3 Alkoholmissbrauch- & Abhängigkeit Flashcards
AK: Was ist kein A-Kriterium bei Alkoholmissbrauch nach DSM IV? (1)
a) Treppensturz nach Alkoholkonsum
b) Konflikt mit dem Gesetz
c) zwischenmenschliche Probleme
d) fortgesetzter Konsum trotz Kenntnis über psychische / körperliche Probleme
e) Nicht-Bewältigung von Studium-Aufgaben
d) (das ist für AlkoholABHÄNGIGKEIT)
AK: Was versteht man unter dem Kriterium “Toleranzentwicklung” für Alkoholabhängigkeit nach DSM IV?
Dosissteigerung oder verminderte Wirkung derselben Dosis
AK: Was misst AUDIT?
soll Personen mit riskantem Konsum identifizieren (Screening)
AK: Phänomen Drogentote, wenn sie über Weihnachten nach Hause fahren. Welche lerntheoretische Prozess liegt vor? Nennen Sie im Rahmen der Heroinabhängigkeit die entsprechenden Bestandteile (NS,CS,US,UR,CR).
cue reactivity? Klassische Konditionierung von Kontextreizen und Drogenkonsum
NS –> CS: Umgebungsreize (zB Drogenfreunde / Bahnhofstoilette)
US: Drogenkonsum
UR: physiologische Reaktionen
CR: physiologische Reaktionen (“entgegen” der Drogenwirkung)
–> diese treten nach der Konditionierung bei entsprechenden mit Konsum assoziierten Kontextreizen (CS) schon “antizipatorisch” auf. Fährt der Abhängige nun über Weihnachten heim und nimmt dort in einem ungewohnten Kontext seine Drogen, fehlt die antizipatorische Gegenreaktion und eine sonst tolerierte Dosis kann tödlich wirken.
Oder?
AK: Was ist keine Methode beim “Motivational Interviewing”?
a) change talk
b) confidence talk
c) (geschmeidiger) Umgang mit Widerstand
d) ?
e) ?
d oder e
AK: Wenn ein Alkoholabhängiger Vor- und Nachteile seines Konsums abwägt. In welcher Phase des Stufenmodells nach Prochaska und DiClemente befindet er sich dann?
Phase 2: Contemplation
AK: Welche 2 Phasen beim Alkoholkonsum gibt es?
- erwünschte angenehme Hauptwirkung (glutamaterg / GABAerg)
- entgegengesetzte unangenehme Nachwirkung (geringer, aber länger)
> > bei wdht. Konsum verstärkt sich (2) bis hin zu Entzugserscheinungen
Toleranz: höhere Dosis nötig, um durch (2) hindurch überhaupt noch (1) zu empfinden
Wieviel Gramm reiner Alkohol wird bei täglichem Konsum als schädlich angesehen? Wieviel Bier entspricht dies?
Männer: 24g, etwas mehr als 0.5l Bier
Frauen: 12g, 0.33l Bier
Nenne einen neurobiologischen Faktor, der nach dem biopsychosozialen Modell zur Aufrechterhaltung/ Automatisierung der Alkoholabhängigkeit beitragen kann
- Toleranzentwicklung
- cue reactivity
- Suchtgedächtnis
- Endorphinmangel
Was versteht man unter einer gestörten Trinkkultur?
- Alkoholkonsum weit verbreitet
- keine klaren Regeln im Umgang mit Alkohol
- im Gegenteil: riskante Formen des Konsums (Wetttrinken etc.) verbreitet
Nenne zwei Aspekte der Wirkung von Alkohol bei geringen Dosen.
- anregend
- stimmungsverbessernd
- Abbau von Ängsten
- Steigerung von Kontakt- und Kommunikationsbereitschaft
Nenne zwei Aspekte der Wirkung von Alkohol bei mittleren/ hohen Dosen.
- Störung der Koordination
- Gereiztheit
- Sedierung
- Störung der Wahrnehmung
Nenne die Kriterien/ Symptome für Alkoholmissbrauch (DSM-IV).
A. Ein unangepasstes Muster von Substanzgebrauch führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, mit mind. 1 der folgenden Kriterien innerhalb desselben 12-Monats-Zeitraumes:
1) Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen (Arbeit, Schule, Haushalt)
2) körperliche Gefährdung (z.B. Auto fahren, Stürze)
3) wiederkehrende Probleme mit dem Gesetz
4) soziale oder zwischenmenschliche Probleme, die durch Auswirkungen der psychotropen Subtanz verursacht/ verstärkt werden
B. Die Symptome haben niemals die Kriterien für Substanzabhängigkeit der jeweiligen Substanzklasse erfüllt
Warum wird nicht die Menge an Alkohol als Missbrauchskriterium verwendet?
Menschen können Alkohol unterschiedlich schnell abbauen. (Körperbau, Toleranz, letzte Mahlzeit etc.)
Nenne die Kriterien/ Symptome für Alkoholabhängigkeit (DSM-IV).
Ein unangepasstes Muster von Alkoholgebrauch führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, mit mind. 3 der folgenden Kriterien in demselben 12-Monats-Zeitraum:
1) Toleranzentwicklung (Dosissteigerung oder verminderte Wirkung derselben Dosis)
2) Entzugssymptome (Alkoholentzugssyndrom oder Konsum, um Entzugssymptome zu lindern/ zu vermeiden)
3) Kontrollverlust (Konsum größerer Mengen oder länger als beabsichtigt)
4) Wunsch/ erfolglose Versuche, den Konsum zu kontrollieren
5) hoher Zeitaufwand (Beschaffung, Konsum, Erholung von der Wirkung)
6) Vernachlässigung (soziale/ berufliche Aufgaben/ Freizeitaktivitäten
7) Fortgesetzter Konsum trotz Kenntnis eines körperlichen/ psychischen Problems, das durch den Konsum verursacht/ verstärkt wurde
Welche zwei Arten von Alkoholabhängigkeit können unterschieden werden? Was sind die Charakteristika der jeweiligen?
- Alkoholabhängigkeit MIT körperlicher Abhängigkeit: Toleranzentwicklung oder Entzugserscheinungen (Kriterium 1 oder 2 erfüllt)
- Alkoholabhängigkeit OHNE körperliche Abhängigkeit: keine Toleranzentwicklung, keine Entzugserscheinungen (weder Kriterium 1 noch 2 erfüllt)
Nenne und beschreibe die vier Formen des Trinkverhaltens.
Konflikttrinken: Konsum in Situationen ohne andere Lösung-/ Bewältigungsmöglichkeiten
Rauschtrinken: Konsum/ Kontrollverlust trotz bester Vorsätze
Spiegeltrinken: regelmäßiger Konsum, um Blutalkoholkonzentration zu halten/ Entzugserscheinungen zu vermeiden
periodisches Trinken: Phasen unkontrollierten Konsums mit zwischenzeitlicher Abstinenz
Welche Probleme gibt es substanzabhängigen Patienten?
- Verkennung/ Verleugnung: schädlicher Gebrauch erst nach Jahren auffällig, Risiko nicht bewusst
- geringe Mitarbeit des Patienten: gesellschaftliche Toleranz schützt vor Einsicht
- Informationen aus vielen Quellen notwendig