zoologie 2 Flashcards

1
Q

Warum haben Fische keine Lungen sondern Kiemen?

A

Kiemen sind effizienter im Wasser, da es energetisch nicht sinnvoll ist eine große Masse in den Körper und wieder hinaus zu befördern/pumpen. Mit Hilfe der Kiemen kann so eine größere Menge Stoff abgearbeitet werden, was nötig ist, da im Wasser deutlich weniger Sauerstoff pro Volumen gebunden ist als in Luft. Luft hat geringere Dichte und kann sich deswegen schneller durch enge Gänge bewegen als Wasser.

Gegenstromprinzip ist effizienter

Bei Luft als Medium für kiemen verkleben die feinen Kiemen, wodurch sich ihre Oberfläche drastisch verringert, so hätten sie eine zu geringe Oberfläche zur O2-Aufnahme ums das Tier zu versorgen

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2
Q

Warum haben kleine Tiere höhere relative Stoffwechselraten (pro kg Körpermasse) als große Tiere?

A

Bergmannregel: Ein kleiner Körper verliert verhältnismäßig mehr Wärme als ein großer (Oberflächen: Volumen Ratio), deshalb müssen kleine Tiere einen höhere Stoffwechselrate aufrechterhalten.

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3
Q

Warum werden bei der Verdauung Proteine bis zu kleinen Bausteinen, Aminosäuren, zerlegt?

A

Weil die Proteine im Ganzen zu groß für die Resorption und den Transport wären müssen sie zerlegt werden und so können Aminosäuren in die Zellen aufgenommen und genutzt werden. So kann man sie auch schneller in etwas anderes umbauen.

In Ihrer Ausgangsform können Proteine nicht weiter genutzt werden

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4
Q

Warum verwenden Vögel ausgerechnet Harnsäure als Stickstoffexkretionsprodukt ?

A

Vögel, Reptilien und die Meisten Landinsekten scheiden Stickstoff hauptsächlich in Form von weniger giftigen Harnsäure aus. (Uricotelie) Dies verbraucht deutlich weniger Wasser als die Ausscheidung von Harnstoff und ist somit eine Anpassung an Wassermangel. (Harnstoff ist gut Wasserlöslich und erzeugt bei der Ausscheidung einen hohen osmotischen Druck – was zu Wasserverlust führt-)

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5
Q

Warum Salzsäureproduktion im Säugermagen (pH 1-2) ?

A

Magensäure ͟dient dem Aufschluss der Nahrung (hydrolytische Spaltung von Proteinen in Oligopeptide oder einzelne Aminosäuren) und hat eine bakterizide Wirkung. Viele für die Verdauung nötige Enzyme können nur in einem sauren Millieu arbeiten.

dort werden Keime/Parasiten abgetötet => Desinfektion

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6
Q

Welche Anpassungen findet man bei Lungen/Kiemen an die physikalischenEigenschaften von Diffusionsprozessen?

A

Lungen/ Kiemen haben eine extrem vergrößerte Oberfläche, um so möglichst effizient Diffusion betreiben zu können. (Bronchiolen, Bronchien oder Lamellen ) Außerdem werden sie Stark durchblutet, um den schnellen Gasaustausch und Transport zu gewährleisten.

Partialdruckgradient ist entscheident in den Lungenaterien:
Blut in Lungenarterien besitzen niedrigeren O2 und höheren C02 als die Luft in Alveolen. In Alveolen verteilt sich O2 ins Blut und C02 in die Luft.

Gegenstromaustausch prinzip kiemen wird zusätzlich durch ventilation der kiemen gefördert.

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7
Q

Schildern Sie die Vorteile des Gegenstromprinzips verglichen mit einem Gleichstromprinzip anhand einer Skizze

A

Durch 2 Flüssigkeiten die in die entgegegesetze richtung fließen (wasser blut), wodurch der 02 gehalt immer im Blut geringer ist, als im Wasser. (Luft/Wasser mehr gesättigt als Blut). Dadurch maximale Sauerstoffaufnahme möglich. Sättungsgradient kann aufrecht gehalten werden.

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8
Q

Vergleichen Sie die Vogellunge mit der Säugerlunge; welche Unterschiede und Vorteile gibt es?

A

Die Vogellunge ist nicht gelappt und vollzieht während der Atmung keine Volumenänderungen, (Die Luft strömt nur in eine Richtung). Die Lunge wird so nur von Sauerstoffreicher Luft durchströmt, so kann das Blut IMMER in Gegenrichtung strömen, was einen sehr effizienten Gasaustausch (auch in großen Höhen) ermöglicht. Luft in der Lunge wird also bei jedem Atemzug vollständig erneuert, wodurch der Partialdruck in der Lunge größer ist als bei Säugern.

Vögel haben effizientere Lungen; bei ihnen vermischen sich nicht Ein- mit Ausatemluft, da sie große Luftsäcke besitzen, die ein Durchströmungssystem ermöglichen

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9
Q

Schildern Sie Vor- und Nachteile des Tracheensystems gegenüber Lungen

A

Die Insekten (und andere Tracheentiere) leiten die Luft durch Tracheenröhren direkt zu den Organen. Das ermöglicht manchen fliegenden Insekten eine über hundertfache Steigerung ihrer Stoffwechselrate, ohne in Atemnot zu geraten! Der Nachteil der Tracheenatmung ist, dass die Tracheen nicht beliebig lang sein können (die Tracheentiere also nicht beliebig groß werden können), weil der Sauerstoff in den Tracheen passiv diffundiert. Bei zunehmender Länge fiele der Gasdruck immer stärker ab, so dass eine effiziente Sauerstoffversorgung nicht mehr gewährleistet wäre.

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10
Q

Welche Vorteile bietet ein vom Körperkreislauf getrennter Lungenkreislauf?

A

Der Einfacher Kreislauf hat den Nachteil, dass der Blutdruck eines Fisches schwach ist und der Blutstrom durch den Körper also relativ langsam erfolgt. Außerdem liegt der Sauerstoffgehalt im Blut eines Fisches weit unter dem des menschlichen Blutes.

-Lungen- und Körperkreislauf können mit unterschiedlichen Drücken arbeiten

(-keine Vermischung von sauerstoffreichem und sauerstoffarmem Blut (bei Säugern)

-in den Körperkreislauf gelangt stets Blut mit dem maximalen Sauerstoffgehalt – in den Lungenkreislauf gelangt stets Blut mit dem höchsten CO2 Gehalt)

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11
Q

Zeichnen Sie die Sauerstoffbindungskurve von Hämoglobin und diskutieren Sie die Vorteile der sigmoiden Bindungskurve

A

Die Bindung des Sauerstoffs in der Lunge erfolgt in Abhängigkeit vom Sauerstoff-Partialdruck (pO2). Bei geringem Druck wird das erste O2-Molekül nur langsam gebunden. Durch die mit dieser Bindung erfolgte Veränderung der Hämoglobinstruktur und damit veränderten Interaktion der Hämoglobinuntereinheiten lagern sich das zweite und dritte O2-Molekül relativ leicht an das Hämoglobin an, worauf das vierte O2 Molekül sich wieder etwas schlechter in einer Sättigungsfunktion bindet. Die hieraus resultierende Beziehung zwischen pO2 und Sauerstoffsättigung des Hämoglobins lässt sich in der sigmoiden Sauerstoffbindungskurve verdeutlichen. Die Kenngröße der Sauerstoffbindungskurve ist der Sauerstoffhalbsättigungsdruck (P50) d.h. der pO2, bei dem 50 % des Hämoglobins mit O2 gesättigt sind. Er liegt in Ruhe bei ca. 27 mmHg.

https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4moglobin#/media/File:Haemo-BND-Kurve.SVG

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12
Q

Erläutern Sie welche Vorteile der Bohreffekt bringt (mit Skizze)

A

Der Bohr-Effekt bezeichnet das Sinken der Affinität (Bindungsstärke) von Hämoglobin (Hb) zu Sauerstoff, wenn der pH-Wert sinkt oder die CO2-Konzentration steigt, d.h. Es wird mehr Sauerstoff abgegeben, wenn mehr benötigt wird, (z.B. bei Muskelarbeit)

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13
Q

Wie muss die Sauerstoffbindungskurve des fötalen Hämoglobins gegenüber dem der Säugetiermutter verschoben sein? (Mit Zeichnung)

A

Während der Schwangerschaft wird Sauerstoff durch die Plazenta (Mutterkuchen) zum Fötus transportiert, den dieser dann effizient aufnimmt. Dies wird dadurch gewährleistet, dass die embryonalen und fetalen Hämoglobin-Typen eine deutlich höhere Sauerstoff-Bindungsaffinität haben als das später nachgeburtlich gebildete adulte Hämoglobin. Außerdem ist der Hämatokrit im Vergleich zur Mutter stark erhöht. Auf diese Weise gelangt durch die Nabelschnur genug Sauerstoff zum Fötus. Die embryonalen Hämoglobine werden in der Embryonalphase, d.h. während der ersten 8 Wochen nach der Befruchtung, im Dottersack gebildet.

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14
Q

Schildern Sie die wesentlichen Unterschiede zwischen geschlossenen u. offenen Kreislaufsystemen. Bei welchen Tiergruppen kommen sie vor?

A

geschlossenes system: Blut strömt ausschließlich durch gefäße und ist von interstitieller flüssigkeit getrennt

Der geschlossene Kreislauf ist der am meisten Vorkommende. Alle Wirbeltiere haben diesen. Dabei wird das Blut vom Herzen durch die Arterien und Venen in eine festgelegte Richtung zurück zum Herzen gepumpt. Beim Menschen Wird das Blut zuerst mit Sauerstoff angereichert indem es durch den kleineren sogenannten Lungenkreislauf fliesst. Danach wird es durch den grösseren Körperkreislauf gepumpt wo das Blut die Organe und das Gewebe mit Sauerstoff versorgen bis es wieder zum Herz fliesst.

offenes system:
Hämplymphe ist gleichzeitig interstetielle Flüssigkeit
Zirkulierende Flüssigkeit umstülpt Organe direkt (Arthropoden, Mollusken)

Bei einigen wirbellosen Tieren oder Weichtieren gibt es den offenen Kreislauf. Dabei wird das Blut nicht genau auf festgelegten Bahnen durch den Körper befördert sondern nur durch kurze “Hauptgefässe”. Das Herz bringt das Blut vereinfacht gesagt nur in Bewegung sodass es sich einigermassen im ganzen Körper verteilt.

Vergleich:
Der Unterschied ist, dass beim geschlossenen System das Blut auf seiner Bahn (Arterien, Venen) bleiben muss während im offenen System das Blut eigentlich frei ist. Dieses offene System ist auch nicht mehr gross für die Sauerstoffversorgung verantwortlch da diese Tiere sehr klein sind und sich z.T. über Luftröhren direkt versorgen können. Bei grösseren Tieren wie dem Menschen würde das nicht mehr gehen.

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15
Q

Warum haben große Tiere relativ massivere Knochen als kleine

A

Allgemeine gilt: Vergrößere ich ein Objekt in der Länge (in jeder Richtung) um einen Faktor L, dann vergrößert sich seine Oberfläche um den Faktor LL (also L2), sein Volumen sogar um LL*L (also L3). Regeln dieser Art, die angeben, wie sich eine Größe ändert, wenn man ein Objekt vergrößert oder verkleinert, nennt man Skalierungsgesetze. Das Gewicht von größeren Tieren erfordert also überproportional starke Knochen, da das Gewicht sich nicht linear mitvergrößert, sondern proportional höher wird.

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16
Q

Beschreiben Sie die Abschnitte des Verdauungstraktes eines Säugetieres und schildern Sie die Verdauungsschritte, die jeweils in ihnen stattfinden.

A

Allg:

Verdauungssystem (Säugetiere): Verdauungskanal und Hilfsdrüsen, die Verdauungssäfte durch Drüsengänge in den Kanal abgeben (Speicheldrüsen, Pankreas, Leber und Gallenblase)

Peristaltik: abwechselnde Wellen von Kontraktion und Entspannung der glatten Muskulatur in der Wand des Kanals

Durchgang von Substanzen von einem Kompartiment zum anderen werden durch Sphinkter (Schließmuskeln) gesteuert

Mund: Durch Kauen im Mund wird die Nahrung mechanisch zerkleinert und mit dem Zusatz von Speichel gleitfähig gemacht, damit sie anschließend über die Speiseröhre (Ösophagus) in den Magen befördert werden kann.

Magen:
Magen scheidet als Verdauungsflüssigkeit Magensaft aus. Der Nahrungsbrei wird über längere Zeit im Magen gesammelt. Magensäure besteht aus Salzsäure und Pepsin. Salzsäure zerstört EZM welche Zellen zusammenhält und sorgt dafür das Proteine denaturieren (entfalten sich). Anschließend entfaltet Pepsin seine Wirkung wegen stark saurer Umgebung und spaltet Peptidbindungen, also zerlegt Proteine in kleinere Polypeptide. Durch Pylorus, den Schließmuskel am Übergang von Magen zu Dünndarm- steuert die Passage.

Dünndarm:
Die enzymatische Hydrolyse der Makromoleküle findet zum größten teil im Dünndarm statt. Im Zwölffingerdarm vermischen sich Speisebrei und Verdauungssäfte des Pankreas (produktion leicht alkalischer Lösung um Speisebrei zu neutralisieren), Leber und Gallenblase (Mischung verschiedener Substanzen, welche in Leber gebildet werden) sowie der Drüsen der Darmwand selbst.
Galle zuständig für großen Teil der Verdauung von Fetten und anderen Lipiden. Zudem ist Leber auch wichtig für den Abbau von roter Blutzellen (nicht funktionsfähig).

Resorption von Nährstoffen, Wasser und Ionen findet größtenteils im Dünndarm statt, extreme Oberflächenvergrößerung durch Kerckringfalten mit Darmzotten haben (fingerähnliche Ausstülpungen) mit Mikrovilli

Wasser und Elektrolytresorption im Dickdarm, am Ende des Verdauungskanals befindet sich der Dickdarm mit Grimmdarm, Blinddarm und Enddarm. Dünn- und Dickdarm sind über T-förmige Verbindung verbunden, Blinddarm wichtig für Pflanzenfresser, da hier Vergärung unverdaulichen Materials stattfindet

Darmbakterien (1/3 des Fäzes) produzieren nützliche Vitamine wie Biotin, Vitamin K und mehrere B-Vitamine, wie Folsäure

….

17
Q

Durch welche Mechanismen im Verdauungstrakt schützen sich Tiere vor Selbstverdauung?

A

Zum einen wären da die Nebenzellen, die (bicarbonatreichen) Schleim produzieren um die Säure wieder zu neutralisieren bzw. den Magen auszukleiden. Dann gibt es da noch das Hormon Somatostatin, welches die Magensäureproduktion (von den Belegzellen) hemmt und so eine Überproduktion verhindert. Außerdem gibt es einen Entzündungsmediator namens Prostaglandin E2 - dieser wirkt ebenfalls im Magen der Selbstverdauung entgegen.

Natürlich produziert der Magen auch Stoffe, die Proteine verdauen (in den sogenannten Hauptzellen) - diese werden aber nur als Vorstufe - Pepsinogen- gebildet und erst bei Nahrungseintritt und Säureproduktion in die aktive Form -Pepsin- umgewandelt (positive rückkopplung: das umgewandelte Pepsin kann wiederum mehr Pepsinogen spalten)- so wird der Magen selbst nicht schon “vorverdaut”.

18
Q

Warum ist es gerechtfertigt, bei Wiederkäuern von einer Symbiose zwischen den Cellulose verdauenden Bakterien und Ciliaten und dem Wiederkäuer zu sprechen? Was sind die jeweiligen Vorteile der beiden Partner?

A

Die meisten Tiere besitzen keine Cellulasen (Enzyme die Cellulose spalten), und können daher keine Pflanzliche Nahrung verwerten. Wiederkäuer sind also auf die Cellulose verdauenden Bakterien in ihrem Verdauungstrakt angewiesen. Diese wiederum sind auf die Stoffwechselprodukte des Wiederkäuers angewiesen um ihren metabolischen Stoffwechsel aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus zerkleinert der Wiederkäuer die Pflanzen und macht sie so für die Bakterien verwertbar.

19
Q

Nennen Sie (mindestens 3) Anpassungen von Pflanzenfressern an die Besonderheiten

A
  • allg. Gebiss, z.B. Hochkronige Zähne, Schmelzfalten, nachwachsende Zähne
  • Passendes Millieu für Cellulose verdauende Bakterien, Anaerobe Symbionten nutzen nur kleinen Bruchteil der Energie, Rest steht für aeroben Abbau zur Verfügung
  • Verlangsamung der Nahrungspassagen (Pansen, Netzmagen Blättermagen, Labmagen 9
20
Q

Warum findet man Facettenaugen nur bei rel. kleinen Tieren?

A

Da die unpassenden Größenverhältnisse bei kleinen Tieren (zB Fliegen) nicht so stark ins Gewicht fallen

21
Q

Wie kommen Stoffe aus geschlossenen Kreislaufsystem zu den Zellen?

A

Durch den sogenannten „Starling-Mechanismus“ wird zuerst das Blut in den Kapillaren abgebremst; da sich die großen Blutgefäße in extrem viele kleine Kapillaren aufteilen, womit die Querschnittsfläche stark zunimmt; dadurch erhöht sich auch der Strömungswiderstand (welcher prop. 1/r4 ist); durch dies verringert sich die Durchflussgeschwindigkeit, was einen Stoffaustausch durch Diffusion ermöglicht (durch osmotischen/kolloidosmotischen Druck)

Stoffaustausch erfolgt durch dünne Endothelwände der Kapillaren:

areterielles Ende: Blutdruck ist höher, wodurch die Flüssigkeit aus den Kapillaren austritt

venöses ende: Blutdruck ist kleiner, wodurch Flüssigkeit aus Interstitium ( Zwischenraum zwischen Organen, Geweben oder Zellen) in die Kapillaren fließt.

22
Q

Welche Anpassungen findet man bei Lungen/Kiemen an die Eigenschaften von Diffusionsprozessen?

A

Respiratorische Oberflächen: schneller Gasaustausch, wenn Diffusionsfläche groß und Diffusionsstrecke klein

Kiemen: Ausfaltungen der Körperoberfläche für Vergrößerung der Diffusionsfläche; um Ventilation zu fördern werden Kiemen bewegt

Ventilation: Bewegung des respiratorischen Mediums über die respiratorische Oberfläche

dünnwandig, große Oberfläche, schneller Abtransport (via Blut) um Konzgradient aufrecht zu halten, bei Kiemen findet auch Gegenstromprinzip Anwendung

23
Q

Warum besteht für terrestrische Tiere ein Konflikt zwischen Sauerstoffbedarf und Wasserverlusten? Welche Konsequenzen hat dies für den Bau von Atmungsorganen?

A

weil durch die Dünnwandigkeit+Oberflächenvergrößerung auch Wasser leicht durchdiffundieren kann und mit der Ausatemluft entfernt wird; deshalb muss man Mittel finden, dass man maximale Sauerstoffausbeute bei minimalen Wasserverlust erhält, beim Bau sieht man das daran, dass zB die Lungen innerhalb des Körper liegen, es also Einstülpungen und keine Ausstülpungen sind

24
Q

Schildern Sie Vor- und Nachteile des Tracheensystems gegenüber Lungen

A

Die Insekten (und andere Tracheentiere) leiten die Luft direkt zu den Organen. Das ermöglicht manchen fliegenden Insekten eine über hundertfache Steigerung ihrer Stoffwechselrate, ohne in Atemnot zu geraten! Der Nachteil der Tracheenatmung ist, dass die Tracheen nicht beliebig lang sein können (die Tracheentiere also nicht beliebig groß werden können), weil der Sauerstoff in den Tracheen passiv diffundiert. Bei zunehmender Länge fiele der Gasdruck immer stärker ab, so dass eine effiziente Sauerstoffversorgung nicht mehr gewährleistet wäre.

25
Q

Welche Skeletttypen kennen Sie, in welchen Tiergruppen kommen sie vor?

A

Hydroskelett bei Nematoden (Fadenwürmer) & Anneliden, Endoskelett bei Wirbeltieren & Echiodermata, Exoskelett bei Arthropoden

26
Q

Vergleichen Sie Vor- und Nachteile von Endo- und Exoskeletten

A

Endoskelett:
- wächst mit

Exoskelett:

  • guter Schutz nach Außen
  • bessere Hebelwirkung bei Muskeln

Nachteile:
Endoskelett:
- kein Schutz nach Außen

Exoskelett:

  • wächst nicht mit, muss abgestreift werden beim Wachstum
  • bei Größenzunahme wird das Skelett immer schwerer
27
Q

Warum sollten die Symbionten der Wiederkäuer unbedingt anaerob sein?

A

sie bauen Cellulose durch Gärungsprozesse ab, wodurch diese nur bis C2/C3-Körper gespalten wird,
somit nutzen anaerobe Symbionten nur kleinen Bruchteil der Energie, der große Rest steht für den aeroben Abbau zur Verfügung

28
Q

Warum sind anaerob lebende Organismen im allgemeinen sehr klein?

A

weil die Effizienz der Ausnutzung der Nahrung zu klein ist

Aerober Stoffwechsel: 36 ATP/Glucose
Anaerober Stoffwechsel: 2 ATP/Glucose (da nur Glykolyse)

29
Q

Wie misst man Stoffwechselraten?

A
  • direkte Kalometrie-> Nahrung-Exkrete (eher schwierig)

- Sauerstoffverbrauch

30
Q

Wie können manche Wüstentiere ohne Wasserzu trinken, nur mit trockener Nahrungüberleben?

A
  • Exkretion von Harnsäure als Wassersparmethode (ist nicht wasserlöslich wie Harnstoff)
  • Oxydative Phosphorylierung im Mitochrondrien
  • Verhaltensreaktion
  • Anpassung des Kreislaufsystems- Druchblutung und Gefäßerweiterung der Extremitätenbei Hitze
  • Kühlung durch Verdunstung (Evaporation)
  • Verhaltensreaktionen wie Schatten aufsuchen oder Bestimmte Stellung eingehen. z.b. libelle obelisken stellung
31
Q

Begründen Sie, dass Fieber einer Sollwertverstellung eines Regelkreisesentspricht und nicht einem Versagen der Regelung.

A

Regulierung der Körpertemperatur basiert auf Rückkopplungsmechanismen. Die Sensoren die Thermoregulation kontrollieren befinden sich im Hypothalamus.
Der Sollwert kann eine Schwankungsbreite haben z.b. Körpertemperatur von 36-38. Wärmerezeptoren signalisieren dem Hypothalamus ob Wärmeabgabe- aufnahme-mechanismen aktiviert werden müssen. Im Verlauf mancher Bakterien oder Vireninfektionen entwickeln Säuger/Vögel eine erhöhte Körpertemperatur, also erhöhung des Sollwerts.

32
Q

Deuten Sie die Absenkung der Körperkerntemperatur bei Torpor bzw. Winterschlaf mit Hilfe des Regelkreisschemas

A

Torpor ist ein physiologischer Starrezustand bei dem die Aktivität des Tieres und die Stoffwechselrate sinkt, um Energie zusparen. Der Thermostat wird heruntergeregelt und die Körpertemperatur sinkt, welches zu einem enormen Energieersparnis führt.

Regelkreisshema:

Körpertemperatur wird nach einem bestimmten Wert (Sollwert) reguliert. Abweichungen des Sollwerts (nach oben oder unten) dienen als Reiz. Rezeptor oder Sensor nimmt den Reiz war, wodurch Reaktion ausgelöst wird um den Sollwert wieder herzustellen.

negative Rückkopplung:
Reaktion die dem Reiz entgegenwirkt und ihn dämpft.(z.b.wärme=schwitzen)

positive Rückkopplung:
Mechanismen die den Reiz verstärken statt ihn abzuschwächen (z.b. Kontraktionen während Geburt werden verstärkt)

33
Q

Zeichnen Sie in ein Diagramm den Verlauf der Körperkerntemperatur eines homoiothermen und eines poikilothermen Tieres für den Außen- Temperaturbereich von 5° bis 40° C ein. (Achsenbeschriftung nicht vergessen!) und schildern Sie Vor- und Nachteile von Homoiothermie

A

homöotherm: Als gleichwarmes oder homoiothermes Tier oder endothermes Tier, werden in der Zoologie Tiere (Vögel, Säugetiere) bezeichnet, die ihre Körperkerntemperatur unabhängig von der Umwelttemperatur auf einen konstanten Temperaturwert regulieren können

z. B Fischotter immer bei ca.37 gleichbleibend
- können mehr Lebensräume besiedeln, weil angepasst
- sehr hohe energiekosten

Als wechselwarm, poikilotherm oder ektotherm bezeichnet man Tiere, die keine konstante Körperkerntemperatur aufweisen.

z. B. Forellenbarsch körpertemp ändert sich mit Umgebungstemp. in dem fall von 5-35)
- sehr geringe Energiekosten
- können weniger Lebensräume besiedeln

34
Q

Beschreiben Sie den Vorgang der Ultrafiltration in der Bowmanschen Kapsel der Säugetier-Niere

A

Ultrafiltration: Bei Querstromfiltration wird durch Blutdruck die Flüssigkeit durch fenestriertes Endothel und glomuläre Basalmembran des Glomerulus gepresst (Primärharn), undurchlässig für größere Proteine und Zellen (Blutkörperchen).

Deswegen besteht Primärharn aus Blutplasma (viele Abfallprodukte, aber auch wertvolle stoffe)

Bowman-Kapsel: becherförmige doppelschichtige Kapsel, die Primärharn auffängt

35
Q

Nephron-Beschreiben Sie, wie in der Säugetier-Niere die Konzentration des Urins erreicht wird.

A

funktionelle Untereinheit der Niere für Filterung und Reabsorption, setzt sich aus vas afferens, Glomerulus (in Bowman-Kapsel), vas efferens, vasa recta und Tubulus zusammen

vas afferens: ungefiltertes Blut kommt an → Glomerulus (kapillares Gefäßknäul): Filtration → Bowman-Kapsel: Primärharn sammelt sich. bestehend aus Blutplasma aus sowohl Stickstoffhaltige Abfallprodukte (Harnstoff, säure und Kreatinin) als auch wertvolle Stoffe(Glukose, Mineralien, Vitamin c, Aminosäuren…) → über Glomerulus und vas efferens zu Kapillaren

Hauptstück (Proximaler Tubulus):
Reabsorption wichtiger stoffe und Sekretion von Giftstoffen in Sekundärharn

Henle´sche Schleife:

Überleitungsstück (Intermediärtubulus):
Reabsorption von Wasser (durch osmonse wegen salz)

Mittelstück (Distaler Tubulus):
Wasserundurchlässig, Reabsorption von NaCl (aktiver tr.)

Sekundärharn gelangt über Sammelrohr in Harnleiter und Harnblase

Allg. Reabsorption von ca. 99% des Wassers und wichtigen Molekülen (aktiver/passiver Transport) am Kapillarnetz (vasa recta)

corticale Nephrone: kurze Henle-Schleifen, fast auf Rindenzone beschränkt

juxtamedulläre Nephrone: lange Henle-Schleifen, bis tief in Markzone

36
Q

Schildern Sie die wesentlichen Unterschiedehinsichtlich des Filtrationsprozesses zwischen Proto- und Metanephridien

A

Protonephridien:

Plattwürmer, denen die Leibeshöhle (coelum) fehlt.

Verzweigte innere Kanäle (Tubuli), die mit externen Öffnungen in Verbindung stehen, am Ende der Kanalzellen (Terminalzellen) sitzen Cilienbündel (Wimpernflamme), deren Schlagen einen Unterdruck erzeugt, durch den Wasser und gelöste Stoffe aus der interstitiellen Flüssigkeit durch Reusenapparat in das Kanalsystem gelangen. Filtrat wandert dann durch Tubuli nach außen und wird als Urin in Außenwelt abgegeben.

Metanephriden:

Anneliden z.b. Regenwurm

Exkretionsorgane, die sich im Körperinneren mit einem bewimperten Trichter zu Coelom (von Epithel umkleideter Hohlraumzwischen Ektoderm und Darm der Metazoa) hin öffnen.
Ultrafiltration erfolgt vom Blut in das Coelum über Spalten des Endothels der Blutgefäße und des Coelumepithels. Coelumflüssigkeit entspricht also Primärharn. Nachdem dieser über das Schlagen der Wimpern in das gegenläufige, tubuläre System des Metanephridiums gelangt ist wird er verändert und als Urin in Harnblase bis zur Ausscheidung gesammelt.

37
Q

Welche Exkretionsprodukte des Stickstoffwechsels kommen in welchen Lebensräumen und bei welchen Tiergruppenbevorzugt vor? Welches der drei wichtigsten Stickstoff-Exkretionsprodukte findet man bei Vögeln? Warum gerade dieses?

A

Abwandung in Bau und Funktion der Nephrone ermöglichen Tieren in unterschiedlichen Lebensräumen zu leben und osmoregulation zu betreiben. Wichtig ist relatives Verhältnis von cortikalen (fast vollständig auf Nierenrinde beschränkt) und juxtamedullären (haben schleifen die sich bis in Markzone ziehen) Nephronen sowie absolute Länge der Henle´schen Schleife.

Wasserorganismen geben bevorzugt Ammonium (sehr toxisch) als Stickstoffträger ab, während landlebende Tiere meist Harnstoff (toxisch) oder Harnsäure exkretieren.

Säugetiere:
Juxtamedulläres Nephron mit fähigkeit zur urinkonzentration ist anpassung an Terrestrische Lebensweise. Abfallprodukte können ohne großen Wasserverlust ausgeschieden werden. (meist Harnstoff)

Wüstentiere: produzieren Hyperosmotischen Urin und haben viele Juxtamedulläre Nephrons mit Henle-Schleife die sich tief in Markzone erstreckt, wodurch steiler osmotischer Gradient aufrecht erhalten werden kann und der Urin stark konzentriert wird.

(süß)wasserlebende Tiere:
überwiegend cortikale Nephrone mit relativ kurzen Schleifen, die eine weitaus geringere Fähigkeit zur Urinkonzentration aufweisen.

Vögel:
Besitzen auch Juxtamedulläre Henle-Streife, aber ist nicht so lang wie bei Säugetieren, deswegen sparen sie Wasser hauptsächlich durch stickstoffhaltige Abfallstoffe in Form von Harnsäure (ist nicht löslich und weniger toxisch und kann dadurch in den Eiern als harmloser Feststoff gespeichert werden, da es ja nicht rausdiffundieren kann wegen der festen Schale)

Reptilien:
Hauptsächlich cortikale Nephrone. Scheiden Harnsäure raus.

Süßwasserfische:
Sind hyperosmotisch und produzieren große menge an verdünnten Urin um Wasser loszuwerden. Fische besitzen große Anzahl von Nephronen und konservieren Salze, indem sie Ionen in ihren distalen Tubuli aus dem Filtrat zurückgewinnen, wohingegen Wasser zurückbleibt.

Amphibien:
Ähnlich wie Fische. Niere produziert verdünntes Urin, während haut aktiven Transport von Salze aus Wasser betreibt.

Marine Knorpelfische:
Nehmen ständig Salzwasser auf und besitzen deswegen kleine Nephronen denen der distale Tubuli fehlt (dient normalerweise Reabsorption von Salzen).
Geringe Filtrationsrate und nur sehr wenig Urin wird ausgeschieden um Wasser zusparen. Hauptfunktion der Niere ist Salz zu entfernen. zusätzlich wird es über Kiemen ausgeschieden.

38
Q

Allg. Exkretionsprozesse

A
  1. Filtration: Filtration der Körperflüssigkeiten durch hydrostatischen Druck
  2. Reabsorption: aktiver Rücktransport von Stoffen wie Glucose, Salze, Vitamine, Hormone und Aminosäuren
  3. Sekretion: Transport von nicht benötigten Stoffen und Abfallprodukten ins Filtrat
  4. Exkretion: Auscheidung des modifizierten Filtrats als Urin aus dem Körper, Urinproduktion durch Filtration der Körperflüssigkeit