02_Eskalation Flashcards

1
Q

Nenne die Phasen der Eskalation

A
  • Vorphase (Verflechtung von inhaltlicher und persönlicher Ebene)
  • latente Phase (schwelender Konflikt)
  • Point of no return (Wendepunkte im Konflikt)
  • offene Phase (offene Austragung des Konflikts)
  • Chronifizierung (dauerhaft schwelender Konflikt)
  • Implosion (Rückzug einer Partei)
  • Explosion (verbaler oder handgreiflicher Schlagabtausch)
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2
Q

Erkläre die Vorphase der Eskalation

A
  • leichte Verflechtung der Interaktion zwischen den Parteien
  • persönliche und sachliche Argumente vermischen sich
  • Konflikt ist aus eigener Kraft lösbar

–> hier noch nicht in einem Konflikt

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3
Q

Erkläre die latente Phase der Eskalation

A
  • Außenstehende nehmen den Konflikt wahr (wird von den Beteiligten verneint)
  • kleine Auseinandersetzungen bestimmen die Interaktion (keine offene Aktionen)
  • deeskalierende Maßnahmen sind notwendig
  • Konflikt ist aus eigener Kraft lösbar
  • -> sachliche Ebene ist verschwunden
  • -> “Nadelstiche”
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4
Q

Erkläre die Point of no return Phase der Eskalation

A
  • Umschlag zu offenen Aktionen gegen andere Parteien
  • Festlegung der Parteien auf Aktion und Reaktion (Wenn-Dann-Formulierung)
  • Konflikt ist nicht mehr aus eigener Kraft zu lösen

–> Situation eskaliert

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5
Q

Erkläre die offene Phase der Eskalation

A
  • Konflikt ist nicht ansprechbar, die Beteiligten befürchten auszurasten
  • jede Aktion kann das Fass zum Überlaufen bringen
  • schnelle Steigerung der Eskalation
  • Konflikt ist nicht mehr aus eigener Kraft lösbar
  • -> Konflikt ist nicht ansprechbar - beide befürchten auszurasten
  • -> kann sich über längeren Zeitraum hinziehen (aber nicht über Jahre)
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6
Q

Erkläre die Chronifizierung der Eskalation

A
  • übertrieben höflicher Umgang oder spitze Bemerkungen
  • spannungsgeladene Stimmung ist deutlich spürbar
  • Beteiligte verneinen, in einem Konflikt zu sein
  • kann immer wieder eskalieren (Abwechslung von Explosion und Abkühlung)
  • -> “immer brav nach außen tragen”
  • -> kann Jahrzehnte dauern
  • -> je länger es dauert, desto schwieriger wird es zu lösen
  • -> Je schneller man reagiert, desto leichter wird es eine Lösung zu finden
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7
Q

Erkläre die Implosion der Eskalation

A
  • innere Immigration eines der Beteiligten
  • von außen kaum noch als Konflikt wahrnehmbar
  • Konfliktenergie geht nach innen (psychosomatische Folgen möglich)
  • -> einer zieht sich zurück
  • -> “aufgegeben”
  • -> Konflikt sollte geklärt und ausgetragen werden
  • -> Konfliktenergie geht runter
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8
Q

Erkläre die Explosion der Eskalation

A
  • Argumentation unter der Gürtellinie
  • aus ältere Vorkommnisse werden angesprochen
  • keine Unterscheidung zwischen Inhalt und Person
  • insgesamt reinigende Wirkung
  • Ohne Nachbearbeitung Chronifizierung oder Explosion
  • -> Vorteil: alles liegt auf den Tisch und man kann darüber reden
  • -> Möglichkeit ein Konflikt zu bereinigen
  • -> alleine nicht lösbar – Hilfe von außen nötig
  • ->
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9
Q

Was versteht man unter “Tacit Agreements”?

A

> Wendepunkte der Konfliktverschärfung
–> Eine Hürde, Treppen im Konfliktverlauf
Kritische Schwellen der Aktion-Reaktion-Dynamik
Übergang zwischen Konfliktstufen (Kaskadeneffekt)
Typische Schwellen: Beleidigung, Sachbeschädigung, Zuschlagen (körperliche Gewalt), Einsatz von Waffen

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10
Q

Was ist die Funktion von den Tacit Agreements?

A

> selbstverständliche (stillschweigende Übereinkunft)
unausgesprochene Regeln (ohne vorherige Kommunikation)
Position mit symbolhafter Bedeutung (Beide wissen, “Ich könnte mehr”, aber sie belassen es dabei)
Rückzug bedeutet kein Verloren, sondern Bereitschaft, Widerstand erneut aufzunehmen
Kultur und Herkunft –> andere Schwellen
Einsatz von Gewalt “normal” → in unserer Gesellschaft unproduktiv
1.Schwelle schlagen → die Menschen haben das anders gelernt

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11
Q

Was ist die Bedeutung der Tacit Agreements in der Eskalation?

A

> Angriffe häufig gegen Symbolpositionen
–> eindeutig, unzweifelhaft zu erkennende Punkte
–> überzeugen durch “offensichtliche Einfachheit”
–> stille Grenzziehung der Gewaltanwendung
Kontrollfunktion
–> überschreiten der Grenze bedeutet Steigerung des Konflikts
–> “Dammbruch” - Funktion schreckt Parteien ab
–> Wissen um die Grenzen intuitiv vorhanden (verhindert eine Eskalation bis zum äußersten)
Abschreckung

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12
Q

Welche paradoxen Mechanismen sorgen für den Eskalationsantrieb?

A
  • Projektion bei wachsender Selbstfrustration
  • Themenausweitung bei paralleler Komplexitätsreduktion
  • Themenausweitung bei Ursache-Wirkung-Verflechtung
  • Themenausweitung bei zunehmender Personifizierung
  • Themenausweitung Beschleunigung durch Bremsen
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13
Q

Was ist der Eskalationsantrieb?

A

Ein progressiver Konfliktverlauf

  • -> Zunahme der Streitintensität und Konsequenzen
  • -> paradoxe Mechanismen treiben den Prozess an
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14
Q

Beschreibe den Mechanismus der Projektion

A

Gegenseite wird als Ursache aller Probleme gesehen, alles negative wird auf die Gegenseite projiziert.

  • -> Konfrontation mit innerer Spannung
  • -> Erkennen eigener Schwächen, die nicht akzeptiert werden können
  • -> Verschieben der Schwächen auf die Gegenseite (Abwehrmechanismus der Projektion)

Unbeherrschte Aktionen führen zu eigener Frustration und Unbehagen

  • -> Hinreißen lassen zu gelegentlichen destruktiven Verhalten
  • -> Bedauern der eigenen übermäßigen Reaktion
  • -> Verhalten der Gegenpartei als Entschuldigung für eigenes Verhalten
  • -> Gewissensbisse erhöhten die innere Spannung
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15
Q

Beschreibe den Mechanismus der Themenausweitung bei paralleler Komplexitätsreduktion

A

Zunahme von Anzahl, Komplexität und Umfang der Streitpunkte (Handeln nach außen)

  • -> Vielzahl von Argumenten, Behauptungen, Informationen zu Stärkung der eigenen Position
  • -> zunehmendes Verschließen gegenüber den Argumenten der anderen Seite
  • -> Ausweitung auf ältere Geschehnisse (Erweiterung Argumentationsrahmen)

Neigung zur Vereinfachung der Situation (Handeln nach innen)

  • -> begrenztes Aufnahmevermögen führt zur Vereinfachung der Wahrnehmung
  • -> wachsende Überforderung führt zu Stress und Unbehagen (Spannung)
  • -> radikale Vereinfachung als Zuflucht (starres Denken, radikales Auftreten, extreme Forderung)
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16
Q

Beschreibe den Mechanismus der Themenausweitung bei Ursache-Wirkung-Verflechtung

A

Vermischung objektiver und subjektvier Aspekte, keine klar bestimmbaren Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge

  • -> Bildung eigener Theorien über die Hintergründe des Konflikts auf Grundlage der Interessen
  • -> Auffassungen sind diametral und werden zum Streitpunkt (Konflikt über den Konflikt)

Neigung zu vereinfachten Erklärungsmodellen der kausalen Beziehungen

  • -> Erklärungen stellen Rationalisierungen dar
  • -> Suche nach einem Schuldigen im Vordergrund (nicht Suche nach Gründen)
  • -> Vereinfachung, bis eine Ursache für alles gefunden wird
17
Q

Beschreibe den Mechanismus der Themenausweitung bei zunehmender Personifizierung

A

Weitere Personen werden zur Unterstützung in den Konflikt einbezogen

  • -> Verbreiterung der eigenen Operationsbasis (große Hintermannschaft bedeutet mehr Ansehen, Einfluss, Macht)
  • -> das eigene vergrößerte System verändert das Machtverhältnis
  • -> zunehmende Abnahme der Möglichkeit einer Kontrolle

Die Auseinandersetzung wird zunehmend personifiziert, face to face Kontakte nehmen ab

  • -> Reaktion auf Stereotype der Gegenseite, die Person gerät außer Blick
  • -> keine Beachtung von Argumenten
  • -> eigene Verantwortlichkeit für die Konfliktthemen nimmt rapide ab (“der andere ist Schuld”)
18
Q

Beschreibe den Mechanismus der Themenausweitung Beschleunigung durch Bremsen

A

Erhöhung von Gewaltandrohungen, um die Gegenseite zum Nachgeben zu bringen, soll als Abschreckung und Bremse dienen

  • -> stetig zunehmende Beschleunigung der Konflikthandlung führt zu einem Gefühl der Ausweglosigkeit –> Flucht nach vorne
  • -> Wettkampf um die günstigste Position in der Auseinandersetzung

Reaktion werden gewaltsamer, wirken als Konfliktbeschleuniger und Provokationen

  • -> Beobachtung der Maßnahmen der Gegenseite führt zu eigenen, präventiven Maßnahmen
  • -> stärkere eigene Absicherung führt zu einem Ausbau des Vorsprungs anstelle eines Gleichziehens