2/3 (Standardmaßnahmen II (Datenverarbeitung); Polizeiverordnung) Flashcards

1
Q

Abgrenzung Allgemeinverfügung der Polizei und Polizeiverordnung

A

nach Regelunggegenstand:

  • > Allgemeinverfügung: Einzelfall der konkreten Gefahr soll geregelt werden
  • > Polizeiverordnung: Regelung einer Vielzahl von Gefahrenfällen in Form einer abstrakten Gefahr
  • > weitere Abgrenzungskriterien (räumlicher Geltungsbereich, Adressatenkreis, zeitliche Dauer)
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2
Q

Folgen der Polizeiverordnung

A
  • Verstoß gegen die PVO automatisch als Störung der ÖffS
  • PVO jedoch kein Vollstreckungstitel; bei zwangsweiser Durchsetzung des Ge- oder Verbotes muss zuvor eine Polizeiverfügung erlassen werden
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3
Q

Typische Fälle der PVO in Baden-Württemberg

A
  • Anbringen von Hausnummern
  • Leinenzwang für Hunde in Fußgängerzonen
  • Taubenfütterungsverbot
  • Begrenzung des Alkoholkonsums im öffentlichen Straßenraum
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4
Q

Rechtmäßigkeit und Ausgestaltungsmöglichkeiten der PVO

A
  • abstraktgefahren-abwehrende Ge- oder Verbote, ggf. bußgeldbewehrt (§ 17 I PolG)
  • > auch sog. präventive Verbot mit Erlaubnisvorbehalt (Genehmigungspflichten)
  • Formelle Rechtmäßigkeit: vgl. §§ 20 ff. PolG
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5
Q

Systematik der “digitalen” Standardmaßnahmen

A
  • §§ 11 bis 16 PolG: Allgemeine Regelungen zum Datenschutz,
  • §§ 42 bis 62 PolG: Regelungen zum Datenschutz bei Einzelmaßnahmen und verdeckte Eingriffsbefugnisse, weitere Datenverarbeitung, Datenübermittlung,
  • §§ 70 bis 99 PolG: Weitere Regelungen der Datenverarbeitung.
  • > unterscheide: VA vs. Realakt (bspw. Datenerhebung, Videoüberwachung als Realakt -> Unterlassungsklage)
  • > vorrangig vor LDSG
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6
Q

Ermessen beim Erlass der PVO

A
  • grds. weiter Einschätzungsspielraum
  • > je größer, desto wichtiger das zu schützende RG und je geringer die Eingriffsintensität durch die Verordnung
  • Grenze: Gleichbehandlungsgebot
  • > Verordnungsgeber darf gleiche Sachverhalte ohne sachlichen Grund nicht ungleich behandeln (gleicher Lebenssachverhalt)
  • Einschränkung der gerichtlichen Kontrolldichte: bezieht sich nicht auf die Zweckmäßigkeit der Verordnung, sondern nur auf Verhältnismäßigkeit/Willkürverbot
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7
Q

P: Verfassungsmäßigkeit des Art. 297 I EGStGB (als taugliche EGL für Verordnungen)

A
  1. Gesetzgebungskompetenz des Bundes
    - > Gefahrenabwehr als Landeskompetenz, Art. 70 GG
    - > aber Art. 297 I EGStGB an § 184f StGB (und § 120 I 1 Nr. 1 OWiG) gekoppelt -> Annexkompetenz der Gefahrenabwehr mit spezifischem Bezug zum StrafR
  2. Bestimmtheitsgebot
    a) Art. 103 II
    - > Anwendbarkeit
    - -> con: Gefahrenabwehrrecht kein Bezug zur Strafe
    - -> pro: Verknüpfung mit § 184f StGB (und § 120 I 1 Nr. 1 OWiG)
    - > Beachtung
    - -> “öffentlicher Anstand” - unbestimmt, aber bestimmbar
    b) Art. 80 I
    - > Inhalt und Ausmaß unproblematisch
    - > Zweck?
    - -> “öffentlicher Anstand” unklar -> verfassungskonforme Auslegung
  3. Widerspruchsfreiheit gesetzlicher Bestimmungen (aus Art. 20 III)
    - > §1 ProstG -> Einheit der Rechtsordnung str.
    - > Widersprüchliche Normbefehle an Normadressat (-)
  4. Berufsfreiheit
    - > Schutzbereich (+)
    - > Berufsausübungsregel
  5. Eigentumsfreiheit
    - > Inhalts- und Schrankenbestimmung
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8
Q

Prüfung: Rechtmäßigkeit der Polizeiverordnung

A

I. EGL

  • Generalermächtigung §§ 17 I iVm § 1 PolG
  • § 18 PolG
  • Konkurrenz zu ggf. Spezialmaterien

II. Formelle Rm

  1. Zuständigkeit, § 21 PolG
  2. Verfahren /
  3. Form, § 20 PolG

III. Materielle Rm

  1. Bestimmtheitsgebot
  2. TBVS
    a) § 17
    Abstrakte Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, § 17 I PolG iVm § 1 PolG
    - Ursachenzusammenhang zwischen dem zu regelnden Sachverhalt und typischerweise eintretenden Gefahren
    b. § 18
    - öff. zugänglicher Ort (öff. gewidmete Flächen)
    - Mitursächlichkeit des Alkohols für Störungen
    - erhebliche Relevanz der Störungen
    - erhöhte Gebietsbelastung
    - künftige Störungen
    - Menschenmenge (ab 50)
    + § 18 II und III
  3. Zulässiger Verordnungsinhalt, § 19 PolG
    - insb. Verhältnismäßigkeit, Art. 20 III GG
  4. Ermessensfehlerfreiheit beim Erlass der PVO (“können”)
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