Vortrag physische Internet-Infrastrukturen Flashcards
1
Q
Landnetze
A
- Werden von Tier 1,2 und 3 Internetanbietern (ISP) betrieben
- Essenziell für Backbone-Anbindung von Binnenländern
- Digital Divides (Digitale Klüfte)
-> Global: Ungleiche Nord-Süd Verteilung
-> Länder-interne Klüfte
2
Q
Rolle der Seekabel
A
- Ca. 550 Seekabelsysteme weltweit
- Ca. 0,5-200 TB/s Bandbreite bei Glasfaserkabeln
- Beteiligt bei über 98% des internationalen Datenverkehrs
- Zentrale Verbindungen der nationalen und regionalen Netze
- Geographisch ungleich verteilt und bilden die zentralen Flaschenhälse des Internet-Backbones
- Eigentümer:
-> Internationale Konglomerate von Telekommunikationsunternehmen (Tier 1 ISP)
-> Content Providers (Google, Microsoft, Amazon, Meta)
3
Q
Landestationen
A
- Ca. 1250 Landestationen weltweit
- Bis zu 32 Landings pro Kabelsystem
- Bestehen aus: Einstiegsschacht, Übergangsleitung, Endstelle
- Stromeinspeisung
- Generatoren (teilweise)
4
Q
Installation von Seekabeln
A
- Legeschiffe spulen Kabel über Rolle ab
- Wird küstennah vergraben
5
Q
Backbone: Satellitenkonstellationen
A
- Low Earth Orbit: 200-2000km Höhe
- Geringere Latenzen als geostationäre Satelliten, teurer und geringere Kapazitäten
- Mehrere Unternehmen planen sog. Megakonstellationen (z.B. Starlink)
- Staatliche Initiativen (z.B. IRIS2)
6
Q
Eigenschaften Maritimer Kritis
A
- In Hand privater Unternehmen
- Teuer, daher idR große Unternehmen
- Meist inter- & transnational
- Rechtlich schwächer geschützt
- Teil von Netzen, die sich an Land fortsetzen
- Mehrfach „unsichtbar“ (sea blindness)
- Kritikalität ist kontextabhängig
7
Q
Maritime KRITIS
A
- Fischerei
- Internetkabel
- Energieversorgung (Pipelines, Offshore Anlagen)
- Häfen
- Entsalzungsanlagen
- Seeverkehr
8
Q
Maritime Zonen
A
- Geographic zoning:
-> Continental shelf
-> Continental slope
-> Continental rise
-> Deep sea - Legal Zoning:
-> Territoral sea
-> Exclusive Economic Zone (exclusive fisheries and mineral resources rights)
-> Extended Continental Shelf
-> High Seas (Seabed Authority)
9
Q
Gefahrenkategorien Schäden an Seekabeln
A
- Intentionality: Accidents, Attacks
- Origin: Human, Natural, External Factors
10
Q
Natürliche Gefahren für Seekabel
A
- Seismische Aktivität
- Extremwetterereignisse
- Gezeiten
- „Black Swan“ Events (Sonnenstürme, Meteoriten, Pandemien)
- Wildlife
11
Q
Nicht-intendierte Brüche bei Seekabeln
A
- Fischerei
- Ankern
- Baggern
- Fehler in Bauteilen
12
Q
Beabsichtigte Beschädigungen an Seekabeln
A
- Ungefähre Positionen der Kabel sind öffentlich
- Modi: Reißen, Sprengen, Schneiden oder Anbohren
- Plattformen: Taucher, zivile Schiffe, U-Boote
- Sabotage als Kriegshandlung oder in den Kontexten hybrider Kriegsführung
- Terrorismus, Aktivismus
- Kriminalität (Erpressung, Materialdiebstahl, Vandalismus)
13
Q
Vorkommen nach Schadensarten bei Seekabeln
A
- 150-200 Schäden pro Jahr
- Die meisten Schäden sind menschlichen Ursprungs, aber unbeabsichtigt
- Einzelfälle (bei Unfällen) oder regional begrenzte Störungen (bei Naturereignissen)
- Sabotagen sind bislang selten und meist kriminell motiviert
14
Q
Sabotagen an Untersee-KRITIS
A
- Einzelne Störungen und Ausfälle können meistens über Alternativrouten (Redundanzen) ausgeglichen werden
-> Sabotagen müssen an mehreren Orten stattfinden, um eine Umleitung zu verhindern - Es gibt begrenze Reperaturkapazitäten
-> Sabotagen müssen zeitgleich oder zeitnah stattfinden, um die Reperaturfirmen zu überfordern - Die Sabotage muss abstreitbar sein (außerhalb von Kriegen)
-> Je tiefer eine Infrastruktur liegt, desto schwieriger werden Sabotagen aber auch die folgenden Ermittlungen
15
Q
Folgen von Kabelrissen
A
- Regelfall: Redundanzen gleichen Ausfälle aus
- Falls unmöglich: Wegfall von Internet-Konnektivität
- Folgeeffekte für weitere KRITIS:
-> Finanzsysteme, Verkehrssysteme, Handel, Gesundheitssysteme, Vertrauen in Staat & Verwaltung - Destabilisierungspotenzial, Gefährung von Menschenleben