05 Flashcards

1
Q

Verfahren für direkte systematische Beobachtung

A
  1. Beobachtungssystem darauf ausgelegt, genau definierte Verhaltensweisen zu messen
  2. Verhaltensweisen im Voraus definiert
  3. Beobachtungen unter Verwendung objektiver und standardisierter Stichprobenverfahren und Aufzeichnungregeln (Trainingsprotokolle) aufgezeichnet
  4. Kontext und Zeitpunk der Stichprobenentnahme ausdrücklich festgelegt
  5. Bewerung und Kodierung der Daten auf standardisierte Weise
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2
Q

Welche Beobachtungsstichproben gibt es?

A

Zeitstichprobe
Ereignisstichprobe
Teilnehmerbeobachtung
Fokusperson (focal sampling)

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3
Q

Was legen Zeitstichproben fest?

A

konkrete Beobachtungszeit (Dauer und Anzahl), unabhängig von Handlungsabläufen

Zeitfenster (Beobachtungen in festen Zeitintervallen aufgezeichnet)

=> Geschehen in vorher festgelegten Zeitabständen festgehalten
-> Verhalten tritt auf oder nicht (z.B. alle 10s)

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4
Q

Wie werden Zeitstichproben durchgeführt?

A

Unterteilung des Verhaltens a priori in Einzelne Intervalle
- Jedes Zeitintervall auf Vorhandensein oder Fehlen des fragl. Verhaltens untersucht (meist 0 1)
- kontinuierliche Einschätzung auch möglich
-> geeignet für nicht so häufig auftretende Ereignisse

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5
Q

Was sind Herausforderungen beim Anwenden von Zeitintervallen?

A
  1. Forscher muss Intervall festlegen, dass Verhalten willkürlich in diskrete künstl. Zeiteinheiten unterteilt (sinnvoll oder nicht)
    -> Reduktion
  2. Verhaltensweisen können gewähltes Zeitintervall überschreiten

=> Ausgewähltes Intervall sorgfältig begründen
=> Verhaltensweisen sollte für geschulte Forschungassistenten leicht erkennbar und beobachbar sein

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6
Q

Wie wendet man Ereignisstichproben an?
Wann werden diese angewandt?

A

klar umrissene Verhaltenstendenzen über längeren Zeitraum hinweg beobachtet
-> Auftreten/ Auftretensdauer ( oder -häufigkeit) von voher definierten Ereignissen aufgezeichnet
-> Einsatz meist bei eher selten Auftretenden Verhaltensweisen

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7
Q

Erläutere die Ereignisbeschreibung bei Ereignisstichproben.

A
  1. Beschreibung problematischer Ereignisse oder Vorfälle in Umgangssprachform
  2. gesamtes Verhalten von Interesse, daher wird Abfolge ebenfalls dokumentiert (inkl. Anlass und Ausgang des Vorfalls)
  3. Keine Festlegung von Zeiteinheiten oder Dauer der Beobachtung
  4. Vorfestlegung der Definition des Ereignisses
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8
Q

Was ist Teilnehmerbeobachtung (participant observation)?

A

System. Beobachtung von Teilnehmern (Zielgruppe)
z.B. wenn insider Perspektive Ziel der Beobachtung ist

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9
Q

Wofür ist Teilnehmerbeobachtung besonders geeignet?

A

Untersuchung von breiten und komplexen Konstrukten, die eine Vielzahl von Ereignissen oder Verhaltensweisen umfassen

kann in angewandten Umgebungen besonders nützlich sein

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10
Q

Was ist ein Nachteil der Teilnehmerbeobachtung?

A

Zeit und Konstenintensiv

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11
Q

Was ist focal sampling?

A

Bei Stichprobenauswahl wird Teilnehmer meist zufällig aus einer Liste mögl. Teilnehmer ausgewählt
-> Person über festgelegten Zeitraum beobachtet
-> für jedes Stichprobenintervall werden alle relevanten Verhaltensweisen aufgezeichnet

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12
Q

Welche Möglichkeiten der Dokumentation gibt es?

A

verbale Verlaufsprotokolle
Beobachtungssysteme
Rating- und Schätzskalen

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13
Q

Was sind die Vor- und Nachteile von verbalen Verlaufsprotokollen?

A

Vorteil:
- sehr ausführlich
- Bildet umfassend ab

Nachteil:
- keine Gütekriterien (nicht standardisiert)
- pot. subj. Schilderung (mit verbundenen Problemen)

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14
Q

Wie kann man die Nachteile des verbalen Verlaufsprotokolls umgehen?

A

Beobachtungsleifaden zur Orientierung erstellen

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15
Q

Was sind Vor- und Nachteile von Zeichensystemen?

A

Vorteil:
- schnelles Erfassen von Daten
- Standardisierung

Nachteil:
- nur best. vorab festgelegte Ereignisse/ Verhaltensweisen sind aufzuzeichnen
- vieles bleibt ab (absichtlich) unerfasst
- mögliche Fehlerquelle: große Anzahl mögl. Kategorien bei sehr komplexen Verhaltensweisen

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16
Q

Wie kann man die Nachteile der Zeichensysteme umgehen?

A

in Abhängigkeit von Theorie Verhaltensweisen Zusammenfassen

17
Q

Ein weiteres Problem von Zeichensystemen ist es, dass man einem Objekt mehrere oder keine Zeichen zuordnen kann. Womit lässt sich diese Schwäche vermeiden?

A

Kategoriensysteme
-> Definition von exklusiven Kategorien anhand einer theoretischen Begründung
-> jede Einheit erhält nur eine Klasse
-> exklusiv: Kategorien schließen sich gegenseitig aus

18
Q

Was sind Vor- und Nachteile von Rating- und Schätzskalen?

A

Vorteil:
- einfache und schnelle Dokumentation von Beobachtungen
- Beobachtungsdaten werden direkt zu Messungen

Nachteil:
- hohe Subjektivität
- Referenzwerte? (woran orientiert sich Schätzung)
- Transformation von Schätzwert zu Skalen (wird das gleiche ausgedrückt)

19
Q

Welche Arten von Beobachtungsfehlern gibt es?

A

Fehler auf Seiten des Beobachers

Fehler auf Seiten der Beobachtungsumstände/ des Beobachtungssystems

Fehler bei der langfristigen Darstellung von Sachverhalten

20
Q

Wo können Fehler auf Seiten des Beobachers auftreten?

A
  1. Wahrnehmung und Verarbeitung
  2. Deutung und Interpretation
  3. Erinnern
  4. Wiedergabe
21
Q

Welche sind die häufigsten Fehler die bei der Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen auftreten?

A
  • Konsistenzeffekte (Tendenz in Äußerungen, Meinungen und Urteilen konsistent und widerspruchsfrei zu bleiben)
  • Projektion (Übertragen eigener Probleme, Sichtweisen und Eigenschaften auf beobachtete Person)
  • Erwartungseffekte (Verzerrung der Ergebnisse aufgrund eigener Erwartungen)
  • Emotionale Beteiligung (Beobachter hat pers. Interesse an Ergebnissen und wird dadurch im Urteil beeinflusst)
22
Q

Was sind die häufigsten Fehler die bei der Interpretation von Informationen auftreten?

A
  • Halo-Effekt (ein Merkmal als dominant wahrgenommen, überstrahlt alle anderen)
  • Zentrale Tendenz (Tendenz bei Schätz oder Ratingskalen Extremasuprägungen zu vermeiden)
  • Milde-/ Strengeeffekt (generelle Strenge oder milde Urteile in Abhängigkeit von Persönlichkeitsmermalen)
  • Tendenz zur Zustimmung
  • Kontrastfehler (eigenes Urteil wird mit vorangegangenen verglichen)
  • Tendenz zur soz. Erwünschtheit
23
Q

Wodurch treten häufig Fehler bei der Erinnerung von Beobachtungsinformationen auf?

A

Kapazitätsgrenzen

Erinnerungsverzerrungen und - selektionen

24
Q

Welcher Fehler tritt häufig bei der Wiedergabe von Informationen auf?

A

Beurteilerfehler (Anpassung eigener Urteile and die anderer & Wiedergabe verzerrter Ergebnisse, auch wenn diese offenkundig falsch sind)
-> bewusst und unbewusst möglich

25
Q

Nenne potentielle Fehler durch äußere Bedingungen.

A

ungünstige Beobachtungsbedingungen
Verzerrungen und Selektionen durch verwendete Geräte

26
Q

Nenne potentielle Fehler auf Seiten der gewählten Methode/ der Studienplanung.

A

unangemessenes Beobachtungssystem
gewähltes Vorgehen nicht stimmig
Stichprobenfehler
Unvertrautheit mit Millieu/ Stichprobe
unangemessene Wahl des Ortes
technische Schwierigkeiten

27
Q

Was ist die grundsätzliche Schwierigkeit bei der langfristigen Darstellung von Ergebnissen?

A

Abhängigkeit von Sprache
-> kann bestimmte Infos vermitteln oder Quelle für Missverständnisse sein

28
Q

Worauf kann man vor & während der Beobachtung achten, um die genannten Fehler zu vermeiden?

A
  1. Über Beobachtungsfehler im Klaren sein
  2. Reflexion eigener Dispositionen/ Tendenzen
  3. Schulung der Beobachter
  4. Planung der Beobachtung (Pilotstudie)
  5. Klare Definition des Beobachtungsgegenstandes
  6. Sorgfältige Dokumentation
29
Q

Über welche allgemeinen Fehlerquellen muss man sich im klaren sein? (Übersicht)

A

Halo-Effekt
Positions-Effekt
Milde/ Strenge-Effekt
Zentrale Tendenz
Kontrastfehler; Ähnlichkeitsfehler
Erwartungs-Effekt
Eingriff in Untersuchungsablauf

30
Q

Welche Fehlerquellen gilt es speziell bei der Verhaltensbeobachtung zu vermeiden?

A

Überforderte Differenzierungsfähigkeit
Unscharfe Definitionen
Unvertrautheit mit Beobachtungseinheiten
Unvertrautheit mit Probandengruppe

31
Q

Welche sind die generellen Tipps (Von Murdock) um Beobachtungsfehler zu vermeiden?

A
  1. Über Beobachtungsfehler im klaren sein
  2. Objektivität bewahren (vorurteilsfrei, kritisch hinterfragen, nicht vorschnell interpretieren/werten oder verallgemeinern, etc.)
  3. regelmäßig Notizen machen