V05 Von der Produktion-zur Dienstleistungsarbeit Flashcards

1
Q

Grundlagen/ Trend

A

-Hybride Wertschöpfung =Industriewaren und Dienstleistungen werden zunehmend gebündelt und von einem Unternehmen (oder mehreren in Kooperation) angeboten
-Mögliche Herangehensweisen:
>Produktkonzept: Begleitung des Produktes über Lebenszyklus (zB Service, Wartung, Leasing)
>Systemintegration: Angebot zusätzlicher Dienstleistungen, die Mehrwert über eigentliches Produkt hinausliefen (zB Nachrichtendienst in Autos)
>Performance-Garantien: Nicht das Produkt, sondern die Leistung/Nutzen werden angeboten (zB Fahrzeughersteller verkauft „Mobilität“ >Carsharing-Angebote)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Grundlagen/ Definition von Dienstleistungen

A

> ex negativo zu Sachgütern

  • Dienstleistungen= immateriell, nicht lagerfähig, Produktion und Konsum fallen zeitlich und räumlich zusammen (uno acto-Prinzip)
  • Sachgüter=materiell, lagerfähig, Produktion und Konsum fallen zeitlich und räumlich auseinander
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Grundlagen/ Merkmale

A
  • Anwendung von spezialisierten Kompetenzen (Fähigkeiten und Wissen)
  • in Form von Taten, Prozessen und Leistungen
  • zugunsten einer anderen Person bzw. Institution
  • kann direkt oder indirekt erfolgen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Grundlagen/ Unterscheidung

A

Personenbezogene Dienstleistungen
-„front office“: unmittelbarer oder technisch vermittelter (zB durch Telefon) Kontakt zwischen Dienstleistenden und Empfangenden
>direkt: Arbeit am Menschen (Pflege)
>indirekt: Bezug auf sachliche Leistungen (zB Verkauf von Produkt)

Sachbezogene Dienstleistungen

  • „back office“: kein Kundenkontakt
  • zB Abrechnungserstellung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Facetten der Dienstleistungsarbeit/ Bedeutung der Interaktion

A

„Prozess und Produkt der personenbezogenen Dienstleistung sind untrennbar miteinander verbunden. Der (sozialen) Interaktion zwischen Dienstleistern und Leistungsempfängern kommt die tragende Rolle zu.“
-Interaktion wichtig> Ko-Produktion
-Ziel: Kooperation zwischen Dienstleistenden und Empfangenden, um Qualität und Effizienz der Dienstleistung zu optimieren
-Besondere Leistungen, die von Dienstleistenden (neben der eigentlichen Dienstleistung) zu erbringen sind:
•Subjektivierendes Arbeitshandeln (=E. sind Subjekte mit eigenen Wünschen und müssen dementsprechend behandelt werden)
•Gefühlsarbeit (=Gefühle der E. beeinflussen)
•Emotionsarbeit (=eigene Gefühle kontrollieren)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Facetten der Dienstleistungsarbeit/ Beziehungen der Interaktionsarbeit - Tauschbeziehung

A

-Dienstleistung bezieht sich auf den Transfer von Waren
-Kundenzufriedenheit hängt nicht nur vom (im)materiellen Tauschgütern an, sondern auch davon, ob die Bedürfnisse des Kunden befriedigt wurden
-formale Gleichheit bzw. Unabhängigkeit der beiden Parteien
Beispiel Verkauf

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Facetten der Dienstleistungsarbeit/ Beziehungen der Interaktionsarbeit - Dispositionsbeziehung

A

-Bearbeiten von Aufgaben beim oder für den Kunden
-Dienstleistende auf die Mitwirkung der Empfangenden angewiesen, um eine zufriedenstellende Dienstleistung anbieten zu können
-asymmetrisches Verhältnis der beiden Parteien (Herr/Diener bzw. Experte/Hilfsbedürftiger)
Beispiel: Arzt und Patient, Kunde und Reinigungskraft

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Facetten der Dienstleistungsarbeit/ Beziehungen der Interaktionsarbeit -Bearbeitungsbeziehung

A

-Arbeit am Menschen
-Dienstleistungsempfangende werden gleichzeitig als Objekt und Subjekt der Dienstleistung betrachtet
-kann sich auf physische und mentale Aspekte beziehen
Beispiel: Friseur und Kunde, Lehrer und Schüler

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Facetten der Dienstleistungsarbeit/ Emotionsarbeit - These

A

-im Dienstleistungssektor kommt es auf die Vermarktung von Gefühlen an, Kundenzufriedenheit soll gesteigert werden (Maximierung des Unternehmensgewinns), Emotionsarbeit (=aktiver Einsatz bzw. der Verkauf von Gefühlen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Facetten der Dienstleistungsarbeit/ Emotionsarbeit - Schauspielern

A

-Oberflächenhandeln: Emotionen werden äußerlich dargestellt, aber nicht selbst gefühlt
Beispiel: aufgesetztes Lächeln
-Tiefenhandeln: Gefühl wird selbst hervorgerufen und tatsächlich empfunden
Beispiel: gezielte Erinnerung an positives Ereignis um echt zu lächeln

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Facetten der Dienstleistungsarbeit/ Emotionsarbeit - Belastungen

A

Mögliche Konstellationen zwischen eigenen und zu erzielenden Gefühlen:

  • Emotionale Harmonie: das ausgedrückte Gefühl ist mit den empfundenen Gefühlen und den Erwartungen an den Gefühlsausdruck kongruent
  • Emotionale Dissonanz: das ausgedrückte Gefühl ist zwar mit den Gefühlsrgeln konform, steht jedoch im Widerspruch zu den tatsächlichen inneren Gefühlen
  • Emotionale Devianz: das ausgedrückte Gefühl zeigt die inneren Gefühle und weicht von den Gefühlsregeln ab
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Rationalisierung der Dienstleistungsarbeit/ Ausgangspunkt

A
  • Rationalisierungspotential von Dienstleistungstätigkeiten wurden im Gegensatz zur Produktionsarbeit geringer eingeschätzt (Aufwand galt als kaum abschätzbar)
  • im Zuge der Tertiarisierung bilden sich jedoch immer neue Tätigkeiten im Dienstleistungsbereich heraus, die auch Rationalisierungsmöglichkeiten beinhalten können
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Ü: Strukturproblem von Arbeit/ Beschäftigungsverhältnis

A
  • Erwerbsarbeit erfolgt in Wirtschaftsunternehmen
  • Kriterium: abhängige Lohnarbeiter (Arbeit vs. Kapital, beiderseitiges Abhängigkeitsverhältnis)
  • Gestaltung der Beschäftigungsverhältnisse mittels Arbeitsvertrages
  • Grundlegendes Problem bei Abschluss eines Arbeitsvertrages: Transformationsproblem bzw. Unbestimmtheitslücke
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Ü: Strukturproblem von Arbeit/ Arten

A

Arbeit gegen Lohn, ohne Arbeitskraft zu kennen

Opportunismusproblem aufgrund zweckrationalen Handelns:
•Unternehmen möchte wenig Lohn zahlen (Lohndrückerei)
•Arbeiter möchte wenig arbeiten (Leistungszurückhaltung)

Koordinationsproblem (allgemeine Blickrichtung):
•abgestimmtes Handeln heterogener Akteure mit unterschiedlichen Interessen

-Abmilderung: spezifische Regelungen zur Gestaltung eines effizienten Arbeitsprozesses
»unterschiedliche Formen von Arbeitsorganisation

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Ü: Strukturproblem von Arbeit/ Lösungen

A

durch Anweisung:

  • Direktionsrecht des Managements
  • Definitionsmacht über Arbeitsanweisungen
durch Kompromisse:
-Einkommensanreize
-Karrierechancen 
-Mitbestimmungsrechte
-Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten
>>sozialer Tausch
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Ü: Möglichkeiten der Rationalisierung

A

Interaktive Dienstleistungen lassen sich rationalisieren, indem…

  • bestimmte Teile mechanisiert bzw. auf das reduziert werden, was unumgänglich ist.
  • die Dienstleistung selbst standardisiert und routinisiert wird.

Gefahr: Uniformität kann als kundenfeindlich gedeutet werden
Standardisierung von Kundenerwartungen notwendig

17
Q

Ü: Das mcdonaldistische Modell

A

-Grundlage: empirische Untersuchung des Hotels-und Gaststättengewerbes in Deutschland und Frankreich
-Interviews mit: Experten der Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, Personalleitung und Betriebsräten von McDonalds
Zusätzlich empirische Studien über Arbeitsbedingungen in der internationalen Fastfood-Industrie
-modifizierte Adaption des fordistischen Produktionsmodells an Bedingungen interaktiver Dienstleistungsarbeit
-gekennzeichnet durch vier BIG MACs (=minimal and calculable)

18
Q

Ü: McSkill

A
  • Trennung von Planung und Ausführung
  • Standardisierung und Dequalifizierung
  • Industrialisierung und Externalisierung der Speisenfertigung
  • Vereinfachung der Servicetätigkeiten

Risiko: Gast bewertet Uniformität als unattraktiv
Lösung: Standardisierung wird zum Element des Produktreizes

  • Vorhersagbarkeit und Kalkulierbarkeit: schaffen Vertrauen und reduzieren Komplexität
  • zeitraubende Entscheidungsprozesse aus Kundensicht werden überflüssig