3. Wälzlager Flashcards
Vorteile von Wälzlagern gegenüber (hydrodynamischen) Gleitlagern
- leichte Auswahl und Montage durch genormte Einheiten
- hohe Genauigkeiten
- Spielfreiheit möglich (vorgespannte WL)
- Einfache Schmierstoffversorgung (zu 90% Fettschmierung)
- geringe Schmierstoffmengen
- Auch für Mischreibung geeignet
- höherer Wirkungsgrad
- geringe (Anlauf-)Reibung
- geringe Wärmeentwicklung bei gleicher Belastung
Nachteile von Wälzlagern gegenüber Gleitlagern
- Lebensdauer durch Ermüdung in der Regel begrenzt
- wenig dämpfende Eigenschaften (Wälzlager als Schwingungserreger und Ueberträger)
- begrenzte Drehzahlen (Fliehkrafteinfluss auf Wälzkörper, Käfige)
Rillenkugellager
- Aufgrund der hohen Schmiegung in den Wälzkontakten ergibt sich trotz Punktkontakt eine gute axiale und radiale Tragfähigkeit
- gut geeignet für hohe Drehzahlen
- Axialkraftübertragung in beiden Richtungen
Schrägkugellager/Spindellager
- Kraftübertragung erfolgt unter einem best. Druckwinkel (alpha = 15°, 25°, 40°)
- -> hohe axiale Tragfähigkeit
- Axialkraftübertragung nur in eine Richtung (einreihige Bauform)
- Soll das Lager eine Radialkraft übertragen ist ein minimales Verhältnis von Fr/Fax einzuhalten
- Durch den verschiedenartigen paarweisen Einbau sind je nach Anordnung Spielfreiheit, hohe axiale Tragfähigkeit, grosse Stützweiten und Axialkraftübertragung in beiden Richtungen möglich
Vierpunktlager
- sonderbauform des Schrägkugellagers
- in axialer Richtung platzsparender als zweireihiges Schrägkugellager
- Axialkraftübertragung in beide Richtungen
- vernachlässigbar geringe radiale Belastung zulässig
- Innenring ist geteilt ausgeführt
- durch geteilten Innenring viele Kugeln im Lager
- -> hohe axiale Tragfähigkeit
Pendelkugellager
- Bei axialer Belastung trägt nur eine Seite
- Durch die grosse Kugelanzahl hohe radiale Tragfähigkeit
- Einsatz vorwiegend bei hohen Wellenbiegungen z.B. in Landmaschinen, Fördereinrichtungen, Holzbearbeitungsmaschinen, Ventilatoren
Zylinderrollenlager
- Hohe radiale Tragfähigkeit aufgrund des Linienkontaktes
- sehr reibungsarmes Lager, da (bei Lastfreiheit) reines Rollen ohne Gleitanteile
- Zerlegbar (einfach (De)Montage
- Bauarten N, NU häufig als Loslager
- Bauarten NUP, NJ ermögliche auf Grund der Borde geringe Axialkraftübertragung
Nadellager
- nur radial belastbares sehr kompaktes Zylinderrollenlager
- empfindlich gegen Wellendurchbiegung
- häufiger Einsatz in Kompressoren, Planetengetrieben, Gelenkwellen, PKW-Getriebe
- noch kompakterer Bauraum durch den Einsatz von Nadelhülsen. Die Laufflächen von Wellen (Naben) müssen dann gehärtet sein!
Kegelrollenlager
- sehr hohe radiale und axiale Tragfähigkeit (Druckwinkel 10°, 20°, 28°)
- Zerlegbar –> einfacher Aus- und Einbau
- Berührlinien schneiden sich in einem Punkt
- Einbau nur in einer angestellten Stütz-Traglagerung oder paarweise (Zweireihig)
- falls Radialkraft übertragen: minimales Verhältnis von Fr/Fax einhalten (Vorspannung)
Tonnenlager
- hohlkugelige Aussenringlaufbahn ermöglicht die Pendelbewegung
- Unempfindlich gegen Wellenschiefstellung und Fluchtfehler
- Geringe axiale Tragfähigkeit
- in neuer Ausführung als Toroidal-Lager ohne axiale Tragfähigkeit
Pendelrollenlager
- Hohlkugelige Aussenringlaufbahn ermöglicht die Pendelbewegung
- Aufnahme von Radial- und Axialkräften
- für hohe Belastungen
- Schwenkwinkel bis zu 2° möglich
- Auch geteilte Bauform erhältlich für schnellen Lagerwechsel
- Hauptsächlich eingesetzt in Kurbelwellen, Schiffslaufwellen, schweren Lauf-und Stützrollen (bei Gefahr von Wellenbiegung)
Axial-Rillenkugellager
- nur für Aufnahme von Axiallasten
- Um die Selbstzentrierung der Kugeln in den Laufbahnen zu ermöglichen, darf nur eine Scheibe zentriert werden
- schlechte Abrollverhältnisse bei hohen Drehzahlen und geringe Belastung (Fliehkraft)
Axial-Zylinderrollenlager
Da reines Rollen nur in der Mitte der Laufbahn gewährleistet ist und an den Rollenenden ungünstige Bohrreibung entsteht, werden die Rollen möglichst kurz gehalten
- sehr geringe Drehzahlgrenze auf Grund der hohen Gleitanteile
- Anwendung bei extrem hohen Axiallasten
Axial-Pendelrollenlager
- Tonnenrollen stützen sich am hohen Bord des Innenrings ab (ungünstige Bohrreibung)
- hohlkugelige Aussenringlaufbahn
- Einsatz in Drucklager (Aufnahme des Propellerschubs) im Schiffsbau
Wälzlagertoleranzen
- abhängig vom Nennbereich der Bohrung
- umfassen Mass-,Form- und Laufgenauigkeit
- Normaltoleranz: P0 (0 bis 20 Mykrometer)
- Sehr genaue Wellenführungen und hohe Drehzahlen : P6, P5, P4 (0 bis 8 Mykrometer)
- für noch höhere Anforderungen: SP und UP4
Lagerluft
Mass, um das sich ein Lagerring in radialer Richtung von einer Endlage in die andere Endlage ohne messbare Belastung verschieben lässt.
- nimmt durch Passungsübermass und Lagererwärmung ab
- normale Luft: CN (15 bis 41 Mykrometer)
- kleinere Luft als normal: C1, C2
- grössere Luft als normal: C3, C4, C5
- um absolute Spielfreiheit zu erreichen, müssen allerdings Passungen so gewählt werden, dass das Lager radial vorgespannt ist.
Hertz’sche Pressung
Höchste Spannung, die in der Mitte der Berührfläche herrscht
Vorraussetzungen für Hertz’sche Theorie
- zwei Halbräume
- Werkstoffe sind homogen und isotrop
- Druckfläche ist eben und ihre Halbachsen a und b sind im Verhältnis zu den Krümmungsradien klein
- in der Druckfläche werden nur Normalspannungen übertragen
- Die Proportionalitätsgrenze des Werkstoffs darf nicht überschritten werden