04 - Metallische Werkstoffgruppen für die MT Flashcards
Nomenklatur - 2 Beispiele
CrNi 18 8
X2CrNiMo 18 12
CrNi 18 8:
Masseanteil in Eisenlegierung, 18% Cr, 8% Ni, Rest Fe
X2CrNiMo 18 12:
X = Kohlenstoffteiler 100, Sonst Masseanteil in Eisenlegierung 0,02% C, 18% Cr, 12% Ni
Bedeutung:
Cr hat stärkere Neigung zur Oxidation als Fe
=> Cr Bildet Passivschicht aus, Stahl rostet nicht hoher Cr-Anteil (ca. 12 %) Nichtrostender Stahl
Eigenschaften Werkstoffgruppen
Stähle
- Korrosionsbeständigkeit
- Gute Dauerfestigkeit
- Hervorragende Verarbeitbarkeit
- Akzeptabler Preis
- Nickel-Legierungen = Allergen
- Schlechtes Einwachsverhalten in Knochen + gutes Oberflächenverhalten => zementiert implantieren
Eigenschaften Werkstoffgruppen
Co-Basislegierungen
- Hohe Korrosionsbeständigkeit
- Körperverträglichkeit
- Exzellente mechanische Eigenschaften
Eigenschaften Werkstoffgruppen
Ti-Basislegierung
- Hohe Korrosionsbeständigkeit (durch Passivschicht)
- Hervorragende Körperverträglichkeit
- Hohe gewichtsspezifische Festigkeit
- Geringe Stabilität (Vermeidung/Verringerung des Stress-shielding durch geringen E-Modul)
Eingesetzte Metalle
FeCrNiMo, CoCr, CoCrNi, CoCrMo, CoCrMoNi, CoCrMoWNi, cp-Ti, Ti-Leg., NiTi, cp-Pt, Ptlr
Tabelle der Einsatzgebiete
?Vielleicht nicht alle?
Osteosynthese = FeCrNiMo, CoCr, CoCrNi, CoCrMo, cp-Ti, Ti-Leg.
Endoprothetik = FeCrNiMo, CoCr, CoCrNi, CoCrMo, CoCrMoNi, CoCrMoWNi, cp-Ti, Ti-Leg., NiTi
Dentalimplantate = CoCr, Ti-Leg
Elektroden = Ti-Leg., cp-Pt, Ptlr
Herzklappen = CoCrMo, CoCrWNi
Stents = FeCrNiMo, NiTi
Wirbelsäulenimplantate = Ti-Leg.
Einsatz in der Endoprothetik
?Vielleicht nicht alle?
Pfanne = CoCrMo (Guss)
Kappe = FeCrNiMo, CoCrMo (Guss), TiAlV
Kugel = FeCrNiMo, CoCrMo (Guss), CoCrMo
Schaft = FeCrNiMo, CoCrMo (Guss), CoCrMo, CoNiCrMo, cp-Ti, TiAlV
Stähle im Detail
Gitterstrukturumwandlungen
o α-Fe (bis 911°C) = Ferrit, KRZ
hat mehr, aber kleinere „Löcher“ im Gitter als γ-Fe
= Diffusionsgeschw. ↑, Löslichkeit ↓
o γ-Fe (bis 1392 °C) = Austenit, KFZ
Wärmedehnung von γ-Fe ist höher als von α-Fe
o δ-Fe (bis 1536 °C) = δ-Ferrit, KRZ
KRZ (α-Fe) = Kohlenstoff (C) passt kaum ins Gitter (bis 0,02%), aber Diffgeschw. Höher
KFZ (γ-Fe) = Kohlenstoff passt gut ins Gitter (bis 2,06%), aber Diffgeschw. Niedriger
Stähle im Detail
Eisen-Kohlenstoff-Diagramm
Zeichnen, Zeichnen, Zeichnen (qualiativ)
s. Zusammenfassung
Stähle im Detail
Zementit
Perlit
Ledeburit
Fe3C = Zementit (= Eisenkarbid, Metastabil) = komplizierte Gitterstruktur, spröde. Stabile Phase bei vielen Legierungen, sonst Graphit
Perlit (α-Fe + Fe3C) = alternierende Platten von α-Fe und Fe3C durch eutektoidischen Zerfall.
Ledeburit = Eutektikum aus γ-Fe und Fe3C. Bei tiefer Temperatur zerfällt γ-Fe zu Perlit.
Stähle im Detail
3 Haltepunkte bei Aufwärmen bzw. Abkühlen
A1: Perlitreaktion (bei 723 °C): Perlit => γ-Fe bzw.: α-Fe + Fe3C => γ-Fe
(A2: α-Fe => β-Fe, β-Fe nicht mehr ferromagnetisch)
A3: α-Fe => γ-Fe, Kohlenstoffanteil ändert Übergangstermp. Und Art der Umwandlung
(Bei reinem Eisen nur A2 + A3)
Stähle im Detail
Unterscheidung Stahl und Gusseisen
Stahl: < 2% C
Gusseisen: > 2% C
Stähle im Detail
Eckdaten in Diagramm einzeichnen
Zeichnen, Zeichnen, Zeichnen
Siehe Zsm
Stähle im Detail
Gefügeveränderung beim langsamen Abkühlen von Untereutektoiden Stählen (Bsp.: 0,4 % C)
- T > A3: nur γ-Mischkristall, gute Löslichkeit für C, gleichmäßige Verteilung von C
- T = A3: Umwandlung γ (Austenit) => α (Ferrit) α-Keime (mit geringer Löslichkeit für C => wenig C in α) an γ-Korngrenzen
- T < A3 & T > A1: α-Keime wachsen => erhöhte C-Konzentration um α-Körner
- T = A1: Umwandlung von γ-Körner in Perlit (lamellenartig) Gefüge: α-Körner + lamellenartiges Perlit (α-Körner + Fe3C)
=> Entstehung von kleinen Körnern durch lamellenartiges Perlit
Stähle im Detail
ZTU-Schaubild für kontinuierliche Abkühlung
Zeichnen, Zeichnen, Zeichnen
Siehe Zsm
Stähle im Detail
Martensit
Tetragonal-Raumzentriertes Gefüge, das durch Abschrecken von Austenit entsteht.
Durch Abschrecken bleibt C zwangsgelöst, Gitter wird verzerrt, sehr hartes Gefühe entsteht
Stähle im Detail
Vergüten
Vergüten = Härten + Anlassen
Härten = Austenitisieren + Abschrecken (Es entsteht Martensit)
Anlassen = Erwärmen (gehärteter Teile) unterhalb A1 => Abbau von Spannungen (Martensit wandelt sich unter Karbidausscheidung in Ferrit um)
Stähle im Detail
Austenitische CrNi-Stähle (7)
- Nachteile: niedrige Wärmeleitfähigkeit, hohe Wärmedehnung und niedrige Streckgrenze
- Die Härtung erfolgt wesentlich über feinverteilte Karbide, Nitride und Boride oder Kaltverformung
- Niedrigere Festigkeitswerte
(- Die austenitischen Stähle haben sich aus den rostfreien 18% Cr – 8% Ni-Stählen entwickelt. Es wurde aber mit der Zeit der Ni-Gehalt erhöht und Cr-Gehalt gesenkt. Dies dient der Vermeidung von Ferrit-Anteilen und der σ-Bildung (FeCr-Phase). )
- Rostfrei wegen Cr-Anteil (>12%) Cr bildet Passivschicht
- Cr stabilisiert die α-Phase hoher Cr-Anteil nur α-Phase
- Ni stabilisiert die γ-Phase (Austenit, KFZ)
Ni kann Korrosionsverhalten und damit die Standzeit beeinflussen! - Bei AISI 316 sehr schlecht
(Standzeit wie lange hält Zugfestigkeit von Metall in korrosivem Medium) Mo verhindert Lochfraß