01 Einführung in dynamische Geschäfts- und Arbeitssysteme Flashcards
Gestaltungsfelder eines Unternehmens - Externe Einflüsse
Zahl der zu betrachtenden äußeren Einflussgrößen und Wechselwirkung nimmt ständig zu
-> Erforderlich auf Veränderungen der Absatz- und Beschaffungsmärkte in einem schnellen, effektiven und kontinuierlichen Wandlungsprozess zu reagieren.
Ursachen für steigende externe Einflüsse
- Tiefgreifende technologische Produktinnovationen
- Kürzer werdende Lebenszyklen der Produkte
- zunehmende Produktindividualisierung
- weitreichende Automatisierung und Digitalisierung
- neue gesetzliche Verordnungen
-> Zunehmende Komplexität der Strukturen und Prozesse im Unternehmen und ihrer Beziehungen zu ihrer Umwelt
Concurrent Engineering
CE beschreibt die integrierte und zeitparallele Durchführung der Aktivitäten der Produkt- und Prozessgestaltung unter Berücksichtigung der Anforderungen aller Phasen des Produktlebenszyklus, ausgehend von der ersten Produktidee, über die Konzeption, die Herstellung und den Einsatz des Produktes bis hin zu seiner Entsorgung.
Ziele von Concurrent Engineering
o Verkürzung der “time-to-market”
o Senkung der Herstellkosten durch Vermeidung später Änderungen
o Erhöhung der Produktqualität
CE-Teams
o 5-15 Mitglieder
o Multidisziplinäre („crossfunktionale“) Zusammensetzung
-> Sollte min. 1 Mitarbeiter der folgenden Abteilungen enthalten: Entwicklung/Konstruktion, Arbeitsvorbereitung, Produktion, Vertrieb, Einkauf und Finanzen
-> Mitarbeiter der betroffenen Abteilungen der Zulieferer sollten miteingebunden werden
o Hoher Autonomiegrad
Prinzipien von CE
- Integration
- Parallelisierung
- Kompetenzzusammenführung
Prinzipien von CE: Integration
Ziel der Integration von Einzelaktivitäten zu einer Gesamtaktivität in der Produkt- und Prozessplanung ist die gemeinsame Berücksichtigung der gegenseitigen Restriktionen bei gleichzeitiger Reduktion des Kommunikations- und Koordinationsaufwands durch die Verminderung der Zahl der Schnittstellen.
Prinzipien von CE: Parallelisierung
Können Aktivitäten aufgrund der nicht mehr beherrschbaren Komplexität nicht integriert werden, sind sie im Sinne von CE zu parallelisieren.
Lernende Organistaion
- kontinuierliche Erweiterungen der Fähigkeiten
- Förderung neuer Denkstrukturen
- gemeinsames Lernen
–> Schaffung einer lernenden Organisation wird zur Überwindung der Lerndefizite einer Organisation gefordert
Lerndefizite einer Organisation
Resultieren aus Defiziten der Organisationsmitglieder oder -form
„Ich bin meine Stelle“:
-> Identifikation mit gegenwärtiger Person, nicht mit Beitrag zu Gesamtnutzen
„Der Feind ist draußen“:
-> Probleme werden extern gesucht, interne Ursachen übersehen
Illusion, Probleme „unter Kontrolle bringen“ zu können:
-> Intervention löst konkretes Problem, schafft aber schwerwiegenderes an anderer Stelle
Fixierung auf Ereignisse:
-> Problemerkläreung mit Ereignissen, dabei übersehen der zugrundeliegenden langfristigen Entwicklungen
Nicht-Wahrnehmung langsamer Veränderungen:
-> Graduelle Veränderungen werden wegen kurzfristiger Orientierung vielfach nicht als bedrohlich erkannt
Grenzen des „Lernens durch Erfahrung“:
-> Auswirkungen vieler Entscheidungen liegen jenseits des persönlichen Erfahrungshorizontes
„Mythos Teamgeist“:
-> Zwang zur Anpassung an Gruppenmeinung führt zur Ignorierung fundamentaler Probleme
Fünf Disziplinen lernender Organisationen
- System Thinking
- Shared Vision
- Personal Mastery
- Mental Models
- Team Learning
System Thinking
Wechselwirkungen im System erkennen und dadurch Systeme effektiver verändern
Shared Vision
Gemeinsame Zukunftsbilder mit gemeinsam geteilten Prinzipien und Modellen
Personal Mastery
Kompetenz mit der dazugehörigen Energie, Geduld und Realitätssinn entwickeln
Mental Models
Innere Weltbilder reflektieren und Bewusstsein entwickeln, wie sie Handlungen beeinflussen
Team Learning
Gemeinsames Denken im Team und Gedankenursachen wahrnehmen
Kennzeichnende Merkmale eines Systems
- Systemzweck
- Systemstruktur
- Systemintegrität
Systemzweck
Ein System erfüllt einen bestimmten Zweck, z.B. Realisierung bestimmter Funktionen oder Erfüllung definierter Ziele.
Systemstruktur
Ein System besteht aus Systemelementen und Relationen (Wirkungsbeziehungen) zwischen diesen Elementen. Das Zusammenwirken ermöglicht die Funktionserfüllung.
Systemintegrität
Ein System ist nicht beliebig teilbar ohne Funktions- oder Identitätsverlust. Werden bestimmte, essenzielle Elemente oder Relationen herausgelöst oder zerstört, kann die ursprüngliche Systemfunktion (der Systemzweck) nicht mehr erfüllt werden. Die Systemidentität wird verändert oder geht verloren
Bestandteile eines Systems
o System Elemente Sx und Systemrelationen (Pfeile) bilden die Systemstruktur
o System besteht in einer Systemumgebung („Systemumwelt“)
o System steht unter Einwirkungen aus der Umwelt („Systemeinwirkungen“)
o System wirkt auf die Umwelt („Systemauswirkungen“)
Graph
Menge von Knoten, die über gerichtete oder ungerichtete Kanten miteinander verbunden sind.
-> Knoten: Stellen die Systemelemente dar und können verschiedene Bedeutungen haben.
-> Kanten: Repräsentieren die relationale Struktur und spiegeln z.B. bilaterale Kommunikationsbeziehungen (ungerichtet), Unterstellungsverhältnisse (gerichtet) oder Kunden-Lieferanten-Verhältnisse zwischen Organisationseinheiten wider.
–> Im Sinne von Graphen ist ein System ein Netzwerk von Relationen.
Kriterien für die Systemgrenzen
Kriterien für die Systemeingrenzung: Systemgrenzen dort ziehen, wo …
Abhängigkeiten und Beziehungen innerhalb des Systems (Binnenkopplung) viel stärker sind als die zur Umwelt
Vorhandene Umweltkopplungen nicht funktionsrelevant sind
Umwelteinwirkungen auf das System weder durch das System selbst bestimmt werden, noch durch Rückkopplungen von Systemauswirkungen veränderbar sind