09 Re-Manufacturing Flashcards
Re-Manufacturing Definition
Prozess, bei dem gebrauchte Produkte in einen „neuwertigen“ Funktionszustand mit entsprechender Garantie versetzt werden
Re-Manufacturing: Eigenschaften
- Rentabel und weniger umweltschädlich als die herkömmliche Herstellung, gilt es als nachhaltigere Herstellungsmethode
- Verfahren eignet sich besonders für komplexe elektromechanische und mechanische Produkte, deren Kerne bei der Wiederaufbereitung einen hohen Mehrwert im Vergleich zu ihrem Marktwert und ihren ursprünglichen Kosten aufweisen.
6 Schritte des Re-Manufacturings
- Demontage
- Reinigung
- Inspektion
- Wiederaufbereitung
- Remontage
- Prüfung
-> Prozess wird je nach Zustand des Produktes angepasst
-> Prozess ist geprägt von manuellen Tätigkeiten
Externes vs. HybridesRe-Manufacturing
Extern: Separater Demontage/Re-Manufacturing und Produktionsstandort
Hybrid: Kombinierter Re-Manufacturing und Produktionsstandort
Nachteile Externes Re-Manufacturing
- Doppelte Standort- & Mitarbeiterkosten
- Höhere Transportkosten
- Hoher Schulungsaufwand des Fachpersonals
Vorteile Externes Re-Manufacturing
- Aufbau zweites Geschäftsfeld
- Keine Vermischung von Komponentenlebenszyklen im Produkt
Nachteile Hybrides Re-Manufacturing
- Aufwendige Produktionsprozesse
- Produktionsprozesse müssen ein hohes Maß an Flexibilität aufweisen
Vorteile Hybrides Re-Manufacturing
- Einfache Standortkosten
- Einfache Mitarbeiterkosten
Rückführungsstrategien
Abfallstromorientiert:
o Unternehmen werden gezwungen Produkte zurückzunehmen
Marktorientiert:
o Es wird ein Anreiz geschaffen, damit Kunden Produkte zurückführen
Preisorientiert:
o Preisfindung (Qualitäts-/nicht Qualitätsabhängige Gestaltung von Rückkaufpreisen als anerkannte Unterscheidung)
Design for Re-Manufacturing - Ziel
Zielt darauf ab, den Wiederaufbereitungsprozess durch Produktdesign zu erleichtern, so dass z.B. Demontage, Reinigung, Wiederaufbereitung und Wiederzusammenbau erleichtert werden.
Design for Re-Manufacturing - Unterpunkte
o Design for Reverse Logistics
o Design for Disassembly
o Design for Sorting and Inspection
o Design for Cleaning
o Design for Reconditioning
o Design for Reassembly and Testing
Herausforderungen in der Umsetzung von Re-Manufacturing
- Frühzeitige Konzeptionierung der Produkte und den zugehörigen Prozessen unter Berücksichtigung der Anforderungen seitens Re-Manufacturing fehlt.
- Fehlende Daten:
o Fehlende Integration von Datenströmen über den gesamten Produktlebenszyklus
o Maschinenvernetzung für die Umsetzung komplexer Prozesssschritte - Unisicherheiten:
o Unsicherheiten bei Menge und Qualität der zurückgesandten Produkte.
o Stark variierende Prozesszeiten
–> Zeitbedingte-, Mengen-, Zustands-, Prozessunsicherheiten.
Digitaler Zwilling
Entscheidender Befähiger für das Re-Manufacturing
Wird eingesetzt für:
- Produktdesign
- Produktionsanpassungen
- Datengestützte Produktionsplanung
Digitaler Zwilling - Produktdesign
o Digitale Werkzeuge für die Identifizierung von potentiellen Leichtbaukonstruktionen
o Bewertung von Material- und Stoffströmen, Verwendungsmustern und der „de facto“ Qualität von Recyclingprozessen
-> Wichtige Informationen für verbesserte, ressourcenorientierte Produktgestaltung
Digitaler Zwilling - Produktionsanpassungen
o Digitale Steuerung von Produktionsmaschinen und -anlagen
o Effizienzpotenziale von bis zu 20%
Digitaler Zwilling - Datengestützte Produktionsplanung
o Datenanalysen zur verbesserten Planung und Vorhersage von Materialbedarfen, Produktionsmengen und Transportkapazitäten
o KI-basierte Methoden zur Vorhersage der Nachfrage und zur Erleichterung bedarfsgerechter und rechtzeitiger Lieferungen an Einzelhändler und Verbraucher
Digitaler Produktpass
o Entspricht einem digitalen Zwilling
o Datensatz, der Informationen über die Bestandteile, Materialien und chemischen Stoffe, aber auch über die Reparierbarkeit, Ersatzteile oder die ordnungsgemäße Entsorgung eines Produkts zusammenfasst.
o Daten stammen aus allen Phasen des Produktlebenszyklus und können in all diesen Phasen für verschiedene Zwecke verwendet werden (Entwurf, Herstellung, Nutzung, Entsorgung)
o Ermöglicht, dass Nutzung und Zustand eine Produkts vom Hersteller erfasst und nachvollzogen werden können.
Kreislaufwirtschaftsgesetz
o Zweck: Förderung einer Kreislaufwirtschaft zur Schonung der natürlichen Ressourcen
o Sicherstellung des Schutzes von Menschen und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen
o Regelung der Produktverantwortung
o Richtlinien zur Gestaltung von Erzeugnissen:
-> Entstehung von Abfällen soll vermindert werden
-> Sicherstellung umweltverträglicher Verwertung oder Beseitigung