Übungsaufgaben Flashcards
Beschreiben Sie kurz das Wesen des Rechnungswesens.
Das Wesen des Rechnungswesens zeichnet sich aus durch das Sammeln, Registrieren und Systematisieren aller realen, d. h. durch Beobachten wahrnehmbaren und faktisch existenten Wertbewegungen und Wertveränderungen eines Unternehmens. Dabei wird das chronologische, systematische und lückenlose Erfassen sämtlicher Vorgänge innerhalb eines Betriebes als betriebliches Rechnungswesen bezeichnet.
Benennen und erläutern Sie kurz die wesentlichen Aufgaben des Rechnungswesens.
Alle Veränderungen in Bezug auf die Zusammensetzung des Vermögens und des Kapitals werden mengen- und wertmäßig in der Buchhaltung erfasst, dargestellt und kontrolliert. Man spricht in diesem Zusammenhang von der Dokumentations- und Kontrollaufgabe der Buchführung in Bezug auf alle Geschäftsvorfälle eines Unternehmens, und zwar in der Zeitspanne zwischen Gründung und Aufgabe (z. B. Liquidation) des Unternehmens.
Erläutern Sie das interne und das externe Rechnungswesen.
Was haben beide gemeinsam, worin unterscheiden sie sich?
Beim externen Rechnungswesen werden alle Geschäftsvorfälle gemäß gesetzlicher Bestimmungen buchungstechnisch zusammengefasst, um extern Interessierten wie zum Beispiel Anteilseignern, Gläubigern (z. B. Banken), Investoren und dem Staat einen Einblick in die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu gewähren und das Ergebnis der Geschäftstätigkeit, wie es sich in Zahlen ausdrückt, mitzuteilen. Es wird eine Finanzbuchhaltung (Erfolgsrechnung) erstellt mit den Aufgaben der Dokumentation, der Rechenschaft und Information.
Demgegenüber dient das gleiche Datenmaterial, nur mit differenzierter Aufbereitung, auch dem internen Rechnungswesen. Im Innenverhältnis steht die Auswertung der Daten nur einem ausgewählten Personenkreis zur Verfügung. Die in der Buchhaltung dargestellten Informationen dienen der Unternehmensleitung als Grundlage für weitere Planungen und Steuerungen innerhalb des Betriebes. Sie bilden die Basis für das Controlling eines Unternehmens. Die erstellte Betriebsbuchhaltung (Kosten- u. Erlösrechnung) übernimmt die Aufgaben der Kalkulation, Budgetierung und Steuerung des Unternehmens. Bedeutsam ist, dass sich externes und internes Rechnungswesen desselben Datenmaterials aus den im gleichen Zeitraum gebuchten Geschäftsvorfällen bedienen, diese Daten aber unterschiedlich aufbereiten und verwenden.
Benennen und erläutern Sie die zwei wesentlichen Buchführungssysteme.
Nehmen Sie Stellung zu den jeweiligen Vor- bzw. Nachteilen.
Die kameralistische Buchführung besteht aus einer reinen Einzahlungs- und Auszahlungsrechnung. Die Basis für diese Form der Buchhaltung bilden lediglich die Geldströme, sodass weder eine Inventur noch eine Bewertung des Vermögens und der Schulden stattfindet. Diese lediglich auf Einzahlungen und Auszahlungen aufbauende Rechnungslegung hat aus kaufmännischer Sicht keinerlei Bedeutung. Als einfache Soll-Ist-Rechnung, ohne die zwingende Verbindung von Vermögens- und Erfolgsrechnung, bildet sie lediglich das Buchführungssystem der Behörden und öffentlichen Verwaltungen, die sich am staatlichen Haushaltsplan zu orientieren haben. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass die kameralistische Buchführung in einigen Jahren keine Rolle mehr spielen wird. Das System der doppelten Buchführung hingegen wird von Gesellschaften in privater Rechtsform angewendet. Wie bereits die Bezeichnung vermuten lässt, sind zwei typische Charakteristiken dieses Buchführungssystems:
— dass jeder Geschäftsvorfall in doppelter (zweifacher) Weise in den Büchern erfasst wird, was bedeutet, dass jeder Vorfall immer zwei Bereiche des Unternehmens verändert bzw. immer mindestens zwei Konten angesprochen werden, das Konto und das Gegenkonto mit Aufzeichnungen desselben Betrags jeweils im Soll und im Haben, womit eine ausgeprägte Kontrollfunktion einhergeht, und
— dass die Erfolgsermittlung in doppelter (zweifacher) Weise erfolgt: einmal unter Berücksichtigung der Änderungen in der Vermögensrechnung und andererseits unter Berücksichtigung der Veränderungen in der Erfolgsrechnung.
Benennen Sie einige rechtliche Grundlagen zur Buchführung.
Worin liegen der Sinn und Zweck dieser Rechtsvorschriften?
Die Dokumentations- und Kontrollaufgabe der Rechnungslegung für den großen Kreis der Interessenten erfordert eine einheitliche Regelung bezüglich der Erfassung und Darstellung sämtlicher Geschäftsvorfälle sowie gleichzeitig einen Schutz vor Fälschung und vor Verlusten. Vor diesem Hintergrund wird die Notwendigkeit grundlegender Buchführungsvorschriften deutlich, welche im Handels- und im Steuerrecht festgelegt sind. Die rechtlichen Grundlagen zur Buchführung, insbesondere die Verpflichtung zur externen Rechnungslegung in der Form eines Jahresabschlusses, sind auf nationaler Ebene vor allem in den §§ 238 ff. des Handelsgesetzbuches (HGB) begründet. Für die Belange der Besteuerung eines Unternehmens können sich die rechtlichen Grundlagen zur Führung von Büchern zudem durch das jeweils geltende Steuerrecht (§§ 140 ff. der Abgabenordnung sowie Einkommensteuer-, Körperschaftsteuer- und Umsatzsteuergesetz und die entsprechenden Durchführungsverordnungen) ergeben. Die Abgabenordnung erweitert die Pflicht zur Führung von Büchern für die Belange der Besteuerung eines Unternehmens.
Charakterisieren Sie die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB).
Die GoB stellen rechtsformneutrale und von der Unternehmensgröße unabhängige Rechnungslegungsvorschriften der allgemeinen Art dar, die zwingend bei der Aufstellung von Inventar und handelsrechtlichem Jahresabschluss zu berücksichtigen sind. Eine gemäß der GoB geführte Buchhaltung soll es einem sachverständigen Dritten ermöglichen, sich in einem angemessenen Zeitrahmen einen Überblick über die einzelnen Geschäftsvorfälle und über die Lage eines Unternehmens zu verschaffen. Es handelt sich um einen unbestimmten Rechtsbegriff, der einen gewissen Spielraum der Auslegung und der Verfahrensweise bietet. Bei den GoB wird sowohl auf das Wissen aus Wissenschaft und Praxis als auch auf Empfehlungen der Wirtschaftsverbände zurückgegriffen. Im Laufe der Zeit haben viele GoB so an Bedeutung gewonnen und allgemeingültige Anwendung gefunden, dass viele letztendlich im HGB gesetzlich kodifiziert worden sind. Bei den GoB handelt es sich in ihrer Gesamtheit also vielmehr um allgemein anerkannte Regeln über die Führung der Handelsbücher (Dokumentation) sowie die Erstellung des Jahresabschlusses (Rechenschaftslegung) von Unternehmen.
Die GoB können durch zwei Arten von Methoden entwickelt werden.
Benennen und erläutern Sie diese Methoden
Die Umschreibung bzw. inhaltliche Konkretisierung der GoB kann sowohl durch eine in früheren Jahren bevorzugte induktive als auch eine deduktive Methode oder durch Kombination beider Vorgehensweisen erfolgen. Bei der induktiven Methode wird ermittelt, wie ein ordentlicher und gewissenhafter Kaufmann verfahren soll. Hierzu werden bei Bedarf die Verhaltensweisen und Ansichten der Kaufleute und der betroffenen Fachkreise herangezogen und zu einem allgemeingültigen Grundsatz geformt. Bei der deduktiven Methode wird durch Nachdenken ermittelt, wie etwas sein soll. Der Inhalt der GoB wird bei dieser Methode aus den Zwecken der Rechnungslegung abgeleitet.
Benennen Sie die wichtigsten „oberen“ GoB.
Die wichtigsten „oberen“ GoB lauten:
— Klarheit,
— Vollständigkeit,
— Kontinuität,
— Periodenabgrenzung,
— Richtigkeit,
— Willkürfreiheit und
— Vorsicht.
Beschreiben Sie kurz drei Grundsätze der „oberen“ GoB.
Drei wichtige Grundsätze der „oberen“ GoB beinhalten folgendes:
— Grundsatz der Klarheit
Der Grundsatz der Klarheit bezieht sich auf die äußere Form der Aufzeichnungen in der Buchhaltung. Ein sachverständiger Dritter muss in der Lage sein, aufgrund der vor¬gelegten Belege (Belegprinzip) in einem angemessenen Zeitraum die wirtschaftliche Situation des Unternehmens nachzuvollziehen (klare Kontenbezeichnung und Gliederung, Einzelbewertung, Saldierungsverbot).
— Grundsatz der Vollständigkeit
Der Grundsatz der Vollständigkeit verlangt die lückenlose Erfassung aller Geschäftsvorfälle. Alle Vermögensänderungen, sei es dem Wert nach oder durch eine Veränderung des Bestandes, müssen in der Buchhaltung Berücksichtigung finden (Inventur, Inventar, Rückstellungen etc.).
— Grundsatz der Kontinuität
Aus dem Grundsatz der Vollständigkeit wird zudem die Forderung nach der sogenannten Bilanzkontinuität bzw. Bilanzidentität abgeleitet. Eine Vergleichbarkeit der Daten aus dem Rechnungswesen erfordert sowohl eine inhaltliche Gleichartigkeit der Periodenabschlüsse als auch eine sorgfältige Abgrenzung der Perioden. In diesem Zusammenhang unterscheidet man zwischen formeller Bilanzidentität (fordert, dass die Eröffnungsbilanz der laufenden Periode mit der Schlussbilanz der Vorperiode übereinstimmt) und materieller Bilanzidentität (umfasst die Beibehaltung der gewählten Bewertungsgrundsätze zu den aufeinanderfolgenden Bilanzstichtagen).
Wodurch unterscheiden sich die „oberen“ GoB von den „unteren“?
Die oberen GoB werden als die wichtigsten und allgemein anerkannten Vorschriften zur Rechnungslegung aufgefasst. Aus diesen oberen GoB werden die sog. unteren Grundsätze abgeleitet. Sie beziehen sich auf die Behandlung einzelner Positionen in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung. Für die unteren GoB finden sich im Handelsgesetzbuch (HGB) zahlreiche Textstellen, wie zum Beispiel
§ 238 HGB: Buchführungspflicht,
§ 240 f. HGB: Inventur und Inventaraufstellung,
§ 243 ff. HGB: Aufstellung des Jahresabschlusses und
§ 252 f. HGB: Bewertung der Vermögensgegenstände und der Schulden.
Benennen Sie drei Grundsätze der „unteren“ GoB.
Drei wichtige untere GoB lauten:
— Prinzip der Einzelbewertung und Saldierungsverbot,
— Durchführung einer Inventur und Aufstellung eines Inventars,
— Prinzip der sachlichen und zeitlichen Abgrenzung.
Erläutern Sie den Unterschied zwischen Inventur und Inventar
Die Durchführung der körperlichen Bestandsaufnahme zur Erstellung eines Inventars wird Inventur genannt. Unter körperlicher Bestandsaufnahme versteht man das Zählen, Messen, Wiegen und Schätzen der Bestände sowie das Bewerten der Vermögensgegenstände und der Schulden. Die systematisch geordneten Aufzeichnungen über die Bestände, also das Bestandsverzeichnis selbst, bezeichnet man als Inventar.
Skizzieren Sie grob die Gliederung eines Inventars und geben Sie einige Beispiele für die einzelnen Positionen.
Die grobe Gliederung eines Inventars sieht wie folgt aus:
Inventar
A. Vermögen
- langfristiges Vermögen: z. B. Grundstücke, Lizenzrechte, Gebäude, Maschinen, Fuhrpark, Betriebs- und Geschäftsausstattung
- kurzfristiges Vermögen: z. B. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Waren, fertige und unfertige Erzeugnisse, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Bankguthaben, Kassenbestand
B. Schulden
- langfristige Schulden z. B. langfristige Bankschulden (Darlehen)
- kurzfristige Schulden z. B. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristige Bankschulden (Kontokorrentkredit)
Benennen und erläutern Sie die drei Inventurverfahren beim Vorratsvermögen.
Die drei Inventurverfahren beim Vorratsvermögen lauten:
Stichtagsinventur
Gemäß § 240 Abs. 1 und 2 HGB muss die Inventur immer am Ende des Geschäftsjahres durchgeführt werden. In der Praxis ist die stichtagsgenaue Durchführung am Bilanzstichtag jedoch aus betrieblichen oder sonstigen Gründen nicht immer möglich. In diesen Fällen ist es erforderlich, die Inventur innerhalb einer überschaubaren Zeitspanne durchzuführen. Nach herrschender Auffassung gilt hier i. d. R. eine Spanne von zehn Tagen vor und zehn Tagen nach dem Bilanzstichtag. Die während dieser Zeit eintretenden mengenmäßigen Bestandsveränderungen müssen anhand von Belegen und Aufzeichnungen nachgewiesen werden. Es erfolgt eine Fortschreibung bzw. Rückrechnung auf den Bilanzstichtag.
Permanente Inventur
§ 241 Abs. 2 HGB regelt eine Inventur, die, völlig losgelöst von der körperlichen Bestandsaufnahme am Bilanzstichtag, an einem frei wählbaren Tag im Jahr, allerdings immer im gleichen Turnus erfolgen kann. Voraussetzung ist, dass bei den notwendigen Fortschreibungen und Rückschreibungen auf den Bilanzstichtag nach einem Vorgehen verfahren wird, das den GoB entspricht.
Vor- oder nachverlegte Inventur
§ 241 Abs. 3 HGB ermöglicht eine Inventur in einem Zeitraum von drei Monaten vor und zwei Monaten nach dem Bilanzstichtag. Auch bei diesem Inventurverfahren ist Voraussetzung, dass die vorzunehmende wertmäßige Fortschreibung bzw. Rückrechnung auf den Bilanzstichtag nach einem Verfahren erfolgt, welches den GoB entspricht.
Worin liegt die grundsätzliche Zielsetzung der Bilanz im Gegensatz zum Inventar?
Das Inventar ist eine systematische geordnete Aufstellung über Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens zum Bilanzstichtag, auf deren Grundlage die Bilanz aufgestellt wird. Dazu werden einzelne Positionen des Inventars zu Gruppen zusammengefasst, deren Gesamtwert in die Bilanz übernommen wird. Die Mengenangaben des Inventars bleiben unberücksichtigt. Das grundsätzliche Ziel der Bilanz liegt darin, aussagefähige Informationen über die Vermögens- und Finanzlage eines Unternehmens in übersichtlicher und vergleichbarer Form bereitzustellen. Die Bilanz ist folglich eine Zusammenfassung des oft sehr umfangreichen und unübersichtlichen Inventars.
Skizzieren und erläutern Sie den charakteristischen Aufbau einer Bilanz.
Der charakteristische Aufbau einer Bilanz sieht wie folgt aus:
Die BILANZ
besteht aus Aktiva und Passiva.
Aktiva beinhaltet
das Vermögen und bietet Informationen über dieMittelverwendung (Investition)
Wofür wird das Kapital verwendet?
Passiva beinhaltet das Eigen- und Fremdkapital (Schulden)
und bietet Informationen über die
Mittelherkunft (Finanzierung)
(Woher kommt das Kapital?)
Welche Funktion hat das Eigenkapital in der Bilanz?
Grundsätzlich gilt, dass sich die Bilanz immer im Gleichgewicht befinden muss. In der Realität entspricht der Gesamtwert aller Vermögensgegenstände in den meisten Fällen nicht der Summe der Werte der Schuldenpositionen oder des Fremdkapitals auf der Passivseite der Bilanz. In diesen Fällen gleicht das Eigenkapital die Differenz zwischen Aktiv- und Passivseite aus. Ist der Wert der Vermögensgegenstände größer als der Wert der Schuldenpositionen, gleicht das positive Eigenkapital in Höhe der Differenz, und zwar als Ausweis auf der Passivseite, die Bilanz aus. Im umgekehrten Fall, wenn also das Vermögen niedriger ist als die Schulden des Unternehmens, wird die Differenz auf der Aktivseite als „nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag“, also als negatives Eigenkapital, ausgewiesen. Der Ausweis positiven bzw. negativen Eigenkapitals gewährleistet immer, dass sich die Bilanz im Gleichgewicht befindet.
Nach welchem Schema wird die Erfolgsermittlung durch Eigenkapitalvergleich durchgeführt?
Das Schema zur Ermittlung des Erfolgs durch den Vergleich des Eigenkapitals funktioniert so:
- Eigenkapital am Ende des Jahres: Zuerst schaut man, wie viel Eigenkapital am Ende des Geschäftsjahres vorhanden ist.
- Eigenkapital zu Beginn des Jahres: Dann zieht man das Eigenkapital zu Beginn des Jahres ab.
- Erhöhung oder Verminderung des Eigenkapitals: Das Ergebnis zeigt, ob das Eigenkapital gestiegen oder gefallen ist.
- Privatentnahmen: Wenn Geld oder Vermögen vom Unternehmen für private Zwecke entnommen wurde, addiert man diesen Betrag.
- Privateinlagen: Wenn zusätzliches Geld ins Unternehmen eingebracht wurde, zieht man diesen Betrag ab.
- Gewinn oder Verlust: Am Ende erhält man den Gewinn oder Verlust des Geschäftsjahres.
Das Ergebnis zeigt also, ob das Unternehmen profitabel war oder nicht.
Worin liegt die grundsätzliche Zielsetzung der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)?
Das Hauptziel der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist es, Informationen darüber zu liefern, wie der Erfolg eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum (zum Beispiel im letzten Jahr) zustande gekommen ist.
- Detaillierte Informationen: Die GuV zeigt genau, was im Unternehmen passiert ist und wie die Einnahmen und Ausgaben waren.
- Fragen zur Rentabilität: Mit der GuV kann man prüfen, ob sich das investierte Geld gelohnt hat und wie wirtschaftlich die Geschäftstätigkeit ist.
Kurz gesagt: Die GuV hilft zu verstehen, ob das Unternehmen gut gewirtschaftet hat und wie profitabel es ist.
Die GuV kann nach zwei Verfahren aufgestellt werden. Benennen Sie diese Verfahren und nehmen Sie kurz Stellung zu den unterschiedlichen Bezugsgrößen.
Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) kann auf zwei Arten erstellt werden:
-
Gesamtkostenverfahren:
- Was wird berücksichtigt?: Bei diesem Verfahren werden alle produzierten Leistungen betrachtet, also nicht nur die verkauften Produkte, sondern auch die Veränderungen im Lagerbestand (wie viele fertige und unfertige Produkte es gibt) und Eigenleistungen (z. B. selbst erstellte Maschinen).
- Wie funktioniert es?: Es wird geschaut, wie viel das Unternehmen insgesamt produziert hat, und die Erträge (Einnahmen) werden den Aufwendungen (Ausgaben) des gesamten Jahres gegenübergestellt.
-
Umsatzkostenverfahren:
- Was wird berücksichtigt?: Hier werden nur die tatsächlich verkauften Produkte betrachtet, ohne die Veränderungen im Lagerbestand oder Eigenleistungen.
- Wie funktioniert es?: Man nimmt die gesamten Umsätze (Einnahmen aus Verkäufen) und zieht die Kosten ab, die für die verkauften Produkte angefallen sind.
Unterschiede: Beide Verfahren führen zum gleichen Ergebnis, also entweder zu einem Gewinn oder einem Verlust. Der Unterschied liegt darin, wie die Zahlen betrachtet werden: Das Gesamtkostenverfahren betrachtet alle produzierten Leistungen, während das Umsatzkostenverfahren sich nur auf die tatsächlich verkauften Produkte konzentriert.
Beschreiben Sie die generelle Aufgabe eines Kontenrahmens.
Worin unterscheiden sich Kontenrahmen und Kontenplan?
Die Aufgabe eines Kontenrahmens ist es, eine klare Struktur und Bezeichnung für alle Konten zu geben, die in der Buchführung verwendet werden. Das sorgt für übersichtliche und einheitliche Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen, die gut miteinander verglichen werden können. Der Kontenrahmen kann nach verschiedenen Systemen sortiert sein, wie alphabetisch oder numerisch.
Der Unterschied zwischen Kontenrahmen und Kontenplan ist, dass der Kontenrahmen eine allgemeine Vorlage für viele Unternehmen ist. Der Kontenplan hingegen ist die speziell angepasste Liste von Konten, die ein einzelnes Unternehmen aus dem Kontenrahmen auswählt und verwendet.
Erläutern Sie kurz den Aufbau eines Buchungssatzes.
Was wird unter einem einfachen, was unter einem zusammengesetzten und was unter einem reduzierten Buchungssatz verstanden?
Ein Buchungssatz gibt an, welche Konten bei einem Geschäftsvorfall angesprochen werden. In der doppelten Buchführung betrifft jeder Vorgang mindestens zwei Konten: eines auf der Soll-Seite und eines auf der Haben-Seite. Beim Schreiben wird das Soll-Konto zuerst genannt, dann folgt das Wort „an“, und schließlich das Haben-Konto, wobei der Betrag nur einmal am Ende steht.
- Ein einfacher Buchungssatz betrifft nur ein Konto im Soll und ein Konto im Haben.
- Ein zusammengesetzter Buchungssatz betrifft mehrere Konten auf der Soll- und/oder Habenseite.
- Ein reduzierter Buchungssatz verwendet Kontonummern statt Namen und trennt die Konten mit einem Schrägstrich statt mit „an“.
Erläutern Sie kurz die Aufgabe und den Aufbau eines T-Kontos.
Ein T-Konto dient dazu, Geschäftsvorfälle übersichtlich darzustellen. Es ist wie ein „T“ aufgebaut: Die linke Seite heißt „Soll“ und die rechte Seite „Haben“. Auf beiden Seiten werden die Beträge aus den Buchungssätzen eingetragen. Jedes T-Konto hat eine Bezeichnung oder Nummer, die aus dem Kontenplan des Unternehmens stammt. So werden alle Buchungen organisiert und strukturiert, ähnlich wie in einer Bilanz.
Worin liegt die wesentliche Aufgabe des Eröffnungsbilanz- und des Schlussbilanzkontos?
Das Eröffnungsbilanzkonto zeigt die Werte der Eröffnungsbilanz in Form eines T-Kontos: Aktivposten stehen auf der Habenseite und Passivposten auf der Sollseite. Es dient dazu, die Buchungen für das neue Geschäftsjahr zu starten.
Das Schlussbilanzkonto sammelt am Jahresende die Endbestände aller Konten und fasst diese zusammen. Aus diesen Werten wird dann die Schlussbilanz erstellt, die die finanzielle Lage des Unternehmens am Jahresende zeigt.
Was versteht man unter einem Bestandskonto und welche Arten von Bestandskonten unterscheidet man?
Bestandskonten sind Konten, die die Positionen der Bilanz abbilden, also das Vermögen, Eigenkapital und Fremdkapital eines Unternehmens. Sie erfassen den Anfangsbestand, den Endbestand und alle Bewegungen während des Geschäftsjahres.
Es gibt drei Arten von Bestandskonten:
- Aktive Bestandskonten: Erfassen die Vermögenswerte (Aktivposten der Bilanz).
- Passive Bestandskonten: Erfassen das Eigenkapital und die Schulden (Passivposten der Bilanz).
- Gemischte Bestandskonten: Diese können sowohl Forderungen als auch Verbindlichkeiten darstellen, wie z. B. ein Bankkonto.
Wie werden die Bestandskonten abgeschlossen? Benennen Sie die Buchungssätze.
Um Bestandskonten abzuschließen, wird zunächst der Saldo (Endbestand) ermittelt:
-Bei aktiven Bestandskonten (Vermögenswerte) steht der Saldo auf der Habenseite.
-Bei passiven Bestandskonten (Eigenkapital und Schulden) steht der Saldo auf der Sollseite.
Diese Salden werden dann ins Schlussbilanzkonto übertragen. Die Buchungssätze sind:
Schlussbilanzkonto an Aktivkonten
Passivkonten an Schlussbilanzkonto
So werden die Bestände in die Schlussbilanz übertragen.
Wodurch zeichnen sich Erfolgskonten aus, und welche Arten von Erfolgskonten gibt es?
Erfolgskonten sind Konten, auf denen alle Einnahmen (Erträge) und Ausgaben (Aufwendungen) eines Unternehmens im Laufe eines Jahres erfasst werden. Am Ende des Jahres werden diese Konten miteinander verrechnet, um herauszufinden, ob das Unternehmen einen Gewinn oder Verlust gemacht hat. Erfolgskonten beeinflussen dadurch direkt das Eigenkapital des Unternehmens. Es gibt zwei Arten von Erfolgskonten: Aufwandskonten (für Ausgaben) und Ertragskonten (für Einnahmen).
Wie erfolgt der Abschluss der Erfolgskonten? Benennen Sie die Buchungssätze.
Der Abschluss der Erfolgskonten am Ende des Jahres funktioniert so: Die Salden von den Ertrags- und Aufwandskonten werden auf das Gewinn- und Verlustkonto (GuV-Konto) übertragen, damit die Erfolgskonten ausgeglichen sind. Die Buchungssätze lauten:
- Ertragskonten an GuV-Konto: Die Erträge werden vom Ertragskonto ins GuV-Konto gebucht.
- GuV-Konto an Aufwandskonten: Die Aufwendungen werden vom GuV-Konto auf die Aufwandskonten übertragen.
So wird der Gewinn oder Verlust des Unternehmens ermittelt.
Nennen Sie die Ziele des internen Rechnungswesens eines Unternehmens.
Das Ziel des internen Rechnungswesens ist es, das Unternehmen am Laufen zu halten. Es hilft den Führungskräften dabei, sicherzustellen, dass das Unternehmen genug Geld hat (Liquidität), profitabel ist (Rentabilität), und effizient arbeitet (Wirtschaftlichkeit). Das strategische Rechnungswesen hingegen hat das Ziel, die Führungskräfte auf zukünftige Chancen und Möglichkeiten aufmerksam zu machen, damit sie langfristig planen können.
Grenzen Sie das interne vom externen Rechnungswesen ab.
Das interne und das externe Rechnungswesen unterscheiden sich in mehreren wichtigen Punkten:
-
Zielgruppe:
- Internes Rechnungswesen: Es richtet sich an die Führungskräfte und Mitarbeiter im Unternehmen. Es dient zur Unterstützung der internen Entscheidungsfindung, Planung und Kontrolle.
- Externes Rechnungswesen: Es richtet sich an externe Parteien wie Investoren, Gläubiger, Finanzbehörden und andere Interessengruppen. Ziel ist es, diesen Gruppen eine Übersicht über die finanzielle Lage des Unternehmens zu geben. -
Aufgaben:
- Internes Rechnungswesen: Beschäftigt sich mit der Kosten- und Leistungsrechnung. Es liefert Informationen über die Wirtschaftlichkeit, die Rentabilität und die Liquidität des Unternehmens. Die Daten helfen dabei, operative und strategische Entscheidungen zu treffen.
- Externes Rechnungswesen: Umfasst die Buchführung und den Jahresabschluss (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung). Es stellt die finanzielle Lage und den Erfolg des Unternehmens nach außen dar und erfüllt gesetzliche Vorgaben. -
Vorschriften:
- Internes Rechnungswesen: Hier gibt es keine gesetzlichen Vorgaben. Das Unternehmen entscheidet selbst, wie es das interne Rechnungswesen gestaltet, je nach Bedarf und Zielen.
- Externes Rechnungswesen: Es unterliegt strengen gesetzlichen Vorschriften (z. B. Handelsgesetzbuch - HGB). Der Jahresabschluss muss bestimmten Regeln folgen und für die Öffentlichkeit nachvollziehbar sein. -
Zeitlicher Fokus:
- Internes Rechnungswesen: Betrachtet die Gegenwart und die Zukunft. Es hilft bei der Planung und Steuerung zukünftiger Geschäftsprozesse.
- Externes Rechnungswesen: Konzentriert sich auf die Vergangenheit. Es dokumentiert und bewertet vergangene Geschäftsvorfälle, um die finanzielle Situation am Ende des Geschäftsjahres darzustellen. -
Detaillierungsgrad:
- Internes Rechnungswesen: Ist oft sehr detailliert und beinhaltet spezifische Informationen für einzelne Abteilungen oder Projekte.
- Externes Rechnungswesen: Ist eher grob gehalten, da es die finanzielle Lage des gesamten Unternehmens auf einer höheren Ebene darstellt.
Zusammenfassung:
Das interne Rechnungswesen dient der internen Steuerung des Unternehmens, ohne gesetzliche Vorgaben, und konzentriert sich auf die Zukunft. Das externe Rechnungswesen richtet sich an externe Interessengruppen, folgt gesetzlichen Vorschriften und dokumentiert die finanzielle Vergangenheit des Unternehmens.
Grenzen Sie wesentliche Grundsätze und Prinzipien der Kosten- und Leistungsrechnung voneinander ab.
Hier ist eine kürzere Zusammenfassung der wesentlichen Grundsätze und Prinzipien der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR):
Grundsätze der KLR
- Kostentransparenz: Alle Kosten müssen erfasst und den entsprechenden Kostenträgern zugeordnet werden.
- Periodenabgrenzung: Kosten und Leistungen sind der richtigen Abrechnungsperiode zuzuordnen.
- Wirtschaftlichkeit: Der Aufwand für die KLR sollte im Verhältnis zum Nutzen stehen.
- Einheitlichkeit: Ein einheitliches Verfahren zur Erfassung und Auswertung muss angewendet werden.
Prinzipien der KLR
- Verursachungsprinzip: Kosten werden den Leistungen zugeordnet, die sie verursacht haben.
- Durchschnittsprinzip: Durchschnittswerte können zur Vereinfachung der Kostenbewertung verwendet werden.
- Äquivalenzprinzip: Kosten und Leistungen sollten in einem angemessenen Verhältnis stehen.
- Gesamtkostenprinzip: Alle angefallenen Kosten sind unabhängig von Abrechnungsperiode oder Verursachung zu berücksichtigen.
Zusammenfassung
- Grundsätze: Allgemeine Regeln, die die KLR leiten und für Transparenz, Einheitlichkeit und Wirtschaftlichkeit sorgen.
- Prinzipien: Konkrete Methoden zur Erfassung und Auswertung der Kosten, die eine nachvollziehbare Zuordnung ermöglichen.
Diese Aspekte zusammen gewährleisten, dass die KLR effektiv zur Steuerung und Kontrolle der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens eingesetzt wird.
Grenzen Sie die Begriffe Aufwand und Kosten umfassend und gleichzeitig detailliert gegeneinander ab.
Hier ist eine einfachere Erklärung der Begriffe Aufwand und Kosten sowie deren Abgrenzung:
- Definitionen
-
Kosten:
- Kosten sind der normale Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen, der bei der Herstellung von Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens entsteht.
- Beispiel: Die Kosten für Materialien, die zur Produktion eines Produkts benötigt werden.
-
Aufwand:
- Aufwand ist der Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen, der in einer bestimmten Zeit (z. B. einem Jahr) anfällt und das Ergebnis (den Gewinn oder Verlust) des Unternehmens beeinflusst.
- Beispiel: Mieten für das Büro, Löhne der Mitarbeiter oder Kosten für Werbung.
- Wesentliche Unterschiede
-
Häufigkeit:
- Kosten sind regelmäßig und wiederkehrend, d.h., sie fallen immer an, wenn das Unternehmen seine Leistungen erbringt.
- Aufwand kann auch einmalige oder unregelmäßige Posten beinhalten.
-
Erfassung:
- Kosten werden in der Kostenrechnung erfasst, um die Wirtschaftlichkeit der Produkte oder Dienstleistungen zu analysieren.
- Aufwand wird in der Finanzbuchhaltung erfasst und zeigt die Gesamtkosten des Unternehmens in einer bestimmten Periode.
- Abgrenzungsmöglichkeiten
Es gibt drei Hauptarten der Abgrenzung zwischen Aufwand und Kosten:
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Zweckaufwand/Grundkosten:
- Aufwand, der genau den Kosten entspricht.
- Beispiel: Wenn die Materialkosten für die Produktion 10.000 Euro betragen, ist das ein Zweckaufwand und gleichzeitig eine Kostenposition.
-
Neutraler Aufwand:
- Aufwand, der keine Kosten verursacht, z.B. Spenden oder Verluste aus dem Verkauf von Vermögenswerten.
- Beispiel: Eine einmalige Spende von 1.000 Euro ist Aufwand, aber kein Kostenfaktor für die Produktion.
-
Zusatzkosten:
- Kosten, die nicht als Aufwand erfasst werden, weil sie nicht direkt mit den Produkten oder Dienstleistungen verbunden sind.
- Beispiel: Kalkulatorische Kosten wie Abschreibungen, die zwar als Kosten gelten, aber in der Finanzbuchhaltung nicht als Aufwand erfasst werden.
Zusammenfassung
- Kosten sind der regelmäßige Verbrauch, der mit der Leistungserstellung verbunden ist.
- Aufwand ist der Gesamtverbrauch, der das Ergebnis des Unternehmens beeinflusst.
- Es gibt unterschiedliche Arten von Aufwand, die entweder Kosten entsprechen, keine Kosten verursachen oder zusätzliche Kosten darstellen.
Diese Abgrenzung hilft, die finanzielle Situation eines Unternehmens besser zu verstehen und die Wirtschaftlichkeit von Produktionen zu analysieren.
Bitte definieren Sie die Begriffe „Leistung“ und „Erlös“ und geben Sie jeweils ein Beispiel aus dem Blickwinkel der Hölderlin AG an.
Hier ist eine einfachere Erklärung der Begriffe Leistung und Erlös, inklusive der Beispiele:
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Leistung
- Definition: Leistungen sind die Menge an Produkten oder Dienstleistungen, die ein Unternehmen in einer bestimmten Zeit erstellt oder verkauft.
- Beispiel: Bei der Hölderlin AG bezieht sich die Leistung auf den Verkauf von Küchengeräten. Wenn die Hölderlin AG in einem Monat 100 Küchengeräte verkauft, dann ist das die erbrachte Leistung. -
Erlös
- Definition: Erlöse sind der Geldwert, der aus dem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen entsteht. Sie beziehen sich auf die Herstellung und den Verkauf von Gütern.
- Beispiel: Wenn die Hölderlin AG einen Firmenwagen verkauft, erhält sie Geld dafür. Dieser Verkauf bringt Erlöse, weil das Unternehmen Geld verdient. Allerdings ist dieser Verkauf nicht Teil der normalen betrieblichen Leistung, da er nichts mit dem Verkauf von Küchengeräten zu tun hat.
Zusammenfassung
- Leistung: Bezieht sich auf die Produkte oder Dienstleistungen, die das Unternehmen regelmäßig erstellt oder verkauft (z. B. der Verkauf von Küchengeräten).
- Erlös: Bezieht sich auf das Geld, das durch Verkäufe verdient wird, muss aber nicht unbedingt mit der Haupttätigkeit des Unternehmens verbunden sein (z. B. der Verkauf eines Firmenwagens).
Diese Unterscheidung hilft zu verstehen, wie ein Unternehmen arbeitet und woher die Einnahmen kommen.
Was sind Zusatz- und Anderskosten?
Hier ist eine einfachere Erklärung der Begriffe Zusatzkosten und Anderskosten:
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Zusatzkosten
- Definition: Zusatzkosten sind normale Wertverluste, für die es keinen entsprechenden Aufwand gibt. Das bedeutet, sie sind keine Ausgaben, die das Unternehmen tatsächlich bezahlt hat.
- Beispiel: Stell dir vor, ein Unternehmen hat eine Maschine, die jährlich an Wert verliert (Abschreibung), aber diese Wertminderung wird nicht als Ausgabe in der Buchhaltung erfasst. Das wäre ein Beispiel für Zusatzkosten, weil es keinen tatsächlichen Geldfluss gab. -
Anderskosten
- Definition: Anderskosten sind auch normale Wertverluste, aber im Gegensatz zu Zusatzkosten gibt es dafür einen Aufwand. Sie sind jedoch keine Grundkosten, weil sie auf einem anderen Wert basieren als der übliche Aufwand.
- Beispiel: Wenn das Unternehmen für eine Maschine kalkulatorische Kosten ansetzt (z. B. eine höhere Abschreibung), die von dem tatsächlichen Aufwand für die Maschine abweichen, dann handelt es sich um Anderskosten. Hier gibt es also einen Aufwand, aber er wird anders bewertet als die normalen Kosten.
Zusammenfassung
- Zusatzkosten: Wertverluste, für die es keinen entsprechenden Aufwand gibt und die niemals zu Ausgaben werden.
- Anderskosten: Wertverluste, für die es einen Aufwand gibt, der aber anders bewertet wird als der übliche Aufwand und daher keine Grundkosten sind.
Diese Unterscheidung ist wichtig für die Kostenrechnung und hilft Unternehmen, ihre Kosten besser zu verstehen und zu planen.
Stellen Sie das Abgrenzungsproblem zwischen Aufwendungen und Kosten schematisch dar.
Aufwand=neutraler Aufwand+Zweckaufand
Zweckaufwand beeinflusst Grundkosten.
Kosten= Grundkosten+Zusatzkosten
Bestimmen Sie für die nachfolgenden Fälle, ob es sich um Kosten und/oder Aufwendungen handelt.
a) Im Mai wurden Rohstoffe für 50.000 € auf Ziel gekauft. Die Rechnung wurde im Juni bezahlt, und im Juli erfolgte die Produktion.
b) Lohn- und Gehaltszahlungen in Höhe von 84.000 €.
c) Überweisung des Weihnachtsgeldes in Höhe von 12.000 €.
d) Kauf eines LKW für 200.000 €. Die Bezahlung erfolgt per Verrechnungs-scheck.
e) Dieser LKW wird bilanziell mit 40.000 € jährlich abgeschrieben, kalkulato-risch werden 60.000 € verrechnet.
f) Die Kosten- und Leistungsrechnung setzt für diesen LKW 20.000 € kalkulatorischer Zinsen an.
g) Die Lagerhalle der Fertigprodukte wird neu gestrichen, Rechnungsbetrag von Malermeister Künstler: 15.000 €.
h) Ein Tintenstrahldrucker wird für 650 € bar gekauft und sofort als gering-wertiges Wirtschaftsgut verrechnet. Die Kosten- und Leistungsrechnung schreibt kalku-latorisch über 5 Jahre ab.
i) Bezahlt wird die betriebliche Unfallversicherung des laufenden Geschäftsjahres in Höhe von 10.000 €.
j) Spende ans Rote Kreuz: 2.000 €.
k) Barkauf von Stahlblech für 35.000 €, das für die Produktion in der nächsten Periode reserviert wird.
l) Crash eines Transportbandes, es entsteht ein Schaden von 12.000 €.
m) Verkauf eines PKW für 7.000 €. Der Kunde bezahlt bar. Der PKW stand mit 12.000 € in den Büchern.
n) Kauf von Wertpapieren aus spekulativen Gründen für 120.000 €.
o) Unter dem Jahr verlieren die Wertpapiere aus n) 20.000 € an Wert
a) Im Juli Aufwand und Kosten.
b) Aufwand und Kosten.
c) Aufwand und in der Periode abzugrenzende Kosten.
d) Kein Aufwand und keine Kosten.
e) Aufwand: 40.000 €, Anderskosten: 60.000 €.
f) Kein Aufwand, Anders- bzw. Zusatzkosten: 20.000 €.
g) Aufwand und Kosten.
h) Aufwand: 650 €, Anderskosten: 130 €.
i) Aufwand und Kosten.
j) Betriebsfremder Aufwand, keine Kosten.
k) Kein Aufwand und keine Kosten (periodenfremd).
l) Außerordentlicher Aufwand und keine Kosten.
m) Außerordentlicher Aufwand und keine Kosten.
n) Kein Aufwand und keine Kosten.
o) Außerordentlicher Aufwand, keine Kosten.
Bestimmen Sie die Aufgabenstellung der Kosten- und Leistungsrechnung.
Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung:
Kontrolle (bspw. Istkostenermittlung)
Planung (Bereitstellung von Informationen für die Unternehmensführung, …)
Dokumentation (Bewertung fertiger Erzeugnisse, …)
Mit welchen Fragestellungen setzen sich die Teilbereiche der Kosten- und Leistungsrechnung auseinander?
Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung:
- Kontrolle (bspw. Istkostenermittlung)
- Planung (Bereitstellung von Informationen für die Unternehmensführung, …)
- Dokumentation (Bewertung fertiger Erzeugnisse, …)
Mit welchen Fragestellungen setzen sich die Teilbereiche der Kosten- und Leistungsrechnung auseinander?
Die Teilbereiche der Kosten- und Leistungsrechnung setzen sich mit folgenden Fragestellungen auseinander.
- Welche Kosten sind in welcher Höhe entstanden?
- Wo sind die Kosten entstanden?
- Wofür sind die Kosten entstanden?
Womit befasst sich die Kostenartenrechnung?
Die Kostenartenrechnung befasst sich mit der Ermittlung und Gliederung aller im Kombinationsprozess entstehenden Werteverzehre.
Wie wird die Kostenstellenrechnung durchgeführt?
a) Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstellen
b) Umlage der Gemeinkosten von Vorkostenstellen auf die Endkostenstellen
c) Bildung von Kalkulationssätzen für die jeweiligen Endkostenstellen
d) Verrechnung der Gemeinkosten (mit den gebildeten Kalkulationssätzen) auf die Kostenträger
Welche Aufgabe hat die Kostenträgerstückrechnung?
Die Kostenträgerstückrechnung hat die Aufgabe, für jeweils eine Leistungseinheit die von ihr verursachten Kosten zu ermitteln (= Selbstkosten).
Welche Aufgabe hat die Kostenträgerzeitrechnung?
Die Kostenträgerzeitrechnung hat die Aufgabe, die gesamten Kosten eines Zeitraums dem Wert der in der Summe erzielten Leistungen gegenüberzustellen.
Erläutern Sie den generellen Ablaufprozess der Kosten- und Leistungsrechnung.
Der generelle Ablaufprozess der Kosten- und Leistungsrechnung:
Am Anfang des Ablaufprozesses steht die Kostenartenrechnung. Die als Kosten
erfassten Werteverzehre werden nach Kostenarten gegliedert. An-schließend werden sie entweder als Einzel- oder Gemeinkosten ausgewiesen und abschließend in der sogenannten Kostenartenübersicht festgehalten.
Die Kostenstellenrechnung wird auf Basis des Betriebsabrechnungsbogens (BAB) vorgenommen und in den folgenden Schritten abgewickelt:
- Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstelle;
- Umlage der Gemeinkosten von Vorkosten- auf Endkostenstellen;
- Verrechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger.
- Die Kostenträgerstückrechnung entnimmt die Einzelkosten direkt aus der Kostenartenrechnung, um zusammen mit den Gemeinkosten die Selbstkosten je Leistungseinheit zu berechnen (mithilfe des Kalkulationsschemas).
- Die Kostenträgerstückrechnung entnimmt anschließend die Gemeinkosten in Form von Verrechnungssätzen aus der Kostenstellenrechnung.
- Die Kostenträgerzeitrechnung entnimmt die Gesamtkosten aus der Kostenübersicht und die Leistungen aus der Kostenträgerrechnung, um das Betriebsergebnis pro Periode zu ermitteln.
Formulieren Sie die grundlegenden Ziele und Aufgaben der Kostenartenrechnung.
Das grundlegende Ziel der Kostenartenrechnung liegt darin, einen Überblick über die Kostenartenstruktur und das Kostenniveau eines Betriebes zu vermitteln. Die Aufgaben sind:
- Darstellung des Kostenniveaus und der Kostenstruktur;
- Hilfsdienstleister für die Kostenstellenrechnung und Kostenträgerrechnung;
- Abgrenzung von Aufwand und Kosten;
- Erstellung eines Kostenartenplanes;
Aufbereitung der Kosten.
Stellen Sie eine Kostenartenübersicht dar.
In der Kostenartenübersicht wird eine Sortierung der Kosten nach arten-, stellen- und/oder trägerorientierten Gesichtspunkten vorgenommen.
Wodurch unterscheidet sich die differenzierte von der undifferenzierten Kostenerfassung?
- Differenzierte Kostenerfassung: Hier werden die verbrauchten Mengen und die Preise getrennt erfasst. Um die Kosten zu berechnen, multipliziert man die Menge mit dem Preis. Die Menge wird durch Zählen, Messen, Wiegen oder Schätzen bestimmt.
- Undifferenzierte Kostenerfassung: Hier gibt es keine Trennung zwischen Menge und Preis. Bestimmte Kostenarten werden direkt als Gesamtwert berechnet, ohne die Menge separat zu erfassen.
Beschreiben Sie die Skontrationsmethode.
Die Skontrationsmethode ermittelt genau, wie viel Material an einem bestimmten Ort oder für ein bestimmtes Projekt verbraucht wurde. Es ist die genaueste Methode, aber auch sehr aufwendig, weil jede Materialentnahme einzeln festgehalten und gebucht werden muss. Diese Methode wird vor allem bei größeren und leicht zu erfassenden Materialien genutzt.
Beurteilen Sie die Inventurmethode.
Die Inventurmethode hat einige Vorteile und Nachteile:
-
Vorteile:
- Sie ermöglicht eine genaue Ermittlung des Materialverbrauchs, wenn die Inventur sorgfältig durchgeführt wird.
- Es ist keine separate Materialbuchhaltung nötig.
-
Nachteile:
- Eine Inventur ist zeitaufwendig.
- Unerwartete Materialverluste können nicht festgestellt werden.
- Es ist nicht möglich, die Kosten genau auf einzelne Projekte oder Bereiche aufzuteilen.
- Abweichungen zwischen geplanten und tatsächlichen Materialkosten lassen sich nur in der Gesamtrechnung sehen, nicht für einzelne Bereiche.
- Es gibt keine aktuellen Informationen über den Lagerbestand.
Mit welchen Preisen kann in der Kostenartenrechnung bewertet werden?
Hier ist der Text in einfacher Sprache:
In der Kostenartenrechnung kann man mit verschiedenen Preisen rechnen:
- Marktpreise (externe Preise): Das sind Preise, die auf dem Markt gelten, wie z. B. der Anschaffungspreis, der Tagespreis, der Zielpreis oder der Wiederbeschaffungspreis (wenn man das gleiche Material neu kaufen muss).
- Verrechnungspreise (interne Preise): Das sind Preise, die innerhalb des Unternehmens festgelegt werden, wie z. B. der Festpreis, der Durchschnittspreis, der Lenkungspreis (um das Verhalten zu steuern) oder der Grenzpreis (für zusätzliche Mengen).
Nach welchen Kriterien kann die Gliederung der Kosten erfolgen?
Hier ist der Text in einfacher Sprache:
Die Kosten können nach verschiedenen Kriterien geordnet werden:
- Art der verbrauchten Produktionsfaktoren: Welche Materialien, Arbeitskräfte oder Maschinen verbraucht wurden.
- Herkunft der Kostengüter: Woher die benötigten Güter oder Dienstleistungen kommen (z. B. intern oder extern).
- Betriebliche Funktionen: Für welche Aufgaben im Unternehmen die Kosten anfallen (z. B. Produktion, Verwaltung, Vertrieb).
- Art der Verrechnung: Ob die Kosten direkt einem Produkt oder einer Abteilung zugeordnet werden können (Einzelkosten) oder allgemein sind (Gemeinkosten).
- Bezugsgröße der Kosten: In welchem Verhältnis die Kosten zu einer bestimmten Größe stehen (z. B. Stückzahl oder Umsatz).
- Produktionsstufe der Kosten: In welcher Phase der Herstellung die Kosten entstehen (z. B. Vorproduktion, Endproduktion).
- Liquiditätswirkung der Kosten: Ob die Kosten sofort bezahlt werden müssen oder erst später.
- Zeitgebundenheit: Wann die Kosten entstehen, z. B. regelmäßig oder einmalig.
- Verhalten bei Beschäftigungsänderungen: Wie die Kosten sich verändern, wenn die Arbeitsmenge steigt oder sinkt (variable oder fixe Kosten).
Wodurch unterscheiden sich Primär- von Sekundärkosten?
Der Unterschied zwischen Primärkosten und Sekundärkosten liegt darin, wie sie entstehen:
- Primärkosten: Diese entstehen, wenn der Betrieb Güter oder Dienstleistungen von außen einkauft, wie z. B. Rohstoffe, Hilfsstoffe, Personal oder Steuern.
- Sekundärkosten: Diese entstehen, wenn der Betrieb interne Leistungen verrechnet, also Kosten für Dinge, die im Unternehmen selbst produziert oder geleistet werden. Sie bestehen aus mehreren Primärkosten, die zusammengefasst werden.
Weshalb entstehen Gemeinkosten?
Gemeinkosten entstehen, weil sie nicht direkt einem bestimmten Produkt oder einer bestimmten Abteilung zugeordnet werden können. Sie sind indirekte Kosten, die nur über eine Verteilmethode (Schlüssel) auf Produkte oder Abteilungen aufgeteilt werden können. Diese Kosten entstehen also nur indirekt im Zusammenhang mit einem bestimmten Bereich oder Produkt, z. B. Miete, Strom oder Verwaltungskosten.
Definieren Sie den Reagibilitätsgrad.
Der Reagibilitätsgrad (auch Elastizitätskoeffizient genannt) misst, wie stark sich die Kosten ändern, wenn sich die Arbeitsmenge oder Beschäftigung verändert. Er zeigt das Verhältnis zwischen der prozentualen Änderung der Kosten und der prozentualen Änderung der Beschäftigung. Kosten reagieren unterschiedlich auf Veränderungen der Arbeitsmenge, und man unterscheidet dabei zwischen fixen Kosten (die gleich bleiben) und variablen Kosten (die sich verändern). Der Reagibilitätsgrad ist also ein Maß dafür, wie sensibel die Kosten auf Veränderungen in der Auslastung reagieren.
Reagibiltätsgrad=Kostenänderung in % / Beschäftigungsänderung in %
Welche Arten von variablen Kosten können unterschieden werden?
Es gibt vier Arten von variablen Kosten, die sich unterschiedlich verhalten, wenn die Arbeitsmenge oder Produktion steigt oder sinkt:
- Proportionale Kosten: Diese steigen oder sinken im gleichen Verhältnis zur Veränderung der Produktion. Zum Beispiel: Wenn die Produktion um 10 % steigt, steigen auch die Kosten um 10 %.
- Progressive Kosten: Diese steigen schneller als die Produktion. Zum Beispiel: Wenn die Produktion um 10 % steigt, steigen die Kosten um mehr als 10 %.
- Degressive Kosten: Diese steigen langsamer als die Produktion. Zum Beispiel: Wenn die Produktion um 10 % steigt, steigen die Kosten nur um weniger als 10 %.
- Regressive Kosten: Diese sinken, wenn die Produktion steigt. Zum Beispiel: Wenn die Produktion zunimmt, fallen die Kosten.
Grenzen Sie Nutz- und Leerkosten gegeneinander ab.
Hier ist der Unterschied zwischen Nutzkosten und Leerkosten einfach erklärt:
- Nutzkosten: Das sind die Fixkosten, die für die tatsächlich genutzte Kapazität des Unternehmens anfallen. Je mehr Kapazität genutzt wird (z. B. bei höherer Produktion), desto mehr dieser Fixkosten werden sinnvoll genutzt.
- Leerkosten: Das sind die Fixkosten, die für ungenutzte Kapazität anfallen. Diese entstehen, wenn das Unternehmen nicht die volle Kapazität nutzt, z. B. bei geringer Auslastung.
Wenn die Auslastung steigt, nehmen die Nutzkosten zu und die Leerkosten ab, weil mehr der vorhandenen Kapazität genutzt wird.
Stellen Sie grafisch alle Kostenverlaufskurven dar.
Welche Arbeitskosten lassen sich unterscheiden?
Personal- oder Arbeitskosten entstehen durch den Einsatz und den Verzehr menschlicher Arbeitsleistungen im Kombinationsprozess. Dazu gehören im Einzelnen die Löhne, Gehälter, Sozialkosten sowie die sonstigen Personalkosten.
Welche Stoffarten zählt man zu den Materialkosten?
Nachfolgende Stoffarten lassen sich zu den Materialkosten zählen:
Rohstoffe,
Hilfsstoffe,
Betriebsstoffe,
bezogene Fertigteile und
Handelswaren.
Nennen Sie Beispiele für Dienstleistungskosten.
Es entstehen durch die Inanspruchnahme von Leistungen fremder Unternehmen Kosten. Diese Werteverzehre nennt man Dienstleistungskosten, wie z. B.:
- Telekommunikationskosten,
- Versicherungskosten,
- Vermittlungsprovisionen,
- Mieten und Pachten,
- Patent- und Lizenzgebühren,
- Reisekosten,
- Reparaturen und Instandhaltung,
- Transport- und Frachtkosten,
- Energiekosten,
- Rechts- und Beratungskosten
Weshalb entstehen Kosten der Gesellschaft?
Weil für die Leistungen staatlicher Einrichtungen bezahlt werden muss, entstehen Kosten der Gesellschaft. Diese Zahlungen sind in Form von öffentlichen Abgaben zu entrichten und beinhalten nicht immer unmittelbare Gegenleistungen.