Verhaltensbiologie Flashcards
Was sind die Komponenten eines Kommunikationssystems
Sender → Signal (Umwelt/Rauschen) Signal → Empfänger
Was ist der Unterschied zwischen der Periode und der Wellenlänge von Schall ?
Wellenlänge: Abstand zwischen den Extrema (c * Periode)
Periode: die Länge einer Welle in Zeit (z.B. 1ms)
Wer kann außer Fledermäusen noch im Ultraschall hören ?Wer kann außer Fledermäusen noch im Ultraschall hören ?
Zahnwale (Wale), Ratten, Spitzmäuse, Delfine
Welche Schallfrequenzen reichen am weitesten, niedrige oder hohe ?
Reichweite bei niedrigen Frequenzen ist höher (kleine Frequenz = hohe Wellenlänge)
In welchem Wellenlängenbereich liegt das für den Menschen sichtbare Licht ?
400nm (ultraviolett) – 780nm (infrarot)
Welche Typen von Kosten entstehen bei der Erzeugung von Signalen für einen Empfänger ?
- Empfänger sollte nur auf Signal antworten, wenn er davon profitiert!
- Sender kann falsche Signale aussenden –> diese sollten ignoriert werden können & zum Abbruch der Kommunikation führen
- -> Signale stellen dem Empfänger ehrliche und zuverlässige Informationen
Welche Formen der sexuellen Selektion kennen Sie ?
Intrasexuell: Männchenkonkurrenz, Spermienkonkurrenz
Intersexuell: Damenwahl (female choice)
Was ist der Unterschied zwischen Männchen- und Spermienkonkurrenz ?
Männchen kämpfen gegeneinander um Weibchen
„bessere Spermien“ setzen sich durch; mehr Spermienproduktion → bessere Befruchtungsrate
Um welche Ressourcen kämpfen Tiere ?
Nahrung und Fortpflanzungspartner
Was sind die Vor- und Nachteile der Nutzung von sehr hohen Frequenzen bei den Echoortungsrufen von Fledermäusen ?
Vorteil: Gute Reflexion selbst von kleinen Objekten
Nachteil: HF wird über große Distanzen stark abgeschwächt
Welche Ruftypen kennen Sie bei Fledermäusen ?
Cf: Constant Frequency (konstante Frequenz – hohe Reichweite)
Fm: Frequency Modulated (mit der Zeit abschwächende Frequenz – geringere Reichweite – meist bei Verfolgung genutzt)
final buzz: sehr kurze Frequenzen, um Echoüberlappung zu vermeiden, beim finalen aufspüren von Tieren
Was sind proximate und ultimate Ursachen eines Verhaltens? Geben Sie jeweils ein Beispiel
proximate Fragen: Wie Verhaltens-Programme realisiert ?
(kausal: physiologische Ursache) → Neuroethologie, Verhaltensphysiologie
ultimate Frage: Wozu gut, wie entstanden?
(final: „Zweck“ eines Verhaltens) →
Verhaltensökologie, Evolutionsökologie
Beispiel: 17 Jahreszikade
Wie Schlupf synchronisiert über so lange Zeiträume? proximate Frage (kausal)
Warum, wozu ist das gut: Reduktion der Prädation ultimate Frage (wozu, Sinn des Systems)
Welche Vorteile und Nachteile besitzen angeborene Verhaltensweisen gegenüber erlernten Verhaltensweisen (und umgekehrt).
BILD
Definieren Sie die Begriffe „angeborener Auslösemechanismus“, „Erbkoordination“, „Schlüsselreiz“, „zentraler Mustergenerator“.
AAM: informationsverarbeitendes Teilsystem („Reizfilter“) des ZNS -> erkennt Reize und löst bestimmte Verhaltensweisen aus
Erbkoordination: selbst bei einfachsten Verhaltensweisen (Nahrungsaufnahme…) gibt es spezielle Erbkoordinationen
-> Legen Ablauf des Verhaltens fest (Instinkthandlung)
-> Wird durch Reize ausgelöst
Schlüsselreiz: spezifischer Reiz in Form
bestimmter Merkmale (wie Farbe, Duft,
Geräusch, Gestalt), der ein bestimmtes,
besonders instinktives Verhalten in Gang setzt
Zentraler Mustergenerator: bezeichnet man in
der Neuroanatomiespezielle Netzwerke
von Nervenzellen im Rückenmark, die in der
Lage sind, selbständig rhythmische
Muskelkontraktionen zu veranlassen und
dadurch eine wichtige Rolle bei kontinuierlichen
Bewegungen, beispielsweise dem Gehen
spielen
Erläutern Sie ein Experiment zum klassischen Konditionieren und erklären Sie die wesentlichen Unterschiede zum operanten Konditionieren.
Pawlows Hundeexperiment: Hund produziert Speichel bei Futter. Läutet man eine Glocke kurz vor der Futterausgabe, produziert der Hund ab einer gewissen Zeit schon den Speichelfluss, wenn er die Glocke hört. Der Hund lernt, dass er sein Futter direkt nach dem Glockenläuten bekommt.
Operantes Verhalten ist ein Verhalten, das durch nichts bedingt (ausgelöst) wird (“spontan”).
Man operiert durch eine Handlung in der Umwelt. Aufgrund der Auswirkungen auf diese Handlung verändert sich das Verhalten.
Verhalten, das sich als günstig oder angemessen erweist, wird wieder gezeigt und aufgrund von Verstärkungen ins Verhaltensrepertoire eines Individuums aufgenommen.
Erläutern Sie den Begriff „Kaspar-Hauser-Experiment“ an einem Beispiel.
Als Kaspar-Hauser-Versuch wird in der Verhaltensbiologie die Aufzucht eines Tieres („Kaspar-Hauser-Tier“) unter weitgehendem Erfahrungsentzug verstanden; ohne Kontakt zu Artgenossen oder anderen Tieren.
Beispiel: Isolierte Aufzucht eines Menschen oder Tieres. Ziel: Welche Verhaltensweisen stecken im Erbgut?
„er meinte auf jedem Kind alles machen zu können“
Nennen Sie drei Quellen von Kompassinformation, die Zugvögel nutzen können.
- Sonnenkompass (benötigt dafür Zeitkompass, da sich im Verlaufe des Jahres der Winkel vom Stand der Sonne ändert)
- Magnetkompass
- Sternenkompass (keine einzelnen Sterne, oder Sternenbilder; die Bewegung der Sterne ist wichtig)
- Polarisationskompass
Welche Vorteile bietet Zugverhalten den ziehenden Arten?
Hauptfaktoren: Konkurrenz; saisonale Variation von Ressourcen
Evolution von Migration in neue Brutgebiete oder in neue Überlebensgebiete während der Nicht-Brut-Saison ?
–Northern-home theory: Klimaänderungen erzwangen Ausweichen aus Brutgebieten in hohen Breiten außerhalb der Brutzeiten
–Southern-home theory: Start von tropischen Arten, die Vorteile von Brutgebieten in höheren Breiten nutzten (Konzentration der Insektennahrung; lange Tageszeiten)
Welche Informationen benötigt ein Organismus, der mit Hilfe von Wegintegration nach Hause finden muss?
Laufrichtung (Kompass und polarisiertes Licht) und Laufentfernung (Ameisen)
Woran bestimmen Wüstenameisen, die auf Futtersuche sind, ihre Drehwinkel?
Ameisen bestimmen Drehwinkel mit Sonnenkompass, der auf Polarisationsmuster des Himmels beruht
Wie kann man, wenn die Reaktion eines Tieres auf einen wiederholten Reiz immer schwächer wird, testen, ob es sich um einen Lernvorgang (welchen?) oder um Erschöpfung handelt ?
- durch Reizung einer anderen Stelle kann überprüft werden, ob es sich um einen Lernprozess handelt oder nicht –> Lernvorgang = Habituation
- Reizspezifisch –> Reaktion in Folge eines Reizes habituiert, nicht die Reaktion als solche
- Wiederherstellung des Reizes bei Kombination mit neuem Stimulus (Dishabitation)
Nennen Sie drei Kennzeichen von Prägung.
Irreversibel, laufen nur in einer sensiblen Phase ab, sind obligatorisch (lebensnotwendig)