3: Prozessorganisation Flashcards

1
Q

Was versteht man unter “Prozess”?

A

Ein Prozess ist eine Reihe von Aktivitäten, die aus einem definierten Einsatz von Produktionsfaktoren (Inputs) ein definiertes Arbeitsergebnis (Output) erzeugen.

Merkmale:

  • Ausrichtung auf Anforderungen und Ziele der Leistungsempfänger
  • Beginn und Ende durch Ergebnisse
  • Umwandlung von Inputs in Outputs
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2
Q

Was definiert die Durchlaufzeit? Was sind ihre Komponenten?

A

Durchlaufzeit: Die Zeitspanne vom Start eines Prozesses bis zu dessen Ende.

Komponenten:

  • Bearbeitungs-/Durchführungszeit: Effektive Zeit um Inputs in Outputs zu verwandeln
  • (Übergangszeit) Transport-/Transferzeit: Zeit für die Übermittlung an Prozesskunden
  • (Übergangszeit) Liegezeit: Wartezeiten etc.
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3
Q

Nennen Sie die möglichen Klassifizierungen von Prozessen

A

Klassifizierung nach …

Prozessgegenstand:

  • Materielle Prozesse (z.B. mechanische Bearbeitung)
  • Informationelle Prozesse (z.B. Entwicklung von Strategien)

Art der Tätigkeit:

  • Führungsprozesse (z.B. langfristige Ziele definieren, Organisatorische Voraussetzungen schaffen, … )
  • Leistungsprozesse (z.B. Produkte entwickeln, Produkte vermarkten, Aufträge ausführen)
  • Unterstützungsprozesse (z.B. Personal betreuen, Gebäude-Infrastruktur bereitstellen, Maschinen und Anlagen bereitstellen, …)

Erfolgsrelevanz:

  • Kritische Prozesse (hohe Bedeutung am Unternehmenserfolg)
  • Nicht-kritische Prozesse

Wertbeitrag:

  • Wertschöpfende Prozesse (Nutzleistung)
  • Nicht-wertschöpfende Prozesse (Stützleistung, Blindleistung, Fehlleistung)

Bezugsbereich:

  • Unternehmensinterne Prozesse
  • Unternehmensübergreifende Prozesse

Strukturierbarkeit:

  • Stark strukturierbare Prozesse (alle Arbeitsschritte im Voraus bekannt, gut automatisierbar)
  • Teilweise strukturierbare Prozesse
  • Gering bzw. nicht strukturierbare Prozesse (sowohl Vorgehensweise als auch Ergebnis offen wie z.B. Treffen von Entscheidungen, Suchen von Problemlösungen)

Wiederholfrequenz:

  • Selten/einmalig auftretende Prozesse
  • Gelegentlich auftretende Prozesse
  • Häufig auftretende Prozesse
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4
Q

Nennen Sie die vier Leistungsarten des Wertbeitrags

A

Nutzleistung (wertschöpfend): Werterhöhende, geplante Leistungen (z.B. Produktentwicklung)

Stützleistung (nicht-wertschöpfend): Wertneutrale, geplante Leistungen (z.B. Erstellen von Berichten und Statistiken)

Blindleistung (nicht-wertschöpfend): Wertneutrale, ungeplante Leistungen (z.B. Suche von Teilen)

Fehlleistung (nicht-wertschöpfend): Wertmindernde, ungeplante Leistungen (z.B. Nachbearbeitung)

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5
Q

Nennen Sie die Ziele der Prozessgestaltung (das “Magische Viereck”)

A

Zeit:

  • Verringern der Durchlaufzeit
  • Verringern von Liegezeiten
  • Verringern von Bearbeitungszeiten

Qualität:

  • Verringern der Fehlerrate
  • Erhöhen des First Pass Yield
  • Erhöhen der Termintreue
  • Erhöhen der Prozessstabilität

Kosten:

  • Verringern der Herstellkosten
  • Verringern der Prozesskosten
  • Verringern der Fixkosten

Flexibiliät:

  • Reaktionsfähigkeit auf neue Markchancen
  • Erhöhte Realisierung von Änderungswünschen
  • Erhöhte Anpassung an Produktionskapazitäten
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6
Q

Nennen Sie die sechs Gestaltungsparameter/Regelungsbereiche der formalen Prozessorganisation

A
Arbeitskraft: "Wer macht ...?"
Arbeitsteilung: "... was?"
Arbeitsfolge: "...wann?"
Arbeitsort: "...wo?"
Arbeitsmethode: "...wie?"
Arbeitsmittel: "...womit?"
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7
Q

Nennen Sie die beiden Arten der Arbeitsteilung und deren Merkmale

A

Mengenteilung: Die Arbeit wird als Ganzes auf mehrere Arbeitskräfte verteilt (Objektprinzip) z.B. jeder stellt 50 Geräte her

Artteilung bzw. Spezialisierung: Die Arbeit wird nach spezialisierten Einzelschritten aufgeteilt (Verrichtungsprinzip) z.B. Löten, Rüsten, Fräsen, …
-> Wird weiter in horizontale- und vertikale Spezialisierung aufgeteilt

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8
Q

Was macht die horizontale Spezialisierung aus? Was sind deren Vor- und Nachteile?

A

Horizontale Spezialisierung = Umfang unterschiedlicher Tätigkeiten, den
eine Stelle bzw. Person wahrnimmt

Vorteile:

  • Erlaubt kurze Anlern- und Einarbeitungszeiten für Arbeitskräfte bei geringen Anforderungen an die Qualifikation
  • Ermöglicht geringe Lohnkosten (geringe Qualifikationsanforderungen)
  • Geringe Durchlaufzeiten durch ständige Aufgabenwiederholungen
  • Ermöglicht aufgrund umfangreicher Erfahrungs-/Übungseffekte eine hohe Arbeitsqualität

Nachteile:

  • Hoher Koordinationsaufwand infolge zahlreicher Schnittstellen
  • Gefahr monotoner Tätigkeit mit negativen Auswirkungen auf Leistungsbereitschaft, Arbeitsqualität, Fluktuations- und Abwesenheitsquote
  • Gefahr, dass die Arbeitskräfte sich nicht mit der Gesamtaufgabe identifizieren
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9
Q

Was macht die vertikale Spezialisierung aus? Was sind deren Vor- und Nachteile?

A

Horizontale Spezialisierung = Umfang der unterschiedlichen
Tätigkeitsebenen, der einer Stelle zugewiesen wird

Vorteile:

  • Bietet gute Voraussetzung für eine hohe Arbeitszufriedenheit und Motivation der Arbeitskräfte und damit für eine quantitativ und qualitativ bessere Arbeitsleistung
  • Trägt zum Reduzieren von Reaktionszeiten und damit zum Erhöhen der Flexibilität bei
  • Fördert Eigeninitiative und persönliches Engagement der Arbeitskräfte

Nachteile:

  • Erfordert relativ hohe fachliche Qualifikation der Arbeitskräfte
  • Bereitschaft der Arbeitskräfte zur Übernahme qualitativ hochwertiger und verantwortlicher Tätigkeiten ist nicht immer gegeben
  • Hohe Personalkosten aufgrund steigender Qualifikationsanforderungen
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10
Q

Was bedeutet Job Rotation, Job Enlargement und Job Enrichment?

A

Job Rotation (Horizontale Spezialisierung): Planmässiger Arbeitsplatzwechsel aber gleiche Tätigkeit. Soll Monotonie und einstige Belastungen verringern.

Job Enlargement (Horizontale Spezialisierung): Erweiterung des Tätigkeitsumfangs um gleichartige oder ähnliche Aufgaben. Soll Monotonie und Demotivation verringern.

Job Enrichment (vertikale Spezialisierung): Erweiterung um zusätzliche Tätigkeitsebenen. Typische Massnahme um zu hohe vertikale Spezialisierungen zu vermeiden.

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11
Q

Nennen Sie die Optionen der Leistungserbringung

A

Inland + Intern: Dezentral in verschiedenen Unternehmenseinheiten, Zentral in einem Share Service Center (SSC)

Inland + Extern: Outsourcing

Ausland + Intern: Dezentral in verschiedenen Unternehmenseinheiten, Dezentral durch SSCs pro Region, Zentral durch ein globales SSC

Ausland + Extern: Offshore-Outsourcing

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12
Q

Klassifizieren Sie IT-Systeme zur Prozessunterstützung

A

Führungsprozesse:

  • Data Warehouse für Führung & Management
  • Enterprise Resource Planning (ERP) Systeme für Personal, Buchhaltung, Kostenrechnung

Leistungsprozesse:

  • Supply Chain Management Systeme für Beschaffung
  • ERP Systeme für Lager und Produktion
  • CRM Systeme für Verkauf
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13
Q

Beschreiben Sie das idealtypische Vorgehen der Prozessgestaltung

A
  1. Prozessdefinition: Übersicht der zentralen Unternehmensprozesse und Klarheit bzgl. Analyse- und Gestaltungsschwerpunkte
  2. Prozesstransparenz: Ist-Prozesse beschreiben und bewerten, Schwachstellen und ihre Ursachen und Wirkung analysieren
  3. Prozessgestaltung: Leistungsanforderungen und Ziele erheben und prüfen, Soll-Konzept entwickeln und ggf. simulieren und evaluieren
  4. Prozesseinführung: Umsetzungskonzept entwickeln, Messgrössen für Umsetzungserfolg festlegen, Umsetzung überwachen und steuern
    - Einführung: Pilothaft, schrittweise, schlagartig
  5. Prozessverbesserung: Kenntnisse der aktuellen Prozessleistung und ggf. des aktuellen Optimierungsbedarfs
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14
Q

Nennen Sie mögliche Darstellungstechniken von Prozessen

A
  1. Textliche Darstellung
  2. Tabellarische Darstellung
  3. Grafische Darstellung
  4. 1 Pfeildiagramm ( > > >)
  5. 2 Spaghetti-Diagram (z.B. Factory Floor mit Schritten und Verbindungspfeilen)
  6. 3 Ablaufdiagramm (ähnlich RACI Matrix)
  7. 4 Swimlane Diagramm (z.B. nach Bereich)
  8. 5 Blueprint Diagramm (Service Blueprint, line of interaction, line of visibility)
  9. 6 Flussdiagram (inkl. Ereignisgesteurte Prozesskette (EPK) Diagramm)
  10. 7 Wertstrom Diagramm (Ergebnisdokumentation von Wertströmen)
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