Vorlesung 3 Flashcards

1
Q

wie sieht ein typisch quantitativer Forschungsprozess aus?

A

Linearität als „step-by-step logic“ (Flick, 2014, S. 137) mit voneinander getrennten Einzelschritten
→ typisch für quantitative Forschung
er Datensammlung, um die Erkenntnisse kontinuierlich zu verfeinern.

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2
Q

welche Arten des Forschungsprozesses gibt es?

A

Unterscheidung von linearen und zirkulären Formen des Forschungsprozesses

Ein linearer Forschungsprozess, typisch für quantitative Forschung, folgt einer klaren Abfolge von Schritten wie Problemformulierung, Hypothesenbildung, Datenerhebung und Analyse, wobei jeder Schritt getrennt ist. Ein zirkulärer Forschungsprozess, häufig in qualitativer Forschung, beinhaltet wiederholtes Zurückkehren zu früheren Schritten, wie bei der Durchführung von Interviews, Analyse, Hypothesenbildung und erneut

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3
Q

wie sehen die Schritte im linearen Forschungsprozess aus?

A

↓ Hypothesen/Forschungsfragen
↓ Operationalisierung
↓ Sampling
↓ Datenerhebung
↓ Datenauswertung
↓ Diskussion der Ergebnisse

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4
Q

Was ist HARKing?

A
  • Hypothesizing after the results are known
  • Darstellung einer post-hoc Hypothese als a-priori Hypothese
  • Falsifizierung von Hypothesen wird nicht berichtet
  • Schwierige Replikation

 Unwissenschaftliches Verhalten

Erklärung: HARKing bedeutet, dass eine Hypothese erst nach Kenntnis der Ergebnisse formuliert und dann fälschlicherweise als vorab aufgestellte Hypothese dargestellt wird, was unsachgemäß und unwissenschaftlich ist.

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5
Q

Welche Formen der Offenheit gibt es in der qualitativen Forschung?

A
  • Offenheit als (theoretische) Unvoreingenommenheit des/der Forschenden (diskutabel, s.o.)
  • Offenheit im Sinne von Flexibilität im Forschungsprozess
  • Offenheit in der Form nicht (oder nur in begrenztem Maße) standardisierter Instrumente
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6
Q

Warum ist die qualitative Forschung schwer planbar?

A
  • keine Vorab-Festlegung auf Sample
  • Unvorhersehbarkeit des Forschungsprozesses
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7
Q

Was sind Vorteile von Zirkularität im Forschungsprozess?

A
  • erlaubt Entdeckung neuer Phänomene und Zusammenhänge
  • ständige Reflexion des Forschungsprozesses angesichts der anderen Forschungsschritte
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8
Q

Was sind Nachteile von Zirkularität im Forschungsprozess?

A
  • eingeschränkte Planungsmöglichkeiten (problematisch für Forschungsanträge, aber auch andere zeitlich eingeschränkte Forschungsvorhaben)
  • schwierigere Dokumentation von Qualität (Transparenz nur aufwändig herstellbar; widerspricht gängigen Publikationsstandards)
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9
Q

Erkläre kurz die Vorgehensweise von Transparenz über den Forschungsprozess von Bartsch, A., Mares, M. L., Scherr, S., Kloß, A., Keppeler, J., & Posthumus, L. (2016).

A

Die Stichprobe wurde durch qualitative Tiefeninterviews mit 39 Teilnehmern gezogen, wobei das theoretische Sampling angewendet wurde, um verschiedene Fälle zu erforschen. Vor der Datensammlung wurde eine Pilotstudie durchgeführt und die Interviews dauerten etwa 30 Minuten in der vertrauten Umgebung der Teilnehmer. Die Auswertung erfolgte durch die Entwicklung induktiver Kategorien basierend auf den Interviewinterpretationen, gefolgt von der Kodierung der Transkripte und der Bildung von Hauptkategorien durch Querverweise zwischen Aussagen in den Basis-Kategorien.

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10
Q

Forschungsethik als Querschnittsthema

A
  • immanenter Bestandteil der empirischen Forschungspraxis
  • forschungsethische Fragen stellen sich in allen Phasen des Forschungsprozesses
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11
Q

Was ist Forschungsethik?

A
  • Verantwortung gegenüber und Respekt vor den am Forschungsprozess beteiligten Personen/Organisationen
  • Reflexion der eigenen Handlungsentscheidungen
  • Abwägung unterschiedlicher Interessen und Rechte (wissenschaftliches Erkenntnisinteresse vs. potenzielle Schädigung der Teilnehmer*innen)
  • große (und wachsende) Sensibilität für forschungsethische Fragen in der Kommunikationswissenschaft
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12
Q

Was sind Forschungsethische Prinzipien und Maßnahmen?

A
  • Selbstbestimmung/Autonomie (Freiwilligkeit und Zustimmung)
  • informiertes Einverständnis (informed consent)
  • debriefing
  • Schadensvermeidung
  • keine Weitergabe personenbezogener Daten (Anonymisierung/Pseudonymisierung)
  • keine außergewöhnliche Belastung in Situation der Datenerhebung
  • Sensibilität beim Ziehen von Schlussfolgerungen
  • Gerechtigkeit
  • kein Ausschluss bestimmter Gruppen bzw. Dokumentation von Kriterien beim Sampling
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13
Q

Welches Prinzip erlaubt unangenehme Fragen?

A

Prinzip der Schadensvermeidung erlaubt unangenehme Fragen

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14
Q

sind ethische Regelungen freiwillig oder gesetzlich geregelt?

A

Gesetzlich geregelt

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15
Q

Was sind Anlässe für qualitative Forschung?

A
  • organisationale Prioritäten
  • ungelöste (fachspezifische) Probleme in Theorie und Empirie (Unzulänglichkeiten bestehender Theorien; Forschungslücken; widersprüchliche Forschungsergebnisse)
  • gesellschaftliche/öffentliche Probleme
  • persönliche Interessen, Möglichkeiten und Erfahrungen
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16
Q

Wann sind Alltagsbeobachtungen tauglich für kommunikationswissenschaftliche Forschung?

A
  • Wissenschaftliche Relevanz und/oder gesellschaftliche Relevanz („Verwertungszusammenhang“)
  • Bezug zum Gegenstand der (öffentlichen) Kommunikation
17
Q

Von der Idee zur Forschungsfrage

A
  • Themeninteresse meist zu unpräzise, um weiteren Forschungsprozess (Operationalisierung, Untersuchungsgegenstand, Dateninterpretation) anzuleiten
  • Forschungsfragen als Leitlinie, um zu entscheiden (und auch nachzuvollziehen), was im Forschungsprojekt wichtig und was weniger wichtig ist
  • Forschungsfragen leiten sich aus dem bestehenden Wissensstand ab
18
Q

Ableitung aus dem Forschungsstand

A
  • Ausweitung der Recherche auf andere Perspektiven/Felder/Medien
  • Begrenzung der Recherche nach Relevanz
  • Ähnliche Arbeiten als Basis, nicht Konkurrenz
  • Einordnung in die Theorie UND empirische Ergebnisse
19
Q

Warum Forschungsfragen?

A
  • Helfen die Studie zu strukturieren
  • Helfen Schlüsselgruppen und Schlüsselbegriffe zu definieren
  • Entscheidend, um die Methoden- und Materialwahl zu treffen
  • Helfen die Auswertung zu strukturieren
20
Q

Was sind Anforderungen an Forschungsfragen?

A
  • tatsächliche Fragen
  • präzise formuliert
  • spezifisch hinsichtlich des Gegenstands
  • Erforschbar (mit den vorgegebenen Ressourcen)
  • offen (keine Ja-oder-Nein-Fragen)
21
Q

Was wären schlechte Forschungsfragen?

A
  • unwissenschaftliche Fragen
  • allgemeine Themen
  • Aussagen zu Zusammenhängen
  • zu ambitionierte Fragen
  • zu unspezifische Fragen
22
Q

Schlechte Forschungsfragen in Studienarbeiten

A
  • Zu groß
  • Unklare Konzepte
  • Nicht mit der gewählten Methode bearbeitbar
  • Kein Zugang zur Zielgruppe/dem Material