03_Deeskalation Flashcards
Was ist der Zuschauer-Effekt
erklärt was bei uns im Kopf ablaufen muss, damit wir helfen und ist sehr wichtig, um zu verstehen warum Menschen unverständlich reagieren
- Prozessmodell
- erfolgreiches Durchlaufen aller Prozessschritte für Hilfeleistung erforderlich
- Anwesenheit anderer Personen kann die Wahrscheinlichkeit für Hilfe vermindern
Nenne die Prozessschritte des Zuschauer-Effekts
- Wahrnehmung
- Interpretation
- Bewertung
- Planung
- Aktivität
Erläutere den Schritt der Wahrnehmung und nenne die Inhibitoren und Moderatoren für diesen Schritt
- Notsituation muss als solche erkannt werden
- Einfluss von räumlicher und/oder zeitlicher Distanz
- Aktivität in der Notsituation selbst
- eigene Stimmung
>Inhibitoren: keine Wahrnehmung
> Moderatoren: äußere Überlagerung durch Störungen, innere Fokussierung auf eigene Gedanken
Erläutere den Schritt der Interpretation und nenne die Inhibitoren und Moderatoren für diesen Schritt
- situationsabhängige Einstufung als Notfall
- eindeutige Situation leichter erkennbar
- pluralistische Ignoranz
- Untätigkeit anderer Personen als Rechtfertigung eigener Untätigkeit
- “Feuer” statt “Hilfe” rufen, denn bei Feuer alle betroffen
> Inhibitoren: falsche Einschätzung der Situation, Nutzen-Risiko-Vergleich
> Moderatoren: unklare Risikopotenzial, fehlende Handlung anderer Anwesender, Ignoranz gegenüber Notfallhinweiszeichen
Erläutere den Schritt der Bewertung und nenne die Inhibitoren und Moderatoren für diesen Schritt
- Akzeptanz einer persönlichen Verantwortung für die Situationsentwicklung
- Verantwortungsdiffusion
–> Abnahme der Verantwortlichkeit mit steigender Anzahl anderer Personen
> Inhibitoren: Meiden der Übernahme von persönlicher Verantwortung
> Moderatoren: fehlende Eindeutigkeit der Verantwortlichkeit, Verantwortungsdiffusion
Erläutere den Schritt der Planung und nenne die Inhibitoren und Moderatoren für diesen Schritt
- Handlungsplanung für ein Eingreifen
- abhängig von Kompetenz und vorheriger Erfahrung in Notsituationen
- erfordert ausreichende Informationen zur Notsituation
> Inhibitoren: Versagen beim Eingreifen aufgrund mangelnder eigener Kompetenzen
> Moderatoren: Aktionsignoranz (fehlendes Wissen über mögliche Handlungen)
Was ist die Aktive De-Eskalation?
- mehrstufiges Verfahren
- einen heißen Konflikt abkühlen
- Handlungsempfehlungen
Nenne wichtige Punkte für eine aktive De-Eskalation
- nicht auf Provokationen eingehen
- Schaulustige und Zuschauer vertreiben
- Offenhalten von Fluchtwegen
- respektvolle Grundhaltung aller Parteien wahren und eigene Emotionen mitteilen
- Aggression thematisieren, nicht in die Enge treiben, Aushandlung anbieten und Zeit für Lösungsfindung geben
- friedliche Körpersprache und ruhige Intonation
- abwertungsfreie Beschreibung aus der Meta-Ebene
Nenne die Phasen der aktiven De-Eskalation
> Phase 1: Kontaktaufnahme
Phase 2: Beziehungsaufbau
Phase 3: Konkretisieren
Phase 4: Lösungsentwicklung
Beschreibe die Phase der Kontaktaufnahme
- Aufmerksamkeit holen und binden
- -> kurzes, lautes Eingreifen in Redefluss
- -> “mit der Hand auf den Tisch schlagen”
- Unterbrechung der aggressiven Handlung
Beschreibe die Phase des Beziehungsaufbau
- Verständnis zeigen (Spiegeln)
- Beleidigung überhören
- -> Mantra “er meint es nicht so, ist nur aufgeregt”
- konstantes Paraphrasieren
- -> inhaltliches Spiegeln mit eigenen Worten
- -> keine simple Reflektion
Beschreibe die Phase des Konkretisieren
- Vereinbarung, leise und ruhig zu sprechen
- -> “wir sind doch vernünftige Menschen…”
- Anlass für die Aufregung erfragen
- bei erneuter Eskalation zu Phase 1 zurückkehren
Beschreibe die Phase der Lösungsfindung
- Bedürfnisse klären
- Wünsche und Lösungsmöglichkeiten erfragen
- -> “was könnte am besten helfen?”
- -> “was wäre der nächste Schritt?”
- -> “welche Hilfe wird noch benötigt?”
- Angebote formulieren und unterbreiten
Welche unterschiedliche Reizen können Aggressionen auslösen?
- Kommunikation
- Umgebung
- innere Beweggründe
Erkläre die Verminderung aggressionsauslösender Umgebungsreize
- aggressive Entladung
- -> aggressionsauslösende Reize führen zu einem Verlust der Impulskontrolle
- Senkung des Eskalationsrisikos
- -> wenig aggressionsauslösende Umgebung