Vorlesung 2.2 Flashcards

Kompostierung und Kompostqualitäten

1
Q

Was ist die Kompostierung? Welche Stoffe werden eingesetzt?

A

Kompostierung ist ein oxidativer, bakterieller Ab-, Um- und Aufbau organsicher Stoffe (biochemische Oxidation)
- Material besteht aus H2O, oTS und mTS
- Verbrauch von Sauerstoff
- Produktion von Kohlendioxid und Wärme

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2
Q

Wie kann die Kompostqualität beeinflusst werden?

A
  • Matierialmischung der Ausgangsmaterialen (CNP-Verhältnis)
  • Steuerung des Wasserhaushaltes
  • Sauerstoffversorgung des rottenden Materials
  • Steuerung der Rottetemperatur
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3
Q

Welche Stoffe werden bei der Kompostierung eingesetzt?

A
  • Sauerstoff
  • Wasser
  • MO
  • Kompostfauna (Würmer, Kleintier)
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4
Q

Woraus setzt sich das organische Ausgangsmaterials zusammen?

A
  • Kohlenstoff
  • Fettstoffe
  • Eiweißstoffe
  • Lignin
  • etc.
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5
Q

Was entsteht zusätzlich durch die Umsatzvorgänge bei der Kompostierung?

A
  • Kohlendioxid
  • Wasser
  • Wärme
  • Ammoniak (Abbau von Eiweißen)
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6
Q

Was wird durch die Umsatzvorgänge bei der Kompostierung gebildet?

A

Bildung von:
- Humus
- Pflanzenverfügbare Nährstoffe
- neue Organismen

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7
Q

Welche verschiedenen Funktionen hat die Belüftung bei der Kompostierung zu erfüllen?

A
  • Versorgung der Mikroorganismen mit Sauerstoff und Aufrechterhaltung ihrer Lebensfähigkeit
  • Austreibung von Wasser zur Trocknung des Rottegutes
  • Verhinderung eines Wärmestaus, um eine Inaktivierung der MO zu verhindern (abhängig vom Substrat) und dem Stickstoffaustrag zu begrenzen
  • Abführung von CO2, um eine hohe mikrobielle Aktivität aufrechtzuhalten
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8
Q

Wie hoch ist der Anhaltswert bei der Sauerstoffversorgung?

A
  • ca. 2 g O2 / g m_oTR,abgebaut
  • sauerstoffabhängig
  • Sauerstoffkonzentration <10 % führt zu Verlangsamung der mikrobiellen Aktivität
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9
Q

In welche Belüftungsarten kann bei der Sauerstoffversorgung unterschieden werden?

A
  • zwangsweise Belüftung
  • natürliche Belüftung
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10
Q

Unter welchen Bedingungen können die MO im Kompost mit Nährstoffen versorgt werden?

A

Versorgung der MO mit Nährstoffen erfolgt nur in wässriger Lösung
- optimaler Wassergehalt: 40 bis 70% (abhängig von der Struktur des Rottegutes)
- zu hoher Wassergehalt:
- unzureichende Sauerstoffversorgung -> Ausbildung von partiellen anaeroben Bereichen
- obere Grenze des Wassergehalts abhängig von der Porenstruktur
- zu niedriger Wassergehalt: Limitierung der Nährstoffversorgung
- <25 %. starke Verminderung der mikrobiologischen Aktivität
- <10 %: vollständiges Erliegen der mikrobiologischen Aktivität

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11
Q

Welche Kompostierungsphasen gibt es bezüglich der Temperatur? Welche Rolle spielt die Temperatur bei der Kompostierung?

A
  • Temperatur ist die klassische Steuerungsgröße bei der Kompostierung
  • Einordnung des Rotteprozesses anhand von Temperaturbereichen

Rottegrad I: > 60°C, Kompostrohstoff
Rottegrad II: 50 - 60 °C. Frischkompost
Rottegrad III: 40 - 50 °C, Frischkompost
Rottegrad IV: 30 - 40 °C, Fertigkompost
Rottegrad V: 20 - 30 °C, Spezialkompost

Vorrotte: I + II
Nachrotte: III - V

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12
Q

Was ist die Anfangs- oder Initialphase (Abbauphase)?

A
  • starke Vermehrung mesophiler Organismen
  • Absenkung des pH-Wertes (Ansäuerung)
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13
Q

Was ist die Thermophile Phase (Abbauphase)?

A
  • starke Vermehrung thermophiler Organismen
  • hoher Abbaugrad in einem Temperaturbereich von 45 - 55°C
  • weiterer Temperaturanstieg bis 75°C; Abnahme der Organismenzahl (Verlust der mesophilen Organismen)
  • Erhöhung des pH-Wertes
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14
Q

Was passiert in der Abkühlungsphase (Umbauphase)?

A
  • Temperaturen sinken unter 45°C -> mesophile Bakterien und Pilzarten werden aktiv
  • Je nach Kompostierungsverfahren hält diese Phase mehrere Wochen an
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15
Q

Was passiert in der Reifephase (Aufbauphase)?

A
  • weitere Abkühlung, Besiedlung durch Bodentiere (Zerkleinerung von Pflanzenteilen, Durchmischung und Durchlüftung des Substrates, Stabilisierung der Humusstoffe)
  • Bildung von Ton-Humus-Komplexen
  • Beginn der Mineralisation
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16
Q

Welche Kompostierungsphasen gibt es bezüglich des Stoffsystems?

A

Biochemische Initialphase:
- Hochpolymere Verbindungen werden durch Hydrolyse und Oxidation enzymatisch gespalten

Mechanische Zerteilungs- und Mischungsphase:
- Vermischung angegriffener Substanzen durch Makro- und Mikrofauna

Mikrobielle Umbauphase:
- Enzymatische Spaltung organischer Verbindungen in ihre Grundbausteibe CO2 und H2O, Mineralstoffe und Energie (teilweise reaktionsfähige Spaltprodukte)

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17
Q

Nenne die Bestandteile von Kompostierungsanlagen

A
  • Lager und Bunkeranlagen
  • Anlagenbeschickung/Materialtransport
  • Fördergeräte
  • Zerkleinerung
  • Siebe
  • Windsichter
  • Sortierung
  • Metallabtrennung
  • Mischer
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18
Q

Welche Arten von Lagern und Bunkeranlagen gibt es?

A
  • Einfacher Aufgabetrichter zur Direktbeschickung
  • Grabenbunker
  • Flachbunkersysteme
  • Tiefbunker
  • kombinierte Bunkeranlagen
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19
Q

Welche Bestandteile gehören zur Anlagenbeschickung/Matierialtransport?

A
  • Förderbänder und Fördergeäte
  • Frontlader
  • Krananlagen
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20
Q

Welche Bestandteile gehören zu den Fördergeräten?

A
  • Horizontale und ansteigende Abzugs- (Platten-) Bänder
  • Gurtbandförderer
  • Trogkettenförderer
  • Förderrinnen
  • Förderschnecken
  • Becherwerke
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21
Q

Welche Bestandteile gehören zur Zerkleinerung?

A
  • Schlagmühlen
  • Schneidmühlen
  • Kugelmühlen
  • Drehtrommeln
  • Siebraspeln
  • Schneckenmühlen
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22
Q

Welche Bestandteile gehören zu den Sieben?

A
  • Spannwellensiebe
  • Trommelsiebe
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23
Q

Welche Bestandteile gehören zu den Windsichter?

A
  • Zick-Zack-Windsichter
  • Schwebewindsichter
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24
Q

Welche Bestandteile gehören zur Sortierung?

A
  • Hand- und automatisches Klauben
  • Schwimm-Sink-Sortierung
  • Ballistischer Separator
  • Flotation
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25
Q

Welche Bestandteile gehören zur Metallabtrennung?

A
  • Trommelmagnete
  • Überbandmagnete
  • Walzenmagnete
  • NE-Metallabschneider
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26
Q

Welche Bestandteile gehören zum Mischer?

A
  • Langzeitmischer (Mischbunker, Drehtrommeln, Kugelmühlen)
  • Kurzzeitmischer (Doppelwellen-Paddelmischer, Einwellen-Doppelschneckenmischer)
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27
Q

Was ist der Unterschied zwischen Intensivrotte und Nachrotte?

A

Intensivrotte (auch Hauptrotte oder Vorrotte genannt):
- Abbau der leicht abbaubaren organischen Substanzen (Erzeugung von Frischkompost)
- Herstellung eines geruchsarmen Rotteproduktes
- temperaturbedingte Hygienisierung
- Abtötung von Unkrautsamen und austriebsfähigen Pflanzenteilen

Nachrotte:
- Ab- und Umbau von schwerer abbaubaren Substanzen (vorwiegend Zellulose und Lignin)
- Aufbau von Huminstoffen (Huminsäuren)
- Vorbereitung eines gebrauchsfertigen Endproduktes (Fertigkompost)

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28
Q

Was passiert bei der Umsetzung?

A
  • Vorgang, bei dem ein Rottekörper aufgenommen und möglichst durchmischend zu einem neuen Rottekörper aufgesetzt wird
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29
Q

Was passiert bei der Beschickung?

A
  • Zuführung von Substrat
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30
Q

Wie können Kompostierungsverfahren unterschieden werden?

A

Unterscheidung anhand der Umsetzhäufigkeit / Bewegung des Rotteguts innerhalb der Rottezeit
- Statische Verfahren: Umsetzhäufigkeit < 5
- Quasi-dynamische Verfahren: Umsetzhäufigkeit >= 5
- dynamsiche Verfahren: kontinuierliche Bewegung des Materials

Unterscheidung anhand der Beschickung
- diskontinuierlich
- kontinuierlich

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31
Q

Was umfasst das statische Verfahren (ohne Umsetzung)?

A
  • Mietkompostierung ohne Umsetzung
  • Container-/ Boxenkompostierung
  • Zeilen-/ Tunnelverfahren
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32
Q

Was umfasst das Quasi-dynamsiche Verfahren?

A
  • Mietenkompositerung mit Umsetzung
  • Klapenbodenzellen mit Umsetzung
  • Container-/ Boxenkompostierung mit Umsetzung
  • Zeilen-/ Tunnelverfahren mit Umsetzung
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33
Q

Was umfasst das dynamsiche Verfahren?

A
  • künstlich belüftete Tunnelreaktoren (kontinuierlich)
  • künstlich belüftete Rottetrommeln (kontinuierlich)
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34
Q

Was ist die Dreiecksmiete?

A
  • älteste und einfachste Form der Kompostierung
  • das am häufigsten eingesetzte Verfahren (50 % der in Deutschland installierten Behandlungskapazität)
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35
Q

Was sind die Verfahrensmerkmale der Dreiecksmiete?

A
  • großes Oberflächen/Volumen-Verhältnis
  • geringe Diffusionswege von Zu- und Abluft zum Mietenrand
  • bei ausreichendem Luftporenvolumen ist keine Zwangsbelüftung erforderlich
  • hoher Flächenbedarf: 1,5 bis 2 qm/Mg Kompostrohstoff
  • Intensivrottedauer:
    • ohne Umsetze, mit künstlicher Belüftung. 12 - 16 Wochen
    • ohne Umsetze, ohne künstliche Belüftung. 20 - 25 Wochen
    • mit Umsetzen, mit künstlicher Belüftung: 6 - 12 Wochen
36
Q

Was ist der Unterschied der Boxen und Containerkompostierung zur Trockenvergärung?

A

Bei der Boxen- und Containerkompostierung findet eine Belüftung statt und statt Biogas entsteht Abluft.

37
Q

Was ist charakteristich beim Intensivrottesystem?

A
  • Verkürzung der Rottezeiten
  • Steigerung der Leistung
38
Q

Was ist charakteristisch für die Rottetrommel?

A
  • nur für leicht abbaubare organische Inhaltsstoffe
  • kein Ligninabbau
  • Sickerwasser zur Befeuchtung der Mieten in Nachrotte
  • u.U. bis zu 4 Monaten Nachbehandlung in der Nachrotte
39
Q

Was ist charakteristisch bei der Turmkompostierung?

A
  • Temperaturprofil über die Höhe
  • 14 Tage im Turm
  • 4 Wochen Nachrotte in Mieten
40
Q

Nenne eine Sonderform der Mietenkompostierung?

A

Bricollare-Verfahren (wird selten angewandt)
- Sonderform der Mietenkompostierung
- Kleinformatige Presslinge (30 kg) für Bio- und Grünabfälle
- Lagerung in der Rottehalle auf Paletten
- Biologisher Abbau (Verpilzung) und Austrocknung (parallel)
- 4 - 6 Wochen
- Trockenstabiles Produkt mit 30 - 40 % Restwassergehalt
- Kurzverfahren mit vollständiger Entseuchung
- Ohne Nachrotte anwendbar

41
Q

Was muss nach der Intensivrotte folgen?

A

Nach der Intensivrotte ist stets eine Nachrotte erforderlich

42
Q

Ist die Mietenrotte abhängig von der Intensivrotte?

A

Nein, die Mietenrotte ist ohne vorherige Intensivrotte möglich

43
Q

Welche Effekte hat der Einsatz von Kompost (Düngung)?

A
  • Nährstoffversorgung (Stickstoff, Phosphor, Kalium)
  • Kalkversorgung (Zufuhr an basisch wirksamen Substanzen)
  • Humusversorgung (Zufuhr an stabilen Humusformen)
44
Q

Was sind die positiven Eigenschaften von Kompost?

A

Schutzgut Boden - Wertsteigerung für Böden unter regionalen Bedingungen durch:
- eine Bodenverbesserung
- einen Beitrag zu langfristigen Erhöhung des Humusgehaltes und
- einen erhöhten Erosionsschutz

Landwirtschaft - Einsatz zur nachhaltigen Landbewirtschaftung durch:
- den Nährstoffgehalt
- die Erhöhung der Bodenaktivität und
- die teilweise Substitution mineralsicher Dünger

Abfallwirtschaft - die getrennte Sammlung von nativ-derivativen organischen Abfällen kann:
- die Entsorgungsanlagen entlasten und
- zur Verminderung umweltschädlicher Emissionen aus Deponien beitragen

45
Q

Was sind die negativen Eigenschaften vom Kompost?

A

Schutzgut Boden:
- Gefährdung von Böden bei langfristiger Kompostaufbringung durch den Schwermetallgehalt und den Gehalt an organischen Schadstoffen
- Auswirkung auf die Flora und das Grundwasser sind generell nicht auszuschließen

Landwirtschaft:
- Durch die Düngung mit Bioabfällen können Überangebote bei den Nährstoffen entstehen
- Eine Düngung ist nicht immer möglich, da landwirtschaftliche Flächen zuerst die vorhandenen Wirtschaftsdünger aufnehmen müssen

Abfallwirtschaft
- Durch die Verwertung von Bioabfällen entstehen zusätzliche Kosten
- Komposte können Schadenspotential aufweisen (in Deutschland aber gut kontrolliert)

46
Q

Was zählt zu den Qualitätsparameter und Qualitätskriterien für Kompost in den entsprechenden Merkblättern?

A
  • LAGA-Merkblatt M 10
  • Umweltzeichen “Blauer Engel” (RAL-UZ 45)
  • Kompostierungserlass Baden-Württemberg
  • Kompostierungshinweis der Fachvereinigung Bayrischer Komposthersteller
47
Q

Durch was werden die verbindlichen Anforderungen vorgeschrieben?

A

Verbindlichen Anforderungen an die Qualität der erzeugten Komposte werden durch die Bioabfallverordnung und die Düngemittelverordnung vorgeschrieben.

48
Q

Was sind die Prozessziele der Kompostierung?

A
  • Aufbau von Nähr- und Dauerhumus
  • Erhaltung von Nährstoffen
  • Minimierung der Emissionen
  • Abtötung von Schadorganismen
  • Abtötung von Samen und austriebsfähigen Pflanzenteilen
  • Abbau phytotoxischer Stoffe
49
Q

Welche Eigenschaften fallen bei den Qualitätsanforderungen unter das Endprodukt?

A
  • C/N-Verhältnis
  • Schadstoffgehalt
  • Nährstoffgehalt
  • Salzgehalt
  • pH-Wert
  • Strukturierung
  • Verunreinigungen
50
Q

Welche Eigenschaften fallen bei den Qualitätsanforderungen unter den Rotteprozess?

A
  • Gehalt an organischer Substanz
  • C/N-Verhältnis
  • Wassergehalt
  • Luftporenvolumen
  • pH-Wert
51
Q

Welche Qualitätsanforderungen beinhaltet die BioAbfV?

A
  • Seuchen- und Phytohygiene
  • Schwermetallgehalt
  • Fremdstoffanteil
  • (pH-Wert)
  • (Salzgehalt)
  • (GV)
  • (TR)

Die Stichpunkte in Klammern müssen ermittelt/deklariert werden (haben keine Anforderungen an das Produkt)

52
Q

Welche Qualitätsanforderungen beinhaltet die DüMV?

A
  • Nährstoffgehalt
  • Salzgehalt
  • pH-Wert
  • GV
53
Q

Wie werden die Korngrößen bestimmt und in welche Fraktionen können diese unterteilt werden?

A

Ermittlung durch Siebanalyse:
- feinkörnige Komposte: Korngröße 0,1 - =< 12 mm
- mittelkörnige Komposte: Korngröße: > 12 - =< 25 mm
- grobkörnige Komposte: Korngröße > 25 - 40 mm

54
Q

Worauf muss die Körnung abgestimmt sein?

A

Körnung muss auf die Anwendungsziele abgestimmt sein
- feinkörnige Komposte: hoher Sandteil, geringer Nährstoffanteil
- grobkörnige Komposte: hoher Störstoffanteil

55
Q

Was versteht man unter dem Rottegrad?

A

Sauerstoffverbrauch eine Kompostes

56
Q

Wie wird der Rottegrad ermittelt?

A

Ermittlung durch den Selbsterhitzungsversuch
- der Selbsterhitzungsversuch muss bei einem optimalen (und standardisierten) Wassergehalt durchgeführt werden
- zu trockenes oder zu feuchtes Probematerial führt zu einer Unterschätzung der Selbsterhitzungsfähigkeit (Fehleinschätzung)
- der Selbsterhitzungsversuch lässt keine absolute Aussage über den Grad der Stabilisierung zu

57
Q

Wie wird der Wassergehalt ermittelt und welche folgen haben zu hohe/niedrige Wassergehälter?

A

Bestimmung des Wassergehalts bzw. des Trockenrückstands (TR) erfolgt durch Trocknung der Probe bei 105°C
- zu hoher Wassergehalt: Klumpenbildung -> Schwierigkeiten bei der Ausbringung
- zu niedriger Wassergehalt. Kompost verweht

58
Q

Was ist der maximal zulässiger Wassergehalt für lose Ware und für Sackware?

A
  • lose Ware: max. 45 Gew-%
  • Sackware: max. 35 Gew-%
59
Q

Wie wird der GV ermittelt?

A

GV (meint den Gehalt an organischer Substanz):
- getrockente Probe wird bei 550°C so lange geglüht, bis keine Gewichtsabnahme mehr festzustellen ist. (GV = aufgebrachte Trockenmasse - Glührückstand)

60
Q

Was ist die erforderliche organische Substanz (Anforderung an das Produkt)?

A
  • Frischkompost: >= 40 %
  • Fertigkompost: >= 20 %
61
Q

Was ist der C/N - Wert?

A

Für die Anwendung sind Werte < 18 erstrebenswert
- höhere Werte führen zur Immobilisierung von Stickstoff im Boden (N ist dann am C gebunden und kann nicht genutzt werden)

62
Q

Was ist der pH-Wert? Welche Auswirkungen haben zu hohe/niedrige pH-Werte?

A

Ist kennzeichend für die Verfügbarkeit der Nährstoffe
- hohe pH-Werte führen zu Ammoniakverlusten
- zu niedrig: Nährstoffe wie P sind für Pflanzen schlecht verfügbar

63
Q

Welchen Einfluss hat der Salzgehalt?

A

Hat Einfluss auf die Pflanzengesundheit
- Bioabfallkomposte weisen i. d. R. höhere Salzgehalte auf
- Grünabfallkomposte weisen i. d. R. niedrigere Salzgehalt auf

64
Q

Was sind Gütegemeinschaften und was ist ihre Aufgabe?

A
  • privatrechtliche Vereine
  • führen ihre Arbeit auf Basis von wettbewerbs- und kartellrechtlich geprüften Unterlagen durch
65
Q

Mit wem werden Güte- und Prüfbestimmungen abgestimmt?

A
  • den von der Materie betroffenen Fachverbänden sowie
  • Spitzenorganisation der Industrie, des Handwerks, des Prüfwesen und der Verbraucherschaft
66
Q

Was sind die Ziele der Gütesicherung?

A
  • einen vereinbarten Qualitätsstandard und Qualifizierung eines hochwertigen Produktstandards
  • schafft Vertrauen am Markt, durch eine zuverlässige Kennzeichnung der Produkteigenschaften gegenüber dem Kunden
  • gewährleistet Rechtssicherheit und
  • weist den Weg vom Abfall zum Produkt
67
Q

Welche Bedeutung haben Recyclingprodukte für die Gütesicherung?

A

Gerade Recyclingprodukte sind für den Absatz von besonderer Bedeutung
- der Nachweis einer neutralen Qualitätskontrolle
- die Kennzeichnung als Qualitätsprodukt

68
Q

Durch wen/was erfolgt die Vergabe von Gütezeichen in Deutschland?

A

In Deutschland erfolgt die Vergabe von Gütezeichen durch den RAL (RAL Deutsches Instiut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V., Gründung 1925)

69
Q

Wer sind Träger der Gütezeichen? Wer sind die Träger der Gütezeichen für die Warengruppe Kompost?

A

Träger der Gütezeichen sind Gütegemeinschaften
- Zusammenschluss von Herstellern als rechtsfähiger Verein
- Vereine vom RAL anerkannt

Für die Warengruppe Kompost:
- Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. (BGK)

70
Q

Was ist die Aufgabe der BGK?

A
  • Sicherstellung einer wirksamen, kontinuierlichen und jederzeit nachvollziehbaren Überwachung der Einhaltung der vom RAL festgelegten Gütebestimmung
  • Fortentwicklung nach den Anforderungen der Praxis
71
Q

Was ist Frischkompost (Definition und Charakterisierung)?

A
  • Hygienisiertes, in intensiver Rotte befindliches oder zu dieser fähiges fraktioniertes Rottegut zur Bodenverbesserung und Düngung
  • Rottegrad II oder III
  • Aus sortenrein getrennt erfassten organischen Abfällen (Bioabfällen)
  • kurze Kompostierungsdauer (1 - 4 Wochen)
  • mittlere bis grobe Körnung
72
Q

Was ist der Anwendungszweck von Frischkompost?

A
  • Versorgung des Bodens mit Pflanzennährstoffen, basisch wirksamen Stoffen und organischer Substanz
  • Förderung der mikrobiellen Aktivität des Bodens durch Zufuhr leicht abbaubarer Substanz (Nährhumus)
73
Q

Was sollte weiterhin bei der Verwendung von Frischkompost beachtet werden?

A
  • nicht zur Anwendung im Wurzelbereich (z.B. bei Ansaaten) und zur Herstellung/Mischung von Kultursubstraten, Blumenerden und Bodenmaterialen geeignet
  • erhöhte Geruchsemissionen bei Lagerung und Anwendung möglich (-> betriebliche Maßnahmen bzw. unverzügliches oberflächliches Einarbeiten nach der Ausbringung)
74
Q

Was ist Fertigkompost?

A
  • Hygenisierter, biologisch stabilisierter und fraktionierter Kompost zur Bodenverbesserung und Düngung
  • Rottegrad IV oder V
  • aus sortenreinen getrennt erfassten organischen Abfällen (Bioabfälle)
  • Dauer der Kompostierung: 5 - 12 Wochen oder länger
  • feine bis mittlerer Körnung
75
Q

Was ist der Anwendungszweck von Fertigkompost?

A
  • Versorgung des Bodens mit Pflanzennährstoffen, basisch wirksamen Stoffen und organischer Substanz
  • Verbesserung wichtiger Bodeneigenchaften durch Zufuhr stabiler Huminstoffe (Dauerhumus)
76
Q

Was ist Substratkompost?

A
  • Fertigkompost mit begrenzten Gehalt an löslichen Pflanzennährstoffen und Salzen, geeignet als Mischkomponente für Kultursubstrat
  • aus sortenreinen getrennt erfassten organischen Abfällen (Bioabfällen)
  • Lange Kompostierungsdauer (> 8 Wochen)
  • feine bis mittlere Körnung
  • Rottegrad V
77
Q

Was ist der Anwendungszweck von Substratkompost?

A
  • Mischkomponente bei der Herstellung von Kultursubstraten und Blumenerden (-> Reduzierung der üblichen Verwendung von Torf)
78
Q

Was sind flüssige Gärprodukte?

A
  • Erzeugnisse aus der anaeroben Behandlung von Bioabfällen sowie von Gemischen wie z.B. Wirtschaftsdüngern oder sonstigen zulässigen Ausgangsstoffen
79
Q

Was sind die Anwendungszwecke der Gärprodukte?

A
  • Versorgung des Bodens mit Pflanzennährstoffen, basisch wirksamen Stoffen und organischer Substanz
80
Q

Was sind feste Gärprodukte?

A
  • Erzeugnisse aus der anaeroben Behandlung von Bioabfällen sowie von Gemsichen wie z.B. Wirtschaftsdüngern und sonstigen zulässigen Ausgangsstoffen
  • Streufähig
  • Ausbringung mit Geräten für feste Wirtschaftsdünger
81
Q

Was ist der Anwendungszweck für Gärprodukte?

A
  • Versorgung des Bodens mir Pflanzennährstoffen, basisch wirksamen Stoffen und organsicher Substanz
82
Q

Wie läuft die Gütesicherung ab?

A
  • Antrag auf Gütesicherung vom Kompostherstelle
  • Analyse für Anerkennungs- und Überwachungsverfahren durch unabhängige Probenehmern und Prüflabore
  • Prüfung durch BGK und anschließende Vergabe des Gütezeichens
83
Q

Was sind die Vorteile der Gütesicherung?

A
  • Befreiung von behördlichen Nachweispflichten
  • Befreiung von der Vorlage der hygienischen Untersuchung gemäß § 3 Abs. 4. BioAbfV
  • Befreiung von der Vorlage der Untersuchungen der behandelten Bioabfällen auf Schwermetalle u.a. gemäß § 4 Abs. 5. BioAbfV
  • Begrenzung der Untersuchungshäufigkeit auf 12 Untersuchungen pro Jahr gemäß § 4 Abs. 6. BioAbfV
  • Befreiung von Bodenuntersuchungen gemäß § 9 Abs. 2 Satz 4. BioAbfV
  • Befreiung von Verwertungsnachweisen (abfallrechtliches Begleitscheinverfahren/Lieferscheine) bei der Abgabe von Bioabfällen gemäß § 11 Abs. 2. BioAbfV
84
Q

Welche Bedeutung haben Schwermetallfrachten?

A
  • Überschreitungen für Pb, Cd, Cr, Ni, Hg, und Zn im Regelfall nicht zu erwarten
  • bei hohen Cu-Anteilen muss mit Überschreitungen gerechnet werden
  • Zn und Cu sind essentielle Spurennährstoffe
  • Begrenzung eher durch Nährstofffrachten
85
Q

Gibt es Grenzwerte für die Kompostqualität in der BioAbfV?

A

Nein.

86
Q

Wie ist die Reihenfolge der qualitativen Schadstoffverteilung?

A
  • Grüngutkomposte < Bioabfallkomposte < Gärrückstände