Vorlesung 2 Flashcards

1
Q

was ist Ziel grundsätzlich jeglicher empirischen Sozialforschung?

A

gültige Aussagen über Fragen zur sozialen Realität

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2
Q

was ist das spezifische Ziel jeglicher empirischen Sozialforschung?

A
  • Verstehen der inhaltlichen Tiefe eines Forschungsproblems (spezifische ,Qualität´von sozialen Phänomenen/Fällen)
  • Berücksichtigung von Kontext sowie Erhebung von Bedeutung und Sinn
  • Entdecken statt statistisch überprüfen

Erklärt: Qualitative Sozialforschung zielt darauf ab, durch das Verstehen und Interpretieren von Kontexten und Bedeutungen tiefere Einblicke in soziale Phänomene zu gewinnen, statt diese lediglich statistisch zu überprüfen.

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3
Q

Was ist somit auch oft das Ziel?

A
  • Exploration eines Gegenstands
  • Entwicklung von Theorien und Generierung von Hypothesen
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4
Q

Sind Qualitative Forschungstechniken nur
vorstudien- oder nachfassungstauglich?

A

Nein (Springer et al)

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5
Q

Was sind typische Fragestellungen qualitativer Forschung?

A

Warum/wieso, wie..?

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6
Q

Was wären Methodenkombinationen?

A
  • Kombinationen qualitativer und quantitativer Elemente innerhalb einer Teilstudie (z.B. offene Fragen in standardisierten Interviews; Transformation verbaler in numerische Daten)
  • Designübergreifende Kombinationen quantitativer und qualitativer Methoden in Mehrmethodenstudien
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7
Q

Wie kann das Verhältnis qualitativer und quantitativer Verfahren in Methodenkombinationen sein?

A

komplementär / Kooperativ / Kompetitiv

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8
Q

Erkläre Komplementär in diesem Zusammenhang

A

Arbeitsteiliger Einsatz verschiedener Methoden zur Beantwortung verschiedener Teil-Fragestellungen innerhalb eines Forschungsprojekts

Dies bedeutet, dass qualitative und quantitative Methoden zusammenarbeiten, indem sie sich ergänzen und verschiedene Aspekte derselben Forschungsfrage untersuchen. Zum Beispiel könnten in einem Forschungsprojekt über die Wirksamkeit von Bildungsprogrammen qualitative Interviews verwendet werden, um die Einstellungen und Erfahrungen der Teilnehmer zu erforschen, während quantitative Umfragen verwendet werden könnten, um objektive Daten über den Lernerfolg zu sammeln. Durch die Kombination beider Methoden erhält man ein umfassenderes Bild und kann sowohl subjektive als auch objektive Aspekte der Fragestellung beleuchten.

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9
Q

Erkläre Kooperativ in diesem Zusammenhang.

A

Nutzung einer Methode zur Entwicklung einer anderen oder Auswertung der mit einer Methode gewonnenen Ergebnisse durch eine andere Methode

Hier werden qualitative und quantitative Methoden zusammen eingesetzt, wobei eine Methode zur Unterstützung oder Ergänzung der anderen dient. Zum Beispiel könnte man qualitative Interviews nutzen, um tiefergehendes Verständnis zu gewinnen, und dann quantitative Umfragen verwenden, um die Ergebnisse der Interviews zu quantifizieren und zu generalisieren. Die qualitative Methode unterstützt die Entwicklung von Hypothesen und Theorien, während die quantitative Methode zur Validierung und Verallgemeinerung der Ergebnisse dient.

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10
Q

Erkläre Kompetitiv in diesem Zusammenhang.

A

Wechselseitige Validierung

In diesem Ansatz werden qualitative und quantitative Methoden verwendet, um sich gegenseitig zu überprüfen und zu validieren. Zum Beispiel könnten in einem Forschungsprojekt über die Wirksamkeit von Therapiemethoden qualitative Interviews mit Patienten durchgeführt werden, um ihre subjektiven Erfahrungen zu verstehen. Dann könnten diese Ergebnisse mit den Ergebnissen einer quantitativen Studie verglichen werden, die auf objektiven Messungen basiert, um die Konsistenz und Zuverlässigkeit der Befunde zu überprüfen. Durch diesen kompetitiven Ansatz werden die Stärken und Schwächen beider Methoden aufgezeigt und eine umfassendere Validierung der Ergebnisse ermöglicht.

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11
Q

Was sind die Ziele der designübergreifenden Methodenkombination?

A

Gegenseitige Validierung
* Grundsätzliche Substituierbarkeit der Methoden (=Verschiedene Methoden können in bestimmten Situationen austauschbar sein, ohne die Qualität der Ergebnisse zu beeinträchtigen)
* Kompetitives Verhältnis der Methoden (Methoden werden nicht nur ergänzend eingesetzt, sondern auch, um sich gegenseitig herauszufordern und zu überprüfen)
* Verfahren der Triangulation (= Mehrere Datenquellen oder Methoden werden genutzt, um ein umfassenderes und zuverlässigeres Verständnis eines Phänomens zu erlangen)

Methodenkombination zur Komplementierung
* Identifikation unterschiedlicher Facetten eines Phänomens
* Arbeitsteilung der Forschungsstrategien (auch kooperatives Verhältnis)
* Vereinen der Stärken der jeweiligen Vorgehensweise

… bedeutet, dass verschiedene Methoden eingesetzt werden, um unterschiedliche Aspekte eines Phänomens zu erfassen, die Forschung strategisch aufzuteilen und die jeweiligen Stärken der Methoden zu vereinen.

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12
Q

Was sind Funktionen quantitativer Methoden für qualitative Methoden?

A
  • Aufzeigen der Allgemeingültigkeit spezifischer Einzelfallbeobachtungen: Einbettung qualitativ gewonnener Erkenntnisse in einen größeren Zusammenhang und Minderung der Gefahr eines holistischen Trugschlusses
  • Quantitative Überblicksinformationen zur Interpretation und sozialen. Verortung von Einzelfällen
  • Nutzung dieser Überblicksinformationen bei der Samplebildung in qualitativer Forschung (Stichwort: Purposive Sampling)

Erklärung: Quantitative Methoden unterstützen qualitative Methoden, indem sie die Allgemeingültigkeit von Einzelfallbeobachtungen aufzeigen, Kontextinformationen zur Interpretation und Verortung bereitstellen und bei der gezielten Stichprobenauswahl (Purposive Sampling) helfen.

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13
Q

Was ist der Holistischer Trugschluss?

A

= habe meine 10 Interviews gemacht und glaube gilt für alle – FALSCH (für Allgemeingültigkeit brauch ich quantitative)

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14
Q

Was sind Funktionen qualitativer Methoden für quantitative Methoden?

A
  • Explorativer Charakter qualitativer Verfahren als Hilfe im Vorfeld der Anwendung quantitativer Methoden:
    o Z.B. zur Entwicklung statistisch überprüfbarer Hypothesen
    o Generierung von Items
    o Unterstützung beim Zugang zum Feld
  • Deutung statistischer Zusammenhänge durch Subjekte selbst; Validierung quantitativer Ergebnisse

Erklärung:
Qualitative Methoden unterstützen quantitative Methoden, indem sie explorativ Hypothesen und Items entwickeln, den Zugang zum Forschungsfeld erleichtern und die Deutung sowie Validierung statistischer Zusammenhänge durch die Perspektiven der Beteiligten ermöglichen.

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15
Q

Was sind Modelle der Kombination qualitativer und quantitativer Verfahren

A
  • anhand von funktionalen Gesichtspunkten:
    o hierarchisch (Überlegenheit einer Methode gegenüber der anderen)
    o gleichberechtigt
  • anhand von prozessualen Gesichtspunkten:
    o sequenzielle Kombination (erst das eine Verfahren, dann das andere)
    o simultane Kombination (parallele Durchführung)

Erklärung: Modelle der Kombination qualitativer und quantitativer Verfahren können entweder funktional sein, wobei eine Methode dominanter ist (hierarchisch) oder beide Methoden gleichberechtigt sind, oder sie können prozessual sein, indem die Methoden nacheinander (sequenziell) oder gleichzeitig (simultan) angewendet werden.

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16
Q

Was sind einfache Kombinationsmodelle

A

Einfache Kombinationsmodelle
- Equivalent Status Designs
o Gleichwertiger Status qualitativer und quantitativer Verfahren
o Gleichzeitiger (qual+quan) oder aufeinander folgender (qual/quan oder quan/qual) Einsatz
- Dominant-Less Dominant Designs
o Überordnung einer Hauptstudie bei Unterordnung einer Nebenstudie
- Priority-Sequence-Modell
o Unterscheidung der verschiedenen Variante des Dominant-Less Dominant Designs

17
Q

Wovon hängt die Qualität qualitativer Forschung ab?

A
  • Freisetzung und. Verunsicherung der Forschung
  • Qualitative Forschung ist nicht automatisch qualitativ hochwertig
  • Offenheit und Flexibilität qualitativer Forschung ist nicht gleichzusetzen mit Willkür und Beliebigkeit

Die Qualität qualitativer Forschung hängt davon ab, dass sie trotz ihrer Offenheit und Flexibilität systematisch und methodisch fundiert ist, da sie nicht automatisch qualitativ hochwertig und ihre Freisetzung von quantitativen Regeln nicht gleichbedeutend mit Beliebigkeit ist.

“Freisetzung und Verunsicherung” bei der Qualität qualitativer Forschung bedeutet, dass qualitative Forschung oft flexibler und offener ist, was zwar kreativen Freiraum schafft (Freisetzung), aber auch Unsicherheit in Bezug auf die methodische Strenge und Konsistenz erzeugen kann (Verunsicherung).

18
Q

Wissenschaftliche Güterkriterien der qualitativen Forschung?

A
  1. Objektivität (wer?)
  2. Reliabilität (wie?)
  3. Validität (was?)

Für Quantitative Forschung ja

19
Q

Was ist bei diese Güterkriterien zu beachten?

A

In der wissenschaftlichen Diskussion zur Qualität qualitativer Forschung gibt es unterschiedliche Positionen darüber, ob allgemeine Gütekriterien wie Objektivität, Validität und Reliabilität anwendbar sind oder ob spezifische Anpassungen notwendig sind, um den Besonderheiten qualitativer Methoden gerecht zu werden.

20
Q

was sind die wissenschaftlichen Gütekriterien nach Meyen

A
  • Zuverlässigkeit: intersubjektive Nachvollziehbarkeit
  • Gültigkeit: Stimmigkeit vonm Fragestellung, Theorie, Methode und Ergebnissen (bei Flick: Kohärenz)
  • Übertragbarkeit: Generalisierbarkeit
  • Werturteilsfreiheit: keine normative Beurteilung
21
Q

Was sind Strategien zum Erzielen von Qualität nach Meyen et al. (2019)?

A
  • Nähe zum Gegenstand (Zuverlässigkeit/Gültigkeit):
    o Angemessenheit des Verfahrens; Eintauchen in den spezifischen Kontexten
  • Dokumentation des Forschungsprozesses (Zuverlässigkeit):
    o Offenlegung des gesamten Forschungsprozesses (Beschreibung und Begründung jeder einzelnen Entscheidung)
  • Selbstreflexion (Zuverlässigkeit, Gültigkeit, Werturteilsfreiheit):
    o Bewusstwerdung über Vorannahmen, persönliche Prädispositionen
  • Reflexion der Entstehungsbedingungen (Gültigkeit, Übertragbarkeit):
    o Limitationen im Sinne von Ressourcen, Umfeld, Interessen etc.
  • Interpretation in Gruppen (Gültigkeit, Zuverlässigkeit):
    o Kollaboration im Projekt; Diskussion auf Konferenzen
22
Q

Welche Arten der Reaktivität gibt es?

A
  • Reaktion der untersuchten Person auf Methode oder ForscherIn (= Personen verhalten sich anders, wenn sie wissen, dass sie beobachtet werden)
  • Eigene (künstliche) Wirklichkeit durch Einsatz von Methoden (= Die Forschung kann eine künstliche Situation schaffen)
  • (oft) soziale Erwünschtheit als eine Ursache für hohen Grad an Reaktivität (Die Ergebnisse können durch die Methoden oder die Anwesenheit des Forschers verzerrt werden)
  • ForscherIn erhebt, verzerrte Realität´ (Die Ergebnisse können durch die Methoden oder die Anwesenheit des Forschers verzerrt werden)
  • Unterschiedlicher Grad von Reaktivität bei verschiedenen Methoden
  • Unterscheidung von reaktiven und nicht-reaktiven Verfahren (= Manche Methoden beeinflussen die Teilnehmer mehr (reaktiv), andere weniger (nicht-reaktiv))
23
Q

Was ist der Grad der Reaktivität vom Leitfadeninterview?

A

hoch

24
Q

Was ist der Grad der Reaktivität der Gruppendiskussion?

A

mittel

25
Q

Was ist der Grad der Reaktivität beim Tagebuch?

A

mittel

26
Q

Was ist der Grad der Reaktivität bei der Beobachtung?

A

hoch bzw. mittel

27
Q

Was ist der Grad der Reaktivität beim Experteninterview?

A

niedrig

28
Q

Was ist der Grad der Reaktivität der Dokumentenanalyse?

A

nicht-reaktiv

29
Q

Welche Strategien der Ergebnisabsicherung gibt es?

A
  1. Begründung durch persönliches Charisma (= Die Überzeugungskraft oder Reputation des Forschers wird genutzt, um die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse zu stärken)
  2. Begründung durch den innerwissenschaftlichen Diskurs (= Andere Wissenschaftler verleihen der Studie eine gewisse Gültigkeit)
  3. Begründung durch Verfahren (= Die Anwendung bestimmter Methoden und Forschungsdesigns wird als Grundlage für die Gültigkeit der Ergebnisse genutzt, da sie als geeignet und angemessen angesehen werden, um die Forschungsfragen zu beantworten)
30
Q

Erkläre kurz: Begründung durch persönliches Charisma

A

Die Gültigkeit der Forschung wird auf das Charisma des Forschers oder der Forscherin zurückgeführt, jedoch wird diese Strategie in der wissenschaftlichen Praxis als unzureichend angesehen.

31
Q

Erkläre kurz: Begründung durch innerwissenschaftlichen Diskurs

A

Die Gültigkeit der Forschung wird durch die Anerkennung und Unterstützung anderer Wissenschaftlerinnen als maßgebliche Instanz gestützt, wobei Forschungsergebnisse im Rahmen des innerwissenschaftlichen Diskurses anerkannt werden, was bedeutet, dass Forschungsergebnisse letztendlich von der wissenschaftlichen Gemeinschaft diskutiert und bewertet werden, was eine dynamische Anpassung an aktuelle Entwicklungen erfordert.

31
Q

Erkläre bitte das Wissenschaftliche Begutachtungsverfahren

A

Kurz: Das wissenschaftliche Begutachtungsverfahren, auch bekannt als Peer Review, beinhaltet die Beurteilung wissenschaftlicher Arbeiten durch unabhängige Experten, die bestimmte Kriterien bewerten und eine Gesamtempfehlung abgeben, wobei verschiedene Modelle wie Double Blind Review, Single Blind Review und Open Review angewendet werden können, jedoch sind zeitlicher Aufwand, mögliche Voreingenommenheit und Subjektivität der Gutachter kritische Punkte dieses Verfahrens.

das Peer-Review-Verfahren trägt dazu bei, die Qualität und Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Arbeiten sicherzustellen und somit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Wissens und zur Fortschritts der Forschung zu leisten.

Lang: - Peer Review als Verfahren zur Beurteilung wissenschaftlicher Arbeiten (insbesondere Publikationen, Konferenzbeiträge und Anträge)
- Bewertung der Einreichung durch unabhängige Gutachterinnen (mit Expertise im entsprechenden Bereich
- Bewertung mit Noten für bestimmte Kriterien (Konferenzen) und/oder einer ausführlich begründeten Gesamtempfehlung (annehmen/überarbeiten/ablehnen)
- Unterscheidung von Double Blind Review (Anonymität von Gutachterinnen und Einreichenden), Single Blind Review (Gutachterinnen bleiben anonym) und Open Review (öffentliche Begutachtung)
- Kritil an zeitlichem Aufwand (meist ohne Kompensation), möglicherweise fehlender Neutralität der Gutachterinnen und Innovationsfeindlichkeit durch Bevprzugung etablierter Methoden/Denkweisen
- Subjektivität der Gutachterinnen

31
Q

Was sind Bewertungskriterien im wissenschaftlichen Begutachtungsprozess?

A

Bewertungskriterien im wissenschaftlichen Begutachtungsprozess beinhalten typischerweise Aspekte wie Relevanz zum Thema, Originalität, theoretische Qualität, Methodik und Klarheit der Argumentation, wobei diese je nach Konferenz oder Publikation variieren können.

31
Q

Was ist die Begründung durch Verfahren?

A
  • Bezugnahme auf eine (intersubjektiv nachvollziehbare) Prozedur
  • „objektive“ Standards statt persönlichen Charismas oder subjektiver Geschmack

Erklärung: Begründung durch Verfahren bedeutet, dass man sich auf einen klaren Ablauf oder eine Methode stützt, die von anderen Personen nachvollzogen werden kann, anstatt auf persönliche Meinungen oder Geschmäcker zurückzugreifen.
“Begründung durch Verfahren” bedeutet, dass man sich auf klare, nachvollziehbare Schritte oder Methoden stützt, die von anderen Personen verstanden und akzeptiert werden können, anstatt auf persönliche Meinungen oder Vorlieben zurückzugreifen. Das hilft, die Objektivität und Verlässlichkeit der Forschung zu gewährleisten.

32
Q

Was sind Strategien zur Herstellung von Qualität nach Reichertz (2017)?

A
  • Zuverlässigkeit der Datenerhebung durch die Bevorzugung natürlicher Daten
    o (freilich auch Nutzung von eigenständig kreierten Daten – allerdings unter Berücksichtigung der interaktiven Einbettung)
  • Repräsentativität durch Theoretical Sampling
    o (Sample ist dann komplett, wenn weitere Daten nicht zu neuen Ergebnissen führen)
  • Validierung am Text (Testen von Lesearten am weiteren Datenbestand), in Gruppen (Kontrollinginterpretation anderer Mitglieder der Forschungsgruppe) und durch Diskurs (auf wissenschaftlichen Konferenzen)

Erklärt: Zuverlässigkeit der Datenerhebung: Durch die Nutzung natürlicher Daten und gegebenenfalls auch selbst erstellter Daten, wobei die Interaktion mit der Umgebung berücksichtigt wird.

Repräsentativität durch Theoretical Sampling: Das Sample wird so lange ergänzt, bis keine neuen Erkenntnisse mehr gewonnen werden, wodurch eine repräsentative Auswahl entsteht.

Validierung am Text, in Gruppen und durch Diskurs: Die Validierung erfolgt durch das Testen verschiedener Lesarten an weiteren Daten, die Kontrollinterpretation durch andere Forschungsgruppenmitglieder und die Diskussion auf wissenschaftlichen Konferenzen.

33
Q

Gegenstandsangemessenheit als Qualitätskriterium

A
  • Gegenstandsangemessenheit als einer der zentralen Begriffe von (qualitativer) Forschung
  • Anpassung von Methoden an den zu erforschender Gegenstand
  • Indikation qualitativer Forschungsansätze

Erklärung: Gegenstandsangemessenheit als Qualitätskriterium bezieht sich darauf, dass die Forschungsmethoden dem zu untersuchenden Gegenstand entsprechend angepasst werden, was ein zentraler Aspekt qualitativer Forschung ist.

34
Q

Was sind wichtige Punkte zur Generalisierbarkeit als Gütekriterium?

A
  • Repräsentativität nicht als Anliegen qualitativer Forschung
  • Ziel stattdessen Abstraktion vom Einzelfall und Übertragung auf andere Kontexte
  • Generalisierung in Form von Typenbildung (Fokus ist innere Logik dieses Typs anstatt Häufigkeit seines Auftretens)
  • Wichtig: Angabe des Geltungsbereichs der Aussagen
  • Relevanz

Erklärung: Generalisierbarkeit als Gütekriterium bezieht sich darauf, dass qualitative Forschung nicht darauf abzielt, repräsentativ zu sein, sondern sich auf die Abstraktion vom Einzelfall und die Übertragung auf andere Kontexte konzentriert, indem Typen gebildet werden, wobei die innere Logik dieser Typen im Vordergrund steht und nicht die Häufigkeit ihres Auftretens, wobei die Angabe des Geltungsbereichs der Aussagen von großer Bedeutung ist.