14: Kindesmisshandlung Flashcards

1
Q

Wie verhalten sich aus rechtlicher Sicht das Elternprimat in der Erziehung und das Kindeswohl zueinander?

A
  • Pflege u. Erziehung der Kinder = natürliches Recht der Eltern
    -> Eltern primäre Entscheidungsbefügnis bei Bildung/Erziehung
  • Grund: i.d.R. liegt den Eltern das Wohl der Kinder mehr am Herzen als irgendeiner anderen Person/Institution
    -> man nimmt in Kauf, dass Eltern nie optimal erziehen
    - Elternprimat dient Kindeswohl und endet, wenn Kindeswohl gefährdet ist
  • Kindeswohlgefährdung:
    -> gegenwärtige/unmittelbar bevorstehende Gefahr
    -> erhebliche Schädigung des körperlichen, kognitiven, emotionalen Wohls
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2
Q

Welche Formen von Kindesmisshandlung lassen sich unterscheiden?

A

psychisch, körperlich, sexualisiert, Vernachlässigung

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3
Q

Welche Rolle spielen Loyalitätskonflikte, Scham und Schweigen?

A

Loyalitätskonflikte (z.B. mit anderen Familienmitgliedern) und Gefühl von Erniedrigung u. Demütigung (eher ältere Kinder)
-> Schweigen

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4
Q

Welche Formen des sexuellen Missbrauchs gibt es?

A
  • mit/ohne Körperkontakt
  • mit/ohne Penetration
  • mit/ohne physischer Gewalt
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5
Q

Welche Risiko- und Schutzfaktoren für Kindesmissbrauch sind bekannt?

A

Risiko
- ökonomisch:
-> Armut
-> Obdachlosigkeit
- soziale Situation:
-> Isolation
- Familiäre Situation:
-> Scheidung
-> Alleinerziehende
- Eltern:
-> Trauma der Eltern

Schutz:
- Individuum:
-> Intelligenz
-> Freundlichkeit des Kindes
-> Positives Menschen- u. Weltbild
-> Selbstvertrauen
-> motorische Kompetenz, Beweglichkeit
- Familie
-> seelisch gesunde Eltern

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6
Q

7 Schritte

Wie solle man bei einem Verdachtsfall vorgehen?

A
  • Ruhe Bewahren, nicht unüberlegt handeln
  • nicht ignorieren
  • 4-Augen-Prinzip
  • Schriftliche Dokumenattion (Beobachtung, Gründe für Handeln/Nicht-Handeln)
  • (Anonym) Expertenrat einholen
  • Dienstweg, offizielle Vorgaben einhalten
  • Respektvoller Umgang mit Kindern u. Eltern
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7
Q

Ist Consent von Kindern möglich?

A

Consent ja; informed consent nicht

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8
Q

Aus welchen Gründen schweigen ältere/jüngere Kinder über sexuelle Misshandlung?

A

Jüngere Kinder:
- Problem beim Verbalisieren
- mangelnde Glaubwürdigkeit

Ältere Kinder:
- Gefühl von Erniedrigung und Demütigung

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9
Q

Geschieht Kindeswohlgefährdung immer absichtlich?

A

Nein:
-> absichtlich: Missbrauch
-> unabsichtlich (Überforderung, Krankheit der Eltern)

-> für Wohlbefinden des Kindes aber egal, beides schlecht

“Kindesmisshandlung ist eine nicht zufällige bewusste oder unbewusste (…) Schädigung (…)”

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10
Q

6 Punkte

Zu den gerichtlichen Maßnahmen nach Absatz 1 gehören insbesondere:

BGB § 1666 gerichtliche Maßnahmen bei Kindeswohlgefährdung

A

1. Gebote, öffentliche Hilfen (z.B. Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe; Gesundheitsförderung) in Anspruch zu nehmen
2. Gebote, für die Einhaltung der Schulpflicht zu sorgen
3. Verbote, vorübergehend oder auf ebstimmte Zeit die Familienwohnung oder andere Wohnung zu nutzen
4. Verbote, Verbindung zum Kind aufzunhemen/Zusammentreffen herbeizuführen
5. Ersätzung Erklärungen des Inhabers elterlicher Fürsorge
-> Kind lebt noch bei Eltern, aber Eltern entscheiden nicht mehr
6. teilweise/vollständige entziehung elterlicher Sorge
-> Kinder im Heim

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11
Q

Wie sehr sind Experten, Kinder und Eltern einer Meinung bei der Frage: “Was ist Gewalt in der Erziehung?”

A
  • Experten schätzen sehr viel Mehr als Gewalt ein
  • Jugendliche und Eltern ähnlich, doch Jugendliche finden noch weniger Verhalten gewaltsam
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12
Q

6 Stichpunkte

Wovon hängen die Folgen bei Kindesmisshandlung ab?

A
  • Schwere der Misshandlung
  • Alter des Kindes
  • Alter, in dem Misshandlung begonnen hat
  • Dauer der Misshandlung
  • Häufigkeit der Misshandlung
  • Kontext (z.B. Familie/Schule/Waldweg)
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13
Q

4 Stichpunkte

Bei Vernachlässigung wird ein Kind dauerhaft…

A
  • unzureichend ernährt
  • unzureichend gekleidet
  • unzureichend medizinisch versorgt
  • emotional depriviert
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14
Q

Was ist die häufigste Form von Kindesmisshandlung?

A

Vernachlässigung

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15
Q

5 Punkte

Was sind mögliche Folgen von Vernachlässigung?

A
  • Verletzung und Tod
  • Unterernährung
  • ungepflegtes Erscheinungsbild (z.B. Zahnschäden)
  • physische u. psychische Entwicklungsstörungen
  • mangelnde Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
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16
Q

4 Stichpunkte

Was sind mögliche Gründe von Vernachlässigung?

A
  • unzureichendes Wissen, Fähigkeiten, Einsichten
  • Überforderung mit besonderen Herausforderungen
  • Substanzabhängigkeit
  • psychische Störung
17
Q

Welche Formen der körperlichen Gewaltanendungen umfasst körperliche Misshandlung?

A

Alle Formen der körperlichen Gewaltanwendungen.

18
Q

5 Punkte

Was sind Folgen körperlicher Misshandlung?

A
  • Beeinträchtigung kognitiver Leistungsfähigkeit
  • Mangel an Konzentration
  • Verhaltensauffälligkeiten (Aggressionsbereitschaft)
  • gestörtes Sozialverhalten
  • gestörtes Selbstbild/Selbstvertrauen
  • Delinquenz
  • Substanzabhängigkeit
  • Prellungen, Knochenbrüche, Hämatome etc.
19
Q

Körperliche Misshandlung:
- Prävalenz
- Geschlecht Täter und Opfer

A
  • 40 von 10000 Kinder unter 14 (-> 0,4%)
  • hohe Dunkelziffer!
  • hohe polizeiliche Aufklärungsquote
  • etwas mehr Jungen als Mädchen Opfer
  • etwas mehr Männer Täter
    -> generell Männer eher gewaltsame Straftaten, aber Verbringen weniger Zeit mit Kindern
20
Q

Gibt es heute eher mehr oder weniger Kindestötungen in Deutschland?

A
  • 2004 weniger als früher
  • seit 1986 gesunken
21
Q

Ist die Misshandlung des anderen Elternteils psychische Misshandlung des Kindes?

22
Q

Stellen sexuelle/physische Misshandlung und Vernachlässigung auch psychische Misshandlung dar?

23
Q

Muss sexuelle Misshandlung am Kind sein?

A

Kann, aber beinhaltet sexuelle Handlungen vor/an Kindern

24
Q

7 Punkte

Wieso schweigen Kinder über sexuelle Misshandlung?

A
  • Drohung
  • mangelnde Glaubwürdigkeit
  • Scham
  • mangelnde Fähigkeit zu verbalisieren
  • Loyalitätskonflikte
  • ungewöhnliche Täterkonstellationen
  • Schuldgefühl betroffener
25
Q

Sexuelle Misshandlung Prävalenz:
- Geschlecht Opfer und Täter
- wer sind die Täter?

A
  • hohe Dunkelziffer
  • Opfer hauptsächlich Mädchen (74%)
  • Täter hauptsächlich Männer (86%)
  • Täter 1/3 Minderjährig
  • Täter 62% Bekannte
  • Polizeiliche Aufklärunsgquote 86%
26
Q

Haben die meisten Täter Fantasien mit Kindern oder eher nicht?

A

Nur 66% Fantasien mit Kindern

27
Q

Sexuelle Misshandlung: Haben die meisten Täter Vorstrafen für Sexualdelikte?

28
Q

4 Stichpunkte

Frühe Hilfen

A
  • medizinische Vorsorge und Gesundheitsförderung
  • Kinder- und Jugendhilfe
  • Schwangerschaftsberatung, Konfliktberatung
  • Frühförderung
29
Q

Was ist die mehrdimensionale Risikoeinschätzung?

A
  • betrachtet verschiedene Faktoren, die Kindeswohl beeinflussen, darunter:
    -> Risiko- u. Schutzfaktoren
    -> Lebenslage der Fmilie
    -> Erziehungsfähigkeit der Eltern
  • bewertet:
    -> Bedürfnisse und Entwicklungsstand der Kinder
    -> Ressourcen und Kooperationsbereitschaft der Familie
    - Ziel: fundierte Prognose über mögliche Gefährdungen/Unterstützungsbedarfe
30
Q

8 Punkte

Wie läuft ein Gesspräch zwischen Fachkraft und Eltern bei Verdacht auf Kindesmissbrauch ab?

A
  • Joining
  • Kontexterklärung
  • Auftragserklärung
  • Erfassung der Situation
  • Problemdefinition
  • Lösunsgansätze
  • Vereinbarung
  • Abschluss
31
Q

Was ist bei der Gesprächsführung zwischen Fachkraft und Eltern bei Verdacht auf Kindesmissbrauch wichtig?

A

- Fokus auf Kind
- - Empathie ausdrücken
- Diskrepanz entwickeln (Ist- vs. Sollzustand aus Elternsicht)
- Widerstand umlenken
- Selbstwirksamkeit fördern
- Eigenverantwortung und Wahlfreiheit der Eltern betonen
- rechtliche Grundlagen nennen

32
Q

Wie ist Überbehütung zu bewerten?

A
  • Sexualität, Schmerz, Stress = normale Teile des Lebens
    -> Kinder müssen lernen damit umzugehen; positives Selbstkonzept aufbauen
  • wenn man sie davor behütet -> könne sie das nciht tun
  • Schmerz, Stress in bewältigbarer Art/Menge sind entwicklungsförderlich