Vorlesung 2 Flashcards
Deifition
Psychologie und Persönlichkeitspsycholigie
Psychologie
Die empirische Wissenschaft vom Erleben und Verhalten von Menschen.
Persönlichkeitspsychologie
Die empirische Wissenschaft von
der individuellen Besonderheit
des Erlebens und Verhaltens von Menschen.
Freud:
Einfluss auf die heutige psychologische Theorie und Praxis:
o Unschätzbar hoch!
o Z.B. Erfinder der Gesprächstherapie.
o Seine Ideen bilden die Grundlage vieler heutiger Theorien
Freuds Bedeutung für die Psychologie
o Fünf allgemeingültige/universelle Kernannahmen
o Freud versuchte das menschliche Seelenleben umfassend zu beschreiben.
o Fünf allgemeingültige/universelle Kernannahmen:
- „Triebe“ als Handlungsgrundlage (z.B. Lustprinzip/Eros)
- Strukturmodell (Es, Ich, Über‐Ich)
- Topografisches Modell (unbewusste, vorbewusste & bewusste Ebene)
- Phasenlehre (orale, anale & phallische Phase)
- Abwehrmechanismen (z.B. Verdrängung)
Freud:
1. Triebe als Handlungsgrundlage
o Menschliches Handeln ist primär von Trieben bestimmt.
o Der wichtigste Trieb: Lustprinzip/Libido
„Freud interessierte sich vor allem für Energie
aus sexuellen Spannungszuständen (die „Libido“,
lat. Verlangen, Lust)…“ (Asendorpf & Neyer, 2012; S. 9)
„The life drive is sometimes called libido, and is also refered to as the „sexual drive“ … In the final analysis, sex is simply life … Freud meant
that it had to do with the creation, protection, and enjoyment of life
and with creativity, productivity, and growth.“ (Funder, 2008; S. 320)
„Freud‘s specific meaning of libido … confounds pleasure seeking with
sexual pleasure seeking.“ (Westen, Gabbard & Ortigo, 2008; S. 73)
Freud
2. Strukturmodell HomerSimpson
o Es: Unmittelbare und irrationale Triebbefriedigung.
o Ich: Rationale Instanz zur langfristigen Triebbefriedigung.
o Über‐Ich: Durch Eltern und Vorbilder vermittelte, kulturelle Normen.
Freud
3. Topografisches Modell
!Dreieck!
o Bewusst: Inhalte des momentanen Bewusstseins.
o Vorbewusst: Prinzipiell dieselben Inhalte, nur reicht ihre Stärke nicht
aus, das Bewusstsein zu erreichen.
o Unbewusst: Inhalte auch bei großer Anstrengung nicht zugänglich. ( nur die Spitze das eisbergs)
Freud
Phasenlehre
0-1, 1-3 3-6 6-11 11-20
0-1: Orala Phase: nuckeln, Kauen)
1-3: Anale Phase: Potty training
3-6: Phallische Phase: Doktorspiele
6-11: Latenzphase: Intellektuelle Interesse
11-20: Genitale Phase: Liebe, Sex, Zärtlichkeit
- Abwehrmechanismen
Drei Ängste:
Einige Abwehrmechanismen:
o Menschen entwickeln Abwehrmechanismen
gegen Ängste.
Drei Ängste:
• Realangst: Bedrohungen aus der Umwelt.
• Neurotische Angst: Das Es „geht mit einem durch“.
• Moralische Angst: Man genügt dem Über‐Ich nicht.
Einige Abwehrmechanismen:
• Verdrängung: Angsterzeugendes ins Unbewusste verbannen.
• Projektion: Anderen eigene Triebimpulse zuschreiben.
• Verschiebung: Triebziel auf andere Objekte richten.
• Regression: Rückzug auf frühkindliche Triebregulation
o Die fünf Kernannahmen sollen universell gültig sein.
o Woher sollen dann Persönlichkeitsunterschiede kommen?
-3 ursachen
Vor allem drei Ursachen:
1. Unterschiede in der Stärke des Es, Ich & Über‐Ich. 2. Inadäquate Lustbefriedigung im psychosexuellen
Entwicklungsverlauf.
3. Unterschiede in den bevorzugten Abwehrmechanismen.
- Stärke des Es, Ich & Über‐Ich
Versuch: mädchen mit dickmann
Unterschiede
o Unterschiede in der Stärke des Es seien angeboren.
o Unterschiede in der Stärke des Ich seien anerzogen.
„If you fail to plan, you are planning to fail!“ (Benjamin Franklin)
„I‘m not good at future planning. I don‘t plan at all.“ (Heath Ledger) o Unterschiede in der Stärke des Über‐Ich sind u.a. kulturell bedingt.
„Wenn es Gott nicht gäbe, müsste man ihn erfinden“ (Voltaire)
• Altes Testament: „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“
• Neues Testament: „Wenn dich einer auf die linke Backe schlägt,
dann halte ihm auch die andere hin.“
- Inadäquater psychosexueller Entwicklungsverlauf
o Zu starke oder zu geringe Bedürfnisbefriedigung in einer der ersten drei Entwicklungsphasen
- Inadäquater psychosexueller Entwicklungsverlauf in der Oralen, analen und Phallischen Phase
o Oraler Charakter: Übermäßige Abhängigkeit von anderen, übermäßiges Trinken, Essen, Rauchen.
Anale Phase:
o Analer Charakter: zwanghaft ordentlich, pedantisch, geizig.
o Phallischer Charakter: „machohaftes“ Gehabe, übertriebenes Erfolgsstreben im Beruf.
- Bevorzugte Abwehrmechanismen
o Freud liefert keine Erklärung dafür warum eine bestimmte Person gerade diesen oder jenen Abwehrmechanismus bevorzugt.
o Aber die Bevorzugung wäre eine stabile Eigenschaft.
o Diese Bevorzugung wiederum würde den Charakter eines Menschen
beeinflussen.
Charakter ist multideterminiert. Er ist eine Funktion von: o Stärke des Es, Ich, Über‐Ich
o Psychosexueller Entwicklungsverlauf
o Bevorzugte Abwehrmechanismen
Freuds Methodik
o Wie testet man eine Theorie,
die davon ausgeht, dass bewusste Inhalte nur die (sehr kleine) Spitze des Eisbergs sind?
Freies Assoziieren, Träume, Kindheits‐ erinnerungen, Versprecher, etc.
o Erinnerungen können stark verzerrt sein.
Freuds Methodik
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o Freud beschränkte sich weitgehend auf erwachsene PatientInnen.
o Er interpretierte das Material während der Sitzung und analysierte die Reaktion der PatientInnen.
o Konsens bezüglich der Bedeutung des Interpretierten wird als Evidenz für die Theorie verstanden.
o ABER: Lehnt die PartientIn die TherapeutInnen‐Interpretation ab, kann dies als (theoriekonformer) Abwehrmechanismus verstanden werden.
Falsifizierung der Theorie wird dadurch sehr schwierig. Die Therapeutenmeinung als falsch zu entlarven ist auch sehr schwierig.
Freuds Position zu Laborstudien
o Freud selbst verstand seine Methodik wohl als vollkommen geeignet.
o Den Herangehensweisen der heutigen wissenschaftlichen Psychologie
stand er wohl kritisch gegenüber:
o Galileo Galileis Maxime sind auch heute noch hoch aktuell. Die moderne wissenschaftliche Psychologie hat sich diesen voll verschrieben.