Waffen und Monition in Frage und Antwort Flashcards

1
Q

Welche Arten von Waffen unterscheidet das Waffenrecht?

A

Das Waffenrecht unterscheidet:
1. Schusswaffen oder ihnen gleichgestelte Gegenstände und
2. tragbare Gegenstände,
a) die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, die Angriffs- oder Abwehrfähigkeit von Menschen zu beseitigen oder herabzuset. zen, insbesondere Hieb- und Stoßwaffen;
b) die, ohne dazu bestimmt zu sein, dazu geeignet und im Waffengesetz genannt sind.

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2
Q

Was versteht man unter Hieb- und Stoßwaffen?

A

Hieb- und Stoßwaffen sind Gegenstände, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, unter unmittelbarer Ausnutzung der Muskelkraft durch Hieb, Stoß, Stich, Schlag oder Wurf Verletzungen beizubringen. (Blanke oder kalte Waffen, z.B. Bajonett, Degen, Dolch, Säbel, Schwert, Speer, auch Schlagstock (2.a).)

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3
Q

Was versteht man unter Schusswaffen?

A

Schusswaffen sind Gegenstände, die zum Angriff oder zur Verteidigung, zur Signalgebung, zur Jagd, zur Distanzinjektion, zur Markierung, zum Sport oder zum Spiel bestimmt sind und bei denen Geschosse durch einen Lauf getrieben werden.
Hinweis: Luftgewehr und Luftpistole sind Schusswaffen, aber keine Feuerwaffen.
Man beachte: Zweckbestimmung & Konstruktionsmerkmal

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4
Q

Was versteht man unter Handfeuerwaffen?

A

Handfeuerwaffen sind Schusswaffen, bei denen zum Antrieb der Geschosse heiße Gase verwendet werden.
(Heiße Gase entstehen durch die Verbrennung des Treibladungsmittels, -pulvers; Feuerwaffen gleichen insofern Verbrennungsmotoren.)
Handfeuerwaffen sind überdies Feuerwaffen, die - im Unterschied zu Geschützen - von einer Person getragen und eingesetzt werden können.

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5
Q

Welche Arten von Handfeuerwaffen unterscheiden wir?

A

Wir unterscheiden nach der Länge
1. Langwaffen,
2. Kurzwaffen.

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6
Q

Was versteht man unter Langwaffen?

A

Langwaffen sind Schusswaffen, deren Lauf und Verschluss insgesamt länger als 30 cm sind und deren Gesamtlänge 60 cm überschreitet (“Gewehr”).

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7
Q

Was versteht man unter Kurzwaffen?

A

Kurzwaffen (früher: Faustfeuerwaffen)
sind alle anderen Schusswaffen.

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8
Q

Welche Arten von Langwaffen unterscheiden wir?

A

Wir unterscheiden
1. Büchsen, das sind Gewehre mit einem oder mehreren gezogenen Läufen für den “Kugel”-schuss, z.B. Jagdbüchsen, Kleinkaliberbüchsen,
2. Flinten, das sind Gewehre mit einem oder mehreren glatten Läufen für den Schrot-schuss, selten auch mit gezogenen Läufen, speziell für Flintenlaufgeschosse (s. dort), z.B. Jagdflinten, Skeet- und Trapflinten,
3. Kombinationswaffen (kombinierte Waffen), bei denen gezogene und glatte Läufe zu einer Einheit zusammengefasst sind zur wahlweisen Abgabe eines “Kugel”- oder Schrot-schusses,
z.B. Bockbüchsflinte und Drilling.
Flobertgewehre haben i.a. nur glatte Läufe, auch für den Kugelschuss, ebenso Schreck-schuss-, Reizstoff- und Signalwaffen sowie Narkosegewehre.

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9
Q

Welche Arten von Kurzwaffen unterscheiden
wir?

A

Wir unterscheiden
6. Waffen und Munition … 6.1 Allgemeines
1. Pistolen
a) einläufige Einzellader (pistolen)
b) mehrläufige Einzellader (pistolen)
c) Mehrladepistolen
- Repetierpistolen (kaum gebräuchlich)
- als Halbautomat: Selbstladepistole
- als Vollautomat: Maschinenpistole
2. Revolver
a) Bündelrevolver (nicht mehr gebräuchlich)
b) Trommelrevolver (Trommel - Magazin)
- in der Ausführung Single-Action-Abzug
- in der Ausführung Double-Action-Abzug

Hinweis: Zu den Begriffen Einzellader, Mehrlader, Repe-tierer, Selbstlader, Halb- und Vollautomat:
Siehe unten und nebenstehendes Schema.

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10
Q

Was versteht man unter Einzelladerwaffen?

A

Einzelladerwaffen (Einzellader) sind Schusswaffen ohne Magazin mit einem oder mehreren Läufen, die vor jedem Schuss durch Einbringen der Patrone in das Patronenlager oder eine Lademulde von Hand geladen werden müssen,
z.B. Doppelbüchse, -flinte, Einzelladerpistole.

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11
Q

Was versteht man unter Mehrladewaffen?

A

Mehrladewaffen (Mehrlader) sind Schusswaffen, die eine Einrichtung zur Aufnahme von mehreren Patronen besitzen (Magazin).
Mehrladewaffen (Mehrlader) werden unterteilt in
a) Repetierwaffen (Repetierer) und
b) Automatische Waffen (Automaten)

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12
Q

Was versteht man unter Repetierwaffen?

A

Repetierwaffen (Repetierer) sind Schusswaffen, bei denen nach Abgabe eines Schusses über einen von Hand zu betätigenden Mechanismus Munition aus einem Magazin in das Patronenlager nachgeladen wira, z.B. Repetierbüchsen, Repetierflinten (Pump-Action-Flinten, Pumpguns).

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13
Q

Was versteht man unter automatischen
Schusswaffen?

A

Automatische Schusswaffen (Auto-maten) sind Schusswaffen, die nach Abgabe eines Schusses selbsttätig erneut schussbereit werden und bei denen aus demselben Lauf durch einmalige Betätigung des Abzuges mehrere Schüsse abgegeben werden können (Vollautomaten, z.B. Maschinengewehre) oder durch einmalige Betätigung des Abzuges jeweils nur ein Schuss abgegeben werden kann (Halbautomaten, z.B. Selbstladebüchse, -flinte).

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14
Q

Selbstladewaffen?

A

Der Begriff Selbstladewaffen (Selbstlader) im engeren Sinne bezieht sich auf Halbautomaten, z.B. Selbstladebüchse, -flinte, -pistole.

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15
Q

Schema Handfeuerwaffen

A
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16
Q

Was versteht man unter wesentlichen Teilen einer Schusswaffe nach dem Waffenrecht?

A

Wesentliche Teile sind
1. der Lauf,
2. der Verschluss,
3. das Patronen- oder Kartuschenlager sowie
4. bei Kurzwaffen, die Handfeuerwaffen sind, auch das Griffstück oder sonstige Waffen-teile, soweit sie für die Aufnahme des Aus-lösemechanismus bestimmt sind.

Wesentl. T. u. Schalldämpfer stehen den Schusswaffen, für die sie bestimmt sind, waffenrechtlich gleich.

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17
Q

Wann gelten Schusswaffen als dauerhaft unbrauchbar?

A

Wenne Schussmen gebräuchlichen Werkzeugen difichen Teile nikeit der Waffe oder der wesentlichen Teile nicht wiederhergestellt werden kann (Anl.1 Abschn. 1/1 Nr. 1.4 WaffG).

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18
Q

Austauschläufe

A

Läufe (i.a. gleichen Kalibers) für ein bestimmtes Waffenmodell oder -system, die ohne Nacharbeit ausgetauscht werden können

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19
Q

Wechselläufe und Wechselsysteme

A

Läufe, die für eine bestimmte Waffe zum Austausch des vorhandenen Laufes vorgefertigt sind und die noch eingepasst werden müssen.
Wechselläufe einschließlich des für sie bestimmten Verschlusses.

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20
Q

Einsteckläufe und Einstecksysteme

A

Läufe ohne eigenen Verschluss, die in die Läufe von Waffen größeren Kalibers eingesteckt werden können.
Einsteckläufe einschließlich des für sie bestimmten Verschlusses.

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21
Q

Wechseltrommeln

A

Trommeln für ein bestimmtes Revolvermodell, die ohne Nacharbeit gewechselt werden können.

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22
Q

Einsätze (Adapter)

A

Teile, die den Innenmaßen des Patronenlagers der Schusswaffe angepasst und zum Verschießen von Munition kleinerer Abmessungen bestimmt sind.

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23
Q

Böller

A

Geräte, die ausschließlich zur Erzeugung des Schussknalls bestimmt sind (§ 2 Abs. 3 BeschG).

24
Q

Gleichgestellte Gegenstände
(Anl. 1 Abschn. 1/1 Nr. 1.2 WaffG)

A

tragbare Gegenstände,
1. die zum Abschießen von Munition für den Schusswaffenzweck bestimmt sind,
2. bei denen feste Körper durch Muskelkraft angetrieben werden (mit Sperrvorrichtung).
Wesentliche Teile und Schalldämpfer (s.o.).

25
Q

Was versteht man unter Kaliber?

A

Mit Kaliber (franz. calibre, von arab.
kalib “Form, Modell”, aus griech. kalopódion
“Schusterleisten, Schuhleisten”) bezeichnet man den Laufinnendurchmesser einer Schusswaffe bzw. den Geschossdurchmesser.

“Glatte” Läufe (z.B. von Flinten) haben einen exakt kreisförmigen Laufquerschnitt und damit einen genau definierten Innendurchmesser.

Bei “gezogenen” Läufen muss man zwischen
Feldkaliber = Felddurchmesser (Feld 0) und
Zugkaliber = Zugdurchmesser (Zug D)
unterscheiden. Letzterer ist stets größer.
Die Abb. veranschaulichen diesen Sachverhalt:
Oben: Gezogener Lauf mit Feld-Zug-Profil.
Unten: Gezogener Lauf mit Polygonprofil.

Bei Einzelgeschossen für Schusswaffen gilt:
Geschosskaliber = Geschossdurchmesser.

26
Q

Beispiel: Pistolenkaliber

A

Für das Pistolenkaliber “7,65 mm Browning” gilt Feldkaliber der Waffe: Mindestens 7,63 mm, Zugkaliber der Waffe: Mindestens 7,83 mm, Geschosskaliber:
Höchstens 7,85 mm.
Man erkennt, dass die Kaliberbezeichnung, hier
“7,65 mm”, nur ein gerundeter Wert ist.
Der Zusatz “Browning” (nach dem Konstrukteur John M. Browning, 1899) sagt etwas aus über Länge und Form des Patronenlagers der Waffe und Länge und Form der Hülse der Patrone.

27
Q

Beispiel: Büchsenkaliber

A

Für das Büchsenkaliber 7,62x51 (.308Win) gilt:
Feldkaliber der Waffe: Mindestens 7,62 mm, Zugkaliber der Waffe: Mindestens 7,82 mm, Geschosskaliber:
Höchstens 7,85 mm.
Die Zahl “51” bezeichnet die Hülsenlänge der Patrone in mm. Hieraus erkennt man, dass das Kaliber im weitesten Sinne nicht nur der Wert für die o.g. Durchmesser ist, sondern auch die Länge der Hülse bezeichnet.

28
Q

Wie ist die Kaliber-bezeichnung bei Flinten?

A

Bei Flinten bezeichnet das Kaliber die Zahl der Bleikugeln vom Laufdurchmesser, die zusammen ein englisches Pfund (453,6 g) wiegen.

29
Q

Muss das Kaliber auf der Waffe angegeben sein?

A

Ja, auf der Schusswaffe muss stets das vollständige Kaliber angegeben sein.

30
Q

Muss das Kaliber auf der Munition (Patrone) angegeben sein?

A

Auf der Munitionsschachtel muss stets das vollständige Kaliber angegeben sein.
Bei jeder einzelnen Zentralfeuerpatrone muss das Kaliber und das Herstellerzeichen auf dem Hülsenboden eingepresst sein; bei den Rand-feuerpatronen genügt das Herstellerzeichen.

Man beachte: Aus einer Schusswaffe darf nur die zugehörige Munition verschossen werden: Die Schusswaffe muss eine entsprechende Bezeichnung tragen.

31
Q

Munition

A

(franz. aus lat. “Kriegsmaterial”) ist die Sammelbezeichnung für das gesamte Schießmaterial für Feuerwaffen, bestehend aus Geschossen und deren Treibladungen, Zünd- und Leuchtsätzen (Patronen s.u.).

32
Q

Arten von Munition

A
  1. Patronenmunition (Hülsen mit Treibladungen, die ein Geschoss enthalten, und Geschosse mit Eigenantrieb),
  2. Kartuschenmunition (Hülsen mit Treibladungen, die kein Geschoss enthalten),
  3. Hülsenlose Munition (Treibladung und Zündsatz mit oder ohne Geschoss),
  4. Pyrotechnische Munition (Munition, in der explosionsgefährliche Stoffe oder Stoffgemische - pyrotechnische Sätze, Schwarzpulver - enthalten sind, die einen Licht-, Schal-, Rauch- oder ähnlichen Effekt erzeugen und keine zweckbestimmte Durchschlagskraft im Ziel entfalten;
    hierzu gehört
  5. pyrotechnische Patronenmunition,
  6. unpatronierte pyrotechnische Munition,
  7. mit der Antriebsvorrichtung fest verbundene pyrotechnische Munition.
33
Q

Treibladungen sind…

A

die Hauptenergieträger, die als vorgefertigte Ladung oder in loser Form in Waffen oder Gegenstände eingegeben werden und
- zum Antrieb von Geschossen oder Wirkstoffen
oder
- zur Erzeugung von Schall- oder Lichtimpulsen bestimmt sind.

34
Q

Geschosse sind…

A

als Waffen oder für Schusswaffen bestimmte
1. feste Körper,
(z.B. Blei, Blei mit Messing- oder Stahlmantel),
2. gasförmige, flüssige oder feste Stoffe in Um-hüllungen.
In Druckluft, Federdruck- und kalten Treibgas-waffen werden nur Geschosse verwendet.

Man beachte: Aus einer Schusswaffe darf nur die zugehörige Munition verschossen werden, verschiedene Laborierungen (Pulverladung, Geschosse) schon.

35
Q

Bei Vorderladerwaffen…

A

werden Treibladung, Geschasste) und Zündsatz i.a. getrennt verladen. Fasst man aber alle drei Komponenten durch eine Hülle (Hülse) zusammen, so erhält man eine Patrone.

36
Q

Das Wort Patrone

A

(franz, aus lat. “Musterform”, eigt. “Vaterform”) bezeichnete ursprünglich nur die Hülle (Hülse) für die Treibladung; heute steht es für die Hülse samt Geschoss, Treibladung und Zündsatz.

37
Q

Woraus besteht eine Patrone?

A

Eine Patrone (Patronenmunition) be steht aus
1. dem Geschoss (den Geschossen),
2. der Treibladung (dem Pulver),
3. dem Zündsatz (Zündhütchen, Zündung) und
4. der Hülse.
Ein Einzelgeschoss wird durch Einziehen des Hülsenmundes fest in der Hülse gehalten und schließt damit den Pulverraum ab.

38
Q

Auszugswiderstand (Ausziehwiderstand) des Geschosses

A

Der Widerstand, , der zum Ausziehen des Geschosses aus der Hülse zu überwinden ist, heißt Auszugswiderstand (Ausziehwiderstand) des Geschosses. Er beträgt je nach Patronen-sorte 300 bis 600 N (entsprechend 30 bis 60kg) und hat für eine bestimmte Patronenfertigung (Laborierung) einen festen Wert, der für die optimale Entwicklung des Gasdrucks (Innenballistik) von großer Bedeutung ist.

39
Q

Delaborieren

A

Das mechanische Ausziehen des Geschosses aus der Hülse und Entfernen der Treibladung nennt man Delaborieren.

Man beachte: Delaborieren von Patronen ist nur mit einer Erlaubnis nach dem Sprengstoffgesetz gestattet.

40
Q

Welche Arten von Patronen unterscheiden wir?

A

Wir unterscheiden
- Scharfe Patronen (mit Ladung u. Geschoss),
- Signalpatronen (mit Treib- und Leuchtsatz),
- Reizstoff-, Gaspatronen (mit Reizstoffen),
- Alarmpatronen (Knall- und Platzpatronen) (mit Ladung, ohne festes Geschoss),
- Plastik-Trainingspatronen (mit Zündladung),
- Exerzierpatronen (ohne Ladung u. Zündsatz).

41
Q

Aus welchem Material besteht die Hülse einer Patrone?

A

Hülsenmaterialien sind
1. Metalle (z.B. Schwermetalle wie Messing und Leichtmetalle wie Aluminium),
2. Papier, Pappe,
3. Kunststoffe (Plastik).

42
Q

Welche Form hat die Hülse einer Patrone?

A

Büchsenpatronen haben meist eine flaschen(hals)förmige oder konische Hülse
(v. a. aus Messing), Schrotpatronen, Kleinkali-ber- u. Flobertpatronen eine zylindrische Hül-se, Kurzwaffenpatronen meist eine zylindrische oder leicht konische Hülse (Abbildungen unten).
Der Patronenboden weist einen Rand oder eine Rille zum Ausziehen der Hülse bzw. einen Gürtel zur Sicherung des Verschlussabstands,
v. a. bei Magnumpatronen, auf

43
Q

Hält die Patronenhülse dem Gasdruck
Stand?

A

An die Festigkeit des Hülsenmateri-als werden große Anforderungen gestellt; dennoch hält die Hülse allein dem hohen Gasdruck nicht Stand. Dies ist vielmehr die Aufgabe des Patronenlagers der Schusswaffe, das zur Form der Hülse passen muss.
Bei der Schussentwicklung muss sich die Patronenhülse unter dem Einfluss des Drucks der Pulvergase elastisch ausdehnen ohne zu rei-Ben, an das Patronenlager anlegen (anlidern) und dieses nach hinten zuverlässig abdichten, damit keine Pulvergase nach hinten durchschlagen können. Nach dem Schuss muss die Hülse wieder zurücklidern, damit sie dem Pat-ronenlager entnommen werden kann.

44
Q

Warum braucht man einen Zündsatz?

A

Treibladungspulverds s- in Grenzen.
nicht schlagempindlich abalzsich also durch
dics Aufreffen des Schla brauch Hanns ua
nicht entzünden.
Deshalb braucht man ein Mittel, das einen (Zünd-yunken für das Pulver erzeugt. Bei Vorderladerwaften mit Lunten- bzw.
Funkenzündung ist dies eine glimmende Lunte bzw.
der aus einem Feuerstein (“Fline) geschlagene Funke.
Bei moderneren Waffen ist es eine schlagempfindliche chemische Verbindung: der Zündsatz.

45
Q

Woraus besteht der Zündsatz?

A

Seit Beginn des 19. Jahrhunders (Forsyth, 1807; Egg, 1818) wurden anorganische Substanzen verwendet (zB Knallquecksilber)
Nachteil: Bei der Verbrennung (Detonation) bilden sich anorganische Säuren, die das Metall der Waffe an-greifen.
Mit Einführung der rauchlosen Nitrocellulosepul-ver (s.u.) musste zu deren Entzündung der Gehalt an Knallquecksilber und Kaliumchlorat in den Zündsätzen noch erhöht werden, da das neue Treibladungspulver einen stärkeren Zünd-impuls benötigte als das Schwarzpulver.
Moderne, organische Zündsätze erfüllen diese Ansprüche und sind, wie z.B. SINOXID (1926), frei von Knallquecksilber und Kaliumchlorat, die das Rosten von Waffenläufen begünstigen.
Die Neuentwicklung SINTOX (1982) ist zudem ein blei- und bariumfreier Zündsatz und vermindert dadurch die Belastung der Umwelt.

46
Q

Was versteht man unter einer Patrone mit Randfeuerzündung?

A

Bei einer Patrone mit Randfeuerzündung ist die Zündmasse (der Zündsatz) in den verbreiterten Rand des Hülsenbodens eingebracht und wird durch den Schlag des Schlagbolzens auf den Rand der Patrone gezündet.
Als Gegenlager (“Amboss”) für den Schlag des Schlagbolzens dient der Rand des Patronen-lagers der Schusswaffe.

47
Q

Wie ist der Aufbau einer Patrone mit Rand-feuerzündung?

A

die Hülse, die einen deutlichen Rand zeigt, sind eingelagert bzw. eingepresst:
1. das Geschoss (die Geschosse),
2. das Treibladungsmittel (Pulver),
3. der Zündsatz.
Diese Art der Anbringung des Zündsatzes ist für dünnwandige Hülsen energieschwacher Patronen geeignet, z.B. Kleinkaliber- und Flobertpatronen.

48
Q

Was versteht man unter einer Patrone mit Zentralfeuerzündung?

A

Bei einer Patrone mit Zentralfeuerzün-dung befindet sich der Zündsatz in einem sogenannten “Zündhütchen” in der Mitte (Zentrum) des Patronenbodens und wird durch den Aufschlag des Schlagbolzens, der den Zündsatz gegen einen “Amboss” presst, zur Entzündung gebracht (erstmals um 1860).

49
Q

Wie ist der Aufbau einer Patrone mit Zentral-feuerzündung?

A

In die Hülse sind eingelagert bzw. ein-gepresst:
1. Das Geschoss (die Geschosse),
2. das Treibladungsmittel (Pulver),
3. das Zündhütchen mit dem Zündsatz.
Diese Art der Anbringung des Zündsatzes wird heute für Büchsen-, Pistolen- und Revolverpa-tronen gewählt Schrotpatronen

50
Q

Was versteht man unter dem Amboss?

A

Unter Amboss versteht man das für die Zündung des Zündsatzes erforderiche Gegenlager für den Schlagbolzen der Waffe.
Der “Amboss“, gegen den der Zündsatz des Zündhütchens bei der Zentralfeuerzündung gepresst wird, befindet sich entweder
a) im Hülsenboden der Patrone:
“Berdanzündung” mit ambosslosem Zündhütchen
(zwei bis drei dezentrale Zündkanäle)
oder
b) im Zündhütchen selbst:
“Boxerzündung” mit Ambosszündhütchen (ein einzelner, zentraler Zündkanal).
Wiederlader bevorzugen Hülsen mit Boxerzündung wegen des zentralen Zündkanals, der ein einfaches Entfernen des abgebrannten Zündhütchens ermöglicht.

51
Q

Wie ist der Aufbau einer Schrotpatrone mit Zentral(feuer)zündung?

A

Bestandteile einer Schrotpatrone mit Zentralfeuerzündung:
1. Die Hülse (aus Pappe, Plastik oder Metall),
2. der Verschluss (Bördel-, Sternverschluss),
3. die Schrote (aus Hartblei oder Weicheisen),
4. das Zwischenmittel (aus Filz, Pappe, Plastik),
5. das Treibladungsmittel (Pulver),
6. die Bodenkappe (aus Metall),
7. der Bodenpfropfen,
8. die Zündung.
Die “Zündung” einer Schrotpatrone mit Zentral-feuerzündung besteht aus dem Zündhütchen mit Amboss, das von einem Zündungsmantel umfasst wird.
Für Kleinkaliber- und Flobertwaffen gibt es auch Schrotpatronen mit Randfeuerzündung. (Ge-ringes Schrotgewicht, kleine Korndurchmesser.)

52
Q

Was versteht man unter einem offensiven, was unter einem progressiven
Pulver?

A

Unter einem offensiven Pulver versteht man ein Pulver, das relativ schnell brennt und damit den Gasdruck in der Waffe schnell auf seinen Hören Purensteigen läßt; unter einem progressiven Pulver versteht man ein Pulver, das relativ langsam anbrennt und damit den Gasdruck in der Waffe langsamer seinen Höchstwert erreichen lässt

53
Q

Wann werden offensive Pulver geladen?

A

Offensive Pulver werden geladen, wenn der Einpresswiderstand des Geschosses/ der Geschosse in den Lauf gering ist, also z.B. in Schrotpatronen, Patronen für glatte Läu
fe.

54
Q

Wann werden progressive Pulver geladen?

A

Progressive Pulver werden geladen, wenn der Einpresswiderstand des Geschosses in den Lauf groß ist und relativ lange Läufe zur Verfügung stehen, also z.B. in Büchsenpatronen.

Man beachte: Büchsenpatronen dürfen niemals mit offensivem Pulver (z.B. aus Schrotpatronen) geladen werden! Gefahr der Laufsprengung!

55
Q

Gibt es Pulversorten zwischen den Extremen und wann werden sie verladen?

A

Zwischen den extrem offensiven und den extrem progressiven Pulvern gibt es in abgestufter Weise Pulversorten, die für Munition mit Bleigeschossen und Patronen für kurz-läufige Waffen verwendet werden, also z.B. Blei-KK-Patronen, Pistolen- und Revolver-
patronen.

56
Q

Wie groß sind die Gasdrucke, die bei der Verbrennung von NC-
Pulvern in Handfeuerwaffen entstehen?

A

Die Höchstwerte der bei der Verbrennung von NC-Pulvern entstehenden Gasdrucke sind gesetzlich festgelegt. Sie betragen z.B. bei Schrotpatronen
740 bar (Kal. 12 und 16)
Kurzwaffenpatronen 3000 bar (Kal. 357 Mag.) Büchsenpatronen 4300 bar (Kal.300 WinMag)

57
Q

Was versteht man unter Druck?

A

Die physikalische Definition für den Druck lautet:

Druck p ist der Quotient aus dem Betrag einer senkrecht auf eine Flache wirkenden Kraft F und der Größe A dieser Fläche:
p= F/A