2.2 Dynamische Spiele mit unvollständigen Informationen Flashcards
Ein System von Beliefs in einem extensiven Spiel
ist eine Zuordnung von…
…Wahrscheinlichkeiten µ(x) ∈ [0, 1] für
jeden Entscheidungsknoten x in dem Spiel, so dass
Summe(µ(x)) = 1 mit x∈H(x) für alle Informationsbezirke H
Ein perfektes Bayesianisches Gleichgewicht
besteht aus…
….einem Strategienvektor und einem System von
Beliefs, die Forderungen 1-4 erfüllen.
- Forderung 1: An jedem Informationsbezirk muss der Spieler, der am Zug ist, einen Belief darüber haben, welcher Knoten in seinem Informationsbezirk durch das Spiel erreicht wurde
- Forderung 2: Die Strategien der Spieler müssen (gegeben ihre Beliefs) sequentiell rational sein
- Forderung 3: In Informationsbezirken auf dem
Gleichgewichtspfad ist der Belief µ durch die
Gleichgewichtsstrategien der Spieler σ gemäß Bayes’ Regel bestimmt.
- Forderung 4: In Informationsbezirken außerhalb des
Gleichgewichtsspfads ist der Belief µ durch die Gleichgewichtsstrategien der Spieler σ gemäß Bayes’ Regel bestimmt, wenn immer dies möglich ist (Prob(H|σ) > 0). Ansonsten wird der Belief so gewählt, dass er das
Gleichgewicht stützt.
Sequentielle Rationalität
Für jeden Informationsbezirk ist die Aktion des Spielers, der am Zug ist (und die Folgestrategie dieses Spielers) optimal, gegeben die Folgestrategien der anderen Spieler
Für ein gegebenes Gleichgewicht in einem Spiel in
extensiver Form, liegt ein Informationsbezirk…
- …auf dem Gleichgewichtspfad falls dieser Informationsbezirk mit positiver Wahrscheinlichkeit erreicht wird, ….
- …außerhalb des Gleichgewichtspfads, falls dieser Informationsbezirk mit Null Wahrscheinlichkeit erreicht wird, …
…. wenn die Spieler ihre Gleichgewichtsstrategien benutzen
Ein Signalisierspiel ist ein…
…dynamisches Spiel mit unvollständiger Information und zwei Spielern: einem Sender (S) und einem Receiver (R)
Die Strategie des Senders wird genannt:
…pooling
(typverheimlichend), falls jeder Typ des Senders
dieselbe Nachricht sendet
Die Strategie des Senders wird genannt:
…separating
(typoffenbarend), falls jeder Typ des Senders
eine andere Nachricht sendet
Die Strategie des Senders wird genannt:
…teilweise pooling
falls innerhalb einer Gruppe von Typen die gleiche Nachricht gesendet wird; verschiedene Gruppen von Typen senden jedoch unterschiedliche Nachrichten
Die Strategie des Senders wird genannt:
…teilweise separating
falls bei mehr als zwei Typen die gleiche Nachricht gesendet wird; verschiedene Gruppen von Typen senden jedoch unterschiedliche Nachrichten
Die Strategie des Senders wird genannt:
…hybrid
falls einer der Typen eine Nachricht mit Sicherheit wählt, während ein anderer Typ zwischen den möglichen Nachrichten mischt
In Informationsbezirken auf dem Gleichgewichtspfad ist der Belief µ durch die Gleichgewichtsstrategien der Spieler σ gemäß Bayes’ Regel bestimmt.
Das heisst, für alle Informationsbezirke H mit
Prob(H|σ) > 0 (beim Spiel von σ wird H mit positiver
Wahrscheinlichkeit erreicht) muss gelten:
µ(x) = Prob(x|σ) / Prob(H|σ) für alle x ∈ H
Ablauf Signalspiel
- Der Zufall wählt ti ∈ T, wobei p(ti) > 0
- Sender erfährt ti und wählt dann Nachricht mj ∈ M (M = alle möglichen Nachrichten)
- Receiver beobachtet mj (aber nicht ti) und wählt dann ak ∈ A (A = alle möglichen Aktionen)
- Es werden die Auszahlungen Us(ti, mj, ak) bzw. Ur(ti, mj, ak) realisiert
Strategie des Senders:
Eine Funktion von T nach M
D.h., eine Nachricht für jeden möglichen Typen: m(ti) für alle Typen ti ∈ T
Strategie des Receivers:
Eine Funktion von M nach A
D.h., eine Aktion für jede mögliche Nachricht des Senders: a(mj) für alle mj ∈ M
Wenn die Strategie des Senders pooling bzw. separating ist, wird das entsprechende Gleichgewicht…
… pooling bzw. separating genannt.