VL 2 & 3: Gesundheitsmodelle Flashcards
Beschreibe das biomedizinische Modell
- Krankheit= Abweichung biologische Funktion von statistischer Norm
- Gesundheit= Abwesenheit von Krankheit
- Ursachen nur genetisch oder extern bedingt
- passive Rolle der Person -> negative Definition
beschreibe das biopsychosoziale Modell
- Krankheit als Resultat einer Interaktion zwischen biologischen Faktoren, psychologischen Faktoren und sozialen Faktoren
- Aktive Rolle der Beteiligten
- Kontinuum zwischen Krank und gesund
- > positive Definition (Mensch kann auch etwas machen)
Definition Gesundheitspsychologie
beschäftigt sich mit den Entstehungsbedungungen und Prävention von gesundheitlichen Störungen und Risikofaktoren. Dies geschieht unter Rückgriff auf Erkenntnisse anderer psychologischer Fächer und unter besonderer Berücksichtigung produktiver Faktoren von Gesundheit
- Gegenstand= Psychologische Prozesse, die bei der Förderung und Erhaltung von Gesundheit eine Rolle spielen
Beschreibe die kontinurierlichen Modelle
- Fokus auf kognitive und affektive Variablen
- Kontinuum von Verhaltenswahrscheinlichkeiten (Verhalten abhängig von kog. und affektivem Variablen)
- Interventionsansätze unabhängig von Position auf Kontinuum
Beschreibe die dynamischen Modelle
- Keine Anordnung auf Kontinuum
- Annahme, dass Person während Verhaltensänderung qualitativ unterschiedliche Phasen durchläuft -> Intervention massgeschneidert
Beschreibe das Modell gesundheitlicher Überzeugungen (Healthbelief)
- Furchtappelltheorie -> Bewusstmachung von Verhaltensweisen
- Gesundheitliche Überzeugungen sollen gesundes Verhalten fördern
- Einflussfaktoren: Verwundbarkeit, Schweregrad der Bedrohung, Kosten und Nutzen
Validiere das Modell gesundheitlicher Überzeugungen (Healthbelief)
> Empirie:
- Zusammenhänge sind nicht riesig, aber hängen zusammen
Bewertung
- Publication Bias
- Einflussfaktoren und motivationale Faktoren nicht untersucht
-Varianzaufklärung eher gering
- weniger wichtiges Modell
Theorie der Schutzmotivation (Protection Motivation Theory)
- Erweiterung Health Belief Model ->WIE beeinflussen Furchtappelle das Gesundheitsverhalten
- Verschiedene Informationsquellen (externale und internale)
- 2 Bewertungsprozesse bedingen Schutzmotivation -> Bedrohungseinschätzung (Kosten-Nutzen) und Bewältigungseinschätzung (Handlungs-, Selbstwirksamkeit, Handlungskosten)
- Schutzmotivation sagt Verhalten vorher (hohe SM=adaptives Verhalten)
Validiere die Theorie der Schutzmotivation (Protection Motivation Theory)
> Empirie:
- höhere Zusammenhänge (vor allem bei Bewältigungseinschätzung zwischen r=.29-.34)
- Jedoch eher kleinerer ZH zwischen Intention und Verhalten (r=.40)
- Befund aus Studie= Furchtappelle sind nur wirksam, wenn gleichzeitig Bewältigungskompetenzen gestärkt werden
Bewertung:
- Nur Teilaspekte untersucht/nur korrelativ
- Vorteil gegenüber Health belief: Intentionsbildung, Selbstwirksamkeit und personale Ressourcen einbezogen
Beschreibe die sozial-kognitive Theorie von Bandura
- entstand aus Kritik am Behaviourismus
- Bezieht subjektive Erwartungen mit ein: Handlungs-Ergebniserwartung, Selbstwirksamkeitserwartung, soziostrukturelle Faktoren
- Selbstwirksamkeit wird beeinflusst von: eigenen Erwartungen, verbaler Verstärkung, physiologischen/affektiven Zuständen und Modelllernen)
Validiere die sozial-kognitive Theorie von Bandura
> grosse Effekte -> SWE hat direkten Einfluss auf Verhalten; auch Ziele haben Einfluss auf Verhalten (werden durch SWE, Ergebniserwartung und externen Faktoren beeinflusst)
Beschreibe die Theorie des geplanten Verhaltens (Theory of planned Behavior) von Ajzen
- Annahme, dass Intention einer Person ein bestimmtes Verhalten zu zeigen, der wichtigste Prädiktor für tatsächliches Verhalten ist -> Intetion= bewusste Entscheidung, bestimmtes Verhalten zu zeigen
- Intention wird beeinflusst von Einstellung gegenüber Verhalten, subjektiver Norm, wahrgenommener Verhaltenskontrolle
validiere die Theorie des geplanten Verhaltens (Theory of planned Behavior) von Ajzen
> Empirie: Variablen sagen schon vorher, aber ZH zwischenIntention und Verhalten gar nicht so gross!!
Abschliessende Bewertung der kontinuierlichen Modelle
- Intention als wichtigster Prädiktor für Verhalten
- > Befunde decken sich aber nicht mit dieser Behauptung (Intention klärt nur 20-30% auf) -> Intentions-Verhaltenslücke
- Erklärung Lücke: nicht Folge von motivatonaler Defizite (Intention vorhanden, aber Umsetzung der Intention in konkretes Verhalten fehlt)=volitionales Problem
Beschreibe die dynamischen Modelle
- kontinuierliche Modelle beziehen sich nur auf motivatonalen Prozessen zur Zielsetzung (Goal setting); dynamische beziehen dazu volitionale Prozesse mit ein (Goal striving) = Wie reguliere ich die Zielsetzung