Unternehmensbewertung Flashcards
Probleme bei der Unternehmensbewertung
- Der Preis eines Unternehmens ist von makroökonomischen und mikroökonomischen Daten abhängig.
- Die Aussagekraft historischer Daten für die Zukunft.
- Käufersicht vs. Verkäufersicht
Probleme bei der Unternehmensbewertung - Verkäufersicht
- Höhere Kaufpreisvorstellungen
- Unternehmen ist sein Lebenswerk (hoher persönlicher Einsatz und Verzicht).
- Zudem vermeintliche Kenntnis über die künftige Entwicklung der Unternehmensgewinne hat
Probleme bei der Unternehmensbewertung - Käufersicht
- Möglichst wenig bezahlen, ideelle Werte spielen für ihn keine Rolle
- Er nutzt Schwachstellenanalyse zur Preisminderung
- Fordert Risikoabschlag als Kompensation zur Informationssymmetrie
Bewertungsanlässe
- Kauf
- Verkauf
- Umwandlung
- Tax Structuring
- Brand Valuation
- Verschmelzung
- Aufspaltung
- Going Private
- IPO
- Indikative Wertermittlung
- Shareholder Value Maximation
Anlässe mit Eigentumswechsel, abhängig vom Willen der Eigentümer
- Kauf/Verkauf
- Going Public
- Kapitalerhöhungen
- UN als Sacheinlage
- Eintritt eines Gesellschafters in eine Personengesellschaft
Anlässe ohne Eigentumswechsel, abhängig vom Willen der Eigentümer
- Ermittlung des ökonomischen Gewinns
- Buchwertermittlung
- Zukunftsbezogene Publizität
- Wertorientierte strategische Planung
Anlässe mit Eigentumswechsel, unabhängig vom Willen der Eigentümer
- Vermögensübertragung
- Verschmelzung
- Umwandlung
- Erbauseinandersetzungen
- Ehescheidungen
- Enteignung
Anlässe ohne Eigentumswechsel, unabhängig vom Willen der Eigentümer
- Sanierung
- Kreditwürdigkeitsprüfung
- Steuererklärung
Methoden der Unternehmensbewertung
• Gesamtbewertungsverfahren o Ertragswertverfahren o DCF-Verfahren Entity Equity APV TCF • Einzelbewertungsverfahren = Substanzwertverfahren o Reproduktion (Unternehmensfortführung) o Liquidation (Unternehmenszerschlagung)
Einzelbewertungsverfahren allgemein:
- werden auch als Substanzwertverfahren bezeichnet
- Unternehmenswertermittlung durch die Bildung der Summe der isoliert ermittelten Werte einzelner Vermögensgegenstände und Schulden zu einem Bewertungsstichtag.
Reproduktionswertverfahren
- Was kostet die Unternehmensreproduktion auf einer grünen Wiese?
- Vermögensgegenstände sind zu Wiederbeschaffungswerten bzw. Zeitwerten anzusetzen.
- Nicht betriebsnotwendiges Vermögen zu Liquidationswerten
- Die Schulden sind zu Übernahmebeträgen anzusetzen
- Reproduktionswert ist Wertobergrenze des Käufers
• Die Schulden sind zu Übernahmebeträgen anzusetzen.
Schwierigkeiten Reproduktionswertverfahren
- Bewertung des immateriellen Vermögens: Schätzung
- Substanzwertverfahren nur sinnvoll, wenn der überwiegende Teil des Unternehmensvermögens aus Immobilien und Anlagen besteht.
Liquidationswertverfahren
- Unterstellung, dass das Unternehmen aufgelöst / zerschlagen wird
- Endwert durch die Addition der Verkaufserlöse der einzelnen Wirtschaftsgüter
- Schulden mit Ablösebeträgen davon subtrahieren
Problem: Liquidationswertverfahren
- Immaterielle Vermögenswerte werden nicht berücksichtigt
- Marktpreise nicht ohne weiteres ermittelbar
- Brauchbarkeit in der Praxis stark eingeschränkt
- Für Going-Concern-Prämissen sind somit Einzelbewertungsverfahren in aller Regel ungeeignet
Gesamtbewertungsverfahren:
• Verfahren wird bei fortzuführenden Unternehmen angewendet
• Keine isolierte Bewertung von Aktiva und Passiva U wird als Einheit betrachtet
o 1. Definition und Prognose künftiger Erfolge
o 2. Bemessung eines Kalkulationszinsfußes
• Grundprinzipien: Zeitwert des Geldes und Diskontierungszinssatz muss das Risiko der Investition widerspiegeln und mit zunehmendem Risiko steigen
• Unternehmenswertermittlung erfolgt durch Diskontierung zukünftiger Erfolge
Ertragswertverfahren
- Grundthese: Nur der zukünftige ausschüttbare Gewinn bestimmt den Wert eines Unternehmens
- Die Erträge aus dem Unternehmenserwerb werden mit den besten alternativen Handlungsmöglichkeiten verglichen
- Beste alternative Handlungsmöglichkeiten werden im Diskontierungssatz berücksichtigt
- Diskontierungssatz stellt die Mindestrendite dar
- Als Erträge können entweder künftige Periodenerfolge (Nettogewinne) oder künftige Zahlungsströme (Cash Flows) berücksichtigt werden
DCF Vorteile
- CF ist eine Größe die nicht durch Bilanzierungs- und Bewertungsmanipulation beeinflusst werden kann (Bilanzpolitische Maßnahmen neutralisieren sich.
- Eignet sich vor allem für Gesellschaften deren zukünftige Entwicklung sich wesentlich von der Vergangenheit unterscheidet (allerdings wird konstante Kapitalstruktur unterstellt)
- Aussagekräftiger als Ertragswertmethode da Bilanzierungsparaktiken ausgeglichen werden
DCF-Verfahren
- Es wird zwingend auf die CF abgestellt
- CF wird auf Bewertungsstichtag abdiskontiert
- Zinssatz wird nach dem CAPM ermittelt
- Zinssatz entspricht den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten eines UN (WACC)
- Berücksichtigt das vom Verschuldungsgrad abhängige Risiko eines UN über die Gewichtung von EK und FK Kosten