Vorlesung 1&2: Einführung in qualitative und quantitative Herangehensweise Flashcards

1
Q

Methoden als Grundlage

A
  • Bildet Grundlage für jedes anderer Teilfach innerhalb der Politikwissenschaft/Sozialwissenschaften
  • Methodenlehre versteht sich als eine disziplinenübergreifende Erfahrungswissenschaft. Sie stellt den anderen Sozialwissenschaften die entwickelten Erhebungsverfahren und Methoden zur Verfügung
  • Befähigt Sie, dem Aufbau / der Struktur von Beiträgen aus allen sozialwissenschaftlichen Fächern zu folgen
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2
Q

Quantitativ (-naturwissenschaftliches) Paradigma

A
  • Historisch älter und führender Forschungsansatz (18./19. Jh)
  • In der Tradition der Naturwissenschaften
  • Erklären von Sachverhalten aufgrund von Ursache-Wirkungs-Mechanismen wie in den Naturwissenschaften
  • Abbildung der Erfahrungsrealität in Zahlen und statistische Auswertung
  • Beispiele quantitativer Methodologien: Kausalnachweis im Experiment oder Umfrageforschung auf der Basis bevölkerungsrepräsentativer Stichproben
  • numerisches Datenmaterial
    Konsequenz: statistische Datenauswertung
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3
Q

Qualitativ (-geisteswissenschaftliches) Paradigma

A
  • In der Tradition der Geisteswissenschaften
  • Verstehen des subjektiven Sinns menschlichen Handelns (Kontext kennen, jede Handlung hat einen Sinn)
  • Erfahrungsrealität wird verbalisiert oder grafisch abgebildet
  • Bsp. qualitativer Methodologien: ethnografische Feldforschung, Biografieforschung, Grounded-Theory-Methodologie
  • nicht-numerisches Datenmaterial
    Konsequenz: interpretativ-hermeneutische Auswertung
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4
Q

qualitativ vs quantitativ

A
  • Paradigmenstreit oder gar Paradigmenkrieg
    • Qualitativ vs Quantitativ:
      • Verfehltes Wissenschaftsverständnis
      • falsche ontologischen Vorstellungen (eine objektiv beobachtbare soziale Erfahrungswirklichkeit existiert nicht, Ontolige = Lehre vom Sein), die bloss affirmative (d.h. die vorherrschenden gesellschaftlichen Machtverhältnisse bestätigende) Befunde produzieren.
      • Zudem: Rolle des Forschenden.
    • Quantitativ vs Qualitativ:
      • ​Zweifel an der Wissenschaftlichkeit
      • Kritik am Anspruch der Gesellschaftsverbesserung
  • Jüngere Vergangenheit: Kombination beider Forschungsansätze (mixed-Methods). Robustheitstest der Ergebnisse durch Triangulation, Mixed-Method-Ansatz (Ergänzungsverhältnis).
    (längst nicht mehr ein Krieg)
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5
Q

Forschungsablauf

A
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6
Q

1) Auswahl des Forschungsproblems:

Die Fragestellung (quantitativ)

A
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7
Q

1) Auswahl des Forschungsproblems

Das Erkenntnisinteresse (quantitativ)

A
  • nicht markiert = Forschungsstand
  • Erkenntnisinteresse = Forschungslücke
    1. Satz: continued success -> = wichtiges Thema
  • letzter Abschnitt: was wissenwir noch nicht?
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8
Q

3) Konzeptspezifikation

Definition der Zentralen Konzepte (quantitativ)

A
  • Populismus
  • von anderen Konzepten abgrenzen: Elitismus, Ausländerfeindlichkeit, Migrationsskepsis
  • minimale Definition
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9
Q

3) Operationalisierung

Messung populistischer Haltungen (quantitativ)

A
  • Theorie mit der Realität vergleichen = Messung zuweisen
  • Probleme: direkt nach Einstellung fragen, ädequate, strukturgetreue Abbildung der sozialen Realität etc.
  • qualitativ interpretative Herangehensweise
  • Qualitative Merkmale werden numerischen Werten zugeordnet
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10
Q

3) Operationalisierung

Gütekriterien der Messung: Validität (quantitativ)

A
  • quantitative statistische Herangehensweise
  • hat dazu geführt, dass man ein Item gestrichen hat
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11
Q

3) Operationalisierung

Gütekriterien der Messung: Reliabilität (quantitativ)

A
  • streng statistisch numerisch
  • Krumbach’s alpha
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12
Q

4) Untersuchungsdesign

Querschnittdesign, Fallauswahl (quantitativ)

A
  • Fallsauswahl: the Dutch case
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13
Q

5) Untersuchungseinheit

Individualdaten (quantitativ)

A
  • Ebene: Individual: wer wird befragt?
  • repräsentativ?
  • proportional? -> gewichten?
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14
Q

6) Datenerhebung

Befragung (quantitativ)

A
  • wie wurden die Daten erhoben?
  • Hier: Online Panel (keine Zufallsauswahl)
  • gleiches Bild: wie bei Untersuchungseinheit (unten)
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15
Q

1) Ausgangslage und Ziel (qualitativ)

A
  • Forschungsproblem eingrenzen
  • Fragestellung formulieren
  • Grundannahme: soz. Konstruktivismus
  • soziale Realität: subj. konstruiert innerhalb eines soz Kontexts -> soz. Realität rekonstruieren = verstehen
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16
Q

1) Ausgangslage und Ziel

Ziel der qualitativen Studie: Auslegeordnung und Konzeptspezifikation (qualitativ)

A
  • Theoriebildung
17
Q

1) Ausgangslage und Ziel

Plädoyer für eine detaillierte Beschreibung und eine Berücksichtigung des Kontexts (qualitativ)

A
  • diskursiver Ansatz
  • hermeneutisch-interpretativ
  • Ziel: Schärfung des Konzepts
18
Q

1) Auswahl des Forschungsproblems

Die Fragestellung (qualitativ)

A
  • ontologische & soziale Grundannahmen
  • soziale Umgebung strukturiert Wahrnehmung vor
  • deshalb: Kontext (situativ) so genau wie möglich beschreiben
  • nicht starr, stabil, sondern: dynamisch, prozesshaft
19
Q

1) Auswahl des Forschungsproblems

Das Erkenntnisinteresse (qualitativ)

A
20
Q

3) Konzeptspezifikation

Definition der zentralen Konzepte (qualitativ)

A
21
Q

3) Operationalisierung und Datenanalyse (qualitativ)

Erhebung und Auswertung des populistischen Stils

A
22
Q

5) Untersuchungsdesign (qualitativ)

Fallauswahl

A
  • Grundgesamtheit
23
Q

6) Datenerhebung (qualitativ)

Dokumentenanalyse

A
  • werden nicht quantifiziert (wäre schon möglich, aber dann Häufigkeit eines Merkmals -> quantitiativ)
24
Q

Auswahl des Forschungsproblems

Positivismus

A
25
Q

Auswahl des Forschungsproblems

A

kritischer Rationalismus: Karl Popper

  • es gibt Realität -> Hypothesen: Unsicherheit
  • Kritik an Positivismus

Positivismus

  • es gibt Rationalität
  • es gibt Realität
  • objektiv erfahrbar, können auch verifizieren
  • Hypothesen

Konstruktivismus:

  • nicht obj. erfahrbar
  • gesellschaftlich, regional, historisch, situativ
  • obj. Hypothesen nicht überprüfbar -> subj.
  • qualitativ

Postpositivism

  • quantitativ
  • gibt es kaum noch??
26
Q

Theoriebildung und -überprüfung in quantitativer und qualitativer Forschung

A
27
Q

Deduktive und induktive Konzeptspezifikation

A
  • Reihenfolge = umgekehrt
  • Quantitativ = deduktiv
      1. Theoretische Ebene
      1. Operationalisierung
      1. Empirische Ebene
  • Qualitativ = induktiv
      1. Empirische Ebene
      1. Operationalisierung
      1. Theoretische Ebene
28
Q

Operationalisierung (qualitativ vs quantitativ)

A

Güterkriterien quantitativer und qualitativer Forschung

  • Wahrheitsgehalt
    • interne Validität (quantitativ)
    • Vertrauenswürdigkeit - Datenerhebung = umfassend? Nachbesprechung etc. (qualitativ)
  • Anwendbarkeit
    • externe Validität
    • Übertragbarkeit (Dichte-Beschreibung)
  • Inhaltliche Aussagekraft
    • (Konstrukt-) Validität
    • -
  • Statistische Aussagekraft
    • Statistische Aussagekraft Zusammenhang - signifikant?
    • -
  • Konsistenz
    • ​Realiabilität
    • Zuverlässigkeit (Forschungsaudit oder Triangulation)
  • ​Neutralität (Nachvollziehbarkeit)
    • ​Objektivität
    • Bestätigbarkeit (Forschungsaudit)
29
Q

Wahl des Forschungsdesigns (qualitativ vs quantitativ)

A

Stichprobenziehung

  • Stichprobenumfang: gross vs klein
  • Auswahlverfahren:
    • quantitativ:
      • probabbilistische vs nicht-probabilistische SP
    • qualitativ
      • Theoretische SP
      • Qualitativer SP-Plan
      • Gezielte Auswahl
30
Q

Datenerhebung (qualitativ vs quantitativ)

Beobachtung

A

quantitative vs qualitative Beobachtung

31
Q

Datenerhebung (qualitativ vs quantitativ)

Interview & Selbstadministrierte Befragung

A

qualitative vs quantitative Interviews und Befragungen

32
Q

Datenerhebung (qualitativ vs quantitativ)

Dokumenten- und Inhaltsanalyse

A

qualitative und quantitative Dokuementen- und Inhaltsanalyse

33
Q

Quantitative und qualitative Datenanalyse

A
  • numerisches vs nicht-numerisches Datenmaterial
  • statistische vs interpretativ-hermeneutische Auswertung
34
Q

Idealtypischer quantitativer und qualitativer Forschungsablauf

A
  • quantitativ wichtig:
    • Forschungsstand und theoretischer Hintergrund
    • Operationalisierung
  • qualitativ wichtig:
    • Datenanalyse
    • Hypothesen- und Theoriebildung
35
Q

Grob vereinfachte Zusammenfassung der Unterschiede

A
  • Ausrichtung:
    • Überprüfung von Theorien und Hypothesen
      -> deduktiv
    • Exploration von Ideen und Konzepten
      -> induktiv
  • Analyse:
    • Statistik, Mathematik
    • Interpretation, Summierung und Kategoriesierung
  • Darstellung/Präsentation der Ergebnisse
    • Zahlen, Tabellen und Diagramme
    • Worte
  • Fälle
    • viele
    • wenige
  • Erhebungsverfahren
    • geschlossene Fragen, strukturiert und standardisiert
    • offene Fragen, unstrukturiert und unstandisiert
36
Q

Triangulation

A

Triangulation ist eine Forschungsstrategie in der empirischen Sozialforschung, bei der verschiedene Methoden oder Sichtweisen auf das gleiche Phänomen angewendet werden oder verschiedenartige Daten zur Erforschung eines Phänomens herangezogen werden, um mit den Stärken der jeweils einen Vorgehensweise die Schwächen der jeweils anderen auszugleichen.

Ziel ist es zumeist, eine höhere Validität der Forschungsergebnisse zu erreichen und systematische Fehler zu verringern