Vorlesung 1 Flashcards
Grundwasserverunreinigung:
- Eine Grundwasserverunreinigung liegt dann vor, wenn im Grundwasser die Geringfügigkeitsschwelle überschritten wird
- Die Geringfügigkeitsschwelle bildet die Grenze zwischen einer geringfügigen Veränderung der chemischen Beschaffenheit des Grundwassers und einer schädlichen Verunreinigung
-
Synonyme:
- nachteilige Veränderung der Eigenschaften des Grundwassers (WHG)
- Grundwasserschaden
Grundwassergefährdung:
- Eine Grundwassergefährdung liegt vor, wenn bei ungehindertem Ablauf des Geschehens mit hinreichender Wahrscheinlichkeit in absehbarer Zeit eine Grundwasserverunreinigung und damit eine Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung eintreten wird
GwSchutz - Gefärdung:
-
punktuelle Gefährdungen (PS - point source):
- Industrieanlagen
- Tankstellen
- Verkehrsunfälle
- Kläranlagen, Altablagerungen
- Deponien
- Kavernenlager
-
flächige Gefährdungen (NPS - non-point source):
- saurer Regen
- atmosphärische Deposition
- Straßensalzung
- Wirtschaftsdünger, Mineraldünger
- Pflanzenschutz- und Behandlungsmittel
- Bewässerung
- Versiegelung
Punktuelle GwGefährdungen (Grafik):
Häufigste Stoffgruppen bei GwVerunreinigungen (PS):
-
LCKW:
- Leichtflüchtige Chlorierte Kohlenwasserstoffe
-
BTEX:
- aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol, Ethylbenzol und die Xylole
-
MKW:
- Mineralölkohlenwasserstoffe
-
PAK:
- Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe
Häufigste Stoffe bei diffusen GwVerunreinigungen (NPS): :
GwSchutz - Stoffeinträge aus der Landwirtschaft in die Gewässer:
-
Eintragsmechanismen (Wichtung Oberflächengewässer und Grundwässer variiert):
- Erosion von Ackerflächen
- Abschwemmung von Grünlandflächen
- Bodenauswaschung, Interflow und Grundwasser
- Hofentwässerung
- Silage- und Stallmistlagerung in der Feldflur
- Viehtränken und Viehtrieb in oberirdischen Gewässern
-
Gegenmaßnahmen:
- Beratung bei der Menge und Technik der Pflanzenschutzmittel-Anwendung durch den Landbauberater
- Verbesserung der Kenntnisse über die Nährstoffgehalte in den Böden und Wirtschaftsdüngern
- Schlagspezifische Düngeplanung
- Verbesserung der Technik zur Ausbringung von Wirtschaftsdüngern (Gülle, Stallmist)
- Erweiterung der Lagerkapazität für Wirtschaftsdünger
Zustand Grundwasser | NRW:
- Guter chemischer Zustand bis 2015 für über 60 % der Grundwasserkörper unwahrscheinlich
- (Nitrat < 50 mg/L, PSBM < 0.1 µg/L)
-
Ursachen:
- Hauptproblem Nitratbelastungen aus diffusen Quellen im Bereich landwirtschaftlicher Flächennutzung
- verschiedene Stoffe aus diffusen Quellen in Siedlungsbereichen
-
*punktuelle Belastungen*:
- durch Sulfat, Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle (Nickel)
- altlastenspezifische Stoffe (PAK, LHKW)
- kein flächendeckendes landesweites Problem
- punktuelle Schadstoffeinträge (z. B. Altlasten) sind örtlich, aber nicht landesweit bedeutend
Gesamtbewertung GW-Schutz:
- verantwortlich für die hohen diffusen Stoffeinträge in die Gewässer und das Grundwasser ist insbesondere die Landwirtschaft
- in Zukunft eher noch steigend
- Landwirtschaft in Deutschland ist mit 57 Prozent die größte Quelle für Einträge von reaktivem Stickstoff in die Umwelt
Neufassung Düngegesetz | Düngeverordnung:
- Ertragsabhängige standort- und kulturartenbezogener Obergrenzen für die Stickstoffdüngung werden eingeführt
- Präzisierung der Vorgaben für das Aufbringen von stickstoff- und phosphathaltigen Düngemitteln auf überschwemmten, wassergesättigten, gefrorenen oder schneebedeckten Boden
-
keine Düngemittel-Aufbringung
- Ackerland: nach der Ernte der Hauptfrucht bis 31.01
- Grünland: 01.11. – 31.01.
- Sperrzeit für die Aufbringung von Festmist und Kompost: 15.12. – 15.01.
- zulässige Stickstoffgabe im Herbst beschränkt auf 60 kg/ha N(ges)
GwSchutz - Konzepte:
- Quelle – Transportpfad - Schutzgut
- Schutz der Ressource
- Schutz der Entnahmebereiche
- Zielbezogene Ermittlung der Vulnerabilität
Definition der Vulnerabilität (intrinisch/spezifisch):
- Verschmutzungsempfindlichkeit eines Grundwasserkörpers gegenüber Kontaminationen
-
intrinsische Vulnerabilität:
- bewertet die hydrogeologischen Eigenschaften eines Bereiches
-
spezifische Vulnerabilität:
- bewertet die Eigenschaften eines potenziellen Schadstoffes in Beziehung zum hydrogeologischen System
GwSchutz – Bestimmung der intrinsischen Vulnerabilität
Parametrische Methoden (Auswahl):
-
DRASTIC:
- depth to the water table
- net recharge
- aquifer material
- soil type
- topography
- impact of the vadose zone
- hydaulic conductivity
-
GOD:
- groundwater occurence
- overall aquifer class (consolidation, lithology)
- depth to the groundwater table
-
Hölting-Methode:
- präferenzielle Flüsse und “doppelte Porosität”
- werden unzureichend abgebildet
-
EPIK:
- Schutzgebietsausweisung in der Schweiz
- erstes Verfahren für Karst
- epikarst – protective cover – infiltration condition – karst
- network
GwSchutz – Bestimmung der intrinsischen Vulnerabilitä
PI-Methode:
- speziell für Karst entwickelt
Ermittlung der Schutzfunktion der GwÜberdeckung:
- Ansatz von Hölting: System der Punktzahlen
-
Boden (1 m):
- nutzbare Feldkapazität FKn (B)
- Sickerwassermenge (ASi)
-
Gesteinsüberdeckung:
- Gesteinsart (G)
- Mächtigkeit der Überdeckung (M) Zuschlag schwebende GwVorkommen (Q)
- Druckzuschlag (D)
Beurteilung der Schutzfunktion der GwÜberdeckung nach Hölting:
GwSchutz - Wasserrecht: