichend oder mangelnd
bei mangelnden Ressourcen: Stress

3: Coping - Stressbewältigung Problem- oder Emotionsorientiert - Situation oder Bezug zur Situation ändern
Hierbei kann es zu Neubewertung kommen

77
Q

Welche Art von Stress / Stressoren ist besonders gesundheitsrelevant?

A

Daily Hassles - anhaltende, alltägliche Ärgernisse

78
Q

Beschreibe problembezogene vs emotionsbezogene Coping-Strategien nach Drexler und Schulze

A

problembezogen: Auseinandersetzung mit Stressor, Kompetenzerweiterung
emotionsbezogen: Ablenkung, Entspannung

79
Q

3 Merkmale von Emotionen aus entwicklungspsychologischer Sicht

A

a) durch situativen Reiz ausgelöst
b) ändern die Handlungsbereitschaft
c) führt zu Handlungskonsequenzen

80
Q

Definiere Emotionen aus entwicklungspsychologischer Sicht

A

Emotionen sind kulturell überformte psychische Prozesse, die für eine motivbezogene Regulation von Handlungen sorgen

81
Q

Interpersonale vs Intrapersonale Handlungsregulation

A

Interpersonale: Prozess zwischen zwei Personen, Eltern und Säugling zB

Intrapersonale: Eigene Regulation

82
Q

Das angeborene Ausdrucksverhalten von Säuglingen ist…

A

unreif und ungerichtet

83
Q

Wann lernen Säuglinge zuerst, sich selbst zu regulieren?

A

Bereits ab dem 2. Monat sind sie in der Lage, sich bei kleinen Dingen selbst zu beruhigen

84
Q

Was muss passieren, damit sich Vorläuferemotionen von Säuglingen zu motivdienlichen Emotionen entwickeln?

A

Die Eltern müssen die Emotionen des Kindes angemessen Deuten und passend Handeln

85
Q

Nenne 3 Merkmale von Freude und beschreibe, wie sie sich von Geburt an entwickelt.

A

Freude…
☼ wird in angenehmen Situationen erlebt
☼ hat eine positive Wirkung auf soziale Interaktion
☼ führt zum Bedürfnis, Tätigkeiten fortsetzen zu wollen

Freude ist bei Neugeborenen zunächst reflexhaft (soziales Lächeln) - Bevorzugung von Menschen, die sie anlächeln
1-2 jährige erfreuen sich daran, andere zum lachen bringen zu können, da sie ab 2 Monaten an die Verbindung zwischen Handlung und ausgelöste Freude zu erkennen lernen

86
Q

Nenne 3 Merkmale von Angst und beschreibe ihre Entwicklung

A

Angst…
☼ wird bei Bedrohung / Gefahr erlebt
☼ führt zu Flucht-/ Vermeidungsverhalten
☼ signalisiert Unterwerfung bzw das Bedüfnis nach Unterstützung

Entwicklung:
7-12 Monate: Angst vor “Fremdem” (zB Personen) - Trennungsangst, vorher Angst schwer von anderen Zuständen unterscheidbar
ab 1 Jahr: Angst von anderen vermittelbar
ab 2-4 Jahre: für real gehaltenes Vorstellungsvermögen (zB Geist unterm Bett)
5-7 Jahre: Angst vor konkreten Gefahren (Verletzung etc)

87
Q

Nenne 3 Merkmale von Ärger und beschreibe seine Entwicklung

A

Ärger…
☼ erlebt wenn an Erreichung von Ziel gehindert
☼ motiviert, Hindernisse zu beseitigen
☼ warnt gegenüber vor möglichem Angriff

2-Jährige können Ärger verbal ausdrücken
ab 3. Jahr: erweiterte Selbstregulationsfähigkeiten und Selbstbewusstsein (Schuld, Verlegenheit), vermindert Wutausbrüche

88
Q

Ab welchem Alter Entwickeln Kinder ein objektives Selbstbewusstsein und nehmen sich von anderen getrennt wahr?
Woran erkennt man das?

A

Mitte des 2. Lebensjahres

Sie erkennen sich im Spiegel und reden von sich als “Ich”

89
Q

Welches Ziel verfolgt das Bindungssystem des Kindes nach der Bindungstheorie von John Bowlby?
Was löst es bei den Eltern aus?

A

Nähe und Sicherheit durch die Bezugsperson

Fürsorgeverhalten

90
Q

Definition Bindungsverhalten und Bindung nach Lohaus

A

Bindungsverhalten bezieht sich auf die Verhaltensweisen des Kindes, um Nähe der Bezugsperson zu sich zu sichern
Bindung ist das emotionale Band zwischen Kind und Bezugsperson

91
Q

Nenne 4 Auswirkungen und 2 Voraussetzungen sicherer Bindung

A

☼ ausgeprägtes Erkundungsverhalten bei Kindern
☼ Schutzfaktor gegenüber psychischen Störungen
☼ höhere Stresstoleranz
☼ verbessert Gehirnwachstum / kognitive Entwicklung

Voraussetzungen:
☼ feinfühlige, zuverlässige Reaktion der Eltern
☼ positive Interaktion, positive Beziehung

92
Q

Nenne 5 Auswirkungen unsicherer Bindung

A

☼ Stressverarbeitungssystem unausgereift ► Anfälligkeit steigt
☼ Dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel durch geringe Anzahl an Glukokortikoid-Rezeptoren
☼ höheres Risiko für physische und psychische Krankheiten (zB Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depression, Angststörungen)
☼ schnellerer Alterungsprozess
☼ geringeres Gehirnwachstum/ kognitive Entwicklung

93
Q

Was ist Oxytozin und durch was wird es freigesetzt? Welchen Einfluss hat es?

A

Oxytozin- Bindungshormon
hohe Konzentration bei stillenden Müttern, auch bei körperlicher Zuneigung ausgeschüttet (zb kuscheln)
beeinflusst Dauer und Intensität der Stressreaktion

94
Q

Was ist die Tend-and-Befriend-Reaktion nach Taylor

A

Stressreduzierende Reaktion, bevorzugt von Frauen angewandt

Unterstützungsangebot (tend) und Zusammenschluss (befriend) (häufig in Folge auf Katastrophen)