Vorlesung 5

Question 1

Partnerschaftskonflikte haben meist vielschichtige Drei Funktionsprinzipien sind für Willi aber von bes. Bedeutung für das Gelingen von Paarbeziehungen:

Answer 1

Ein gut funktionierendes Paar muss sich nach außen, d.h. gegen andere, klar abgrenzen, muss aber nach innen gleichzeitig klar definiert sein (Abgrenzungsprinzip)

In der Partnerschaft sollen regressive („kindliche“) und progressive („erwachsene“) Verhaltensweisen nicht polarisiert auf die Partner verteilt sein (Verteilungsprinzip)

In einer funktionsfähigen Partnerschaft müssen die Partner in einem gleichwertigen Verhältnis zueinander stehen (Gleichwertigkeitsprinzip)

Question 2

Was ist das Konzept der Kollusion?

Answer 2

Kollusion bezeichnet das unbewusste Zusammenspiel von Partnern aufgrund eines gleichartigen und ungelösten Grundkonfliktes.
Dieser Grundkonflikt wird häufig in verschiedenen Rollen ausgetragen, die gegenteilig wirken, aber nur polarisierte Varianten eines gleichgearteten Konfliktes sind (Ausnahme: der „Dritte“).
Partnerschaften, die von einem gleichartigen Grundkonflikt geprägt sind, provozieren meist bei dem einen progressive und bei dem anderen regressive Selbstheilungsversuche.
Ein wesentlicher Teil der Anziehung und der starken Bindung ist durch das regressive und progressive Abwehrverhalten bedingt. Beide glauben durch ihren Partner von ihrem Grundkonflikt befreit zu werden.
Nach längerem Zusammensein scheitert dieser so genannte kollusive Selbstheilungsversuch oftmals dadurch, dass das Verdrängte bei beiden Partnern wiederkehrt. Die Anteile, die man auf den Partner verlegt hatte, kommen im eigenen Selbst wieder hoch.

Question 3

Was sind die Vier Grundmuster des unbewussten Zusammenspiels der Partner nach Willi?

Answer 3

„Liebe als Einssein“ in der narzisstischen Kollusion
[Inwieweit erfordert eine enge Partnerschaft, dass man sich selbst aufgibt?  siehe nächste Folie zur Entwicklung des Narzissmus!]
„Liebe als Einander-Umsorgen“ in der oralen Kollusion
[Umsorgt mich mein Partner wie eine ideale Mutter, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen? Kann ich für meinen Partner eine unerschöpflich versorgende Mutter sein?]
„Liebe als Einander-ganz-Gehören“ in der anal-sadistischen Kollusion
[Kann es in einer engen Beziehung Abhängigkeit geben, ohne ausgenutzt zu werden? Darf ich meinen Partner ganz besitzen wollen, oder muss ich ihm Autonomie zugestehen?]
„Liebe als männliche Bestätigung“ in der phallisch-ödipalen Kollusion
[Muss ein Ehepartner auf vermeintlich „männliche“ Eigenschaften verzichten, um den anderen in seinem Selbstverständnis nicht zu gefährden? Liebe als Machtkampf und männliche Bewährungsprobe]