Wiederholungsfragen - Lambrecht Flashcards

1
Q

Was ist der Zweck der psychologischen Diagnostik?

A

Psychologische Diagnostik dient der Beantwortung von Fragestellungen die sich auf
die Beschreibung Klassifikation, Erklärung oder Vorhersage menschlichen Verhaltens
und Erlebens beziehen. (Definition aus dem Lehrbuch)

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2
Q

Was beinhaltet eine psychologische Diagnostik?

A

Testdiagnostik, Interview, Verhaltensbeobachtung, Verhaltensanalyse, Gespräch, Klinisch-strukturiertes Gespräch, Auswertung und Merkmalsbestimmung

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3
Q

Aus welchem Grund hat sich die Diagnostik entwickelt?

A

Interesse daran wuchs, zu bestimmen, warum sich Menschen wie verhalten, was sie leisten können, man möchte Vorhersagen treffen, wie sich jemand entwickelt und wie er in einer bestimmen Situation reagieren wird.

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4
Q

Was bedeuten die Buchstaben SORKC?

A

Das Modell beschreibt die fünf Grundlagen von Lernvorgängen. Das Akronym ”SORKC” steht dabei für die sich bedingenden Faktoren, die zu einem bestimmten Verhalten führen:
* Stimulus → Organismus → Reaktion → Kontingenz → Konsequenz.
* S (Stimulus): Reize und Situationen, in denen das Verhalten auftritt
* O (Organismus): Kognitionen und biologisch-somatische Bedingungen als individuelle, biologische und lerngeschichtliche Grundlagen der Person auf den Stimulus
* R (Reaktion): Beobachtbares Verhalten, das dem Stimulus und seiner Verarbeitung im Organismus folgt
* K (Kontingenz): Regelhafte und zeitliche Zusammenhänge zwischen Situation, Verhalten und Konsequenz
* C (Konsequenz): Bezogen auf das Auftreten einer Belohnung oder Bestrafung als Folge des Verhaltens

Quelle: https://flexikon.doccheck.com/de/SORKC-Modell

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5
Q

Welche verschiedenen diagnostischen Bereiche gibt es in der Psychologie?

A
  • Pädagogische Psychologie
  • Klinische Psychologie
  • Forensische Psychologie
  • Personalpsychologie
  • Verkehrspsychologie
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6
Q

Was beinhaltet eine Anamnese und warum ist sie sinnvoll?

A

Das Sammeln von Informationen über die Vorgeschichte des Klienten (Familie, Schule, Ausbildung, Beruf, U Heft, Schwangerschaftsverlauf). Sie liefert mir Hinweise, warum sich der Klient so entwickelt hat und liefert mir Hinweise für die Diagnose.

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7
Q

Woraus setzt sich der wahre Wert eines Tests zusammen?

A

Wahrer Wert = Testwert + Messfehler

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8
Q

Welchen Zweck hat ein Persönlichkeitstest?

A

Die Bestimmung von warum sich jemand so verhält, wie er sich verhält.

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9
Q

Welchen Zweck hat ein Intelligenztest?

A

Bestimmen, was eine Person maximal kann/ bzw. welche Bereiche noch zu fördern sind. Ich möchte wissen, wie gut die Person den Alltag versteht.

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10
Q

Welche diagnostischen Instrumente würden sie wählen, wenn sie eine Konzentrationsproblematik bei einem Kind abklären möchten und warum?

A

Man kann diagnostische Tests durchführen, also Aufmerksamkeits- und Konzentrationstests wie z.B. KKA und D2 durchführen. Der wahre Wert eines Testes ist aber der gemessene Wert plus dem Messfehler. Die Testergebnisse gilt es daher an der Wahrheit zu überprüfen. Dazu könnten Verhaltensbeobachtungen dienen auch während der Testdurchführung und in unterschiedlichen Situationen. Außerdem kann ein Interview oder ein Gespräch eine bessere Einschätzung bieten. Eine ausführliche Anamnese, im Zuge einer ausfürhlichen Exploration des Patienten und seiner Bezugspersonen (besonders bei Kindern und Jugendlichen), sollte ebenfalls durchgeführt werden, auch um diagnostische Rahmenbedingungen (soziale, kulturelle und wirtschaftliche Aspekte) besser einschätzen zu können. Um aktuelle koexistierende psychische Symptome/Störungen oder Erkrankungen abzuklären, könnten auch witere diagnostische Tests wie Intelligenztests, Bildgebende Verfahren (MRT, CT) oder Verfahren wie EEG eingesetzt werden. Bei Erwachsenen kann auch eine Selbsteinschätzung des Patienten sinnvoll sein.

Wenn es darum geht, Konzentrationsprobleme bei einem Kind zu diagnostizieren, gibt es verschiedene Instrumente und Ansätze, die verwendet werden können. Hier sind einige häufige Methoden:

  1. Beobachtung und Anamnese: Der erste Schritt ist oft eine ausführliche Anamnese und Beobachtung. Eltern, Lehrer und andere Bezugspersonen können wertvolle Informationen über das Verhalten des Kindes liefern.
  2. Fragebögen und Checklisten: Es gibt standardisierte Fragebögen, die auf Konzentrationsprobleme hinweisen können. Zum Beispiel der “ADHD Rating Scale” oder der “Conners’ Parent Rating Scale”. Diese werden von Eltern und Lehrern ausgefüllt.
  3. Neuropsychologische Tests: Diese Tests bewerten verschiedene kognitive Funktionen, einschließlich der Aufmerksamkeit und Konzentration. Der “Test of Variables of Attention” (TOVA) ist ein Beispiel dafür.
  4. Intelligenztests: Obwohl sie nicht speziell für Konzentrationsprobleme entwickelt wurden, können Intelligenztests indirekte Hinweise auf Aufmerksamkeitsprobleme geben.
  5. EEG (Elektroenzephalogramm): Ein EEG kann Anomalien in der Gehirnaktivität aufdecken, die mit Konzentrationsproblemen in Verbindung stehen könnten.
  6. Bildgebende Verfahren: Obwohl sie seltener eingesetzt werden, können MRT oder CT-Scans helfen, strukturelle Probleme im Gehirn auszuschließen.

Die Wahl der Methode hängt von der individuellen Situation ab. Ein multidisziplinärer Ansatz, der die Zusammenarbeit von Ärzten, Psychologen, Lehrern und Eltern umfasst, ist oft am effektivsten. 😊

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11
Q

Warum ist es sinnvoll sicherzustellen, dass der Testanwender eine fachliche Qualifikation hat?

A

Umgang mit dem Klienten, die Präsentation des Testmaterials, Auswertung und Interpretation der Ergebnisse müssen fachlich valide durchgeführt werden.

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12
Q

Welche Rahmenbedingungen beinhaltet das Diagnostische Dreieck?

A

Das Diagnostische Dreieck beinhaltet verschiedene Rahmenbedingungen, die für die Durchführung einer psychologischen Diagnostik relevant sind. Zu diesen Rahmenbedingungen gehören kulturelle, soziale, technische und wirtschaftliche Aspekte, die Einfluss auf die diagnostischen Methoden und Prozesse haben³. Diese Bedingungen wirken von außen auf das Diagnostische Dreieck ein und beeinflussen, wie Diagnostik in verschiedenen Kontexten angewendet wird⁴.

In der pädagogischen Diagnostik zum Beispiel, vollzieht sich die Diagnostik unter sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen, die berücksichtigt werden müssen, um die Eigenheiten der pädagogischen bzw. sonderpädagogischen Diagnostik herauszuarbeiten¹. Diese Rahmenbedingungen sind entscheidend für die Erstellung treffsicherer diagnostischer Urteile und für die Entwicklung von Messinstrumenten und Verfahren der psychologischen Diagnostik².

Quelle: Unterhaltung mit Copilot, 19.6.2024

(1) Diagnostisches Dreieck nach Hossiep und Wottawa - Karteikarte.com. https://www.karteikarte.com/card/1154061/diagnostisches-dreieck-nach-hossiep-und-wottawa.
(2) “Diagnostisches Dreieck” nach Hossiep und Wottawa - Repetico. https://www.repetico.de/card-16762073.
(3) Theoretische Grundlegungen von Diagnostik | SpringerLink. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-25150-5_1.
(4) Grundlagen Psychologischer Diagnostik. https://www.osa.fu-berlin.de/psychologie/module/diagnostik/index.html.

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13
Q

Was versteht man unter dem Trait Ansatz?

A

Es gibt drei verschiedene Ansätze in der Diagnostrik:
1. Trait-Ansatz: Stabile Merkmale der Person erklären Verhalten
2. Verhaltenstheoretischer (State) Ansatz: Situation erklärt Verhalten
3. Interaktionismus: Die Interaktion zwischen beidem erklärt Verhalten

Der Trait Ansatz - Grundidee eigenschaftstheoretischer Konzepte: Erleben und Verhalten von Menschen lässt sich in Form stabiler Persönlichkeitsmerkmale (traits) beschreiben.
traits = „relativ breite und zeitlich stabile Dispositionen zu verschiedenen Verhaltensweisen, die konsistent in verschiedenen Situationen auftreten“ (Stemmler et al., 2010, S. 51)
Konstrukte, die aus diversen konkreten Verhaltensweisen (Indikatoren) erschlossen werden

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14
Q

Was versteht man unter der State(s) Diagnostik?

A

Es gibt drei verschiedene Ansätze in der Diagnostrik:
1. Trait-Ansatz: Stabile Merkmale der Person erklären Verhalten
2. Verhaltenstheoretischer (State) Ansatz: Situation erklärt Verhalten
3. Interaktionismus: Die Interaktion zwischen beidem erklärt Verhalten

State Ansatz:
* states: fluktuierende Verhaltens- und Erlebensweisen, stark situationsabhängig
* Diagnostische Relevanz: Erkennen situativer Bedingtheit von Verhalten
* Beispiel Angst – nur in Prüfungen, aber nicht generell
* Ausmaß der situativen Bedingtheit beeinflusst Messung und ggf. therapeutischen Ansatz

Wichtig: Trait- und State-Ansatz ergänzen einander, kein Widerspruch!

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15
Q

ICD 10 und DSM IV sind?

A

Sind Klinische Manuale, die eine Einordung und Klassifizierung aller klinisch relevanter Störungen beinhalten. Zum Beispiel psychische Störungen und F (bei ICD 10)

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16
Q

Was ist die “Normalverteilung” und wie ordnet sie Testergebnisse ein?

A

Ist die gaußsche Glockenkurve und besteht aus einem Mittelwert, um den herum die Daten symmetrisch gruppiert sind. Sie erlaubt die Einordnung einer Person auf Basis einer normalverteilten Norm (zum Beispiel IQ nach Altersgruppe). Es kann abgelesen werde, wie gut oder schlecht die Person im Vergleich zu den anderen (Stichprobe) abschneidet.

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17
Q

Was ist ein psychologischer Test?

A

Ein psychologischer test ist eine empirische Testmethode, die wissenschaftlich fundiert eine Merkmalsausprägung oder einen Zustand messen soll.

Bei einem psychologischen Test
(a)handelt es sich um eine Messmethode,
(b)mit der ein psychologisches Merkmal (oder auch mehrere Merkmale) erfasst werden soll(en).
(c)Das Vorgehen ist standardisiert
(d)und schließt die Erhebung einer Verhaltensstichprobe ein.
(e)Das Verhalten wird durch die spezifischen im Test realisierten Bedingungen hervorgerufen.
(f) Seine Variation soll weitgehend auf die Variation des zu messenden Merkmals zurückzuführen sein.
(g)Ziel ist eine quantitative (Ausprägung des Merkmals)
(h)und/oder qualitative Aussage (Vorhandensein oder Art des Merkmals) über das Merkmal.“

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18
Q

Was ist die Querschnittsdiagnose?

A

Misst die Ausprägung eines Merkmals eines Menschen im Vergleich zu der Ausprägung des Merkmals bei einer bestimmten Bevölkerungsgruppe.

  • Wo steht eine Person innerhalb einer Gruppe vergleichbarer Personen?
  • Wie unterscheiden sich Menschen in ihrer
    Merkmalsausprägung?
  • Wie sieht die individuelle Merkmalskombination (Profil) einer Person aus?
  • Erfüllt/erreicht eine Person ein Kriterium?
19
Q

Was ist die Längsschnittdiagnose?

A

Misst wie sich ein Merkmal im Laufe der Zeit verändert.

  • Wie verändern sich Merkmale (von Individuen und Gruppen) über die Zeit (Verlaufsprofil)?
  • Prognose –wie sieht das Verhalten, Erleben … einer Person in der Zukunft aus?
20
Q

Welche drei Testarten lassen sich (unter anderem) unterscheiden?

A

Leistungstests, Persönlichkeitstests, Projektive Testverfahren

  1. Leistungstests (maximum performance, richtige und falsche Antworten)
    Beispiele: Entwicklungstests, Intelligenztests, allgemeine Leistungstests, Schultests, spezielle Funktionsprüfungs-und Eignungstests
    Wichtige Unterscheidung: Speedtests(Schnelligkeit) und Powertests (Niveau)
  2. Psychometrische Persönlichkeitstests (typicalperformance)
    Beispiele: Persönlichkeitsstrukturtests, Einstellungstests, Interessentests, klinische Tests
  3. Persönlichkeitsentfaltungs-Verfahren
    Beispiele: Formdeuteverfahren, verbalthematische Verfahren, zeichnerische Verfahren, Gestaltungsverfahren
21
Q

Welche sind die 7 Schritte der Testkonstruktion?

A

Zielfindung - Definition des Messgegenstandes - Itemgenerierung - Itemanalyse - Revidierter Itempool- Erneute Itemanalyse - Validierung des Tests

22
Q

Was beinhaltet eine Anamnese und warum ist sie sinnvoll?

A

Das Sammeln von Informationen über die Vorgeschichte des Klienten (Familie, Schule, Ausbildung, Beruf, U Heft, Schwangerschaftsverlauf). Sie liefert mir Hinweise, warum sich der Klient so entwickelt hat und liefert mir Hinweise für die Diagnose.

23
Q

Welche Merkmale kann eine Zielgruppe für einen Test haben ?

A

Alter - Sprache - Kultureller Hintergrund - Klinische Merkmale - Geschlecht

  • Alter (altersgerecht; kein „dumbingdown“)
  • Klinische Gruppe vs. „Durchschnittsbevölkerung“
  • Sprachfähigkeiten (Nichtmuttersprachler, sprachfreie Tests …)
  • Bildungsniveau (Leichte Sprache, Komplexität …)
  • Berufsgruppen
24
Q

Welchen Zweck hat der TAT Test, warum wird er weniger angewendet?

A

Er will den Klienten dazu bringen frei zu assoziieren, damit er sagt, was er gerade denkt und fühlt oder sogar Verdrängtes und Unterbewusstes sagt. Er wird heute weniger angewendet, da er sehr zeitaufwendig ist (Ökonomie) und die Antwortauswertung nicht objektiv ist.

Der Thematische Auffassungstest (auch: Thematischer Apperzeptionstest), in der Fachliteratur TAT abgekürzt, ist ein 1935 von Henry A. Murray und Christiana D. Morgan entwickelter projektiver Test, der als Persönlichkeitstest oder, in der Motivationspsychologie, zur Messung von Motiven eingesetzt wird. In dem von der Psychoanalyse inspirierten psychodiagnostischen Verfahren legt man dem Probanden schwarz/weiße Bildtafeln vor, die überwiegend Menschen in alltäglichen Situationen zeigen.Laut Murray (1943) soll man in der ersten Sitzung den Probanden auffordern, zu jeder der 10 Tafeln, die man ihm nacheinander zeigt, eine Geschichte zu erzählen, so dramatisch, wie er kann. Wikipedia

25
Q

Welchen Zweck hat der RAVEN SM Test?

A

Misst den sprachfreien IQ auf Basis der Schema und Mustererkennung (abstrakt-logische Denkfertigkeiten). Aus mehreren Distraktoren (und Decoy) muss das Target erkannt werden, welches das fehlende Teil eines Musters darstellt.

26
Q

Welche Vor und Nachteile haben völlig freie Antworten bei einem Testverfahren?

A
  • Vorteil: Der Patient kann sich frei äußern, sagt eventuell Dinge mit denen ich nicht gerechnet habe, ist nicht eingeschränkt in seinen Möglichkeiten, ich erhalte viele Informationen. Geeignet wenn komplexes Denken, originelle Lösungen oder Praxistransfer erfasst werden soll.
  • Nachteil: Die Auswertung kann sehr schwierig und unter Umständen nicht objektiv sein und ist abhängig von den sprachlichen Fähigkeiten der Person.
27
Q

Was sind dichotome Antworten und welche Vor und Nachteile haben sie?

A
  • Es gibt nur zwei mögliche Antworten (ja/nein, trifft zu/ trifft nicht zu).
  • Vorteil: sehr testökonomisch, Auswertung schnell und objektiv, es gibt ein eindeutiges Ergebnis.
  • Nachteil: sehr starre Festlegung, Patient muss sich entscheiden, Entscheidung oft erzwungen, keine Zwischentöne möglich.
28
Q

Welche Möglichkeiten der Itemgenerierung gibt es?

A
  • Deduktive Methode
  • Induktive Methode
  • Externale Methode

Deduktive Methode
* Grundlage: eine Theorie, die eine gute
Beschreibung des zu erfassenden Merkmals
liefert
* Zusätzlich sollte man jedoch immer aktuelle
Forschung einbeziehen (bevorzugt
Übersichtsarbeiten), denn auch Theorien können
veralten!
* Vorgehensweise:Ableitung von Items aus der
Theorie

Externale Methode
* Auch bekannt als „kriteriumsbezogene Skalenentwicklung“ (nicht zu verwechseln mit kriteriumsorientierten Tests!) –Beispiel: Binets Staffeltest
* Rationale: In der Realität gibt es viele verschiedene Gruppen, an deren Identifikation ein besonderes Interesse besteht (z.B., weil sie einen besonderen Förder-oder Behandlungsbedarf haben –individueller und gesellschaftlicher Nutzen!)
* Vorgehensweise: Vorlegen einer Vielzahl von Items -> Identifikation der Items, die empirisch zwischen den Gruppen diskriminieren (=unterscheiden) -> Zusammenstellung dieser Items zu Skalen -> Kreuzvalidierung an weiteren Personen

Induktive Methode
* sinnvoll, wenn man noch unklare Vorstellungen über ein Konstrukt hat
* Idee:Gruppierung von Items,
* die untereinander maximal hoch korrelieren
* mit anderen Items niedrig korrelieren
* Vorgehensweise:
1. Start mit einer (möglichst allgemein akzeptierten) Definition (z.B. Lexika, Wörterbücher, Fachliteratur …)
2. Generierung von Items auf Grundlage dieser (noch vagen) Vorstellung
3. Datenerhebung
4. Exploratorische Faktorenanalyse zur Ermittlung der Faktorenstruktur
5. Eliminierung der „schlechten“ Items (sog.„Ladungen“ < .40)

29
Q

Welche Vor und Nachteile hat die externale Itemgenerierungsmethode?

A

Vorteil: Items sind schon validiert durch Vorauswahl, Nachteil ich kann nur auf einer Norm einordnen und nicht den Schweregrad bestimmen.

Vorteile:
* Validität ist schon durch Skalenkonstruk
tion gewährleistet:
* Identifikation maximal diskriminieren
der Items
* Konsolidierung durch Kreuzvalidierung
* Items sind oft nicht leicht durchschaubar
=> geringere Verfälschungsgefahr
* /!\ Validität gilt aber nur für die Gruppen,
entlang derer die Skala konstruiert wurde

Nachteile:
* Skalen sind intern nicht sehr konsistent,
unbestimmte Dimensionalität
* Dimensionale Interpretation (mehr
Punkte = höhere Merkmalsausprägung) ist daher nicht zulässig! Erlaubt ist eine Interpretation im Sinne von Wahrscheinlichkeiten für die Zugehörigkeit zur einen oder zur anderen Gruppe.

30
Q

Welche möglichen Anweisungen sollte eine Testinstruktion enthalten?

A

Sprache, Interaktion mit Klient, Hilfestellung, Zeitliche Dauer, Präsentation der Aufgaben

31
Q

Welche Probleme können bei einer reinen Testdiagnostik auftreten?

A

Es gibt dann nur numerische Werte, es ist noch nicht geklärt, ob sie wirklich stimmen (Messfehler) und es ist nicht geklärt, ob und wie sich dies im Verhalten äußert.

32
Q

Wie sollen Items formuliert sein?

A

Verständlich, kurze Sätze, eindeutig bestimmt,

33
Q

Welche Grundaussage trifft die klassische Testtheorie (KTT)?

A

Der wahre Wert in einem Test setzt sich zusammen aus dem testwert und dem Messfehler. Bei unendlich vielen Wiederholungen wird der Messfehler 0.
* Die KTT liefert eine theoretische Begründung der Messgenauigkeit von Tests. Man bezeichnet sie deshalb auch als eine „Reliabilitätstheorie“ (Reliabilität = Messgenauigkeit).
* Unsere Messungen sind nie perfekt, sondern immer mit einem Messfehler behaftet. Der Messfehler ist normalverteilt.
* Dadurch kann es vorkommen, dass bei wiederholter Messung eines stabilen Merkmals (leicht) unterschiedliche beobachtete Werte herauskommen.
* Diese beobachteten Werte streuen um den wahren Wert der Person.

34
Q

Was bedeutet Testvalidität?

A

Der Test misst das, was er messen soll. Ein IQ Test sollte die Intelligenz messen und nicht die Aufmerksamkeit.

35
Q

Was bedeutet Testobjektivität?

A

Der Test ist unabhängig von der Situation, von dem Tester und von dem Setting. Unabhängig von äußeren Ereignissen liefert der Test das gleiche Ergebnis.

36
Q

Was bedeutet Testreliabilität?

A

Die Messgenauigkeit des Testes
* Bei Wiederholungen sollte der Test dieselben Ergebnisse im Bezug auf die Performance des Klienten leifern.
* Die Reliabilität gibt also an wie zuverlässig der Test zwischen guten und schlechten Leistungen von Klienten trennen kann.

Die Reliabilität (Messgenauigkeit) eines Tests ist der Anteil der Varianz der wahren Werte an der Varianz der beobachteten Werte: Rel = Var(T)/Var(X).
Rel = .80 bedeutet, dass die beobachtete Varianz der beobachteten Werte zu 80 % auf Unterschiede in den wahren Werten zurückzuführen ist und zu 20 % auf Messfehler.

37
Q

Was ist ein Konfidenzintervall? Wie wird es berechnet?

A

Der geschätzte Bereich in dem der wahre Wert einer Person mit einer vorab definierten Sicherheit liegt.

Formel für den Standardmessfehler:
S(E) = S(X) * root(1-Rel)

Formel für eine zwiseitige Fragestellung (ungerichtete Hypothese):
KI = X +- z(α/2) * S(E)

Formel für eine einseitige Fragestellung (gerichtete Hypothese):
KI = X + z(α) * S(E) oder KI = X - z(α) * S(E)

S(X) = Standardabweichung der (beobachteten) Testwerte
Rel = Reliabilität des Tests

Der z-Wert bezieht sich auf die Standardnormalverteilung: Wie viele Standardabweichungen kann ein Wert vom Mittelwert der Verteilung entfernt liegen, damit noch x % der Fläche unter der Verteilungskurve abgedeckt sind?

38
Q

Wie berechnet man den Mittelwert?

A

Summe aller Werte geteilt durch die Anzahl der Werte: Sum(X)/n

39
Q

Wie berechne ich eine Varianz?

A

Quadratische Abweichung vom Mittelwert geteilt durch die Anzahl der Messungen minus eins:
(Sum( Square (Mittelwert - X(n))) / (n-1)

40
Q

Bei einem Kind besteht der Verdacht auf ADHS. Welche diagnostischen Instrumente würden sie wählen, um dies abzuklären und warum (mindestens 2)?

A

Konzentrationstest (Leistung bestimmen, evtl. Auffälligkeiten sichtbar machen), IQ Testung (Abklärung Überforderung/ Unterforderung, Verständnis vorhanden (?)) Fragebogendiagnostik (Einschätzung von außen)

41
Q

Wie lautet die Formel für die Berechnung der Item Schwierigkeit und welche Bedeutung hat der Wert für die Zusammenstellung des Testitems?

A

Formel:
P = 100 * (Anzahl richtig Löser / Gesamtzahl)

p = Schwierigkeitsindex = Anzahl richtige Löser / Gesamtzahl

(nur bei dichotomen Tests)

  • Die Itemschwierigkeit ist ein zentraler Aspekt bei der Entwicklung von Testitems. Sie wird durch den Anteil der richtigen Antworten berechnet und gibt Aufschluss darüber, wie schwer oder leicht ein Item für die getestete Population ist.
  • Zweck des Schwierigkeitsindexes ist die Unterscheidung von Probanden mit hoher Merkmalsausprägung und Probanden mit niedriger Merkmalsausprägung.
  • Die Fähigkeit eines Items zu dieser Unterscheidung nennt man Trennschärfe
  • Bei klassischer Testkonstruktion haben Items mit mittlerer Itemschwierigkeit in der Regel die beste Trennschärfe.
  • Unbrauchbar sind extrem ausgedrückt demzufolge alle Items, die von allen Probanden, bzw. Items, die von keinem Probanden gelöst werden konnten oder bejaht wurden. Mit dem Schwierigkeitsindex sollten demnach die Items selektiert werden, die nicht diesen beiden Klassen zugehören. Optimal wird eine Itemschwierigkeit von 50% angesehen, wobei Items unter 20% und über 80% in der Regel ausgeschieden werden
  • Würde man allerdings nur Items mit einer Itemschwierigkeit von 50% wählen, hätte man keine gute Differenzierung von Probanden mit niedriger Merkmalsausprägung und auch keine Differenzierung im Bereich hoher Merkmalsausprägungen (Deckeneffekt).
  • Das bedeutet beispielsweise, dass überdurchschnittlich Intelligente alle Aufgaben eines Intelligenztests lösen könnten, wenn er keine so schwierigen Aufgaben enthalten würde, dass nur noch besonders hochbegabte sie lösen können.
  • Es wäre dann nicht mehr möglich, Unterschiede in der Gruppe der Hochbegabten festzustellen.
  • Bei Niveautests sollten die Schwierigkeitsindices über möglichst den ganzen Bereich des gemessenen Merkmals streuen, um einen möglichst großen Anwendungsbereich für den Test zu erhalten.
  • Sind die Itemschwierigkeiten aber sehr unterschiedlich, leidet auch die interne Konsistenz der Skala, sprich durch die Beantwortung eines leichten Items lässt sich nicht vorhersagen, ob ein schwieriges beantwortet wird.
42
Q

Welche Bedeutung haben die Werte Cronbachs Alpha hinsichtlich der Reliabilität eines Items?

A
  • Cronbachs Alpha(auch Cronbachsα oder einfach nurα) ist ein Maß für dieinterne Konsistenzeiner Skala.
  • Cronbachs Alpha sagt aus, wie gut eine Gruppe von Variablen oder Items ein einziges, unidimensionales latentes Konstrukt misst.
  • Im Prinzip ist Cronbachs Alpha nicht viel mehr als die Korrelation zwischen den Antworten in einem Fragebogen.
  • Cronbachs Alpha kann,wie der Korrelationskoeffizient auch, Werte zwischen -1 und1 annehmen.
  • Der Vorteil von Cronbachs Alpha ist, dass es uns ein einziges, einfach zu interpretierendes Maß für dieStärke der Reliabilitätgibt.
  • Ein hoher Wert bedeutet, dass die Items gut zusammenpassen und das gleiche Konstrukt messen, die Realibilität also hoch ist.
43
Q

Was bedeutet Itemtrennschärfe?

A
  • Unter derTrennschärfe einesItems, auchItemtrennschärfegenannt, versteht man in derklassischen TesttheoriedieKorrelationeines Itemsimit dem Gesamtergebnis einesTests.
  • Die Trennschärfe soll eine Einschätzung ermöglichen, wie gut ein Item zwischen Personen mit niedriger und hoher Merkmalsausprägung trennt.
  • Ein trennscharfes Item erlaubt eine Vorhersage darüber, dass Personen mit einem hohen (niedrigen) Testergebnis oder einer hohen (niedrigen) Merkmalsausprägung bei einem gegebenen Item einen hohen (niedrigen) Wert erzielen.
  • Hierzu wird der korrelative Zusammenhang eines einzelnen Items mit dem Gesamttest ermittelt.
  • Wertebereich: -1 bis +1
  • Hoher positiver Wert, gleich hohe Trennschärfe, Item erfasst etwas ähnliches wie der Gesamttest
  • Trennschärfe nahe 0 weist darauf hin, dass Item mit restlichen Test wenig gemeinsam hat.
  • Eine negative Trennschärfe kann einen Hinweis darauf geben, dass ein Item nicht wie beabsichtigt, sondern umgekehrt verstanden wurde oder dass es bei der Auswertung nicht richtig gepolt wurde.
44
Q

Was bedeutet es für das Ergebnis/Auswertung eines Tests, wenn er sich als nicht valide herausstellt?

A

Wenn der Test nicht valide ist, dann misst er die Eigenschaftsvariable oder die Leistungsvariable nicht. Der Test ist dann nicht anwendbar.