Zoologie Flashcards
Gründe warum Daten wertlos sein könnten
z.B.
‐ Sie sind unzuverlässig und nicht wiederholbar,
‐ sie sind sehr zuverlässig und genau, aber irrelevant für die Fragestellung,
‐ sie sind genau und relevant, aber zur falschen Zeit des Jahres erhoben,
‐ oder das experimentelle Design ist so hoffnungslos, dass eine statistische Analyse nicht möglich ist.
Was ist zu beachten bei der Erhebung von Daten?
• Versuchsplanung VOR dem Start der Erhebung, des Experiments
• Kann das Experiment funktionieren? (u.U.: Vor‐Versuch)
• Größe des zu untersuchenden Effekts und Variabilität des Systems
• Wie groß müssen bzw. können meine Proben sein?
• Wie kann ich Störgrößen ausschalten bzw. kontrollieren?
Wetter
Vegetations‐ und Geländestruktur
Einflussnahme des Forschers/der Forscherin
Extensive Studien
• großes Untersuchungsgebiet
• meist ein (bis wenige) Beprobungszeitpunkt(e)
• Informationen über räumliche Verteilungsmuster, meist in Relation zu edaphischen,
ozeanographischen und klimatischen Faktoren
Intensive Studien
- wiederholte oder kontinuierliche Beobachtung der Population einer Art über das ganze Jahr
- Informationen über Lebenszyklen, Populationsgrößen und ‐schwankungen sowie regulierende Faktoren
Was für Arten von Populationsschätzungen gibt es?
- direkte absolute Schätzung
- direkte relative Schätzung
- indirekte Schätzung
Was ist die direkte absolute Schätzung
(Abundanzen)
globale Gesamtindividuenzahl bei großen Tieren mit kleinen, zählbaren Populationen ansonsten Abundanz pro Flächen‐, Volumen‐ oder Habitateinheit
Methoden: flächenbezogenes direktes Zählen, Erntemethoden, Fang‐Markierung‐Wiederfang
Was ist die direkte relative Schätzung
(Aktivitätsdichte)
Abundanzen können nicht auf Flächeneinheiten bezogen werdenVergleich in Raum oder Zeit
für Verbreitung von Arten, Aktivitätsmuster, Einfluss von Umweltfaktoren…
Methoden: Fallen, Zeitfang
Was ist die indirekte Schätzung
durch Populationsindikatoren
Tierprodukte anstatt Individuen werden gezählt (Kot, Netze, Nester, Exuvien, etc.) bzw. Effekte (z.B. Pflanzenschäden)
Definition Biotop
Biotop: Lebensstätte einer Biozönose von einer bestimmten Mindestgröße und einheitlicher Beschaffenheit; = Lebensraum.
Was ist die Biotopbindung?
Biotopbindung (Zugehörigkeit):
Bezeichnung für die verschieden starke Bindung der Arten an einen Lebensraum (Biotop).
biotopeigene Arten entwickeln und vermehren sich in betrachtetem Lebensraum, Besucher halten sich nur vorübergehend auf, Nachbarn kommen zufällig aus umgebenden Lebensräumen, Durchzügler und Irrgäste stammen aus entfernteren Gebieten.
Definition Habitat
Wohn‐ oder Standort einer Art
Definition Population
Gesamtheit der Individuen einer Art, die einen bestimmten zusammenhängenden Lebensraumabschnitt bewohnen; Fortpflanzungsgemeinschaft.
Was sind wichtige Merkmale einer Population?
Individuendichte und ‐ verteilung, Altersaufbau, Geschlechterverhältnis, Fertilität, Natalität, Mortalität, Wachstumsrate
Definition Zönose
(Gemeinschaft): zusammen vorkommende Gruppe von verschiedenen Arten, teilweise im Abhängigkeitsgefüge
Definition Abundanz
Anzahl von Organismen in Bezug auf eine Flächen‐ oder Raumeinheit
Definition Dominanz
relative Menge einer Art in der Flächen‐ oder Raumeinheit im Vergleich zu den übrigen Arten. Dominanz ist bedingt durch Eigenschaften (Lebensform, Größe, Modus der Ressourcennutzung, Vermehrungsrate, Lebensdauer, durch ökologische Potenz oder Resistenz). Dominanz kann bezogen werden auf Individuen oder Biomassen. Es sollten nur vergleichbare Gruppen in Beziehung gebracht werden.
Definition Frequenz
besagt, an wieviel getrennten Stellen (Proben) desselben Einzelbestandes eines Biotops eine bestimmte Art vorkommt. Angabe in Prozent.
Allgemeine Regeln für den Fang von Tieren
- Methoden verwenden, die nur die Zielgruppe erfassen.
- Wenn möglich lebend bestimmen und wieder freilassen.
- Geschützte Arten dürfen nicht gefangen werden.
- Sammelerlaubnis beschaffen (Grundbesitzer), Angabe der beabsichtigten Fangmethode.
- Methodeneinsatz unter größtmöglicher Schonung des Geländes (zurücklegen von umgedrehten Steinen, Holzstücken, nicht restlos Rinden entfernen, nicht unnötig Zweige und Äste abbrechen).
- Nur so viele Individuen entnehmen wie zur Analyse notwendig; aber: Belegsammlung!
Arten von Qualitatives Sammeln (Handfang) von Wirbellosen (terrestrisch)
Sammeln: händisch, Federstahlpinzetten, Exhaustor,
eventl. Vereisungsspray
Stratum: Epedaphal, ground layer
Zönose: Epigaion, Epiedaphon
Aufbewahrung von Wirbellosen (terrestrisch)
Glas‐ oder Plastiktuben mit Konservierungsflüssigkeit
(70% Alkohol, 4% Formalin […])
Tötungsgläser (trockene Abtötung mit Zyankali)
Was sind Barberfallen (Bodenfallen)?
messen die Aktivitätsdichte
Die Barber-Falle ist ein im Boden vergrabenes Gefäß, dessen oberer Rand mit dem umgebenden Gelände abschließt. Gefangen werden insbesondere auf dem Boden lebende Gliedertiere, vor allem Insekten, aber je nach Bauart auch Schnecken und kleinere Wirbeltiere wie zum Beispiel Spitzmäuse. Barber-Fallen sind automatische Fallen und selektieren nicht besonders gut. Daher dürfen sie nur kontrolliert zum Einsatz kommen und müssen regelmäßig gewartet werden.
Aufbau: Konservierungsmittel, Lockstoff, Gitter
Fang: umfangreich, hoher Anteil adulter Stadien Anzahl an Fallen: je nach Struktur des Standorts
homogener Standort: 8‐10 Fallen
heterogener Standort: 5 Fallen pro Untereinheit
Stratum: Epedaphal, ground layer
Zönose: Epigaion, Epiedaphon
Beschreibung der Quadratsammeln
zur Einschätzung von Besiedlungsdichten (stationäre Dichten) der epigäischen Fauna
eine definierte Fläche wird durch einen Metall‐ oder Plastikrahmen eingegrenzt (tiefes Einstechen!), die Tiere werden abgesammelt
eventuell muss die Vegetation abgeschnitten werden Fläche ca. 20 min. länger beobachten!
Stratum: Epedaphal, ground layer
Zönose: Epigaion, Epiedaphon
Beschreibung der Wasserschüttung
wie Quadratsammeln, eingegrenzte Fläche wird mit Wasser gefüllt und Substrat mehrmals aufgerührt
v.a. für Laufkäfer
Stratum: Epedaphal, ground layer
Zönose: Epigaion, Epiedaphon
Was ist der Zeitfang?
Über eine bestimmte Zeit mit gleichbleibender Intensität durchgeführter Handfang in strukturell ähnlichen Habitaten.
Stratum: Epedaphal, ground layer
Zönose: Epigaion, Epiedaphon
Was ist Streifen (Keschern)?
Streifnetz: Starker Metallreifen (20‐40 cm Durchmesser) und ein daran befestigter kegelförmiger Sack aus einem reißfesten Stoff.
Quantifizierung der Fangtechnik durch bestimmte Streifbreite und zurückgelegte Distanz / Zahl der Kescherschläge.
Stratum: herb layer, field layer Zönose: Phytobios
Was sind Fangschalen (Farbschalen)?
Fang von bewegungsaktiven Arthropoden, v.a. Blütenbesucher
höhenverstellbar, meist gefärbt (gelb oder blau)
Farbe lockt bestimmte Insekten an
Stratum: herb layer, field layer Zönose: Phytobios
Was sind Pheromon und Kairomon Fallen?
Pheromonone: ein Botenstoff zur Kommunikation innerhalb einer Art.
Kairomone: ein Botenstoff zur Kommunikation zwischen unterschiedlichen Arten, die nur dem aufnehmenden Organismus („Empfänger“) nützt.
Stratum: Krautschicht, herb layer, field layer
Zönose: Phytobios
Was ist ein Klopfschirm
Klopfschirm: Mit einem Klopfstock wird gegen Äste und Zweige von Sträuchern geschlagen. Den Klopfschirm hält man während der Schläge mit der anderen Hand unter den abgeklopften Teil des Strauchs. Im Schirm werden Arthropoden gefangen, die sich durch die Erschütterung fallen lassen. Für eine Stichprobe wird immer gleich häufig geklopft (z.B. 5x)
Stratum: shrub layer, lower canopy
Zönose: Phytobios, Atmobios
Was ist eine Malaisefalle?
Prinzip:
zeltartig aufgestellte, feinmaschige Tüllstoff‐ Wände mit Fangkopf im Zeltgiebel
Aufstellungsort: an Saumstandorten
Zielgruppen: Diptera, Hymenoptera diurnale Flugrhythmik
Die Insekten gelangen während ihres bodennahen Fluges in den dunklen unteren Teil des Zeltes und versuchen dann dem Licht entgegen in den hellen oberen Teil des Zeltes zu gelangen. Am Gipfel des Zelts befindet sich ein Gefäß mit hochprozentigem Alkohol, der die Insekten betäubt und tötet (durch Ertrinken). Außerdem konserviert der Spiritus die Tiere.
Malaise-Fallen sind automatische Fallen und selektieren nicht. Daher dürfen diese nur kontrolliert zum Einsatz kommen und müssen regelmäßig gewartet werden.
Sehr kostenaufwändige Methode.
Was sind Fallen mit Farbkontrasten?
z.B. Nzi Fallen (blau‐schwarz Kontrast) für stechende Insekten, funktioniert ähnlich wie eine Malaise Falle; Nzi (Swahili) = Fliege; gegen Tsetse‐Fliegen entwickelt; blau funktioniert als Imitation der Bauchunterseite eines Rindes
Stratum: Atmobial
Zönose: Atmobios