Vorlesung 1: Einführung - Was ist Ethnomusikologie? Flashcards

1
Q

Was für verschiedene Begriffe haben sich im Laufe der Zeit für die Ethnomusikologie entwickelt?

A

z.B.
Vergleichende Musikwissenschaft (Wien)
Musikethnologie (Köln, Hannover)
Cultural Musicology (Göttingen)
Transcultural Music Studies (Weimar)
Kulturelle Anthropologie der Musik (Bern)
Historische Anthropologie der Musik (Berlin)

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2
Q

Was untersucht die Ethnomusikologie?

A

Musikalische Praktiken von menschlichen Gruppen. (möglichst wertfrei)

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3
Q

Aus welchen zwei Disziplinen besteht die Ethnomusikologie?

A

Ethnologie + Musikwissenschaft -> Vergleichende Musikwissenschaft

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4
Q

Wo wird Musik in der Ethnomusikologie untersucht? (örtlich)

A

in situ (lat. für: am Ort) -> also überall

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5
Q

Was ist der wichtigste Bestandteil der musikethnologischen Forschung? Wie hat sich die Forschungsperspektive darauf im Laufe der Zeit verändert?

A

die Kultur
früher: man untersuchte Musik als Teil der Kultur
heute: man untersucht Musik als Kultur

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6
Q

Mit welcher ‘Hauptmethode’ wird in der Ethnomusikologie geforscht?

A

mit der Teilnehmenden Beobachtung (Feldforschung)

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7
Q

Wofür erforscht man Musik als Kultur?

A

1) Um unseren kulturellen Horizont über Musik zu erweitern.

2) Um die menschliche Diversität in Bezug auf Musik zu verstehen und Diskriminierungen zu vermeiden.

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8
Q

Was ist die Definition von Kultur?

A

Kultur ist sozial tradiertes Wissen oder (Verhalten), welches von einer Gruppe von Individuellen geteilt wird.

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9
Q

Was sind die drei Grundlagen musikethnologischer Arbeit?

A

Holismus
Vergleichende Perspektive
Kulturrelativismus

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10
Q

Was ist ‘Holismus’?

A

Musik steht nie alleine. Sie sollte immer im Zusammenhang mit dem kulturellen Kontext betrachtet werden.

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11
Q

Was ist ‘Vergleichende Perspektive’?

A

Der Vergleich von unbekannten Dingen mit bekannten. (kritisch zu betrachten, da man eigentlich vom Vergleich weg möchte)

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12
Q

Was ist ‘Kulturrelativismus’?

A

Verschiedene Kulturen sollten niemals qualitativ miteinander verglichen werden. Es muss immer der situative und kulturelle Kontext betrachtet werden.

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13
Q

Wie lautet das Modell über das Studium von Musik von Alan P. Merriam?

A

Dreiteiliges Modell:
Merriam: Musik sollte auf drei Ebenen studiert werden.
1) Konzeptualisierung über Musik 2) Verhalten auf Musik 3) Analyse des Klangs

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14
Q

Wie erweiterte Timothy Rice das Konzept von Alan P. Merriam?

A

1) historische Konstruktion (Klang, Konzept, Verhalten)
2) soziale Erhaltung (K, K, V)
3) individuelle Kreativität und Erfahrung (K, K, V)

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15
Q

Welche Fragen stellt sich die Ethnomusikologie?

A

1) Ist Musik eine universelle Sprache?
2) Gibt es Universalien in der Musik?
3) Gibt es universale Kriterien für die Bewertung von Musik?
4) Lassen sich musikalische Fähigkeiten ‘rassisch’ begründen?
5) Wie kann man lernen ‘musikalische Alterität’ zu respektieren?

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16
Q

Was ist ‘Alterität’?

A

Andersartigkeit

17
Q

Warum beschäftigte man sich mit der Musik außereuropäischer Kulturen?

A

Um die Ursprünge der eigenen Kultur zu verstehen.

-> Laut Evolutionismus gehen alle Völker die gleiche Entwicklung durch (primitiv - barbarisch - zivilisiert - hochentwickelt), nur in unterschiedlichen Tempi.
Um die eigene Kultur zu verstehen, könnte man sich also andere Völker anschauen, die noch nicht so ‘weit entwickelt’ sind. (veraltete Theorie)

18
Q

Kann Musik als ‘Phänomen des alleinstehenden Klangs’ definiert werden?

A

Nein, Musik kann nicht alleine stehen. Laut Alan Merriam, benötigt die Produktion und Entstehung von Klang immer soziales Verhalten durch Menschen.

19
Q

Was ist ein ‘Lehnstuhlethnologe’?

A

Früher bestand die musikethnologische Forschung hauptsächlich darin, dass Forscher in der Welt herumgereist sind und Tonaufnahmen von Gesang und Instrumentalmusik machten.
Diese wurden dann zu Musikwissenschaftlern geschickt, welche sie in ihren Kammern anhörten, beschrieben und Transkriptionen fertigten.

20
Q

Was waren die Folgen des Nationalsozialismus im Fach?

A
  • > Fachvertreter jüdischer Abstammung verließen Deutschland

- > Schwerpunkt der Forschung wurde auf die deutsche Konzertmusik gelegt