V3: Grundzüge empirischer Sozialforschung Flashcards
Was sind Methoden

Was ist Methodologie?
- Reliabilität
- Validität
- Objektivität

Was ist empirische (Sozial-) Forschung?
- Überprüfung der Aussagen an Wirklichkeit
- nicht Vernunftwissenschaft (Zahlen kann man nicht beobachten z.B. Mathematik -> notwendigerweise richtig -> 1+1 = 2 -> muss man nicht an Realität überprüfen)
- apriori: Wissen existiert, ohne das wir etwas machen (Kant)
- aposteriori: Erfahrungswissenschaft

Grundpositionen der Erfahrungswissenschaft

- jeder einzelne schafft sich Abbild der Welt
*

Wissenschaft & Alltagwissen: Gemeinsamkeiten
adhoc Theorie = Hilfshypothese, die ad hoc, also für einen Einzelfall aufgestellt wird, um Beobachtungen oder kritischen Argumenten zu begegnen, welche die angegriffene Theorie falsifizieren könnte -> Popper
ad hoc = für diesen Augenblick gemacht, zur Sache passend
- beobachten
- beschreiben
- Suche nach Erklärungen (im Alltag: Alltagstheorien-> adhoc)

Wissenschaft & Alltagwissen: Unterschiede
- Alltagstheorien: muss nicht falsch sein, auch Wissenschaft kann falsch sein
- Transparenz: Kritik = möglich
- keine präskriptive Aussage: (=Soll-Aussagen), Wunsch, Wertung, deskriptive Aussagen kann man machen

Merkmale der Wissenschaft
- Inferenz = Schlussfolgerung, aufbereitetes Wissen, das aufgrund von logischen Schlussfolgerungen gewonnen wurde
- transparent: wenn möglich quantifizieren
- Inferenz
- Transparenz
- Unsicherheit
- Methode = Kennzeichen

Ziele sozialwissenschaftlicher Froschung
- Beschreiben -> deskriptive Untersuchungen
- Erklären (und Vorhersage) -> hypothesenprüfende Untersuchungen
- Verstehen -> explorative Untersuchungen
- Bewerten (Evaluieren) -> Evaluationsstudien
Explorative Untersuchungen
- Kontext reproduzieren
- qualitative Vorgehensweise: bevorzugt
- verstehen
- Ziel: Sinn von sozialen Phänomenen
- > Erfaasung von Sinnzusammenhangs
- Vorgehensweise: geringes Vorwissen -> Auslegeordung des Untersuchungegenstandes
- Methoden: v.a. qualitativ
- Theoriebildung

Deskriptive Untersuchungen
- univariat: nur eine Variable involviert
- univariate Untersuchungen: Zusammenhang, Statistik
- Diagnose: rein deskriptiv
- beschreiben und verstehen
- Ziel: Schätzung der Verteilung einer Variable, Diagnose nicht Ursachenforschung

Hypothesenprüfende Untersuchungen
- quantitativ
- allg. -> spez.
- erklären
- vorrangiges Ziel der Sozialwissenschaft
- Deduktion

Evaluationsstudien
- Kampagne überprüfen, ob sie intendierte Wirkung erzielt hat
- bestimmen über Budget, z.B. bei Entwicklungshilfe
- bewerten
- anwendungsbezogene Wirkungsforschung
- Ziel: Bewertung politischer oder sozialer Massnahmen
- quasi-experimentell

Unterschiedliche wissenschaftstheoretische Positionen

- naiver Positivismus: man kann nach und nach etwas verifizieren
- Popper: knüpft an naiven Positivismus an, verwirft ihn aber dann
- kritischer Rationalismus: Fokus
- noch so viele Einzelbetrachtungen, man kann gegenteilige Betrachtung nicht ausschliessen -> Falsifizierbarkeit
- Kritischer Rationalismus = wo in Grafik Vorderseite -> nichts??
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Kritischer Rationalsmus:
- logischer Nachweis des Induktionsprinzips = unmöglich
- Wissenschaft als Induktionsprinzip
- Kritische Theorie
- Hermeneutik / Sozialkonstruktivismus
- Positivismus

Die Prinzipien des Kritischen Rationalismus
- Wissenschaftlicher Gehalt
-
Nominaldefinitionen: Notizen
Festlegung der Bedeutung eines Begriffs durch einen bereits bekannten Begriff oder mehrere bekannte Begriffe - keine Existenzaussagen: Problem = Verifizierbarkeit
- über die Realität informieren
- empirisch überprüfbar sein
-
Konsequenzen:
- Konzepte oder Begriffe mit Bezug zur Realität (keine Einhörner)
-
prinzipielle Widerlegbarkeit:
- Nominaldefinitionen (analytisch wahre Sätze) = keine emp. Aussagen
- keine Existenzaussagen

Induktionsprinzip und prinzipielle Unmöglichkeit der Verifizierung von Allaussagen
- Popper’s Problem: Allaussagen zu formulieren -> Problem: nie verifizierbar -> Abschied naiver Positivismus (dieser geht von Verifizierung aus)

Deterministische Sätze
- so gut wie keine det. Sätze in emp. Sozialwissenschaft
- immer und überall gültig
- unbeschränkter raumzeilicher Geltungsanspruch

Probabilistische Aussagen
- Falsifizierbarkeit
- Wahrscheinlichkeit
- nur beschränkten Gültigkeitsanspruch

Wissenschaft als Falsifikationsprogramm
- Fallibilismus: erkenntnistheoretische Position, nach der es keine absolute Gewissheit geben kann und sich Irrtümer nie abschliessen lassen
-
Theoretisches Wissen:
- grundsätzlich fehlbar
- sichere Begründung: nicht möglich
- Falsifikationslogik

Reichweite von sozialwissenschaftlichen Theorien
- wenn x dann immer y: unmöglich -> aber: sich daran annähern
- Anstrebung: Allaussagen
- Aber: kaum möglich -> Theorien mittlerer Reichweite anstreben: zwischen “grosser Theorie” und empiristischer Theorie

Informationsgehalt von sozialwissenschaftlichen Theorien
- Potentielle Falsifikatoren: versch. Objekte -> jeder könnte zur Falsifikation führen
- Ceteris Paribus: “unter sonst gleichen Bedingungen”,
verlangt, dass alle anderen Bedingungen gleich bleiben, so dass Ergebnisse rein den Zusammenhang zwischen UV und AV beschreiben
-> Voraussetzung für interne Validität -
Theorien mittlerer Reichweite:
- eingeschränkter Objektbereich
- raumzeitliche Einschränkung
-
Potentielle Falsifikatoren:
- = alle Elemente des angegebenen Objektbereichs
- je grösser die Anzahl potenzieller Falsifikatoren, desto grösser der Informationsgehalt der Theorie
- Ceteris paribus Klauseln: vermeiden

Forschungsstrategie nach Karl Popper “trial and error”
- Falsifikation: Anpassung der Theorie
- Falsifikation -> Verwerfung
- Empirische Unterstützung -> vorläufige Bestätigung
- Ziel: weitere Überprüfung durch schärfere Tests & Reichweite der Theorie (durch pot. Falsifikation erhöhe)

Basissatzproblem: Ist Falsifikation zweifelsfrei möglich?
- Protokollaussagen sind möglicherweise falsch
- Daten (Beobachtung) sind schon falsch
- Ausgangslage: Aussagen müssen prinzipiell falsifizierbar sein
- Problem: Aussagen können immer nur mit Aussagen über eine Beobachtung verglichen werden
- Konvetionalistische Lösung: Methodische Standards & Transparenz

Das Problem der Werturteilsfreiheit in den Sozialwissenschaften

Werturteilsfreiheit

- Max Weber
- Trennung Tatsachenbehauptungen & Werturteile
- > Kritik: unmöglich
- > Positivismusstreit: Kritische Theorie lehnt Werturteilsthese ab
- im Begründungszusammenhang: auf Werturteile verzichten

- Sekundäranalyse
- Stichprobe

- Manifeste Variablen
- Latente Variablen

- Panel-Befragung
