V04 Klassiker der Produktionsarbeit Flashcards
Hawthorne-Experimente/ Beleuchtungsexperimente
(1924-27)
- Forschungsziel: Untersuchung des Einflusses von Licht auf die Arbeitsproduktivität
- Methodik: eine Gruppe, die Relais montierten, wurde in zwei Gruppen aufgeteilt und in zwei unterschiedliche Räume gebracht (Gruppe 1 arbeitete unter normalen Lichtverhältnissen, 2 unter helleren)
- Ergebnis: kein Zusammenhang von Beleuchtungsstärke und Produktivität >Relevanz psychologischer Faktoren
Hawthorne-Experimente/ Relais Assembly Test Room
(1927-32)
- Forschungsziel: Untersuchung des Einflusses von verschiedenen Arbeitsbedingungen (zB Pausenzeiten, Entlohnung) auf die Arbeitsproduktivität
- Methodik: Arbeiterinnen sollten in selbstgewählten Gruppen Telefonrelais montieren (zB wurden Pausenzeiten zunächst verlängert, anschließend wurden positiv wahrgenommene Veränderungen schrittweise in den Ausgangszustand zurückgefahren)
- Ergebnis: kein Zusammenhang von Arbeitsbedingungen und Produktivität >vergleichbar mit Beleuchtungsexperimenten
Hawthorne-Experimente/ Bank-Wiring Observation Room
(1931-32)
-Forschungsziel: Untersuchung des Einflusses von Gruppenentlohnung auf Produktivität
-Methodik: Variierung des Gruppenakkords für eine Gruppe an Arbeitern
-Ergebnis: Arbeitsgruppe entwickelte informelle Normen (Arbeitsleistung, Sozialverhalten)
>Entlohnung im Gruppenakkord war nicht das treibende Element, sondern die soziale Norm
Hawthorne-Effekt
- Produktivität stieg allein durch das Gefühl, ein wichtiger Teil eines Experiments zu sein = Hawthorne Effekt
- individuelles Arbeitsverhalten wird bestimmt durch: informelle Organisation, soziale Normen, Akzeptanz, Meinungen der Gruppe
- Ergebnisse haben die Gestaltung von Arbeitsverhältnissen nachhaltig beeinflusst (Human Relations Bewegung)
Fordismus/ Merkmale der Massenfertigung
- 1913 Einführung zentral gesteuerter Montagefließbänder nach dem Vorbild der Disassembly Lines (Chicago)
- bildet den Grundstein der Massenfertigung
- zentrales Merkmal=starke Standardisierung
Der Begriff Fluktuation bezeichnet eine Veränderung von Gegebenheiten und Zuständen
Fordismus/ Five-Dollar-Day
1914
-Fluktuation im Unternehmen ging zurück
Vor der Lohnerhöhung: 53000 Neueinstellungen bei 14000 Beschäftigten
Nach der Lohnerhöhung: 6508 Neueinstellungen
-durch höhere Entlohnung konnten sich die MA nun die Autos leisten, die sie produzierten: höhere Absatzzahlen, stärkere Identifikation mit der produzierten Ware und Qualitätsverbesserungen
Taylorismus/ Ausgangspunkt
Studien in der Bethlehem Steel Company:
- Taylor führte Zeit-und Bewegungsstudien durch
- Arbeiter drückten sich vor der Arbeit („Drückebergerei“)
- Kontrolle und strikte Vorgaben notwendig
Taylorismus/ Ausgestaltung
- basiert auf sogenanntem „Scientific Management“ (wissenschaftliche Betriebsführung)
- Ziel: größtmögliche Produktivität aus der ökonomischen Ausnutzung des Arbeiters und der Maschinen
- Merkmale: Trennung von Hand-und Kopfarbeit, Zerlegung der Arbeit in kleinste Teilverrichtungen, Vergütung durch Differentiallohnsystem, gezielte Auswahl der Arbeiter
Taylorismus/ Zentrales Problem
Transformationsproblem von Arbeit (Transformation von Arbeitskraft in Arbeit=Umsetzung des Arbeitsvermögens in wirkliche Arbeit)
-kann in Arbeitsverträgen überhaupt motiviertes und engagiertes Arbeiten festgehalten werden?
NEIN! Arbeitsverträge immer unvollständig
-Folge: Transformationsproblem von Arbeitskraft in Arbeit muss ständig neu bewältigt werden
-Personalabteilung=begrenzte „Lösung“ des Transformationsproblems
Entfremdung/ Arten
Entfremdung
- vom Produkt: Menschen werden selbst zur Ware, wenn sie Produkte herstellen, die ihnen nicht gehören
- vom Akt der Produktion: Arbeit dient nicht dem eigenem Bedürfnis, sondern ist ein Zwang, um Überleben zu sichern
- von seiner Gattung als Mensch: der Mensch kann seine kreativen und sozialen Fähigkeiten nicht bei der Arbeit anwenden
- der Menschen untereinander: zwischenmenschliche Beziehungen sind durch die Arbeit kommerzialisiert