Verhaltensbiologie Flashcards
1
Q
Ethologie
A
Verhaltensbiologie
2
Q
Begründer der klassischen Ethologie
A
=> Konrad Lorenz
- geboren 1903 Altenberg bei Wien
- studierte Medizin, Zoologie, Psychologie
- 1951 Forschungsstelle für vergleichende Verhaltensforschung
- 1973 Nobelpreis für Instinkttheorie & Prägung für Medizin gemeinsam mit Niklas Thienbergen & Karl v. Frisch (Tanzsprache der Bienen)
- 1984 Volksbegehren für Rettung der Donauauen
- hat viele populärwissenschaftliche Bücher geschrieben:
- “Er redete mit de Vieh, den Vögeln & den Fischen”
- “So kam der Mensch auf den Hund”
- hat etwas undurchsichtiges Verhältnis mit Nationalsozialismus
- 1938 Mitgliedschaft für NSDAP => abgelehnt
=> Wolfgang Schleidt
=> Irenäus-Eibl-Eiblsfeld
=> Kurt Kotrschal (lebt noch):
- Nachfolger von K. Lorenz - hat Forschungsstelle übernommen
- “Wolf-Science Center” bei Wien
3
Q
Instinkttheorie
A
=> Verhalten setzt sich aus angeborenen und erlernten Verhaltensweisen zusammen
- angeboren = Instinkte => Erbkoordination
- treten bei allen Individuen der Art auf
- müssen nicht gelernt oder geübt werden
4
Q
Prägung
A
=> Unter Prägung versteht man eine angeborene Lerndisposition
- in einem bestimmten Zeitraum des Lebens muss man lernen, wer die Mutter ist
- Graugans: kurz nach dem Schlüpfen
- Hund (4.-7. Woche): Was sind meine Artgenossen? (lernen ist angeboren = sensible Phase - muss aber lernen wer Mutter ist
- Lernvorgang passiert sehr schnell => Gans: direkt nach dem Schlüpfen - 1.Objekt, das sich bewegt
- Lernvorgang wird gestartet nach Auftreten eines bestimmten Schlüsselreizes => Graugans: Bewegung & Ton => Hund: Kontakt (Berührung) & Geruch
- Lernvorgang passiert in einer sensiblen Phase
- Graugans: Prägung auf Mutter in den ersten paar Stunden nach Schlüpfen
- Hund: Prägung auf Artgenossen in 4.-7. Lebenswoche
- Prägung ist unumkehrbar & kann nicht nachgeholt werden
5
Q
Angeborene Verhaltensweisen:
a) Die Erbkoordination
A
- = Abfolge von Bewegungen, die genetisch vorgegeben ist => Handlungsmuster - muss nicht erlernt werden {angeboren}
- mehrere Schritte:
Handlungsbereitschaft (Motivation) => löst Appetenzverhalten aus (triebgesteuertes Suchverhalten)
=> ungerichtet (Suche)
=> gerichtet (Taxis) - gewisse Spur
=> Schlüsselreiz => Handlung
=> Handlung = erfolgreich => (-) z.B. Hunger gestillt - weniger Motivation
=> Handlung = nicht erfolgreich => Motivation bleibt
Z.B. Eirollbewegung bei der Graugans
=> Handlungsbereitschaft/ Motivation:
- hängt stark von inneren Faktoren (= Triebe; z.B. Hunger, Fortpflanzung, Brutverhalten) ab
- kann unterschiedlich stark sein
- je größer Motivation, desto weniger stark Schlüsselreiz
- Fortpflanzungstrieb ist stärker als alle anderen Triebe => unterschiedlichen Motivationen stehen in Konkurrenz zueinander - können sich gegenseitig dämpfen
- Übersprungverhalten: = 2 Motivationen sind gleich stark & ziemlich groß => z.B. Hahnenkampf - Rangordnungskampf & Angst (z.B. sich zwischendurch putzen)
=> Schlüsselreiz: (spezifischer Reiz in Form bestimmter Merkmale - Geruch, Geräusch, … -, der ein bestimmtes, besonders instiktives Verhalten in Gang setzt)
- werden oft in geringer Form gespeichert
- um Schlüsselreiz herauszufinden, macht man Appetenzversuche ( Objekt, das Schlüsselreiz auslösen soll - wird variiert) => Appetenzreiz wird so lange reduziert, bis Tier gewünschte Handlung ausführt
- gibt es nicht nur bei der Erbkoordination, sondern auch bei erlerntem Verhalten (z.B. Schulglocke)
- können verfeinert werden/ sich anpassen ( z.B. kann Graugans lernen, ob Vögel im Himmel gefährlich oder nicht sind - kann das nicht von Geburt an)
- z.B. Schlüsselreiz bei Mensch - Kindchenschema: = Kombination von mehreren Merkmalen, die für Kleinkinder typisch sind. (auch bei Tieren)
- löst Brutpflegeverhalten aus (z.B. Welpenschutz)
- Merkmale:
- große Augen
- rundliche Kopfform
- großer Kopf
- gewölbter Stirnbereich
-