Übungsaufgaben Flashcards

1
Q

Beschreiben Sie kurz das Wesen des Rechnungswesens.

A

Das Wesen des Rechnungswesens zeichnet sich aus durch das Sammeln, Registrieren und Systematisieren aller realen, d. h. durch Beobachten wahrnehmbaren und faktisch existenten Wertbewegungen und Wertveränderungen eines Unternehmens. Dabei wird das chronologische, systematische und lückenlose Erfassen sämtlicher Vorgänge innerhalb eines Betriebes als betriebliches Rechnungswesen bezeichnet.

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2
Q

Benennen und erläutern Sie kurz die wesentlichen Aufgaben des Rechnungswesens.

A

Alle Veränderungen in Bezug auf die Zusammensetzung des Vermögens und des Kapitals werden mengen- und wertmäßig in der Buchhaltung erfasst, dargestellt und kontrolliert. Man spricht in diesem Zusammenhang von der Dokumentations- und Kontrollaufgabe der Buchführung in Bezug auf alle Geschäftsvorfälle eines Unternehmens, und zwar in der Zeitspanne zwischen Gründung und Aufgabe (z. B. Liquidation) des Unternehmens.

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3
Q

Erläutern Sie das interne und das externe Rechnungswesen.
Was haben beide gemeinsam, worin unterscheiden sie sich?

A

Beim externen Rechnungswesen werden alle Geschäftsvorfälle gemäß gesetzlicher Bestimmungen buchungstechnisch zusammengefasst, um extern Interessierten wie zum Beispiel Anteilseignern, Gläubigern (z. B. Banken), Investoren und dem Staat einen Einblick in die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu gewähren und das Ergebnis der Geschäftstätigkeit, wie es sich in Zahlen ausdrückt, mitzuteilen. Es wird eine Finanzbuchhaltung (Erfolgsrechnung) erstellt mit den Aufgaben der Dokumentation, der Rechenschaft und Information.
Demgegenüber dient das gleiche Datenmaterial, nur mit differenzierter Aufbereitung, auch dem internen Rechnungswesen. Im Innenverhältnis steht die Auswertung der Daten nur einem ausgewählten Personenkreis zur Verfügung. Die in der Buchhaltung dargestellten Informationen dienen der Unternehmensleitung als Grundlage für weitere Planungen und Steuerungen innerhalb des Betriebes. Sie bilden die Basis für das Controlling eines Unternehmens. Die erstellte Betriebsbuchhaltung (Kosten- u. Erlösrechnung) übernimmt die Aufgaben der Kalkulation, Budgetierung und Steuerung des Unternehmens. Bedeutsam ist, dass sich externes und internes Rechnungswesen desselben Datenmaterials aus den im gleichen Zeitraum gebuchten Geschäftsvorfällen bedienen, diese Daten aber unterschiedlich aufbereiten und verwenden.

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4
Q

Benennen und erläutern Sie die zwei wesentlichen Buchführungssysteme.
Nehmen Sie Stellung zu den jeweiligen Vor- bzw. Nachteilen.

A

Die kameralistische Buchführung besteht aus einer reinen Einzahlungs- und Auszahlungsrechnung. Die Basis für diese Form der Buchhaltung bilden lediglich die Geldströme, sodass weder eine Inventur noch eine Bewertung des Vermögens und der Schulden stattfindet. Diese lediglich auf Einzahlungen und Auszahlungen aufbauende Rechnungslegung hat aus kaufmännischer Sicht keinerlei Bedeutung. Als einfache Soll-Ist-Rechnung, ohne die zwingende Verbindung von Vermögens- und Erfolgsrechnung, bildet sie lediglich das Buchführungssystem der Behörden und öffentlichen Verwaltungen, die sich am staatlichen Haushaltsplan zu orientieren haben. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass die kameralistische Buchführung in einigen Jahren keine Rolle mehr spielen wird. Das System der doppelten Buchführung hingegen wird von Gesellschaften in privater Rechtsform angewendet. Wie bereits die Bezeichnung vermuten lässt, sind zwei typische Charakteristiken dieses Buchführungssystems:

— dass jeder Geschäftsvorfall in doppelter (zweifacher) Weise in den Büchern erfasst wird, was bedeutet, dass jeder Vorfall immer zwei Bereiche des Unternehmens verändert bzw. immer mindestens zwei Konten angesprochen werden, das Konto und das Gegenkonto mit Aufzeichnungen desselben Betrags jeweils im Soll und im Haben, womit eine ausgeprägte Kontrollfunktion einhergeht, und

— dass die Erfolgsermittlung in doppelter (zweifacher) Weise erfolgt: einmal unter Berücksichtigung der Änderungen in der Vermögensrechnung und andererseits unter Berücksichtigung der Veränderungen in der Erfolgsrechnung.

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5
Q

Benennen Sie einige rechtliche Grundlagen zur Buchführung.
Worin liegen der Sinn und Zweck dieser Rechtsvorschriften?

A

Die Dokumentations- und Kontrollaufgabe der Rechnungslegung für den großen Kreis der Interessenten erfordert eine einheitliche Regelung bezüglich der Erfassung und Darstellung sämtlicher Geschäftsvorfälle sowie gleichzeitig einen Schutz vor Fälschung und vor Verlusten. Vor diesem Hintergrund wird die Notwendigkeit grundlegender Buchführungsvorschriften deutlich, welche im Handels- und im Steuerrecht festgelegt sind. Die rechtlichen Grundlagen zur Buchführung, insbesondere die Verpflichtung zur externen Rechnungslegung in der Form eines Jahresabschlusses, sind auf nationaler Ebene vor allem in den §§ 238 ff. des Handelsgesetzbuches (HGB) begründet. Für die Belange der Besteuerung eines Unternehmens können sich die rechtlichen Grundlagen zur Führung von Büchern zudem durch das jeweils geltende Steuerrecht (§§ 140 ff. der Abgabenordnung sowie Einkommensteuer-, Körperschaftsteuer- und Umsatzsteuergesetz und die entsprechenden Durchführungsverordnungen) ergeben. Die Abgabenordnung erweitert die Pflicht zur Führung von Büchern für die Belange der Besteuerung eines Unternehmens.

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6
Q

Charakterisieren Sie die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB).

A

Die GoB stellen rechtsformneutrale und von der Unternehmensgröße unabhängige Rechnungslegungsvorschriften der allgemeinen Art dar, die zwingend bei der Aufstellung von Inventar und handelsrechtlichem Jahresabschluss zu berücksichtigen sind. Eine gemäß der GoB geführte Buchhaltung soll es einem sachverständigen Dritten ermöglichen, sich in einem angemessenen Zeitrahmen einen Überblick über die einzelnen Geschäftsvorfälle und über die Lage eines Unternehmens zu verschaffen. Es handelt sich um einen unbestimmten Rechtsbegriff, der einen gewissen Spielraum der Auslegung und der Verfahrensweise bietet. Bei den GoB wird sowohl auf das Wissen aus Wissenschaft und Praxis als auch auf Empfehlungen der Wirtschaftsverbände zurückgegriffen. Im Laufe der Zeit haben viele GoB so an Bedeutung gewonnen und allgemeingültige Anwendung gefunden, dass viele letztendlich im HGB gesetzlich kodifiziert worden sind. Bei den GoB handelt es sich in ihrer Gesamtheit also vielmehr um allgemein anerkannte Regeln über die Führung der Handelsbücher (Dokumentation) sowie die Erstellung des Jahresabschlusses (Rechenschaftslegung) von Unternehmen.

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7
Q

Die GoB können durch zwei Arten von Methoden entwickelt werden.
Benennen und erläutern Sie diese Methoden

A

Die Umschreibung bzw. inhaltliche Konkretisierung der GoB kann sowohl durch eine in früheren Jahren bevorzugte induktive als auch eine deduktive Methode oder durch Kombination beider Vorgehensweisen erfolgen. Bei der induktiven Methode wird ermittelt, wie ein ordentlicher und gewissenhafter Kaufmann verfahren soll. Hierzu werden bei Bedarf die Verhaltensweisen und Ansichten der Kaufleute und der betroffenen Fachkreise herangezogen und zu einem allgemeingültigen Grundsatz geformt. Bei der deduktiven Methode wird durch Nachdenken ermittelt, wie etwas sein soll. Der Inhalt der GoB wird bei dieser Methode aus den Zwecken der Rechnungslegung abgeleitet.

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8
Q

Benennen Sie die wichtigsten „oberen“ GoB.

A

Die wichtigsten „oberen“ GoB lauten:
— Klarheit,
— Vollständigkeit,
— Kontinuität,
— Periodenabgrenzung,
— Richtigkeit,
— Willkürfreiheit und
— Vorsicht.

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9
Q

Beschreiben Sie kurz drei Grundsätze der „oberen“ GoB.

A

Drei wichtige Grundsätze der „oberen“ GoB beinhalten folgendes:

— Grundsatz der Klarheit

Der Grundsatz der Klarheit bezieht sich auf die äußere Form der Aufzeichnungen in der Buchhaltung. Ein sachverständiger Dritter muss in der Lage sein, aufgrund der vor¬gelegten Belege (Belegprinzip) in einem angemessenen Zeitraum die wirtschaftliche Situation des Unternehmens nachzuvollziehen (klare Kontenbezeichnung und Gliederung, Einzelbewertung, Saldierungsverbot).

— Grundsatz der Vollständigkeit

Der Grundsatz der Vollständigkeit verlangt die lückenlose Erfassung aller Geschäftsvorfälle. Alle Vermögensänderungen, sei es dem Wert nach oder durch eine Veränderung des Bestandes, müssen in der Buchhaltung Berücksichtigung finden (Inventur, Inventar, Rückstellungen etc.).

— Grundsatz der Kontinuität

Aus dem Grundsatz der Vollständigkeit wird zudem die Forderung nach der sogenannten Bilanzkontinuität bzw. Bilanzidentität abgeleitet. Eine Vergleichbarkeit der Daten aus dem Rechnungswesen erfordert sowohl eine inhaltliche Gleichartigkeit der Periodenabschlüsse als auch eine sorgfältige Abgrenzung der Perioden. In diesem Zusammenhang unterscheidet man zwischen formeller Bilanzidentität (fordert, dass die Eröffnungsbilanz der laufenden Periode mit der Schlussbilanz der Vorperiode übereinstimmt) und materieller Bilanzidentität (umfasst die Beibehaltung der gewählten Bewertungsgrundsätze zu den aufeinanderfolgenden Bilanzstichtagen).

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10
Q

Wodurch unterscheiden sich die „oberen“ GoB von den „unteren“?

A

Die oberen GoB werden als die wichtigsten und allgemein anerkannten Vorschriften zur Rechnungslegung aufgefasst. Aus diesen oberen GoB werden die sog. unteren Grundsätze abgeleitet. Sie beziehen sich auf die Behandlung einzelner Positionen in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung. Für die unteren GoB finden sich im Handelsgesetzbuch (HGB) zahlreiche Textstellen, wie zum Beispiel
§ 238 HGB: Buchführungspflicht,
§ 240 f. HGB: Inventur und Inventaraufstellung,
§ 243 ff. HGB: Aufstellung des Jahresabschlusses und
§ 252 f. HGB: Bewertung der Vermögensgegenstände und der Schulden.

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11
Q

Benennen Sie drei Grundsätze der „unteren“ GoB.

A

Drei wichtige untere GoB lauten:
— Prinzip der Einzelbewertung und Saldierungsverbot,
— Durchführung einer Inventur und Aufstellung eines Inventars,
— Prinzip der sachlichen und zeitlichen Abgrenzung.

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12
Q

Erläutern Sie den Unterschied zwischen Inventur und Inventar

A

Die Durchführung der körperlichen Bestandsaufnahme zur Erstellung eines Inventars wird Inventur genannt. Unter körperlicher Bestandsaufnahme versteht man das Zählen, Messen, Wiegen und Schätzen der Bestände sowie das Bewerten der Vermögensgegenstände und der Schulden. Die systematisch geordneten Aufzeichnungen über die Bestände, also das Bestandsverzeichnis selbst, bezeichnet man als Inventar.

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13
Q

Skizzieren Sie grob die Gliederung eines Inventars und geben Sie einige Beispiele für die einzelnen Positionen.

A

Die grobe Gliederung eines Inventars sieht wie folgt aus:

Inventar
A. Vermögen
- langfristiges Vermögen: z. B. Grundstücke, Lizenzrechte, Gebäude, Maschinen, Fuhrpark, Betriebs- und Geschäftsausstattung

  • kurzfristiges Vermögen: z. B. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Waren, fertige und unfertige Erzeugnisse, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Bankguthaben, Kassenbestand

B. Schulden
- langfristige Schulden z. B. langfristige Bankschulden (Darlehen)

  • kurzfristige Schulden z. B. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristige Bankschulden (Kontokorrentkredit)
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14
Q

Benennen und erläutern Sie die drei Inventurverfahren beim Vorratsvermögen.

A

Die drei Inventurverfahren beim Vorratsvermögen lauten:

Stichtagsinventur
Gemäß § 240 Abs. 1 und 2 HGB muss die Inventur immer am Ende des Geschäftsjahres durchgeführt werden. In der Praxis ist die stichtagsgenaue Durchführung am Bilanzstichtag jedoch aus betrieblichen oder sonstigen Gründen nicht immer möglich. In diesen Fällen ist es erforderlich, die Inventur innerhalb einer überschaubaren Zeitspanne durchzuführen. Nach herrschender Auffassung gilt hier i. d. R. eine Spanne von zehn Tagen vor und zehn Tagen nach dem Bilanzstichtag. Die während dieser Zeit eintretenden mengenmäßigen Bestandsveränderungen müssen anhand von Belegen und Aufzeichnungen nachgewiesen werden. Es erfolgt eine Fortschreibung bzw. Rückrechnung auf den Bilanzstichtag.

Permanente Inventur
§ 241 Abs. 2 HGB regelt eine Inventur, die, völlig losgelöst von der körperlichen Bestandsaufnahme am Bilanzstichtag, an einem frei wählbaren Tag im Jahr, allerdings immer im gleichen Turnus erfolgen kann. Voraussetzung ist, dass bei den notwendigen Fortschreibungen und Rückschreibungen auf den Bilanzstichtag nach einem Vorgehen verfahren wird, das den GoB entspricht.

Vor- oder nachverlegte Inventur
§ 241 Abs. 3 HGB ermöglicht eine Inventur in einem Zeitraum von drei Monaten vor und zwei Monaten nach dem Bilanzstichtag. Auch bei diesem Inventurverfahren ist Voraussetzung, dass die vorzunehmende wertmäßige Fortschreibung bzw. Rückrechnung auf den Bilanzstichtag nach einem Verfahren erfolgt, welches den GoB entspricht.

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15
Q

Worin liegt die grundsätzliche Zielsetzung der Bilanz im Gegensatz zum Inventar?

A

Das Inventar ist eine systematische geordnete Aufstellung über Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens zum Bilanzstichtag, auf deren Grundlage die Bilanz aufgestellt wird. Dazu werden einzelne Positionen des Inventars zu Gruppen zusammengefasst, deren Gesamtwert in die Bilanz übernommen wird. Die Mengenangaben des Inventars bleiben unberücksichtigt. Das grundsätzliche Ziel der Bilanz liegt darin, aussagefähige Informationen über die Vermögens- und Finanzlage eines Unternehmens in übersichtlicher und vergleichbarer Form bereitzustellen. Die Bilanz ist folglich eine Zusammenfassung des oft sehr umfangreichen und unübersichtlichen Inventars.

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16
Q

Skizzieren und erläutern Sie den charakteristischen Aufbau einer Bilanz.

A

Der charakteristische Aufbau einer Bilanz sieht wie folgt aus:

Die BILANZ
besteht aus Aktiva und Passiva.
Aktiva beinhaltet
das Vermögen und bietet Informationen über dieMittelverwendung (Investition)
Wofür wird das Kapital verwendet?

Passiva beinhaltet das Eigen- und Fremdkapital (Schulden)
und bietet Informationen über die
Mittelherkunft (Finanzierung)
(Woher kommt das Kapital?)

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17
Q

Welche Funktion hat das Eigenkapital in der Bilanz?

A

Grundsätzlich gilt, dass sich die Bilanz immer im Gleichgewicht befinden muss. In der Realität entspricht der Gesamtwert aller Vermögensgegenstände in den meisten Fällen nicht der Summe der Werte der Schuldenpositionen oder des Fremdkapitals auf der Passivseite der Bilanz. In diesen Fällen gleicht das Eigenkapital die Differenz zwischen Aktiv- und Passivseite aus. Ist der Wert der Vermögensgegenstände größer als der Wert der Schuldenpositionen, gleicht das positive Eigenkapital in Höhe der Differenz, und zwar als Ausweis auf der Passivseite, die Bilanz aus. Im umgekehrten Fall, wenn also das Vermögen niedriger ist als die Schulden des Unternehmens, wird die Differenz auf der Aktivseite als „nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag“, also als negatives Eigenkapital, ausgewiesen. Der Ausweis positiven bzw. negativen Eigenkapitals gewährleistet immer, dass sich die Bilanz im Gleichgewicht befindet.

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18
Q

Nach welchem Schema wird die Erfolgsermittlung durch Eigenkapitalvergleich durchgeführt?

A

Das Schema zur Ermittlung des Erfolgs durch den Vergleich des Eigenkapitals funktioniert so:

  1. Eigenkapital am Ende des Jahres: Zuerst schaut man, wie viel Eigenkapital am Ende des Geschäftsjahres vorhanden ist.
  2. Eigenkapital zu Beginn des Jahres: Dann zieht man das Eigenkapital zu Beginn des Jahres ab.
  3. Erhöhung oder Verminderung des Eigenkapitals: Das Ergebnis zeigt, ob das Eigenkapital gestiegen oder gefallen ist.
  4. Privatentnahmen: Wenn Geld oder Vermögen vom Unternehmen für private Zwecke entnommen wurde, addiert man diesen Betrag.
  5. Privateinlagen: Wenn zusätzliches Geld ins Unternehmen eingebracht wurde, zieht man diesen Betrag ab.
  6. Gewinn oder Verlust: Am Ende erhält man den Gewinn oder Verlust des Geschäftsjahres.

Das Ergebnis zeigt also, ob das Unternehmen profitabel war oder nicht.

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19
Q

Worin liegt die grundsätzliche Zielsetzung der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)?

A

Das Hauptziel der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist es, Informationen darüber zu liefern, wie der Erfolg eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum (zum Beispiel im letzten Jahr) zustande gekommen ist.

  • Detaillierte Informationen: Die GuV zeigt genau, was im Unternehmen passiert ist und wie die Einnahmen und Ausgaben waren.
  • Fragen zur Rentabilität: Mit der GuV kann man prüfen, ob sich das investierte Geld gelohnt hat und wie wirtschaftlich die Geschäftstätigkeit ist.

Kurz gesagt: Die GuV hilft zu verstehen, ob das Unternehmen gut gewirtschaftet hat und wie profitabel es ist.

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20
Q

Die GuV kann nach zwei Verfahren aufgestellt werden. Benennen Sie diese Verfahren und nehmen Sie kurz Stellung zu den unterschiedlichen Bezugsgrößen.

A

Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) kann auf zwei Arten erstellt werden:

  1. Gesamtkostenverfahren:
    • Was wird berücksichtigt?: Bei diesem Verfahren werden alle produzierten Leistungen betrachtet, also nicht nur die verkauften Produkte, sondern auch die Veränderungen im Lagerbestand (wie viele fertige und unfertige Produkte es gibt) und Eigenleistungen (z. B. selbst erstellte Maschinen).
    • Wie funktioniert es?: Es wird geschaut, wie viel das Unternehmen insgesamt produziert hat, und die Erträge (Einnahmen) werden den Aufwendungen (Ausgaben) des gesamten Jahres gegenübergestellt.
  2. Umsatzkostenverfahren:
    • Was wird berücksichtigt?: Hier werden nur die tatsächlich verkauften Produkte betrachtet, ohne die Veränderungen im Lagerbestand oder Eigenleistungen.
    • Wie funktioniert es?: Man nimmt die gesamten Umsätze (Einnahmen aus Verkäufen) und zieht die Kosten ab, die für die verkauften Produkte angefallen sind.

Unterschiede: Beide Verfahren führen zum gleichen Ergebnis, also entweder zu einem Gewinn oder einem Verlust. Der Unterschied liegt darin, wie die Zahlen betrachtet werden: Das Gesamtkostenverfahren betrachtet alle produzierten Leistungen, während das Umsatzkostenverfahren sich nur auf die tatsächlich verkauften Produkte konzentriert.

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21
Q

Beschreiben Sie die generelle Aufgabe eines Kontenrahmens.
Worin unterscheiden sich Kontenrahmen und Kontenplan?

A

Die Aufgabe eines Kontenrahmens ist es, eine klare Struktur und Bezeichnung für alle Konten zu geben, die in der Buchführung verwendet werden. Das sorgt für übersichtliche und einheitliche Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen, die gut miteinander verglichen werden können. Der Kontenrahmen kann nach verschiedenen Systemen sortiert sein, wie alphabetisch oder numerisch.

Der Unterschied zwischen Kontenrahmen und Kontenplan ist, dass der Kontenrahmen eine allgemeine Vorlage für viele Unternehmen ist. Der Kontenplan hingegen ist die speziell angepasste Liste von Konten, die ein einzelnes Unternehmen aus dem Kontenrahmen auswählt und verwendet.

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22
Q

Erläutern Sie kurz den Aufbau eines Buchungssatzes.
Was wird unter einem einfachen, was unter einem zusammengesetzten und was unter einem reduzierten Buchungssatz verstanden?

A

Ein Buchungssatz gibt an, welche Konten bei einem Geschäftsvorfall angesprochen werden. In der doppelten Buchführung betrifft jeder Vorgang mindestens zwei Konten: eines auf der Soll-Seite und eines auf der Haben-Seite. Beim Schreiben wird das Soll-Konto zuerst genannt, dann folgt das Wort „an“, und schließlich das Haben-Konto, wobei der Betrag nur einmal am Ende steht.

  • Ein einfacher Buchungssatz betrifft nur ein Konto im Soll und ein Konto im Haben.
  • Ein zusammengesetzter Buchungssatz betrifft mehrere Konten auf der Soll- und/oder Habenseite.
  • Ein reduzierter Buchungssatz verwendet Kontonummern statt Namen und trennt die Konten mit einem Schrägstrich statt mit „an“.
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23
Q

Erläutern Sie kurz die Aufgabe und den Aufbau eines T-Kontos.

A

Ein T-Konto dient dazu, Geschäftsvorfälle übersichtlich darzustellen. Es ist wie ein „T“ aufgebaut: Die linke Seite heißt „Soll“ und die rechte Seite „Haben“. Auf beiden Seiten werden die Beträge aus den Buchungssätzen eingetragen. Jedes T-Konto hat eine Bezeichnung oder Nummer, die aus dem Kontenplan des Unternehmens stammt. So werden alle Buchungen organisiert und strukturiert, ähnlich wie in einer Bilanz.

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24
Q

Worin liegt die wesentliche Aufgabe des Eröffnungsbilanz- und des Schlussbilanzkontos?

A

Das Eröffnungsbilanzkonto zeigt die Werte der Eröffnungsbilanz in Form eines T-Kontos: Aktivposten stehen auf der Habenseite und Passivposten auf der Sollseite. Es dient dazu, die Buchungen für das neue Geschäftsjahr zu starten.

Das Schlussbilanzkonto sammelt am Jahresende die Endbestände aller Konten und fasst diese zusammen. Aus diesen Werten wird dann die Schlussbilanz erstellt, die die finanzielle Lage des Unternehmens am Jahresende zeigt.

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25
Q

Was versteht man unter einem Bestandskonto und welche Arten von Bestandskonten unterscheidet man?

A

Bestandskonten sind Konten, die die Positionen der Bilanz abbilden, also das Vermögen, Eigenkapital und Fremdkapital eines Unternehmens. Sie erfassen den Anfangsbestand, den Endbestand und alle Bewegungen während des Geschäftsjahres.

Es gibt drei Arten von Bestandskonten:
- Aktive Bestandskonten: Erfassen die Vermögenswerte (Aktivposten der Bilanz).
- Passive Bestandskonten: Erfassen das Eigenkapital und die Schulden (Passivposten der Bilanz).
- Gemischte Bestandskonten: Diese können sowohl Forderungen als auch Verbindlichkeiten darstellen, wie z. B. ein Bankkonto.

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26
Q

Wie werden die Bestandskonten abgeschlossen? Benennen Sie die Buchungssätze.

A

Um Bestandskonten abzuschließen, wird zunächst der Saldo (Endbestand) ermittelt:
-Bei aktiven Bestandskonten (Vermögenswerte) steht der Saldo auf der Habenseite.
-Bei passiven Bestandskonten (Eigenkapital und Schulden) steht der Saldo auf der Sollseite.

Diese Salden werden dann ins Schlussbilanzkonto übertragen. Die Buchungssätze sind:

Schlussbilanzkonto an Aktivkonten
Passivkonten an Schlussbilanzkonto

So werden die Bestände in die Schlussbilanz übertragen.

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27
Q

Wodurch zeichnen sich Erfolgskonten aus, und welche Arten von Erfolgskonten gibt es?

A

Erfolgskonten sind Konten, auf denen alle Einnahmen (Erträge) und Ausgaben (Aufwendungen) eines Unternehmens im Laufe eines Jahres erfasst werden. Am Ende des Jahres werden diese Konten miteinander verrechnet, um herauszufinden, ob das Unternehmen einen Gewinn oder Verlust gemacht hat. Erfolgskonten beeinflussen dadurch direkt das Eigenkapital des Unternehmens. Es gibt zwei Arten von Erfolgskonten: Aufwandskonten (für Ausgaben) und Ertragskonten (für Einnahmen).

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28
Q

Wie erfolgt der Abschluss der Erfolgskonten? Benennen Sie die Buchungssätze.

A

Der Abschluss der Erfolgskonten am Ende des Jahres funktioniert so: Die Salden von den Ertrags- und Aufwandskonten werden auf das Gewinn- und Verlustkonto (GuV-Konto) übertragen, damit die Erfolgskonten ausgeglichen sind. Die Buchungssätze lauten:

  1. Ertragskonten an GuV-Konto: Die Erträge werden vom Ertragskonto ins GuV-Konto gebucht.
  2. GuV-Konto an Aufwandskonten: Die Aufwendungen werden vom GuV-Konto auf die Aufwandskonten übertragen.

So wird der Gewinn oder Verlust des Unternehmens ermittelt.

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29
Q

Nennen Sie die Ziele des internen Rechnungswesens eines Unternehmens.

A

Das Ziel des internen Rechnungswesens ist es, das Unternehmen am Laufen zu halten. Es hilft den Führungskräften dabei, sicherzustellen, dass das Unternehmen genug Geld hat (Liquidität), profitabel ist (Rentabilität), und effizient arbeitet (Wirtschaftlichkeit). Das strategische Rechnungswesen hingegen hat das Ziel, die Führungskräfte auf zukünftige Chancen und Möglichkeiten aufmerksam zu machen, damit sie langfristig planen können.

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30
Q

Grenzen Sie das interne vom externen Rechnungswesen ab.

A

Das interne und das externe Rechnungswesen unterscheiden sich in mehreren wichtigen Punkten:

  1. Zielgruppe:
    - Internes Rechnungswesen: Es richtet sich an die Führungskräfte und Mitarbeiter im Unternehmen. Es dient zur Unterstützung der internen Entscheidungsfindung, Planung und Kontrolle.
    - Externes Rechnungswesen: Es richtet sich an externe Parteien wie Investoren, Gläubiger, Finanzbehörden und andere Interessengruppen. Ziel ist es, diesen Gruppen eine Übersicht über die finanzielle Lage des Unternehmens zu geben.
  2. Aufgaben:
    - Internes Rechnungswesen: Beschäftigt sich mit der Kosten- und Leistungsrechnung. Es liefert Informationen über die Wirtschaftlichkeit, die Rentabilität und die Liquidität des Unternehmens. Die Daten helfen dabei, operative und strategische Entscheidungen zu treffen.
    - Externes Rechnungswesen: Umfasst die Buchführung und den Jahresabschluss (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung). Es stellt die finanzielle Lage und den Erfolg des Unternehmens nach außen dar und erfüllt gesetzliche Vorgaben.
  3. Vorschriften:
    - Internes Rechnungswesen: Hier gibt es keine gesetzlichen Vorgaben. Das Unternehmen entscheidet selbst, wie es das interne Rechnungswesen gestaltet, je nach Bedarf und Zielen.
    - Externes Rechnungswesen: Es unterliegt strengen gesetzlichen Vorschriften (z. B. Handelsgesetzbuch - HGB). Der Jahresabschluss muss bestimmten Regeln folgen und für die Öffentlichkeit nachvollziehbar sein.
  4. Zeitlicher Fokus:
    - Internes Rechnungswesen: Betrachtet die Gegenwart und die Zukunft. Es hilft bei der Planung und Steuerung zukünftiger Geschäftsprozesse.
    - Externes Rechnungswesen: Konzentriert sich auf die Vergangenheit. Es dokumentiert und bewertet vergangene Geschäftsvorfälle, um die finanzielle Situation am Ende des Geschäftsjahres darzustellen.
  5. Detaillierungsgrad:
    - Internes Rechnungswesen: Ist oft sehr detailliert und beinhaltet spezifische Informationen für einzelne Abteilungen oder Projekte.
    - Externes Rechnungswesen: Ist eher grob gehalten, da es die finanzielle Lage des gesamten Unternehmens auf einer höheren Ebene darstellt.

Zusammenfassung:
Das interne Rechnungswesen dient der internen Steuerung des Unternehmens, ohne gesetzliche Vorgaben, und konzentriert sich auf die Zukunft. Das externe Rechnungswesen richtet sich an externe Interessengruppen, folgt gesetzlichen Vorschriften und dokumentiert die finanzielle Vergangenheit des Unternehmens.

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31
Q

Grenzen Sie wesentliche Grundsätze und Prinzipien der Kosten- und Leistungsrechnung voneinander ab.

A

Hier ist eine kürzere Zusammenfassung der wesentlichen Grundsätze und Prinzipien der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR):

Grundsätze der KLR
- Kostentransparenz: Alle Kosten müssen erfasst und den entsprechenden Kostenträgern zugeordnet werden.
- Periodenabgrenzung: Kosten und Leistungen sind der richtigen Abrechnungsperiode zuzuordnen.
- Wirtschaftlichkeit: Der Aufwand für die KLR sollte im Verhältnis zum Nutzen stehen.
- Einheitlichkeit: Ein einheitliches Verfahren zur Erfassung und Auswertung muss angewendet werden.

Prinzipien der KLR
- Verursachungsprinzip: Kosten werden den Leistungen zugeordnet, die sie verursacht haben.
- Durchschnittsprinzip: Durchschnittswerte können zur Vereinfachung der Kostenbewertung verwendet werden.
- Äquivalenzprinzip: Kosten und Leistungen sollten in einem angemessenen Verhältnis stehen.
- Gesamtkostenprinzip: Alle angefallenen Kosten sind unabhängig von Abrechnungsperiode oder Verursachung zu berücksichtigen.

Zusammenfassung
- Grundsätze: Allgemeine Regeln, die die KLR leiten und für Transparenz, Einheitlichkeit und Wirtschaftlichkeit sorgen.
- Prinzipien: Konkrete Methoden zur Erfassung und Auswertung der Kosten, die eine nachvollziehbare Zuordnung ermöglichen.

Diese Aspekte zusammen gewährleisten, dass die KLR effektiv zur Steuerung und Kontrolle der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens eingesetzt wird.

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32
Q

Grenzen Sie die Begriffe Aufwand und Kosten umfassend und gleichzeitig detailliert gegeneinander ab.

A

Hier ist eine einfachere Erklärung der Begriffe Aufwand und Kosten sowie deren Abgrenzung:

  1. Definitionen
  • Kosten:
    • Kosten sind der normale Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen, der bei der Herstellung von Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens entsteht.
    • Beispiel: Die Kosten für Materialien, die zur Produktion eines Produkts benötigt werden.
  • Aufwand:
    • Aufwand ist der Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen, der in einer bestimmten Zeit (z. B. einem Jahr) anfällt und das Ergebnis (den Gewinn oder Verlust) des Unternehmens beeinflusst.
    • Beispiel: Mieten für das Büro, Löhne der Mitarbeiter oder Kosten für Werbung.
  1. Wesentliche Unterschiede
  • Häufigkeit:
    • Kosten sind regelmäßig und wiederkehrend, d.h., sie fallen immer an, wenn das Unternehmen seine Leistungen erbringt.
    • Aufwand kann auch einmalige oder unregelmäßige Posten beinhalten.
  • Erfassung:
    • Kosten werden in der Kostenrechnung erfasst, um die Wirtschaftlichkeit der Produkte oder Dienstleistungen zu analysieren.
    • Aufwand wird in der Finanzbuchhaltung erfasst und zeigt die Gesamtkosten des Unternehmens in einer bestimmten Periode.
  1. Abgrenzungsmöglichkeiten

Es gibt drei Hauptarten der Abgrenzung zwischen Aufwand und Kosten:

  1. Zweckaufwand/Grundkosten:
    • Aufwand, der genau den Kosten entspricht.
    • Beispiel: Wenn die Materialkosten für die Produktion 10.000 Euro betragen, ist das ein Zweckaufwand und gleichzeitig eine Kostenposition.
  2. Neutraler Aufwand:
    • Aufwand, der keine Kosten verursacht, z.B. Spenden oder Verluste aus dem Verkauf von Vermögenswerten.
    • Beispiel: Eine einmalige Spende von 1.000 Euro ist Aufwand, aber kein Kostenfaktor für die Produktion.
  3. Zusatzkosten:
    • Kosten, die nicht als Aufwand erfasst werden, weil sie nicht direkt mit den Produkten oder Dienstleistungen verbunden sind.
    • Beispiel: Kalkulatorische Kosten wie Abschreibungen, die zwar als Kosten gelten, aber in der Finanzbuchhaltung nicht als Aufwand erfasst werden.

Zusammenfassung
- Kosten sind der regelmäßige Verbrauch, der mit der Leistungserstellung verbunden ist.
- Aufwand ist der Gesamtverbrauch, der das Ergebnis des Unternehmens beeinflusst.
- Es gibt unterschiedliche Arten von Aufwand, die entweder Kosten entsprechen, keine Kosten verursachen oder zusätzliche Kosten darstellen.

Diese Abgrenzung hilft, die finanzielle Situation eines Unternehmens besser zu verstehen und die Wirtschaftlichkeit von Produktionen zu analysieren.

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33
Q

Bitte definieren Sie die Begriffe „Leistung“ und „Erlös“ und geben Sie jeweils ein Beispiel aus dem Blickwinkel der Hölderlin AG an.

A

Hier ist eine einfachere Erklärung der Begriffe Leistung und Erlös, inklusive der Beispiele:

  1. Leistung
    - Definition: Leistungen sind die Menge an Produkten oder Dienstleistungen, die ein Unternehmen in einer bestimmten Zeit erstellt oder verkauft.
    - Beispiel: Bei der Hölderlin AG bezieht sich die Leistung auf den Verkauf von Küchengeräten. Wenn die Hölderlin AG in einem Monat 100 Küchengeräte verkauft, dann ist das die erbrachte Leistung.
  2. Erlös
    - Definition: Erlöse sind der Geldwert, der aus dem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen entsteht. Sie beziehen sich auf die Herstellung und den Verkauf von Gütern.
    - Beispiel: Wenn die Hölderlin AG einen Firmenwagen verkauft, erhält sie Geld dafür. Dieser Verkauf bringt Erlöse, weil das Unternehmen Geld verdient. Allerdings ist dieser Verkauf nicht Teil der normalen betrieblichen Leistung, da er nichts mit dem Verkauf von Küchengeräten zu tun hat.

Zusammenfassung
- Leistung: Bezieht sich auf die Produkte oder Dienstleistungen, die das Unternehmen regelmäßig erstellt oder verkauft (z. B. der Verkauf von Küchengeräten).
- Erlös: Bezieht sich auf das Geld, das durch Verkäufe verdient wird, muss aber nicht unbedingt mit der Haupttätigkeit des Unternehmens verbunden sein (z. B. der Verkauf eines Firmenwagens).

Diese Unterscheidung hilft zu verstehen, wie ein Unternehmen arbeitet und woher die Einnahmen kommen.

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34
Q

Was sind Zusatz- und Anderskosten?

A

Hier ist eine einfachere Erklärung der Begriffe Zusatzkosten und Anderskosten:

  1. Zusatzkosten
    - Definition: Zusatzkosten sind normale Wertverluste, für die es keinen entsprechenden Aufwand gibt. Das bedeutet, sie sind keine Ausgaben, die das Unternehmen tatsächlich bezahlt hat.
    - Beispiel: Stell dir vor, ein Unternehmen hat eine Maschine, die jährlich an Wert verliert (Abschreibung), aber diese Wertminderung wird nicht als Ausgabe in der Buchhaltung erfasst. Das wäre ein Beispiel für Zusatzkosten, weil es keinen tatsächlichen Geldfluss gab.
  2. Anderskosten
    - Definition: Anderskosten sind auch normale Wertverluste, aber im Gegensatz zu Zusatzkosten gibt es dafür einen Aufwand. Sie sind jedoch keine Grundkosten, weil sie auf einem anderen Wert basieren als der übliche Aufwand.
    - Beispiel: Wenn das Unternehmen für eine Maschine kalkulatorische Kosten ansetzt (z. B. eine höhere Abschreibung), die von dem tatsächlichen Aufwand für die Maschine abweichen, dann handelt es sich um Anderskosten. Hier gibt es also einen Aufwand, aber er wird anders bewertet als die normalen Kosten.

Zusammenfassung
- Zusatzkosten: Wertverluste, für die es keinen entsprechenden Aufwand gibt und die niemals zu Ausgaben werden.
- Anderskosten: Wertverluste, für die es einen Aufwand gibt, der aber anders bewertet wird als der übliche Aufwand und daher keine Grundkosten sind.

Diese Unterscheidung ist wichtig für die Kostenrechnung und hilft Unternehmen, ihre Kosten besser zu verstehen und zu planen.

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35
Q

Stellen Sie das Abgrenzungsproblem zwischen Aufwendungen und Kosten schematisch dar.

A

Aufwand=neutraler Aufwand+Zweckaufand
Zweckaufwand beeinflusst Grundkosten.
Kosten= Grundkosten+Zusatzkosten

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36
Q

Bestimmen Sie für die nachfolgenden Fälle, ob es sich um Kosten und/oder Aufwendungen handelt.
a) Im Mai wurden Rohstoffe für 50.000 € auf Ziel gekauft. Die Rechnung wurde im Juni bezahlt, und im Juli erfolgte die Produktion.

b) Lohn- und Gehaltszahlungen in Höhe von 84.000 €.

c) Überweisung des Weihnachtsgeldes in Höhe von 12.000 €.

d) Kauf eines LKW für 200.000 €. Die Bezahlung erfolgt per Verrechnungs-scheck.

e) Dieser LKW wird bilanziell mit 40.000 € jährlich abgeschrieben, kalkulato-risch werden 60.000 € verrechnet.

f) Die Kosten- und Leistungsrechnung setzt für diesen LKW 20.000 € kalkulatorischer Zinsen an.

g) Die Lagerhalle der Fertigprodukte wird neu gestrichen, Rechnungsbetrag von Malermeister Künstler: 15.000 €.

h) Ein Tintenstrahldrucker wird für 650 € bar gekauft und sofort als gering-wertiges Wirtschaftsgut verrechnet. Die Kosten- und Leistungsrechnung schreibt kalku-latorisch über 5 Jahre ab.

i) Bezahlt wird die betriebliche Unfallversicherung des laufenden Geschäftsjahres in Höhe von 10.000 €.

j) Spende ans Rote Kreuz: 2.000 €.

k) Barkauf von Stahlblech für 35.000 €, das für die Produktion in der nächsten Periode reserviert wird.

l) Crash eines Transportbandes, es entsteht ein Schaden von 12.000 €.

m) Verkauf eines PKW für 7.000 €. Der Kunde bezahlt bar. Der PKW stand mit 12.000 € in den Büchern.

n) Kauf von Wertpapieren aus spekulativen Gründen für 120.000 €.

o) Unter dem Jahr verlieren die Wertpapiere aus n) 20.000 € an Wert

A

a) Im Juli Aufwand und Kosten.
b) Aufwand und Kosten.
c) Aufwand und in der Periode abzugrenzende Kosten.
d) Kein Aufwand und keine Kosten.
e) Aufwand: 40.000 €, Anderskosten: 60.000 €.
f) Kein Aufwand, Anders- bzw. Zusatzkosten: 20.000 €.
g) Aufwand und Kosten.
h) Aufwand: 650 €, Anderskosten: 130 €.
i) Aufwand und Kosten.
j) Betriebsfremder Aufwand, keine Kosten.
k) Kein Aufwand und keine Kosten (periodenfremd).
l) Außerordentlicher Aufwand und keine Kosten.
m) Außerordentlicher Aufwand und keine Kosten.
n) Kein Aufwand und keine Kosten.
o) Außerordentlicher Aufwand, keine Kosten.

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37
Q

Bestimmen Sie die Aufgabenstellung der Kosten- und Leistungsrechnung.

A

Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung:
Kontrolle (bspw. Istkostenermittlung)
Planung (Bereitstellung von Informationen für die Unternehmensführung, …)
Dokumentation (Bewertung fertiger Erzeugnisse, …)

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38
Q

Mit welchen Fragestellungen setzen sich die Teilbereiche der Kosten- und Leistungsrechnung auseinander?

A

Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung:
- Kontrolle (bspw. Istkostenermittlung)
- Planung (Bereitstellung von Informationen für die Unternehmensführung, …)
- Dokumentation (Bewertung fertiger Erzeugnisse, …)

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39
Q

Mit welchen Fragestellungen setzen sich die Teilbereiche der Kosten- und Leistungsrechnung auseinander?

A

Die Teilbereiche der Kosten- und Leistungsrechnung setzen sich mit folgenden Fragestellungen auseinander.
- Welche Kosten sind in welcher Höhe entstanden?
- Wo sind die Kosten entstanden?
- Wofür sind die Kosten entstanden?

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40
Q

Womit befasst sich die Kostenartenrechnung?

A

Die Kostenartenrechnung befasst sich mit der Ermittlung und Gliederung aller im Kombinationsprozess entstehenden Werteverzehre.

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41
Q

Wie wird die Kostenstellenrechnung durchgeführt?

A

a) Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstellen
b) Umlage der Gemeinkosten von Vorkostenstellen auf die Endkostenstellen
c) Bildung von Kalkulationssätzen für die jeweiligen Endkostenstellen
d) Verrechnung der Gemeinkosten (mit den gebildeten Kalkulationssätzen) auf die Kostenträger

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42
Q

Welche Aufgabe hat die Kostenträgerstückrechnung?

A

Die Kostenträgerstückrechnung hat die Aufgabe, für jeweils eine Leistungseinheit die von ihr verursachten Kosten zu ermitteln (= Selbstkosten).

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43
Q

Welche Aufgabe hat die Kostenträgerzeitrechnung?

A

Die Kostenträgerzeitrechnung hat die Aufgabe, die gesamten Kosten eines Zeitraums dem Wert der in der Summe erzielten Leistungen gegenüberzustellen.

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44
Q

Erläutern Sie den generellen Ablaufprozess der Kosten- und Leistungsrechnung.

A

Der generelle Ablaufprozess der Kosten- und Leistungsrechnung:

Am Anfang des Ablaufprozesses steht die Kostenartenrechnung. Die als Kosten
erfassten Werteverzehre werden nach Kostenarten gegliedert. An-schließend werden sie entweder als Einzel- oder Gemeinkosten ausgewiesen und abschließend in der sogenannten Kostenartenübersicht festgehalten.

Die Kostenstellenrechnung wird auf Basis des Betriebsabrechnungsbogens (BAB) vorgenommen und in den folgenden Schritten abgewickelt:

  • Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstelle;
  • Umlage der Gemeinkosten von Vorkosten- auf Endkostenstellen;
  • Verrechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger.
  • Die Kostenträgerstückrechnung entnimmt die Einzelkosten direkt aus der Kostenartenrechnung, um zusammen mit den Gemeinkosten die Selbstkosten je Leistungseinheit zu berechnen (mithilfe des Kalkulationsschemas).
  • Die Kostenträgerstückrechnung entnimmt anschließend die Gemeinkosten in Form von Verrechnungssätzen aus der Kostenstellenrechnung.
  • Die Kostenträgerzeitrechnung entnimmt die Gesamtkosten aus der Kostenübersicht und die Leistungen aus der Kostenträgerrechnung, um das Betriebsergebnis pro Periode zu ermitteln.
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45
Q

Formulieren Sie die grundlegenden Ziele und Aufgaben der Kostenartenrechnung.

A

Das grundlegende Ziel der Kostenartenrechnung liegt darin, einen Überblick über die Kostenartenstruktur und das Kostenniveau eines Betriebes zu vermitteln. Die Aufgaben sind:
- Darstellung des Kostenniveaus und der Kostenstruktur;
- Hilfsdienstleister für die Kostenstellenrechnung und Kostenträgerrechnung;
- Abgrenzung von Aufwand und Kosten;
- Erstellung eines Kostenartenplanes;
Aufbereitung der Kosten.

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46
Q

Stellen Sie eine Kostenartenübersicht dar.

A

In der Kostenartenübersicht wird eine Sortierung der Kosten nach arten-, stellen- und/oder trägerorientierten Gesichtspunkten vorgenommen.

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47
Q

Wodurch unterscheidet sich die differenzierte von der undifferenzierten Kostenerfassung?

A
  • Differenzierte Kostenerfassung: Hier werden die verbrauchten Mengen und die Preise getrennt erfasst. Um die Kosten zu berechnen, multipliziert man die Menge mit dem Preis. Die Menge wird durch Zählen, Messen, Wiegen oder Schätzen bestimmt.
  • Undifferenzierte Kostenerfassung: Hier gibt es keine Trennung zwischen Menge und Preis. Bestimmte Kostenarten werden direkt als Gesamtwert berechnet, ohne die Menge separat zu erfassen.
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48
Q

Beschreiben Sie die Skontrationsmethode.

A

Die Skontrationsmethode ermittelt genau, wie viel Material an einem bestimmten Ort oder für ein bestimmtes Projekt verbraucht wurde. Es ist die genaueste Methode, aber auch sehr aufwendig, weil jede Materialentnahme einzeln festgehalten und gebucht werden muss. Diese Methode wird vor allem bei größeren und leicht zu erfassenden Materialien genutzt.

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49
Q

Beurteilen Sie die Inventurmethode.

A

Die Inventurmethode hat einige Vorteile und Nachteile:

  • Vorteile:
    • Sie ermöglicht eine genaue Ermittlung des Materialverbrauchs, wenn die Inventur sorgfältig durchgeführt wird.
    • Es ist keine separate Materialbuchhaltung nötig.
  • Nachteile:
    • Eine Inventur ist zeitaufwendig.
    • Unerwartete Materialverluste können nicht festgestellt werden.
    • Es ist nicht möglich, die Kosten genau auf einzelne Projekte oder Bereiche aufzuteilen.
    • Abweichungen zwischen geplanten und tatsächlichen Materialkosten lassen sich nur in der Gesamtrechnung sehen, nicht für einzelne Bereiche.
    • Es gibt keine aktuellen Informationen über den Lagerbestand.
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50
Q

Mit welchen Preisen kann in der Kostenartenrechnung bewertet werden?

A

Hier ist der Text in einfacher Sprache:

In der Kostenartenrechnung kann man mit verschiedenen Preisen rechnen:

  • Marktpreise (externe Preise): Das sind Preise, die auf dem Markt gelten, wie z. B. der Anschaffungspreis, der Tagespreis, der Zielpreis oder der Wiederbeschaffungspreis (wenn man das gleiche Material neu kaufen muss).
  • Verrechnungspreise (interne Preise): Das sind Preise, die innerhalb des Unternehmens festgelegt werden, wie z. B. der Festpreis, der Durchschnittspreis, der Lenkungspreis (um das Verhalten zu steuern) oder der Grenzpreis (für zusätzliche Mengen).
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51
Q

Nach welchen Kriterien kann die Gliederung der Kosten erfolgen?

A

Hier ist der Text in einfacher Sprache:

Die Kosten können nach verschiedenen Kriterien geordnet werden:

  1. Art der verbrauchten Produktionsfaktoren: Welche Materialien, Arbeitskräfte oder Maschinen verbraucht wurden.
  2. Herkunft der Kostengüter: Woher die benötigten Güter oder Dienstleistungen kommen (z. B. intern oder extern).
  3. Betriebliche Funktionen: Für welche Aufgaben im Unternehmen die Kosten anfallen (z. B. Produktion, Verwaltung, Vertrieb).
  4. Art der Verrechnung: Ob die Kosten direkt einem Produkt oder einer Abteilung zugeordnet werden können (Einzelkosten) oder allgemein sind (Gemeinkosten).
  5. Bezugsgröße der Kosten: In welchem Verhältnis die Kosten zu einer bestimmten Größe stehen (z. B. Stückzahl oder Umsatz).
  6. Produktionsstufe der Kosten: In welcher Phase der Herstellung die Kosten entstehen (z. B. Vorproduktion, Endproduktion).
  7. Liquiditätswirkung der Kosten: Ob die Kosten sofort bezahlt werden müssen oder erst später.
  8. Zeitgebundenheit: Wann die Kosten entstehen, z. B. regelmäßig oder einmalig.
  9. Verhalten bei Beschäftigungsänderungen: Wie die Kosten sich verändern, wenn die Arbeitsmenge steigt oder sinkt (variable oder fixe Kosten).
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52
Q

Wodurch unterscheiden sich Primär- von Sekundärkosten?

A

Der Unterschied zwischen Primärkosten und Sekundärkosten liegt darin, wie sie entstehen:

  • Primärkosten: Diese entstehen, wenn der Betrieb Güter oder Dienstleistungen von außen einkauft, wie z. B. Rohstoffe, Hilfsstoffe, Personal oder Steuern.
  • Sekundärkosten: Diese entstehen, wenn der Betrieb interne Leistungen verrechnet, also Kosten für Dinge, die im Unternehmen selbst produziert oder geleistet werden. Sie bestehen aus mehreren Primärkosten, die zusammengefasst werden.
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53
Q

Weshalb entstehen Gemeinkosten?

A

Gemeinkosten entstehen, weil sie nicht direkt einem bestimmten Produkt oder einer bestimmten Abteilung zugeordnet werden können. Sie sind indirekte Kosten, die nur über eine Verteilmethode (Schlüssel) auf Produkte oder Abteilungen aufgeteilt werden können. Diese Kosten entstehen also nur indirekt im Zusammenhang mit einem bestimmten Bereich oder Produkt, z. B. Miete, Strom oder Verwaltungskosten.

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54
Q

Definieren Sie den Reagibilitätsgrad.

A

Der Reagibilitätsgrad (auch Elastizitätskoeffizient genannt) misst, wie stark sich die Kosten ändern, wenn sich die Arbeitsmenge oder Beschäftigung verändert. Er zeigt das Verhältnis zwischen der prozentualen Änderung der Kosten und der prozentualen Änderung der Beschäftigung. Kosten reagieren unterschiedlich auf Veränderungen der Arbeitsmenge, und man unterscheidet dabei zwischen fixen Kosten (die gleich bleiben) und variablen Kosten (die sich verändern). Der Reagibilitätsgrad ist also ein Maß dafür, wie sensibel die Kosten auf Veränderungen in der Auslastung reagieren.

Reagibiltätsgrad=Kostenänderung in % / Beschäftigungsänderung in %

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55
Q

Welche Arten von variablen Kosten können unterschieden werden?

A

Es gibt vier Arten von variablen Kosten, die sich unterschiedlich verhalten, wenn die Arbeitsmenge oder Produktion steigt oder sinkt:

  1. Proportionale Kosten: Diese steigen oder sinken im gleichen Verhältnis zur Veränderung der Produktion. Zum Beispiel: Wenn die Produktion um 10 % steigt, steigen auch die Kosten um 10 %.
  2. Progressive Kosten: Diese steigen schneller als die Produktion. Zum Beispiel: Wenn die Produktion um 10 % steigt, steigen die Kosten um mehr als 10 %.
  3. Degressive Kosten: Diese steigen langsamer als die Produktion. Zum Beispiel: Wenn die Produktion um 10 % steigt, steigen die Kosten nur um weniger als 10 %.
  4. Regressive Kosten: Diese sinken, wenn die Produktion steigt. Zum Beispiel: Wenn die Produktion zunimmt, fallen die Kosten.
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56
Q

Grenzen Sie Nutz- und Leerkosten gegeneinander ab.

A

Hier ist der Unterschied zwischen Nutzkosten und Leerkosten einfach erklärt:

  • Nutzkosten: Das sind die Fixkosten, die für die tatsächlich genutzte Kapazität des Unternehmens anfallen. Je mehr Kapazität genutzt wird (z. B. bei höherer Produktion), desto mehr dieser Fixkosten werden sinnvoll genutzt.
  • Leerkosten: Das sind die Fixkosten, die für ungenutzte Kapazität anfallen. Diese entstehen, wenn das Unternehmen nicht die volle Kapazität nutzt, z. B. bei geringer Auslastung.

Wenn die Auslastung steigt, nehmen die Nutzkosten zu und die Leerkosten ab, weil mehr der vorhandenen Kapazität genutzt wird.

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57
Q

Stellen Sie grafisch alle Kostenverlaufskurven dar.

A
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58
Q

Welche Arbeitskosten lassen sich unterscheiden?

A

Personal- oder Arbeitskosten entstehen durch den Einsatz und den Verzehr menschlicher Arbeitsleistungen im Kombinationsprozess. Dazu gehören im Einzelnen die Löhne, Gehälter, Sozialkosten sowie die sonstigen Personalkosten.

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59
Q

Welche Stoffarten zählt man zu den Materialkosten?

A

Nachfolgende Stoffarten lassen sich zu den Materialkosten zählen:

Rohstoffe,
Hilfsstoffe,
Betriebsstoffe,
bezogene Fertigteile und
Handelswaren.

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60
Q

Nennen Sie Beispiele für Dienstleistungskosten.

A

Es entstehen durch die Inanspruchnahme von Leistungen fremder Unternehmen Kosten. Diese Werteverzehre nennt man Dienstleistungskosten, wie z. B.:

  • Telekommunikationskosten,
  • Versicherungskosten,
  • Vermittlungsprovisionen,
  • Mieten und Pachten,
  • Patent- und Lizenzgebühren,
  • Reisekosten,
  • Reparaturen und Instandhaltung,
  • Transport- und Frachtkosten,
  • Energiekosten,
  • Rechts- und Beratungskosten
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61
Q

Weshalb entstehen Kosten der Gesellschaft?

A

Weil für die Leistungen staatlicher Einrichtungen bezahlt werden muss, entstehen Kosten der Gesellschaft. Diese Zahlungen sind in Form von öffentlichen Abgaben zu entrichten und beinhalten nicht immer unmittelbare Gegenleistungen.

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62
Q
A
63
Q

Welche Werteverzehre werden in der Regel kalkulatorisch erfasst?

A

In der KLR werden in der Regel folgende Werteverzehre kalkulatorisch erfasst:
- kalkulatorische Abschreibungen,
- kalkulatorische Zinsen,
- kalkulatorische Wagnisse,
- kalkulatorische Mieten sowie
- der kalkulatorische Unternehmerlohn.

64
Q

Was versteht man unter Abschreibungen?

A

Die Wertminderungen im Anlagevermögen eines Unternehmens werden generell durch Abschreibungen erfasst. Dabei können die Abschreibungen jeweils nach Handelsrecht, nach Steuerrecht und nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten vorgenommen werden. Daraus resultieren verschiedene Abschreibungsarten.

65
Q

Wie berechnet sich der Abschreibungsbetrag für die kalkulatorische Abschreibung?

A

Die kalkulatorische Abschreibung kann auf zwei Arten berechnet werden: Zeitabschreibung oder Leistungsabschreibung.

  • Zeitabschreibung bedeutet, dass die Kosten eines Vermögensgegenstandes über seine gesamte Nutzungsdauer aufgeteilt werden. Dazu braucht man:
    • den Wiederbeschaffungswert (den Preis, den man zahlen müsste, um den Gegenstand am Ende seiner Nutzungszeit zu ersetzen),
    • den kalkulatorischen Restwert (den Wert, den der Gegenstand am Ende noch hat) und
    • die Nutzungsdauer (wie lange man den Gegenstand nutzen kann).
      Der Ansatz des Wiederbeschaffungswertes stellt sicher, dass genug Geld zurückgelegt wird, um den Gegenstand später zu ersetzen.
  • Leistungsabschreibung hingegen orientiert sich daran, wie viel der Gegenstand tatsächlich leistet (z. B. wie viele Stunden er läuft oder wie viel er produziert). Zusätzlich zu den oben genannten Werten (Wiederbeschaffungswert und Restwert) benötigt man:
    • die Gesamtleistung (wie viel der Gegenstand insgesamt leisten kann) und
    • die Periodenleistung (wie viel er in einer bestimmten Zeit, z. B. in einem Jahr, leistet).

Beide Methoden haben das Ziel, die Wertminderung des Gegenstandes fair zu verteilen, entweder nach der Zeit oder nach der erbrachten Leistung.

66
Q

Wie lauten die Formeln für die Zeitabschreibung und die Leistungsabschreibung?

A

Hier sind die Formeln für die beiden Abschreibungsarten:

1a. Wiederbeschaffungswert=Anschaffungswert×
Preisindex Abschreibungsjahr/Preisindex Anschaffungsjahr

1b. Formel für die Zeitabschreibung (lineare Abschreibung)

[
\text{Abschreibungsbetrag} = \frac{\text{Wiederbeschaffungswert} - \text{kalkulatorischer Restwert}}{\text{Nutzungsdauer}}
]

  • Wiederbeschaffungswert: Der Wert, der benötigt wird, um den Vermögensgegenstand am Ende seiner Nutzungsdauer zu ersetzen.
  • Kalkulatorischer Restwert: Der geschätzte Wert des Vermögensgegenstandes am Ende der Nutzungsdauer.
  • Nutzungsdauer: Die Anzahl der Jahre, in denen das Gut verwendet wird.

Diese Formel verteilt den Wert gleichmäßig über die Nutzungsdauer des Wirtschaftsguts.

  1. Formel für die Leistungsabschreibung

[
\text{Abschreibungsbetrag} = \frac{\text{Wiederbeschaffungswert} - \text{kalkulatorischer Restwert}}{\text{Gesamtleistung}} \times \text{Periodenleistung}
]

  • Wiederbeschaffungswert: Der Wert, der benötigt wird, um das Wirtschaftsgut am Ende seiner Nutzungsdauer zu ersetzen.
  • Kalkulatorischer Restwert: Der geschätzte Wert am Ende der Nutzungsdauer.
  • Gesamtleistung: Die insgesamt erwartete Leistung des Vermögensgegenstandes (z. B. Betriebsstunden oder produzierte Einheiten).
  • Periodenleistung: Die tatsächlich erbrachte Leistung in der jeweiligen Periode (z. B. in einem Jahr).

Diese Methode orientiert sich an der Nutzung bzw. der Leistung des Wirtschaftsguts und ist flexibel, wenn die Nutzung unterschiedlich stark ist.

67
Q

Warum ist bei der kalkulatorischen Abschreibung ein Restwert zu berücksichtigen?

A

Der kalkulatorische Restwert ist derjenige Wert, den das Wirtschaftsgut zum Zeitpunkt seines Ausscheidens, z. B. in Form eines Schrottwertes, noch besitzt. Der Restwert ist zu berücksichtigen, da dieser den abzuschreibenden Betrag mindert.

68
Q

Ermitteln Sie den Wert der kalkulatorischen Abschreibung für diese Maschine.
Anschaffungswert: 30.000 €
Restwert: 5.000 €
Nutzungsdauer: 5 Jahre
PreisindexAnschaffungsjahr: 115
PreisindexAbschreibungsjahr: 125

A

Um die kalkulatorische Abschreibung für die Maschine zu ermitteln, müssen wir den Wiederbeschaffungswert berechnen und anschließend die Abschreibung berechnen.

Schritt 1: Wiederbeschaffungswert berechnen

Die Formel zur Anpassung des Anschaffungswerts mit den Preisindizes lautet:

[
\text{Wiederbeschaffungswert} = \text{Anschaffungswert} \times \frac{\text{Preisindex Abschreibungsjahr}}{\text{Preisindex Anschaffungsjahr}}
]

Eingesetzt mit den gegebenen Werten:

[
\text{Wiederbeschaffungswert} = 30.000 \, \text{€} \times \frac{125}{115} = 30.000 \, \text{€} \times 1{,}08696 = 32.608,70 \, \text{€}
]

Schritt 2: Kalkulatorische Abschreibung berechnen (Zeitabschreibung)

Jetzt verwenden wir den Wiederbeschaffungswert in der Formel für die kalkulatorische Zeitabschreibung:

[
\text{Kalkulatorische Abschreibung pro Jahr} = \frac{\text{Wiederbeschaffungswert} - \text{kalkulatorischer Restwert}}{\text{Nutzungsdauer}}
]

Eingesetzt:

[
\text{Kalkulatorische Abschreibung pro Jahr} = \frac{32.608{,}70 \, \text{€} - 5.000 \, \text{€}}{5 \, \text{Jahre}} = \frac{27.608{,}70 \, \text{€}}{5} = 5.521{,}74 \, \text{€}
]

Ergebnis:
Die kalkulatorische Abschreibung für die Maschine beträgt 5.521,74 € pro Jahr.

69
Q

Wie berechnet sich das betriebsnotwendige Kapital?

A

Genau! Die Formel für das betriebsnotwendige Kapital lässt sich wie folgt zusammenfassen:

Betriebsnotwendiges Kapital}= Betriebsnotwendiges Vermögen - Abzugskapital

Dabei:

Betriebsnotwendiges Vermögen = Betriebsnotwendiges Anlagevermögen + Betriebsnotwendiges Umlaufvermögen

Schrittweise Erklärung:

  1. Betriebsnotwendiges Anlagevermögen:
    • Das sind langfristige Vermögenswerte, die dauerhaft im Betrieb eingesetzt werden, wie z. B. Maschinen, Gebäude, Fahrzeuge und Anlagen. Es dient direkt dem Betriebszweck.
  2. Betriebsnotwendiges Umlaufvermögen:
    • Das sind kurzfristige Vermögenswerte, die im normalen Geschäftsprozess benötigt werden, wie z. B. Vorräte, Forderungen und Bankguthaben.
  3. Betriebsnotwendiges Vermögen:
    • Das gesamte Vermögen, das für den laufenden Betrieb notwendig ist, setzt sich aus dem betriebsnotwendigen Anlage- und Umlaufvermögen zusammen.
  4. Abzugskapital:
    • Dies sind Positionen, die zur Finanzierung des betriebsnotwendigen Vermögens dienen, aber nicht vom Unternehmen selbst bereitgestellt werden müssen. Dazu zählen beispielsweise Lieferantenkredite, Kundenanzahlungen oder sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten.

Formel:

Betriebsnotwendiges Kapital = Betriebsnotwendiges Anlagevermögen + Betriebsnotwendiges Umlaufvermögen - Abzugskapital

Beispiel:
- Betriebsnotwendiges Anlagevermögen: 300.000 €
- Betriebsnotwendiges Umlaufvermögen: 80.000 €
- Abzugskapital: 40.000 €

Betriebsnotwendiges Vermögen = 300.000 \ € + 80.000 \, € = 380.000 \, €

Betriebsnotwendiges Kapital = 380.000 \, € - 40.000 \, € = 340.000 \, €

Das betriebsnotwendige Kapital beträgt in diesem Beispiel 340.000 €.

Diese Formel ist hilfreich, um das Kapital zu ermitteln, das tatsächlich für den Betrieb zur Verfügung stehen muss, und kann für Planungen oder Kostenrechnungen genutzt werden.

70
Q

Nach welcher Formel können die kalkulatorischen Zinsen berechnet werden?

A

Nach folgender Formel werden die kalkulatorischen Zinsen berechnet:

Kalkulatorische Zinsen = Betriebsnotwendiges Kapital * kalkulatorischer Zinssatz

71
Q

In den letzten 7 Jahren hat ein Handelsbetrieb bei einem Umsatz von 200 Mio. €, davon 40 % Verkauf auf Ziel, insgesamt 800.000 € Forderungsverluste erlitten. In der nächsten Periode sind Zielverkäufe in Höhe von 10 Mio. € geplant. Wie ist in der Kosten- und Leistungsrechnung zu verfahren?

A

Forderungsverluste

In der Kosten- und Leistungsrechnung werden Forderungsverluste als kalkulatorische Wagnisse behandelt, um zukünftige Verluste realistisch abzubilden. Die Schritte zur Ermittlung der kalkulatorischen Wagniskosten für die Zielverkäufe in der nächsten Periode sind wie folgt:

Berechnung der bisherigen Forderungsverlustrate
Die Forderungsverlustrate wird auf Grundlage der historischen Daten ermittelt:

Gesamtumsatz auf Ziel in den letzten 7 Jahren:
200

Mio.€ × 40%=80

Mio.€ 200Mio.€×40%=80Mio.€

Forderungsverlustrate:

Forderungsverlustrate=Forderungsverluste : Zielverkaufe×100

Forderungsverlustrate= 80.000.000€
800.000€ ×100=1%

Prognose der zukünftigen Forderungsverluste
Die Forderungsverlustrate wird auf die geplanten Zielverkäufe angewendet:

Geplante Zielverkäufe:
10

Mio.€
10Mio.€

Prognostizierte Forderungsverluste:

Zielverk
a
¨
ufe
×
Forderungsverlustrate
Forderungsverluste=Zielverk
a
¨
ufe×Forderungsverlustrate
Forderungsverluste
=
10.000.000


×
1
%
=
100.000


Forderungsverluste=10.000.000€×1%=100.000€
3. Verfahren in der Kosten- und Leistungsrechnung
In der Kosten- und Leistungsrechnung werden die prognostizierten Forderungsverluste als kalkulatorische Wagniskosten angesetzt und in die Selbstkosten der Zielverkäufe einbezogen.

Buchung und Behandlung:
Die kalkulatorischen Wagniskosten in Höhe von 100.000 € werden als Bestandteil der Kostenträgerrechnung berücksichtigt.
Dadurch werden die Zielverkäufe wirtschaftlich belastet, um den erwarteten Forderungsverlust angemessen abzudecken.
Zusammenfassung:
Für die nächste Periode sollten in der Kosten- und Leistungsrechnung kalkulatorische Wagniskosten von 100.000 € angesetzt werden, basierend auf einer Forderungsverlustrate von 1%.

72
Q

Welche Arten von Wagnissen können in einem Unternehmen unterschieden werden?

A

Die Wagnisse eines Unternehmens lassen sich in drei Kategorien einteilen:

  • versicherte Wagnisse: Versicherungsprämien, aufwandsgleiche Dienstleistungskosten;
  • versicherbare, aber nicht fremdversicherte Wagnisse: spezielle Einzelwagnisse, kalkulatorische Wagnisse;
  • nicht versicherte Wagnisse: allgemeine Unternehmenswagnisse.

Zudem lassen sich noch Einzelwagnisse in einem Unternehmen nach Bestände-, Anlagen-, Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebswagnissen unterscheiden.

73
Q

Wann werden eine kalkulatorische Miete und ein kalkulatorischer Unternehmerlohn angesetzt?

A

Kalkulatorische Kosten in Form von kalkulatorischen Mieten werden angesetzt, wenn dem Unternehmen Räume kostenlos zur Verfügung gestellt werden, die sich im Besitz des Gesellschafters befinden. Diese sollten der Höhe vergleichbarer Fremdmieten entsprechen. Mit dieser kalkulatorischen Kostenart soll verhindert werden, dass der zur Verfügung gestellte Raum nicht als kostenloser Tatbestand deklariert wird. In Einzelunternehmen wird in der Kostenartenrechnung ein kalkulatorischer Unternehmerlohn angesetzt. In Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften ist ebenfalls ein kalkulatorischer Unternehmerlohn anzusetzen, wenn der Gesellschafter kein oder ein zu niedriges Gehalt für seine Arbeitsleistung erhält. Die Rechtsform soll damit keinen Einfluss auf die Selbstkosten sowie den zwischenbetrieblichen Kostenvergleich haben.

74
Q

Bitte untersuchen Sie, nach welchen Gliederungsprinzipien in Ihrem Unternehmen die Kosten im internen Rechnungswesen gegliedert sind. Gehen Sie bitte auch auf die Frage ein, welche Kostenarten in der Abteilung, in der Sie tätig sind, besondere Bedeutung haben.

A

Um die Gliederungsprinzipien der Kosten im internen Rechnungswesen zu untersuchen, ist es wichtig, die Grundlagen des internen Rechnungswesens zu verstehen. Die Kosten können nach verschiedenen Kriterien strukturiert werden, um eine effektive Kostenkontrolle, -analyse und -planung zu ermöglichen.

  1. Gliederungsprinzipien im internen Rechnungswesen

Die Kosten im internen Rechnungswesen können nach verschiedenen Gliederungsprinzipien sortiert werden:

a. Nach Kostenarten

  • Definition: Kostenarten sind die verschiedenen Arten von Kosten, die in einem Unternehmen anfallen.
  • Beispiele:
    • Materialkosten: Rohstoffe, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe
    • Fertigungskosten: Löhne und Gehälter für Produktionsmitarbeiter, Maschinenkosten
    • Betriebs- und Verwaltungskosten: Gehälter für Verwaltungspersonal, Mieten, Bürobedarf
    • Vertriebskosten: Werbung, Vertriebsprovisionen, Transportkosten

b. Nach Kostenstellen

  • Definition: Kostenstellen sind die organisatorischen Einheiten, in denen Kosten anfallen und kontrolliert werden.
  • Beispiele:
    • Produktion: Kosten, die in der Fertigung entstehen
    • Verwaltung: Kosten für administrative Tätigkeiten
    • Vertrieb: Kosten, die im Vertrieb oder Marketing anfallen

c. Nach Kostenträgern

  • Definition: Kostenträger sind die Produkte oder Dienstleistungen, für die die Kosten verursacht werden.
  • Beispiele:
    • Einzelprodukte: Kosten, die für die Herstellung eines bestimmten Produkts anfallen
    • Produktgruppen: Kosten, die für eine Gruppe von ähnlichen Produkten anfallen
    • Aufträge: Kosten, die für spezifische Kundenaufträge anfallen

d. Nach Verhaltensprinzipien

  • Definition: Diese Gliederung erfolgt nach dem Verhalten der Kosten in Bezug auf die Produktionsmenge.
  • Beispiele:
    • Fixe Kosten: Unveränderlich, unabhängig von der Produktionsmenge (z.B. Miete)
    • Variable Kosten: Abhängig von der Produktionsmenge (z.B. Materialkosten)
    • Gesamt- und Stückkosten: Gesamte Kosten vs. Kosten pro Einheit
  1. Besondere Bedeutung der Kostenarten in der Abteilung

Je nach Abteilung können unterschiedliche Kostenarten von besonderer Bedeutung sein. Hier sind einige Beispiele für häufige Abteilungen:

a. Produktion

  • Materialkosten: Hoher Anteil an den Gesamtkosten, wichtig für die Kalkulation.
  • Fertigungskosten: Arbeitskosten für die Produktionsmitarbeiter und Maschinenkosten sind entscheidend.

b. Vertrieb

  • Vertriebskosten: Kosten für Werbung, Vertrieb und Kundenakquise sind hier besonders relevant.
  • Transportkosten: Kosten für den Versand von Produkten an Kunden.

c. Verwaltung

  • Betriebs- und Verwaltungskosten: Löhne und Gehälter für das Verwaltungspersonal sowie allgemeine Betriebskosten sind hier von Bedeutung.

d. Forschung und Entwicklung (F&E)

  • Entwicklungskosten: Kosten für Forschung und Entwicklung neuer Produkte.
  • Personal- und Materialkosten: Besondere Berücksichtigung der Qualifikationen und Materialien für neue Entwicklungen.

Fazit

Die Gliederung der Kosten im internen Rechnungswesen erfolgt nach verschiedenen Prinzipien, die eine präzise Kostenkontrolle und -analyse ermöglichen. In der Abteilung, in der man tätig ist, können unterschiedliche Kostenarten besondere Bedeutung haben, abhängig von den spezifischen Tätigkeiten und Zielen dieser Abteilung.

Diese strukturierte Herangehensweise an die Kosten ermöglicht es, fundierte Entscheidungen über Ressourcenverteilung, Preisgestaltung und Kostensenkungsmaßnahmen zu treffen.

74
Q

Erläutern Sie die organisatorische Abwicklung der Kostenartenrechnung.

A

Die Kosten sollen unmittelbar am Ort ihrer Entstehung und zum frühestmöglichen Zeitpunkt erfasst werden. Die Kostenerfassung erfolgt daher an vielen, höchst unterschiedlichen Stellen. In der Kostenrechnung werden nur die Belege für die kalkulatorischen Kosten erstellt und Zusatzbelege generiert. Die Kostenaufbereitung wickelt dann die Betriebsbuchhaltung vollständig ab. Die genaue Ermittlung und fundierte Aufbereitung der Kosten liegt letztlich im Verantwortungsbereich des jeweiligen Controllers, Leiters des Rechnungswesens bzw. Betriebsbuchhalters.

75
Q

Formulieren Sie die grundlegenden Ziele und Aufgaben der Kostenstellenrechnung.

A

Ziele:

  1. Kontrolle der Kosten: Die Kostenstellenrechnung hilft dabei, die Kosten genau an dem Ort zu überwachen und zu steuern, an dem sie entstehen, also in den verschiedenen Abteilungen oder Bereichen eines Unternehmens (den sogenannten Kostenstellen).
  2. Verteilung der Gemeinkosten: Die allgemeinen Kosten, die nicht direkt einem Produkt oder einer Leistung zugeordnet werden können (Gemeinkosten), werden so umgewandelt, dass sie für die Kalkulation von Produkt- oder Leistungsstückkosten nutzbar werden. Dabei werden sogenannte Kalkulationssätze gebildet, mit denen diese Kosten auf einzelne Produkte oder Dienstleistungen verteilt werden.

Aufgaben der Kostenstellenrechnung:

  1. Kostenverteilung: Die Gemeinkosten, die während eines bestimmten Zeitraums anfallen, werden auf die Kostenstellen (Abteilungen oder Bereiche) verteilt, die diese Kosten verursacht haben.
  2. Kostenumlage: Hierbei wird intern abgerechnet, wenn eine Kostenstelle Leistungen für eine andere erbringt. Das bedeutet, dass innerhalb des Unternehmens die erbrachten Leistungen zwischen den Abteilungen verrechnet werden.
  3. Kostenverrechnung: Kostenstellen, die direkt mit bestimmten Produkten oder Dienstleistungen verbunden sind, berechnen sogenannte Kalkulationssätze. Diese Sätze helfen, die Gemeinkosten auf die Produkte oder Leistungen zu verteilen, indem sie eine Art Zuschlag auf die Herstellungskosten anwenden.
  4. Kostenkontrolle: Es wird geprüft, ob die Kosten in den einzelnen Kostenstellen wirtschaftlich (kostengünstig) sind. Dies kann durch einen Vergleich von selbst hergestellten Leistungen mit zugekauften (Make-or-buy-Vergleich) oder durch den Abgleich zwischen den geplanten und den tatsächlich entstandenen Gemeinkosten geschehen. So sieht man, ob man mehr oder weniger Kosten als geplant hatte.
76
Q

Weshalb ist die Bildung von Kostenstellen erforderlich?

A

Die Bildung von Kostenstellen ist wichtig, weil:

  1. Kosten planen und kontrollieren: Man kann die Wirtschaftlichkeit besser steuern, wenn man die Kosten dort überwacht, wo sie entstehen und beeinflusst werden können. So sind die Verantwortlichen für ihre Bereiche auch für die Kosten verantwortlich.
  2. Innere Leistungen erfassen: Leistungen, die zwischen verschiedenen Abteilungen im Unternehmen erbracht werden, können erfasst, überwacht und intern verrechnet werden.
  3. Genauere Kostenzurechnung: Wenn einzelne Abteilungen oder Bereiche unterschiedlich stark für die Herstellung eines Produkts genutzt werden, ermöglicht die Aufteilung in Kostenstellen eine genauere Zurechnung der Kosten pro Produkt.
  4. Bewertung unfertiger Produkte: Zum Bilanzstichtag kann man unfertige Produkte anhand des Fortschritts in der Produktion korrekt bewerten.
77
Q

Nach welchen Kriterien können Kostenstellen gebildet werden?

A

Kostenstellen können nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden, um die Struktur des Unternehmens abzubilden. Dazu gehören:

  1. Funktion: Die Kostenstellen werden nach den Aufgaben im Unternehmen gegliedert, z. B. Produktion, Verwaltung oder Vertrieb.
  2. Verantwortung: Die Einteilung erfolgt nach den Personen oder Abteilungen, die für die Kosten verantwortlich sind.
  3. Objekt: Die Kostenstellen richten sich nach bestimmten Produkten oder Projekten, die im Unternehmen bearbeitet werden.
  4. Rang: Hier wird nach der Bedeutung oder Hierarchie im Unternehmen unterschieden, z. B. Hauptkostenstellen und Nebenkostenstellen.
  5. Phase: Die Einteilung erfolgt nach verschiedenen Produktionsstufen oder -phasen.
  6. Region: Die Kostenstellen werden nach geografischen Gebieten gebildet, z. B. für unterschiedliche Standorte oder Länder.
  7. Raum: Die Einteilung orientiert sich an räumlichen Gegebenheiten, wie Büros oder Werkhallen.
  8. Sachmittel: Die Kostenstellen richten sich nach den genutzten Ressourcen, z. B. Maschinen oder Fahrzeuge.
  9. Verrechnung: Hier werden Kostenstellen nach den internen Abrechnungsprozessen strukturiert, also wie Kosten aufgeteilt oder weiterverrechnet werden.
78
Q

Wodurch unterscheiden sich Vor- von Endkostenstellen sowie Hilfs- von Hauptkostenstellen?

A

Vor- und Endkostenstellen sowie Hilfs- und Hauptkostenstellen unterscheiden sich so:

  1. Vor- und Endkostenstellen:
    • Vorkostenstellen sind Abteilungen oder Bereiche, deren Kosten nicht direkt auf Produkte oder Dienstleistungen (Kostenträger) umgelegt werden. Stattdessen werden ihre Kosten auf andere Kostenstellen verteilt, die die Kosten dann weiterberechnen.
    • Endkostenstellen sind Abteilungen, deren Kosten direkt auf die Produkte oder Dienstleistungen (Kostenträger) aufgeschlagen werden. Diese Kosten landen also direkt in der Kalkulation des Endpreises.
  2. Hilfs- und Hauptkostenstellen:
    • Hilfskostenstellen unterstützen andere Bereiche und erbringen keine direkten Leistungen für das Endprodukt, z. B. die IT-Abteilung oder der Hausmeisterdienst. Ihre Kosten werden auf andere Kostenstellen umgelegt.
    • Hauptkostenstellen sind direkt an der Produktion oder Dienstleistung beteiligt, z. B. die Fertigungsabteilung. Ihre Kosten fließen direkt in die Kalkulation der Produkte oder Dienstleistungen ein.
79
Q

Wie sieht ein Betriebsabrechnungsbogen (BAB) grundsätzlich aus?

A

Der klassische BAB (Betriebsabrechnungsbogen) ist wie eine Tabelle aufgebaut:

  • Spalten: Jede Spalte steht für eine Kostenstelle (zum Beispiel Abteilungen wie Produktion oder Verwaltung).
  • Zeilen: In den Zeilen werden die Kostenarten aufgelistet (zum Beispiel Materialkosten, Personalkosten usw.). Hier werden auch die innerbetrieblichen Leistungen verrechnet, also wenn eine Abteilung für eine andere arbeitet.

Im BAB werden in erster Linie Gemeinkosten verrechnet, also Kosten, die nicht direkt einem Produkt zugeordnet werden können. Manchmal können auch die Einzelkosten eines Produkts im BAB erscheinen, um zusätzliche Informationen oder bestimmte Zuschlagssätze zu berechnen.

79
Q

Wodurch unterscheidet sich die direkte von der indirekten Kostenverteilung?

A

Die direkte und indirekte Kostenverteilung unterscheiden sich so:

  • Direkte Kostenverteilung: Hier können die Kosten einer genauen Abteilung (Kostenstelle) zugeordnet werden, weil sie klar nur dort entstehen. Zum Beispiel die Kosten für das Material in der Produktionsabteilung.
  • Indirekte Kostenverteilung: Diese kommt zum Einsatz, wenn die Kosten mehrere Abteilungen betreffen und nicht eindeutig einer zugeordnet werden können. In solchen Fällen werden die Kosten künstlich aufgeteilt, damit sie den jeweiligen Abteilungen trotzdem zugerechnet werden. Zum Beispiel die Stromkosten, die mehrere Abteilungen nutzen.
79
Q

In welchen Schritten wird der Prozess der Kostenstellenrechnung abgewickelt?

A

Der Prozess der Kostenstellenrechnung läuft in vier Schritten ab:

  1. Kostenverteilung: Zuerst werden die Gemeinkosten auf die verschiedenen Abteilungen oder Bereiche (Kostenstellen) verteilt, je nachdem, wo die Kosten entstanden sind.
  2. Kostenumlage: Dann werden Kosten von Abteilungen, die für andere arbeiten (wie die IT-Abteilung), auf die entsprechenden Kostenstellen umgelegt, die ihre Leistungen nutzen.
  3. Kostenverrechnung: Hier werden die Kosten der Hauptabteilungen, die direkt mit der Produktion zu tun haben, auf die Produkte oder Dienstleistungen umgelegt, um zu berechnen, wie viel sie kosten.
  4. Kostenkontrolle: Schließlich wird überprüft, ob die Kosten in den Abteilungen wirtschaftlich sind und ob alles nach Plan läuft.
80
Q

Stellen Sie die Grundtypen der innerbetrieblichen Leistungsverflechtung dar.

A

Typ1: Im einfachsten Fall liefert KSt. A Leistungen ausschließlich and KSt B. Der Leistungsaustausch ist enstufig und einseitig.

Typ2: KST A liefert an KSt B und KSt C. Der leistungsaustausch bleit einstufig, einseitig.

Typ 3: KST A liefert an KSt B und umgekehrt. Es existiert ein wecheselseitiger Leistngsaustausch.

Typ 4: KST A liefert KSt B , C und D. Die KSt. B liefert an C und D. Der Leistngsaustausch ist einseitg und mehrstufig.

81
Q

Beschreiben Sie die Vorgehensweise bei einer einseitigen Leistungsverrechnung

A

Die einseitige Leistungsverrechnung funktioniert nach dem Lieferer-Abnehmer-Prinzip. Das bedeutet:

  • Eine Kostenstelle (Abteilung) erhält nur Leistungen von vorherigen Kostenstellen und gibt ihre eigenen Leistungen an nachfolgende Kostenstellen weiter.
  • Im Betriebsabrechnungsbogen (BAB) werden die Kostenstellen so angeordnet, dass die Abteilungen, die keine Leistungen von anderen erhalten und ihre Leistungen nur weitergeben, ganz links stehen.
  • Diese Anordnung führt zu einer Stufen- oder Treppenstruktur im BAB, weshalb man dieses Verfahren auch Stufenleiter- oder Treppenverfahren nennt.
  • Am Ende werden alle Kosten der Vorkostenstellen auf die Endkostenstellen weiterverrechnet, sodass keine Restkosten bei den Vorkostenstellen verbleiben.
82
Q

Beschreiben Sie die Vorgehensweise bei einer gegenseitigen Leistungsverrechnung.

A

Bei der einseitigen Leistungsverrechnung wird der häufig gegebene Tatbestand vernachlässigt, dass Kostenstellen gegenseitig Leistungen erbringen (Mitarbeiter des Fuhrparks essen in der Kantine und die Kantine benutzt Fahrzeuge des Fuhrparks). Die genauen Kosten der Vorkostenstellen können dann erst ermittelt werden, wenn die Kosten aus der gegenseitigen Leistungsverrechnung vorliegen. Ein Leistungsverbund kann dabei auch mehr als zwei Kostenstellen umfassen. Eine besondere Anordnung der Stellen im Betriebsabrechnungsbogen ist nicht erforderlich.

83
Q

Wie erfolgt die Ermittlung eines Verrechnungssatzes?

A

Die Bildung von Verrechnungssätzen funktioniert so:

  1. Verrechnungssätze helfen dabei, die Gemeinkosten (allgemeine Kosten, die nicht direkt einem Produkt zugeordnet werden können) den Kostenträgern (Produkten oder Dienstleistungen) zuzuordnen.
  2. Um das fair und nachvollziehbar zu gestalten, sollten die Bezugsgrößen (Maßstab, nach dem die Kosten verteilt werden) in einem direkten Zusammenhang zu den Kostenträgern und den Gemeinkosten der Endkostenstellen stehen. Das bedeutet, dass die Bezugsgröße gut erklären sollte, wie die Kosten entstanden sind.
  3. Ein Kalkulationssatz zeigt dann, wie viel Gemeinkosten auf eine Einheit der Bezugsgröße entfallen. Zum Beispiel, wie viel an Gemeinkosten pro produziertem Stück oder pro Stunde Maschinenlaufzeit anfällt.

Zusammengefasst: Verrechnungssätze werden gebildet, um die Gemeinkosten gerecht auf die Produkte zu verteilen. Dabei sollten die gewählten Bezugsgrößen einen klaren Zusammenhang zu den Kosten haben.

Der Kalkulationssatz wird in der Regel so berechnet:

Gesamte Endkostenstellen Gemeinkosten : Gesamte Bezugsgröße

Zum Beispiel, wenn eine Kostenstelle 100.000 Euro an Gemeinkosten hat und 10.000 Stück produziert werden, wäre der Kalkulationssatz 10 Euro pro Stück.

Zweck: Der Kalkulationssatz dient dazu, die Gemeinkosten fair und nachvollziehbar auf die Kostenträger (Produkte oder Dienstleistungen) zu verteilen. So können Unternehmen besser nachvollziehen, wie viel die Herstellung eines Produkts tatsächlich kostet.

Anwendung: Kalkulationssätze werden in der Preisgestaltung, Kostenkontrolle und für die Erstellung von Angeboten verwendet. Sie helfen Unternehmen, ihre Kosten zu überwachen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Zusammengefasst: Der Kalkulationssatz ist ein Maß für die Verteilung der Gemeinkosten auf Produkte oder Dienstleistungen, basierend auf geeigneten Bezugsgrößen.

84
Q

Stellen Sie die vier klassischen kostenbezogenen Zuschlagssätze dar.

A

Die vier klassischen kostenbezogenen Zuschlagssätze sind wichtige Instrumente in der Kostenrechnung, um Gemeinkosten auf Produkte oder Dienstleistungen zu verteilen. Hier sind sie einfach erklärt:

  1. Materialgemeinkostenzuschlag:
    • Dieser Zuschlag wird auf die Einzelmaterialkosten eines Produkts angewendet.
    • Er gibt an, wie viel an Gemeinkosten für Materialien (z. B. Lagerung, Verwaltung) zusätzlich zu den direkten Materialkosten anfallen.
    • Berechnung:
      Summer der Gemeinkosten der Kostenstelle Materialwirtschaft in € : Fertigungsmaterial in € * 100 = %
  2. Fertigungsgemeinkostenzuschlag:
    • Dieser Zuschlag wird auf die Einzelfertigungskosten angewendet.
    • Er zeigt die Gemeinkosten, die in der Produktion anfallen, wie Maschinenkosten, Löhne für Produktionsmitarbeiter und allgemeine Betriebskosten.
    • Berechnung:
      Summer der Gemeinkosten der Kostenstelle Fertigung in € : Fertigungslohn in € * 100 = %
  3. Verwaltungsgemeinkostenzuschlag:
    • Dieser Zuschlag bezieht sich auf die Verwaltungskosten eines Unternehmens.
    • Er wird auf die Selbstkosten (Material- und Fertigungskosten) aufgeschlagen, um die indirekten Kosten, die in der Verwaltung anfallen, abzudecken.
    • Berechnung:
      Summer der Gemeinkosten der Kostenstelle Verwaltung in € : Herstellkosten in € * 100 = %
  4. Vertriebsgemeinkostenzuschlag:
    • Dieser Zuschlag betrifft die Vertriebskosten, die bei der Vermarktung und dem Verkauf der Produkte anfallen.
    • Er wird ebenfalls auf die Selbstkosten aufgeschlagen.
    • Berechnung:
      Summer der Gemeinkosten der Kostenstelle Vertrieb in € : Herstellkosten in € * 100 = %

Diese Zuschlagssätze helfen Unternehmen, die gesamten Kosten für die Herstellung und den Vertrieb ihrer Produkte genau zu erfassen und die Preise entsprechend zu kalkulieren.

85
Q

Erläutern Sie die Notwendigkeit und die Vorgehensweise bei der Kontrolle der innerbetrieblichen Leistungen.

A

Es geht darum, die Kosten von Leistungen, die im Unternehmen selbst erbracht werden, zu überprüfen. Das ist wichtig, weil solche Leistungen oft auch von externen Dienstleistern günstiger oder effizienter angeboten werden könnten, wenn sie nicht zum eigentlichen Kerngeschäft des Unternehmens gehören.

Um die Kosten dieser internen Leistungen zu erfassen, wird im Unternehmen eine spezielle Kostenstelle eingerichtet. Alle Kosten, die für diese Leistungen anfallen (die sogenannten Primärkosten), werden dieser Kostenstelle zugeordnet. Dann teilt man die Gesamtkosten durch die Anzahl der erbrachten Leistungen, um die Kosten pro Einheit zu berechnen.

Indem man diese internen Kosten mit den Preisen vergleicht, die externe Anbieter verlangen, kann das Unternehmen entscheiden, ob es wirtschaftlicher ist, diese Leistung selbst zu erbringen oder auf einen externen Anbieter zurückzugreifen. Dieses Ergebnis hilft dem Unternehmen auch, langfristige Entscheidungen zu treffen, zum Beispiel, ob es bei der Eigenfertigung bleibt oder die Leistung in Zukunft einkauft.

86
Q

Erläutern Sie die Vorgehensweise bei der Kontrolle der Endkostenstellen.

A

Die Kontrolle der Endkostenstellen ist wichtig, um die indirekten Kosten (Gemeinkosten) korrekt zu berechnen und diese dann auf die Produkte des Unternehmens zu verteilen. Hier die Schritte:

  1. Zuschlagssätze berechnen: Einmal pro Periode wird berechnet, wie viel Gemeinkosten pro Produkt aufgeschlagen werden müssen. Diese Zuschlagssätze werden am Ende der Periode mit Hilfe des Betriebsabrechnungsbogens (BAB) berechnet.
  2. Normalzuschlagssätze verwenden: Für Vorab-Kalkulationen verwendet man „Normalzuschlagssätze“. Diese basieren auf Daten aus früheren Perioden und geben eine Schätzung, wie viel Gemeinkosten anfallen könnten.
  3. Kosten verrechnen: Die Gemeinkosten werden auf die Produkte verteilt. Dabei wird je nach Kostenart eine andere Grundlage verwendet, zum Beispiel:
    • Fertigungsgemeinkosten basieren auf Löhnen oder Zeitaufwand,
    • Materialgemeinkosten auf dem genutzten Material,
    • Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten auf den Gesamtherstellungskosten der verkauften Produkte.
  4. Istkosten und Abweichungen feststellen: Am Ende der Periode werden die tatsächlich angefallenen Gemeinkosten (Istkosten) mit den verrechneten Gemeinkosten verglichen. Dabei kann es zu Abweichungen kommen, z. B. durch Preisänderungen oder unterschiedliche Auslastung.
  5. Über- oder Unterdeckung: Wenn die verrechneten Gemeinkosten höher sind als die Istkosten, spricht man von einer Überdeckung (es wurden mehr Kosten gedeckt als tatsächlich angefallen). Bei niedrigeren verrechneten Kosten spricht man von einer Unterdeckung. Diese Abweichungen wirken sich positiv oder negativ auf das Betriebsergebnis aus.

Dieser Vergleich hilft dem Unternehmen, die tatsächlichen Kosten besser zu verstehen und die Kalkulationen für die nächste Periode zu verbessern.

87
Q

Nennen Sie wesentliche Ursachen für die Entstehung von Über- und Unterdeckungen.

A

Einfacher erklärt: Über- und Unterdeckungen können entstehen, wenn bestimmte Kosten anders ausfallen als geplant. Die wichtigsten Gründe dafür sind:

  1. Preisänderungen bei Materialien und Rohstoffen, die zu höheren oder niedrigeren Kosten führen.
  2. Lohnänderungen, wenn Löhne oder Gehälter abweichen, z. B. durch neue Tarifverträge.
  3. Unterschiedlicher Verbrauch von Materialien oder anderen Produktionsfaktoren als ursprünglich geplant.
  4. Schwankungen in der Produktion: Wenn mehr oder weniger produziert wird als geplant, können die Kosten je Einheit abweichen.
  5. Veränderungen im Sortiment: Die tatsächlich verkauften Mengen unterscheiden sich von den geplanten Verkaufszahlen für die einzelnen Produkte.
  6. Änderungen im Produktionsprozess, wie etwa Abweichungen im technischen Ablauf, die zu unerwarteten Kosten führen können.

Diese Abweichungen beeinflussen die Kostenrechnung und führen dazu, dass entweder mehr (Überdeckung) oder weniger (Unterdeckung) Kosten gedeckt werden, als ursprünglich kalkuliert.

88
Q

In der Kostenstelle Material sind im abgerechneten Monat Gesamtstellenkosten von 3.000 € angefallen. Die Materialeinzelkosten betrugen 50.000 €. Der Sollzuschlagssatz beträgt 5,5 %. Errechnen Sie den Istzuschlagssatz und die Über-/Unterdeckung der Kostenstelle.

A

Um den Istzuschlagssatz und die Über- bzw. Unterdeckung zu berechnen, gehen wir in zwei Schritten vor:

Schritt 1: Berechnung des Istzuschlagssatzes
Der Istzuschlagssatz wird berechnet, indem man die tatsächlich angefallenen Gemeinkosten durch die Materialeinzelkosten teilt und das Ergebnis in Prozent ausdrückt.

Gemeinkosten/Materialkosten=*100

Einsetzen der Werte:

3000:50.000=0,06*100=6%

Schritt 2: Berechnung der Über- oder Unterdeckung
Die Über- oder Unterdeckung ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Sollzuschlagssatz und dem Istzuschlagssatz, bezogen auf die Materialeinzelkosten.

  1. Zunächst berechnen wir die Soll-Gemeinkosten (also die Kosten, die laut dem Sollzuschlagssatz angefallen sein sollten):

50.000*5.5%=2750

  1. Dann vergleichen wir die tatsächlichen (Ist-)Kosten mit den Soll-Gemeinkosten:

Über-/Unterdeckung = Istkosten - Soll-Gemeinkosten = 3.000 € - 2.750€ = 250€

Da die Istkosten höher sind als die Sollkosten, liegt eine Unterdeckung von 250 € vor.

Ergebnis
- Istzuschlagssatz: 6 %
- Unterdeckung: 250 €

89
Q

Errechnen Sie für folgende Kostenstellen (KST.) die innerbetrieblichen Ver-rechnungssätze nach dem Gleichungsverfahren:
KST. 1 erzeugt 250 Leistungseinheiten bei 750 € primären Stellenkosten
KST. 2 erzeugt 150 Leistungseinheiten bei 1.000 € primären Stellenkosten
KST. 1 gibt 100 Leistungseinheiten (LE) an KST. 2 ab und erhält 50 LE von KST. 2.

A

Input = Output

PK + empfangene Leistung = Output

Für den Leistungsaustausch zwischen zwei Kostenstellen sind zwei Gleichungen aufzustellen:

750 + 50 Q2 = 250 Q1

1.000 + 100 Q1 = 150 Q2

Stellt man die Gleichungen um, dann erhält man:

750 = 250 Q1 − 50 Q2

1.000 = −100 Q1 + 150 Q2

Multipliziert man die erste Gleichung mit 3, lässt sich die Subtraktionsmethode anwenden. Man erhält:

2.250 = 750 Q1 – 150 Q2

1.000 = -100 Q1 + 150 Q2

——————————————

3.250 = 650 Q1

Q1 = 5

Q2 = 10

90
Q

Erläutern Sie die organisatorische Abwicklung der Kostenstellenrechnung.

A

Die Kostenstellenrechnung wird mithilfe eines Betriebsabrechnungsbogens (BAB) durchgeführt, um die Kosten an den Orten zu erfassen und zu überwachen, an denen sie entstehen (also in den verschiedenen Abteilungen oder Kostenstellen).

Hierbei läuft der Prozess so ab:

  1. Erfassung und Kontrolle: Der Betriebsabrechnungsbogen hilft, die in einer Kostenstelle (z. B. Abteilungen wie Produktion, Verwaltung) anfallenden Gemeinkosten zu erfassen und zu kontrollieren.
  2. Verarbeitung der Daten: Die erfassten Kosten werden dann so aufbereitet, dass sie für die Berechnung der Kostenträger (also Produkte oder Dienstleistungen) nutzbar sind.
  3. Organisation: Eine spezielle Gruppe innerhalb der Buchhaltung, die auf die Betriebsabrechnung spezialisiert ist, kümmert sich um diesen Prozess.

Zusammengefasst: Die Kostenstellenrechnung ist ein eigenes System innerhalb der Kostenrechnung und wird oft von einer eigenen Abteilung in der Buchhaltung mithilfe des Betriebsabrechnungsbogens organisiert und durchgeführt.

91
Q

Formulieren Sie die grundlegenden Ziele und Aufgaben der Kostenträgerrechnung.

A

Die Kostenträgerrechnung hat das Ziel, die Kosten der erstellten Produkte oder Dienstleistungen zu überwachen und zu steuern. Dabei geht es darum:

  1. Wirtschaftlichkeit prüfen: Sicherzustellen, dass die Produktion effizient und kostengünstig ist.
  2. Kosten beeinflussen: Die Kosten für einzelne Produkte und das gesamte Produktprogramm so zu steuern, dass das Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig bleibt.
  3. Existenz sichern: Indem die Kosten kontrolliert werden, wird die finanzielle Stabilität und damit das langfristige Bestehen des Unternehmens gesichert.
    In der Kostenträgerrechnung gibt es zwei wichtige Aufgaben:
  4. Kosten je Einheit berechnen und vergleichen: Für jede produzierte Einheit (z. B. ein Produkt oder eine Dienstleistung) werden die relevanten Kosten ermittelt. Diese Selbstkosten werden dann mit dem tatsächlichen oder festgelegten Verkaufspreis verglichen. So erkennt man, ob das Produkt profitabel ist oder nicht.
  5. Gesamtergebnis ermitteln: Alle Kosten und Erlöse einer bestimmten Periode werden gegenübergestellt. So erhält man das Gesamtergebnis für den Betrieb in dieser Zeit und kann sehen, ob das Unternehmen insgesamt Gewinne oder Verluste gemacht hat.
92
Q

Was sind Leistungen bzw. Kostenträger?

A

Leistungen oder Kostenträger sind die Produkte oder Dienstleistungen, die ein Unternehmen herstellt und verkauft. Sie verursachen Kosten, weil ihre Herstellung Ressourcen verbraucht – das ist der „Werteverzehr“.

Da diese Leistungen Kosten verursachen, „tragen“ sie die Kosten des Produktionsprozesses und sollen über den Verkaufspreis diese Kosten wieder einbringen. Kostenträger sind also alle Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens, die Kosten tragen und durch ihren Verkauf auch Einnahmen zurückbringen.

93
Q

Nennen Sie die wichtigsten Aufgaben der Kostenträgerzeitrechnung.

A

Die Kostenträgerzeitrechnung hat zwei Hauptaufgaben:

  1. Wirtschaftlichkeit prüfen: Sie soll zeigen, wie effizient und wirtschaftlich der gesamte Prozess der Produktion und des Verkaufs abläuft. Dabei gilt: Wenn das Unternehmen die Preise am Markt stark beeinflussen kann, muss diese Aussage vorsichtiger betrachtet werden.
  2. Erfolg berechnen: Sie berechnet, wie viel Gewinn das Unternehmen mit seinem Produktions- und Verkaufsprogramm in einer bestimmten Zeitspanne (z. B. einem Monat oder Quartal) erzielt hat.
94
Q

Wodurch unterscheidet sich die kurzfristige Erfolgsrechnung von der Jahresergebnisrechnung?

A

Die kurzfristige Erfolgsrechnung und die Jahresergebnisrechnung unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Häufigkeit:

  • Die kurzfristige Erfolgsrechnung wird häufiger durchgeführt – das kann täglich, wöchentlich, monatlich, vierteljährlich oder halbjährlich sein. Wie oft sie stattfindet, hängt davon ab, wie schnell sich Dinge im Unternehmen ändern und wie oft die Führung Zahlen zur Steuerung braucht.
  • Die Jahresergebnisrechnung hingegen wird nur einmal im Jahr erstellt.

Je öfter das Betriebsergebnis berechnet wird, desto besser können die Führungskräfte damit das Unternehmen steuern und anpassen.

95
Q

Wie wird beim Gesamtkostenverfahren vorgegangen?

A

Beim Gesamtkostenverfahren werden alle Kosten einer bestimmten Zeitspanne (z. B. eines Monats oder Jahres) den entsprechenden Erlösen gegenübergestellt.

So läuft es ab:

  1. Kosten erfassen: Alle Kosten aus der Kostenartenübersicht oder der Kostenstellenrechnung werden zusammengestellt.
  2. Leistungen erfassen: Auf der Leistungsseite werden die Einnahmen aus Verkäufen (Erlöse) sowie Änderungen bei Lagerbeständen berücksichtigt.
  3. Zusätzliche Leistungen: Wenn es innerbetriebliche Leistungen gibt, die im Unternehmen genutzt und nicht verkauft werden, werden auch deren Herstellkosten als Leistung erfasst.

Am Ende werden die gesamten Kosten und Leistungen gegenübergestellt, und der Unterschied zwischen beiden ergibt das Betriebsergebnis (Gewinn oder Verlust) für diese Periode.

96
Q

Was versteht man unter dem Umsatzkostenverfahren?

A

Beim Umsatzkostenverfahren geht es darum, den Umsatz einer bestimmten Zeitspanne (z. B. eines Monats oder Quartals) den passenden Kosten gegenüberzustellen, um das Betriebsergebnis (Gewinn oder Verlust) zu berechnen.

So funktioniert es:

  1. Umsatz im Mittelpunkt: Es wird nur der Umsatz betrachtet, also die Einnahmen aus den tatsächlich verkauften Produkten oder Dienstleistungen.
  2. Kosten der verkauften Produkte: Nur die Kosten, die für die verkauften Produkte entstanden sind, werden berücksichtigt – das sind die „umsatzrelevanten Kosten“.
  3. Erfolg je Produkt: Da die Kosten den einzelnen Produkten oder Produktgruppen zugeordnet werden, kann man den Erfolg für jedes Produkt oder jede Gruppe genau ermitteln.

Zusammengefasst zeigt das Umsatzkostenverfahren, wie viel Gewinn oder Verlust durch die verkauften Produkte erzielt wurde.

97
Q

Worin liegt die Besonderheit bei der Ermittlung des Betriebsergebnisses mittels des kalkulatorischen Umsatzergebnisses.

A

Die Besonderheit bei der Ermittlung des Betriebsergebnisses mit dem kalkulatorischen Umsatzergebnis liegt darin, dass hier die ursprünglich geplanten Durchschnittskosten („Normal- oder Sollkosten“) und nicht nur die tatsächlich angefallenen Kosten berücksichtigt werden.

So funktioniert es:

  1. Geplante Kosten verwenden: In der Berechnung werden zuerst die geplanten Durchschnittskosten (Normal- oder Sollverrechnungssätze) und die tatsächlichen Einzelkosten herangezogen.
  2. Berechnung des kalkulatorischen Umsatzergebnisses: Die Differenz zwischen den geplanten Gesamtkosten (die verrechneten Selbstkosten) und den erzielten Umsätzen ergibt das „kalkulatorische Umsatzergebnis“.
  3. Anpassung an das tatsächliche Ergebnis: Schließlich wird dieses Ergebnis mit der Abweichung (Über- oder Unterdeckung) aus der Kostenstellenrechnung angepasst, um das tatsächliche Betriebsergebnis zu erhalten.

Zusammengefasst: Diese Methode kombiniert geplante und tatsächliche Kosten, um ein genaues Betriebsergebnis zu erhalten.

98
Q

Erläutern Sie die organisatorische Abwicklung der Kostenträgerrechnung.

A

Die Kostenträgerrechnung ist ein eigenständiger Bereich der Betriebsbuchhaltung und ergänzt die Kostenarten- und Kostenstellenrechnung.

Organisatorisch wird sie in zwei Teile gegliedert:

  1. Kostenträgerzeitrechnung: Diese berechnet das Betriebsergebnis für eine bestimmte Zeitspanne (z. B. Monat, Quartal) und wird oft zusammen mit der Kostenstellenrechnung als Betriebsabrechnung geführt.
  2. Kostenträgerstückrechnung: Diese ist für die Kalkulation der Kosten pro Stück (oder Einheit) eines Produkts zuständig und wird meist von einer eigenen Abteilung übernommen.

Zusammengefasst: Die Zeitrechnung dient der Ermittlung des Gesamtergebnisses, während die Stückrechnung die Einzelkosten pro Produkt kalkuliert.

99
Q

Nennen Sie die wichtigsten Aufgaben der Kostenträgerstückrechnung

A

Die wichtigsten Aufgaben der Kostenträgerstückrechnung, auch Kalkulation genannt, sind:

  1. Preispolitik: Sie hilft dabei, den richtigen Preis für Produkte festzulegen.
  2. Bestandsbewertung: Sie dient dazu, den Wert von vorhandenen Produkten im Lager zu bestimmen.
  3. Erfolgsbeurteilung: Sie ermöglicht es, den Erfolg eines Produkts zu beurteilen, indem man die Kosten mit den Einnahmen vergleicht.

Zusammengefasst sorgt die Kostenträgerstückrechnung dafür, dass Unternehmen wissen, was ihre Produkte kosten, wie sie die Preise festlegen, und ob sie mit diesen Produkten Gewinne erzielen.

100
Q

Welche Kalkulationen ergeben sich bei einer Differenzierung nach dem Zeitpunkt der Kalkulation?

A

Bei der Kalkulation nach dem Zeitpunkt unterscheidet man drei Arten:

  1. Vorkalkulation: Diese wird vor Beginn der Herstellung gemacht, um abzuschätzen, wie hoch die Kosten sein werden.
  2. Zwischenkalkulation: Diese erfolgt während der Herstellung, um die aktuellen Kosten zu kontrollieren und bei Bedarf anzupassen.
  3. Nachkalkulation: Diese wird nach Abschluss der Herstellung gemacht, um die tatsächlichen Kosten festzustellen und den Erfolg zu überprüfen.

Diese Kalkulationen helfen, die Kosten im Produktionsprozess besser zu planen und zu überwachen.

101
Q

Welche Kalkulationen ergeben sich bei einer Differenzierung nach dem Kalkulationsprogramm bzw. -verfahren?

A

Bei der Kalkulation nach dem Verfahren gibt es drei Hauptarten:

  1. Divisionskalkulation: Diese Methode wird genutzt, wenn nur ein einziges Produkt hergestellt wird. Die Gesamtkosten werden einfach durch die Anzahl der hergestellten Produkte geteilt, um die Kosten pro Stück zu ermitteln.
  2. Zuschlagskalkulation: Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn mehrere verschiedene Produkte hergestellt werden. Hier werden die direkten Kosten für jedes Produkt erfasst, und zusätzliche Gemeinkosten werden anteilig hinzugerechnet.
  3. Kuppelkalkulation: Diese Methode wird angewendet, wenn bei der Herstellung eines Produkts automatisch Nebenprodukte entstehen. Die Kosten werden dann auf das Haupt- und die Nebenprodukte aufgeteilt.

Diese verschiedenen Kalkulationsarten helfen, je nach Art der Produktion die passenden Stückkosten zu berechnen.

102
Q

Was versteht man unter einer Divisionskalkulation?

A

Die Divisionskalkulation ist ein einfaches Verfahren zur Berechnung der Kosten pro Stück. Dabei werden die Gesamtkosten durch die Anzahl der hergestellten Einheiten geteilt. So erhält man die Kosten pro Stück.

Formel:
Stückkosten = Gesamtkosten : Menge der Produkte

Dieses Verfahren ist besonders nützlich, wenn nur ein einziges Produkt hergestellt wird, da die Berechnung dadurch unkompliziert bleibt.

103
Q

Erläutern Sie die Ziele der Vor- und Nachkalkulation.

A

Die Vorkalkulation und Nachkalkulation haben jeweils eigene Ziele:

  1. Vorkalkulation:
    • Ziel: Die erwarteten Kosten vor der Produktion einschätzen.
    • Diese Berechnung hilft, den Preis für ein Produkt festzulegen und wird daher auch Angebotskalkulation genannt.
    • Sie dient als Orientierung, um die Kosten im Voraus besser planen zu können.
  2. Nachkalkulation:
    • Ziel: Die tatsächlich angefallenen Kosten nach der Produktion ermitteln.
    • Sie überprüft, ob die Produktion effizient war und ob die Vorkalkulation gestimmt hat.
    • Außerdem bewertet sie den Wert der Produkte im Lager und dient als Kontrolle, ob die Prozesse wirtschaftlich waren.

Zusammengefasst: Die Vorkalkulation hilft bei der Planung, die Nachkalkulation bei der Kontrolle.

104
Q

Nennen Sie die Zusammenhänge bei einer mehrstufigen Divisionskalkulation.

A

Hier ist eine vereinfachte Erklärung der mehrstufigen Divisionskalkulation mit den Formeln:

  1. Herstellkosten pro Stück: Diese Kosten beziehen sich auf alle hergestellten Einheiten, egal ob sie verkauft oder gelagert werden. Die Formel lautet:

Herstellkosten pro Stück = Herstellkosten der Periode : hergestellte Menge

  1. Verwaltungs- und Vertriebskosten pro Stück:
    • Verwaltungskosten fallen für alle hergestellten Produkte an, sowohl für verkaufte als auch für gelagerte.
    • Vertriebskosten entstehen nur für die tatsächlich verkauften Produkte. Die Formel lautet:

Verwaltungs- und Vertriebskosten pro Stück = Verwaltungs- und Vertriebskosten der Periode : verkaufte Menge

  1. Selbstkosten pro Stück: Um die gesamten Kosten (Selbstkosten) pro Produkt zu berechnen, addiert man die Herstellkosten und die Verwaltungs- und Vertriebskosten pro Stück. Die Formel lautet:

Selbstkosten pro Stück = Herstellkosten pro Stück + Verwaltungs- und Vertriebskosten pro Stück

Zusammengefasst:
Selbstkosten pro Stück = Herstellkosten der Periode : hergestellte Menge + Verwaltungs- und Vertriebskosten der Periode : verkaufte Menge

Diese mehrstufige Berechnung ist nötig, weil die Herstell-, Verwaltungs- und Vertriebskosten auf unterschiedliche Weise anfallen und nicht immer alle hergestellten Produkte direkt verkauft werden.

105
Q

In welcher Art und Weise wird die Äquivalenzziffernkalkulation abgewickelt?

A

Die Äquivalenzziffernkalkulation wird in fünf Schritten durchgeführt und hilft, die Kosten bei ähnlichen Produkten zu berechnen, die aber unterschiedliche Produktionsanforderungen haben (z. B. verschiedene Größen oder Materialien). Hier sind die Schritte vereinfacht erklärt:

  1. Äquivalenzziffern festlegen: Jedem Produkt wird eine Äquivalenzziffer zugeordnet. Diese Ziffer zeigt, wie aufwendig die Herstellung des Produkts im Vergleich zu anderen Produkten ist. Ein einfach herzustellendes Produkt könnte die Ziffer 1 bekommen, ein aufwendigeres Produkt die Ziffer 2.
  2. Recheneinheiten berechnen: Die Produktionsmenge jedes Produkts wird mit seiner Äquivalenzziffer multipliziert. Dadurch erhalten wir Recheneinheiten, die den Produktionsaufwand der verschiedenen Produkte vergleichbar machen. Dann werden alle Recheneinheiten zusammengezählt.
  3. Kosten pro Recheneinheit ermitteln: Die Gesamtkosten der Produktion werden durch die Summe der Recheneinheiten geteilt. So erhält man die Kosten pro Recheneinheit.
  4. Stückkosten pro Produkt berechnen: Die Kosten pro Recheneinheit werden mit der Äquivalenzziffer des jeweiligen Produkts multipliziert. Das ergibt die Stückkosten für jedes Produkt.
  5. Gesamtkosten pro Produkt berechnen: Die Stückkosten werden mit der Produktionsmenge jedes Produkts multipliziert. So erhält man die Gesamtkosten für jedes Produkt.

Zusammengefasst:
Die Äquivalenzziffernkalkulation rechnet die unterschiedlichen Produktionsanforderungen verschiedener Produkte um, damit die Kosten pro Stück und pro Produkt fair berechnet werden können.

106
Q

Beschreiben Sie die summarische Zuschlagskalkulation.

A

Die summarische Zuschlagskalkulation ist eine einfache Methode, um die Gemeinkosten (also die Kosten, die nicht direkt einem Produkt zugeordnet werden können) auf die Produkte zu verteilen.

Hier sind die Schritte vereinfacht erklärt:

  1. Grundidee: Man geht davon aus, dass alle Gemeinkosten eines Unternehmens auf einer einzigen Basis verteilt werden können, ohne die Kosten auf einzelne Abteilungen oder Bereiche aufzuteilen. Das macht die Berechnung einfach.
  2. Zuschlagsbasis wählen: Als Basis für die Berechnung wird oft einer der folgenden Werte genommen:
    • Materialkosten (Kosten für die Materialien, die im Produkt stecken)
    • Fertigungslöhne (Kosten für die Arbeitszeit, die direkt für das Produkt verwendet wurde)
    • Einzelkosten (alle direkt zurechenbaren Kosten)
    In Handelsbetrieben wird häufig der Einkaufswert der Waren als Basis genommen.
  3. Zuschlagssatz berechnen: Der Zuschlagssatz wird berechnet, indem man die gesamten Gemeinkosten durch die gesamten Einzelkosten teilt und mit 100 multipliziert. Der Zuschlagssatz gibt dann an, wie viel Prozent der Gemeinkosten auf die Produkte aufgeschlagen werden sollen.Formel:
    Zuschlagssatz = Gesamtgemeinkosten : Gesamteinzelkosten * 100
  4. Kostenverteilung: Die Gemeinkosten werden mithilfe des Zuschlagssatzes auf die Produkte verteilt.

Zusammengefasst: Bei der summarischen Zuschlagskalkulation wird ein fester Zuschlagssatz verwendet, um die Gemeinkosten auf die Produkte zu verteilen. Eine genaue Aufteilung auf einzelne Abteilungen oder Kostenstellen ist nicht nötig, was die Berechnung einfacher macht.

107
Q

Wie erfolgt grundsätzlich eine Zuschlagskalkulation?

A

Die Zuschlagskalkulation ist eine Methode zur Ermittlung der Gesamtkosten eines Produkts oder einer Dienstleistung. Hier ist eine einfachere Erklärung:

  1. Einzelkosten: Diese Kosten, wie Material und Löhne, werden direkt dem Produkt oder der Dienstleistung zugeordnet. Man weiß genau, wie viel jedes Produkt kostet.
  2. Gemeinkosten: Das sind Kosten, die für mehrere Produkte oder Dienstleistungen anfallen, wie Miete oder Strom. Man kann diese Kosten nicht direkt einem einzelnen Produkt zuordnen.
  3. Indirekte Zurechnung: Um die Gemeinkosten zu den Produkten zu bekommen, verwenden Unternehmen sogenannte Verrechnungssätze. Das sind bestimmte Anteile, die auf Basis von bestimmten Größen (wie Stunden oder Produktionsmenge) berechnet werden.
  4. Kostenstellenrechnung: Hier werden die Gemeinkosten erfasst und klar getrennt, sodass man sieht, woher die Kosten kommen.
  5. Differenzierende Zuschlagskalkulation: In dieser speziellen Form der Zuschlagskalkulation wird noch genauer unterschieden. Jede Abteilung (Kostenstelle) des Unternehmens hat ihren eigenen Zuschlagssatz, der auf spezifischen Bezugsgrößen basiert. So werden die Gemeinkosten für jede Abteilung anders verteilt.

Zusammengefasst: Die Zuschlagskalkulation hilft, die Gesamtkosten eines Produkts zu ermitteln, indem sie Einzelkosten direkt zuordnet und Gemeinkosten indirekt über Verrechnungssätze verteilt.

108
Q

Wie wird bei einer differenzierenden Zuschlagskalkulation vorgegangen?

A

Hier ist eine vereinfachte Erklärung, wie die differenzierende Zuschlagskalkulation funktioniert:

  1. Einzelkosten: Diese Kosten, wie Material und direkte Löhne, werden direkt dem Produkt oder der Dienstleistung (Kostenträger) zugeordnet. Man weiß genau, wie viel für diese Kosten anfällt.
  2. Gemeinkosten: Diese Kosten, wie Miete oder Strom, entstehen für mehrere Produkte gleichzeitig. Sie können also nicht direkt einem einzelnen Produkt zugeordnet werden.
  3. Indirekte Zurechnung: Um die Gemeinkosten auf die Kostenträger zu verteilen, werden sogenannte Verrechnungssätze verwendet. Das sind feste Sätze, die auf bestimmten Größen (wie Arbeitsstunden oder produzierte Menge) basieren.
  4. Kostenstellenrechnung: Die Gemeinkosten werden in einer Kostenstellenrechnung erfasst, die hilft, die Kosten nach Bereichen (Kostenstellen) im Unternehmen zu gliedern. Hier wird festgehalten, woher die Gemeinkosten kommen.
  5. Differenzierung nach Kostenstellen: In der differenzierenden Zuschlagskalkulation wird die Verrechnung der Gemeinkosten genau nach den einzelnen Kostenstellen oder -plätzen vorgenommen. Das bedeutet:
    • Eigene Bezugsbasis: Für jede Kostenstelle wird eine spezielle Bezugsgröße festgelegt, z. B. Maschinenstunden oder Mitarbeiterstunden.
    • Eigenen Zuschlagssatz: Jede Kostenstelle hat ihren eigenen Zuschlagssatz, der die Verteilung der Gemeinkosten auf die Produkte in dieser Stelle regelt.

Zusammengefasst: Bei der differenzierenden Zuschlagskalkulation werden Einzelkosten direkt zugeordnet, während die Gemeinkosten mithilfe spezifischer Bezugsgrößen und Zuschlagssätze für jede Kostenstelle verteilt werden.

109
Q

Erläutern Sie das Grundschema der differenzierenden Zuschlagskalkulation

A

Hier ist eine einfachere Erklärung des Grundschemas der differenzierenden Zuschlagskalkulation:

  1. Hauptbereiche: In der differenzierenden Zuschlagskalkulation werden die Kosten in vier Hauptbereiche unterteilt:
    • Materialbereich (Kosten für Rohstoffe und Materialien)
    • Fertigungsbereich (Kosten für die Produktion)
    • Verwaltungsbereich (Kosten für die Verwaltung des Unternehmens)
    • Vertriebsbereich (Kosten für den Verkauf der Produkte)
  2. Zuordnung der Gemeinkosten: Die Gemeinkosten werden in der Kostenstellenrechnung diesen vier Bereichen zugeordnet. Dadurch kann man besser nachvollziehen, wo die Kosten entstehen.
  3. Basiswerte: Für jeden dieser vier Bereiche gibt es Basiswerte, die angeben, wie sich die Kosten verändern. Wenn beispielsweise der Wert des Materials steigt oder sinkt, beeinflusst das die Materialgemeinkosten. Das bedeutet:
    • Wenn mehr Material benötigt wird, steigen die Materialgemeinkosten.
    • Wenn weniger Material benötigt wird, sinken die Materialgemeinkosten.
  4. Bezugsverhältnisse: Es gibt bestimmte Verhältnisse, die in der Zuschlagskalkulation verwendet werden, um die Gemeinkosten den Einzelkosten zuzuordnen:
    • Materialgemeinkosten zu Materialeinzelkosten: Hier wird geschaut, wie die Gemeinkosten für Materialien im Verhältnis zu den direkten Materialkosten stehen.
    • Fertigungsgemeinkosten zu Lohneinzelkosten: Hier wird die Beziehung zwischen den Produktionsgemeinkosten und den direkten Lohnkosten betrachtet.
    • Verwaltungsgemeinkosten zu Herstellkosten der Periode: Das Verhältnis der Verwaltungskosten zu den Gesamtherstellungskosten für einen bestimmten Zeitraum.
    • Vertriebsgemeinkosten zu Herstellkosten des Umsatzes: Hier wird verglichen, wie die Vertriebskosten im Verhältnis zu den Herstellungskosten der verkauften Produkte stehen.

Zusammengefasst: Die differenzierende Zuschlagskalkulation teilt die Gemeinkosten in vier Hauptbereiche auf, ordnet sie diesen Bereichen zu und nutzt spezifische Basiswerte, um zu bestimmen, wie sich die Kosten verändern und wie sie auf die einzelnen Produkte verteilt werden.

110
Q

Stellen Sie ein umfassendes Kalkulationsschema dar.

A

Hier ist eine Beschreibung des Kalkulationsschemas in der Tabelle, Schritt für Schritt:

  1. Fertigungsmaterial (1): Die direkten Materialkosten pro Stück in Euro, die zur Herstellung des Produkts benötigt werden.
  2. Materialgemeinkosten (2): Ein Zuschlag für die Gemeinkosten, die auf das Material entfallen. Berechnet als Prozentsatz der direkten Materialkosten (1).
  3. Fertigungslöhne für einzelne Kostenstellen (3, 5, 7): Die direkten Löhne für verschiedene Produktionskostenstellen (1, 2, …, n) in Euro pro Stück.
  4. Fertigungsgemeinkosten für einzelne Kostenstellen (4, 6, 8): Ein Zuschlag für die Gemeinkosten in jeder Produktionskostenstelle, berechnet als Prozentsatz des jeweiligen Fertigungslohns (z. B. Prozentsatz von (3), (5), …).
  5. Sondereinzelkosten der Fertigung (9): Einmalige Kosten für die Fertigung, die direkt dem Produkt zugeordnet werden können (z. B. spezielle Werkzeuge oder Vorrichtungen).
  6. Herstellkosten der Periode (10): Die Summe aller bisherigen Positionen, d.h., die gesamten Produktionskosten pro Stück, einschließlich Material, Löhne, und Gemeinkosten.
  7. Forschungs- und Entwicklungsgemeinkosten (11): Ein Zuschlag für F&E-Kosten, berechnet als Prozentsatz der Herstellkosten (10).
  8. Verwaltungsgemeinkosten (12): Ein Zuschlag für die Verwaltungskosten, ebenfalls als Prozentsatz der Herstellkosten (10).
  9. Vertriebsgemeinkosten (13): Ein Zuschlag für die Vertriebskosten, basierend auf einem Prozentsatz der Herstellkosten (10).
  10. Sondereinzelkosten des Vertriebs (14): Direkt zurechenbare Vertriebskosten für das Produkt (z. B. spezielle Verpackung oder Transportkosten).
  11. Platzkosten für Maschinen/Kostenstellen (15): Zusätzliche Kosten für die Nutzung bestimmter Maschinen oder Platzkosten in bestimmten Bereichen.
  12. Selbstkosten (16): Die Summe aller vorherigen Kostenpositionen ergibt die Selbstkosten pro Stück, d. h., die Gesamtkosten für die Herstellung und den Vertrieb des Produkts.

Dieses Schema deckt alle wichtigen Kostenkategorien ab und hilft, die Gesamtkosten eines Produkts systematisch und vollständig zu berechnen.

111
Q

Wie berechnet sich ein Maschinenstundensatz?

A

Der Maschinenstundensatz berechnet die Kosten für die Nutzung einer Maschine pro Stunde. Dafür unterscheidet man zwischen direkt zurechenbaren Gemeinkosten (die direkt auf die Maschine bezogen werden können) und nicht direkt zurechenbaren Gemeinkosten (die nicht eindeutig zu einer Maschine gehören).

Um den Stundensatz zu berechnen, geht man wie folgt vor:

  1. Direkte Platzkosten sammeln**: Alle Kosten, die direkt für die Nutzung des Maschinenplatzes anfallen, wie z. B. Strom, Wartung und Miete, werden zusammengerechnet.
  2. Nutzungszeit berechnen: Die gesamte Arbeitszeit der Maschine wird in Stunden gemessen.
  3. Stundensatz berechnen: Man teilt die Gesamtkosten durch die gesamte Nutzungszeit der Maschine. Das Ergebnis ist der Maschinenstundensatz in Euro pro Stunde.

Formel:
Stundensatz = Summe der Platzkosten in € : Summe der Nutzungszeit in Stunden

So erhält man die Kosten für die Nutzung der Maschine pro Stunde.

112
Q

Was versteht man unter dem Restfertigungsgemeinkostenzuschlagssatz?

A

Einfacher erklärt:

Der Restfertigungsgemeinkostenzuschlagssatz ist ein Zuschlagssatz, der verwendet wird, um die Gemeinkosten abzudecken, die nicht direkt einer bestimmten Maschine oder einem bestimmten Kostenplatz zugeordnet werden können. Diese nicht direkt zuordenbaren Kosten nennt man Restgemeinkosten.

So funktioniert die Berechnung:

  1. Restfertigungsgemeinkosten ermitteln: Alle Gemeinkosten, die nicht direkt einer bestimmten Maschine oder Kostenstelle zugeordnet werden können, werden zusammengerechnet.
  2. Zuschlagssatz berechnen: Die Restgemeinkosten werden ins Verhältnis zu den Fertigungseinzelkosten (also den direkten Lohnkosten) gesetzt. Das ergibt den Restgemeinkostenzuschlagssatz, der dann auf die Fertigungseinzelkosten aufgeschlagen wird, um diese restlichen Kosten zu decken.

Formel:
Restgemeinkostenzuschlagssatz = Restfertigungsgemeinkosten in € : Fertigungseinzelkosten (Lohn) in €

Dieser Zuschlagssatz ist meist niedriger als andere Zuschlagssätze, weil er nur die verbleibenden, nicht direkt zugeordneten Kosten abdeckt.

113
Q

Stellen Sie ein umfassendes Kalkulationsschema mit Stundensätzen dar.

A

Hier ist das Kalkulationsschema mit den zusätzlichen Vertriebsgemeinkosten und den Sondereinzelkosten des Vertriebs:

  1. Materialkosten und Materialgemeinkosten
    • (1) Fertigungsmaterial pro Stück in €: Direkte Materialkosten für das Produkt.
    • (2) Materialgemeinkosten in % von (1): Zuschlag für Materialgemeinkosten, bezogen auf die Materialeinzelkosten.
  2. Löhne und Restfertigungsgemeinkosten für verschiedene Kostenstellen
    • (3) Fertigungslohn der Kostenstelle 1 in € pro Stück: Direkter Lohn in der ersten Kostenstelle.
    • (4) Restfertigungsgemeinkosten der Kostenstelle 1 in % von (3): Zuschlagssatz für die Restgemeinkosten in der ersten Kostenstelle.
    • (8) Fertigungslohn der Kostenstelle 2 in € pro Stück: Direkter Lohn in der zweiten Kostenstelle.
    • (9) Restfertigungsgemeinkosten der Kostenstelle 2 in % von (8): Zuschlag für die Restgemeinkosten der zweiten Kostenstelle.
    • (13) Fertigungslohn der Kostenstelle n in € pro Stück: Direkter Lohn in der n-ten Kostenstelle.
    • (14) Restfertigungsgemeinkosten der Kostenstelle n in % von (13): Zuschlag für die Restgemeinkosten der n-ten Kostenstelle.
  3. Maschinenstundensätze (Platzkosten)
    • (5) Platzkosten Stelle 1/Maschine 1 in €: Maschinenkosten/Stundensatz für die Maschine in der ersten Kostenstelle.
    • (6) Platzkosten Stelle 1/Maschine 2 in €: Weitere Maschinenkosten in der ersten Kostenstelle.
    • (7) Platzkosten Stelle 1/Maschine n in €: Kosten für zusätzliche Maschinen in der ersten Kostenstelle.
    • (10) Platzkosten Stelle 2/Maschine 1 in €: Maschinenkosten/Stundensatz für die Nutzung in der zweiten Kostenstelle.
    • (11) Platzkosten Stelle 2/Maschine 2 in €: Weitere Maschinenkosten in der zweiten Kostenstelle.
    • (12) Platzkosten Stelle 2/Maschine n in €: Weitere Maschinenkosten in der zweiten Kostenstelle.
    • (15-17) Platzkosten der Maschinen in der Kostenstelle n: Maschinenkosten in der n-ten Kostenstelle.
  4. Sondereinzelkosten und Herstellungskosten
    • (18) Sondereinzelkosten der Fertigung in € pro Stück: Spezielle direkt zurechenbare Kosten in der Fertigung, wie z. B. Werkzeugkosten.
    • (19) Herstellkosten der Periode in € pro Stück: Summe aller Kosten bis zu diesem Punkt, also die gesamten Produktionskosten pro Stück.
  5. Zusätzliche Gemeinkosten
    • (20) Forschungs- und Entwicklungsgemeinkosten in % von (19): Zuschlag für Forschungs- und Entwicklungskosten, berechnet auf die Herstellkosten.
    • (21) Verwaltungsgemeinkosten in % von (19): Zuschlag für Verwaltungskosten, ebenfalls auf die Herstellkosten bezogen.
  6. Vertriebsgemeinkosten und Sondereinzelkosten des Vertriebs
    • (22) Vertriebsgemeinkosten in % von (19): Zuschlag für Vertriebskosten, berechnet auf die Herstellkosten. Dieser Zuschlag deckt allgemeine Kosten für den Verkauf und Vertrieb ab, die nicht direkt zugeordnet werden können.
    • (23) Sondereinzelkosten des Vertriebs in € pro Stück: Direkte Kosten, die speziell für den Vertrieb des Produkts anfallen, wie z. B. spezielle Verpackung oder Transportkosten für das einzelne Produkt.

Gesamtkalkulation
Die Summe aller oben genannten Positionen ergibt die vollständigen Selbstkosten pro Stück.

Dieses umfassende Kalkulationsschema beinhaltet:
- Alle direkten Material-, Lohn-, Maschinen- und Vertriebskosten.
- Alle Gemeinkosten in Form von Material-, Fertigungs-, Verwaltungs-, Forschungs-, Entwicklungs- und Vertriebsgemeinkosten.
- Sondereinzelkosten für Fertigung und Vertrieb.

Das Ergebnis sind die gesamten Selbstkosten pro Stück, die sowohl die Produktions- als auch die Vertriebskosten abdecken.

114
Q

Was versteht man unter der Handelsspanne?

A

Die Handelsspanne (auch Marge oder Bruttogewinnspanne genannt) ist der prozentuale Unterschied zwischen dem Verkaufspreis eines Produkts und den Einkaufskosten (Einstandspreis) desselben Produkts. Sie zeigt, wie viel Gewinn ein Unternehmen mit einem Produkt erzielt, bevor die Betriebskosten und anderen indirekten Kosten abgezogen werden. Die Handelsspanne gibt also an, wie viel Prozent des Verkaufspreises als Gewinn auf den Einkaufspreis aufgeschlagen wurden.

Formel für die Handelsspanne
Die Handelsspanne wird berechnet mit:

Handelsspanne = ((Verkaufspreis - Einstandspreis) : Verkaufspreis ) *100

Beispiel
Angenommen, der Verkaufspreis eines Produkts beträgt 100 €, und der Einstandspreis (Einkaufspreis) beträgt 60 €:

Handelsspanne} = {100 - 60} : {100} * 100 = 40%

Das bedeutet, dass 40 % des Verkaufspreises als Gewinnspanne auf den Einstandspreis aufgeschlagen wurden.

115
Q

Wie wird das Restwertverfahren im Rahmen der Kuppelkalkulation abgewickelt?

A

Die Restwertmethode ist eine Methode zur Kostenverteilung in der sogenannten Kuppelproduktion, bei der ein Hauptprodukt und mehrere Nebenprodukte entstehen.

So funktioniert die Methode in einfachen Schritten:

  1. Hauptprodukt festlegen: Zuerst wird entschieden, welches der Hauptprodukt ist. Alle anderen Produkte, die dabei entstehen, gelten als Nebenprodukte.
  2. Einnahmen durch Nebenprodukte: Die Nebenprodukte können verkauft werden. Das Geld, das durch ihren Verkauf hereinkommt, nennt man Erlöse der Nebenprodukte.
  3. Gesamtkosten reduzieren: Diese Erlöse der Nebenprodukte werden dann von den Gesamtkosten des Produktionsprozesses abgezogen. Dadurch sinken die Kosten, die für das Hauptprodukt übrig bleiben.
  4. Entsorgungskosten hinzufügen: Falls einige Nebenprodukte entsorgt werden müssen (weil sie nicht verkauft werden können), werden die Entsorgungskosten zu den Gesamtkosten hinzugefügt.
  5. Restwert berechnen: Der Betrag, der nach Abzug der Erlöse und Hinzufügen der Entsorgungskosten übrig bleibt, ist der sogenannte Restwert. Dieser Restwert wird dann nur den Kosten des Hauptprodukts zugeordnet.
  6. Stückkosten des Hauptprodukts: Teilt man den Restwert durch die produzierte Menge des Hauptprodukts, erhält man die Stückkosten des Hauptprodukts.

Zusammengefasst:

Die Restwertmethode hilft dabei, die Gesamtkosten der Produktion auf das Hauptprodukt zu konzentrieren, indem die Einnahmen aus Nebenprodukten berücksichtigt werden.

116
Q

In einer Färberei werden folgende Garne in den genannten Mengen gefärbt:
Färben von Wollgarn 600 t
Färben von Mischgarn 1.600 t
Färben von Zellwollgarn 2.100 t
Färben von sonstigen Garnen 800 t Die Äquivalenzziffern betragen 100:180:40:240; die Färbekosten betrugen insgesamt 1.622.400 €. Ermitteln Sie die Kosten je Tonne Garn für die ver-schiedenen Sorten.

A

Um die Kosten je Tonne Garn für die verschiedenen Sorten zu berechnen, verwenden wir das Äquivalenzzifferverfahren. Dieses Verfahren hilft dabei, die Gesamtkosten auf die verschiedenen Garnsorten nach deren Produktionsaufwand zu verteilen.

Gegebene Daten

  • Mengen (in Tonnen):
    • Wollgarn: 600 t
    • Mischgarn: 1.600 t
    • Zellwollgarn: 2.100 t
    • Sonstige Garne: 800 t
  • Äquivalenzziffern:
    • Wollgarn: 100
    • Mischgarn: 180
    • Zellwollgarn: 40
    • Sonstige Garne: 240
  • Gesamtkosten: 1.622.400 €

Schritte zur Berechnung

  1. Äquivalente Mengen berechnen: Für jede Garnsorte multiplizieren wir die Menge mit der jeweiligen Äquivalenzziffer.
    • Wollgarn: 600 t * 100 = 60.000
    • Mischgarn: 1.600 t * 180 = 288.000
    • Zellwollgarn: 2.100 * 40 = 84.000
    • Sonstige Garne: 800 t * 240 = 192.000
  2. Gesamtsumme der äquivalenten Mengen berechnen:60.000 + 288.000 + 84.000 + 192.000 = 624.000
  3. Kosten je äquivalenter Mengeneinheit berechnen: Die Gesamtkosten werden durch die Gesamtsumme der äquivalenten Mengen geteilt.

Kosten je äquivalenter Mengeneinheit = 1.622.400 € / 624.000 = 2,60 €

  1. Kosten je Tonne für jede Garnsorte berechnen: Für jede Garnsorte multiplizieren wir die Äquivalenzziffer mit den Kosten je äquivalenter Mengeneinheit.
    • Wollgarn: 100 *2,60 € = 260 € pro Tonne
    • Mischgarn: 180 *2,60 € = 468 € pro Tonne
    • Zellwollgarn: 40 * 2,60 € = 104 € pro Tonne
    • Sonstige Garne: 240 * 2,60 € = 624 € pro Tonne

Ergebnisse

Die Kosten je Tonne für die verschiedenen Garnsorten sind:

  • Wollgarn: 260 € pro Tonne
  • Mischgarn: 468 € pro Tonne
  • Zellwollgarn: 104 € pro Tonne
  • Sonstige Garne: 624 € pro Tonne
117
Q

Kalkulieren Sie die Herstellkosten pro Stück für folgende Angaben:
Gesamtkosten: 96.000 €; davon sind 12,5 % Verwaltungs- und Vertriebs-kosten; produzierte Menge: 2.400 Stück; abgesetzte Menge: 600 Stück.
Wie hoch ist die (wertmäßige) Bestandsveränderung der Periode?

A

Aufgabe

Wir sollen die Herstellkosten pro Stück berechnen und die wertmäßige Bestandsveränderung für die Periode bestimmen. Hier sind die Schritte, die wir dazu unternehmen müssen:

Gegebene Daten

  • Gesamtkosten: 96.000 €
  • Verwaltungs- und Vertriebskosten: 12,5 % der Gesamtkosten
  • Produzierte Menge: 2.400 Stück
  • Abgesetzte Menge: 600 Stück

Lösungsschritte

Schritt 1: Verwaltungs- und Vertriebskosten berechnen

Da 12,5 % der Gesamtkosten Verwaltungs- und Vertriebskosten sind, können wir diese wie folgt berechnen:

Verwaltungs- und Vertriebskosten = 96.000 € * 125 = 12.000 €

Schritt 2: Herstellkosten ermitteln

Die Herstellkosten sind die Gesamtkosten abzüglich der Verwaltungs- und Vertriebskosten:

Herstellkosten = 96.000 € - 12.000 € = 84.000 €

Schritt 3: Herstellkosten pro Stück berechnen

Da die produzierte Menge 2.400 Stück beträgt, berechnen wir die Herstellkosten pro Stück:

Herstellkosten pro Stück = 84.000 € / 2.400 = 35€

Antwort für Herstellkosten pro Stück: 35 €

Schritt 4: Bestandsveränderung berechnen

Um die Bestandsveränderung zu berechnen, ermitteln wir zunächst den Lagerbestand und dessen Wert.

  1. Lagerbestand: Da 2.400 Stück produziert und 600 Stück verkauft wurden, ergibt sich ein Lagerbestand von:

Lagerbestand = 2.400 - 600 = 1.800 Stück

  1. Wertmäßige Bestandsveränderung: Die Bestandsveränderung wird mit den Herstellkosten pro Stück bewertet. Daher ist die Bestandsveränderung:

Bestandsveränderung = 1.800 * 35 € = 63.000 €

Antwort für die Bestandsveränderung: 63.000 €

Zusammenfassung der Ergebnisse:

  • Herstellkosten pro Stück: 35 €
  • Wertmäßige Bestandsveränderung der Periode: 63.000 €
118
Q

Die Zahlung mittels Sichteinlage in Form von Überweisungen, Daueraufträgen oder Einzugsermächtigungen wird über das Bestandskonto „Bank“ abgewickelt. Erläutern Sie, warum es sich hierbei um ein gemischtes Bestandskonto handelt.

A

Es handelt sich um ein gemischtes Bestandskonto, da es einen Saldo im Soll (Guthaben bei dem Kreditinstitut) und einen Saldo im Haben (Verbindlichkeit gegenüber dem Kreditinstitut) ausweisen kann.

119
Q

Welche Art von Geschäftsvorfall wird auf dem Privatkonto gebucht? Wie wird das Privatkonto abgeschlossen? Benennen Sie die Buchungssätze.

A

Geschäftsvorfälle auf dem Privatkonto:
Auf dem Privatkonto werden alle Transaktionen erfasst, die private Entnahmen oder Einlagen eines Unternehmers betreffen:

  • Private Entnahmen: Geld oder Vermögenswerte, die der Unternehmer für private Zwecke aus dem Unternehmen nimmt (z. B. Geldentnahmen für den persönlichen Gebrauch).
  • Private Einlagen: Geld oder Vermögenswerte, die der Unternehmer aus seinem privaten Vermögen ins Unternehmen einbringt.

Diese Vorgänge haben keinen direkten Einfluss auf den Gewinn des Unternehmens, sondern betreffen ausschließlich das Eigenkapital.

Abschluss des Privatkontos:
Am Ende des Geschäftsjahres wird das Privatkonto abgeschlossen, indem der Saldo (Endbestand) des Kontos ermittelt und auf das Eigenkapitalkonto umgebucht wird, sodass das Privatkonto ausgeglichen ist.

Je nachdem, ob der Saldo eine Privateinlage oder eine Privatentnahme ergibt, sind die Buchungssätze unterschiedlich:

  1. Wenn der Saldo eine Privateinlage zeigt (Privateinlagen sind größer als Privatentnahmen):
    • Buchungssatz: Privatkonto an Eigenkapitalkonto
    • Das bedeutet, dass die Einlagen auf das Eigenkapitalkonto gebucht werden, da sie das Eigenkapital erhöhen.
  2. Wenn der Saldo eine Privatentnahme zeigt (Privatentnahmen sind größer als Privateinlagen):
    • Buchungssatz: Eigenkapitalkonto an Privatkonto
    • Hier wird der Betrag der Entnahmen auf das Eigenkapitalkonto gebucht, da sie das Eigenkapital verringern.

Am Ende ist das Privatkonto damit ausgeglichen, und alle Privatentnahmen und -einlagen sind auf das Eigenkapitalkonto übertragen worden.

120
Q

Erläutern Sie kurz die Funktion des Eigenkapitalkontos als übergeordnetes Konto.

A

Das Eigenkapitalkonto ist ein übergeordnetes Konto, auf dem alle wichtigen Abschlüsse zusammengeführt werden. Seine Funktion ist es, die Gesamtveränderungen im Eigenkapital eines Unternehmens am Ende des Jahres darzustellen.

  1. Sammeln der Ergebnisse aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV):
    • Das GuV-Konto berechnet das Jahresergebnis, also den Gewinn oder Verlust des Jahres, indem die Einnahmen (Erträge) und Ausgaben (Aufwendungen) miteinander verrechnet werden.
    • Der Saldo des GuV-Kontos (Gewinn oder Verlust) wird dann auf das Eigenkapitalkonto übertragen, um das GuV-Konto auszugleichen.
  2. Zusammenführen von Privatentnahmen und -einlagen:
    • Beträge, die der Unternehmer für private Zwecke aus dem Unternehmen entnimmt oder einlegt, werden zunächst auf dem Privatkonto gebucht.
    • Am Jahresende wird das Privatkonto abgeschlossen, indem dessen Saldo (ob Einlage oder Entnahme) ebenfalls auf das Eigenkapitalkonto übertragen wird.
  3. Darstellung der Eigenkapitalveränderung:
    • Durch das Zusammenführen aller Gewinne, Verluste, Entnahmen und Einlagen zeigt das Eigenkapitalkonto den Endbestand des Eigenkapitals.
    • Dieser Saldo fließt in die Bilanz ein und zeigt, ob sich das Eigenkapital durch das Geschäftsjahr erhöht oder verringert hat.

Das Eigenkapitalkonto fasst also alle wichtigen finanziellen Bewegungen eines Geschäftsjahres zusammen, die das Eigenkapital beeinflussen, und stellt die Gesamtveränderung des Eigenkapitals dar.

121
Q

Benennen Sie die vier Arten von Bilanzveränderungen und nehmen Sie jeweils kurz Stellung zu den Veränderungen bezüglich Vermögen, Kapital, Bilanzsumme und Erfolg eines Unternehmens.

A

Hier sind die vier Arten von Bilanzveränderungen in einfacher Form erklärt:

  1. Aktivtausch:
    • Was passiert?: Ein Wert wird auf der Aktivseite (Vermögensseite) umgeschichtet, zum Beispiel, wenn Bargeld in ein Bankguthaben umgewandelt wird.
    • Veränderungen:
      • Vermögen: Ja, es verändert sich die Zusammensetzung des Vermögens (z. B. von Kasse zu Bank).
      • Kapital: Nein, das Kapital bleibt unverändert.
      • Bilanzsumme: Keine Änderung, da der Gesamtwert gleich bleibt.
      • Erfolg: Keine Auswirkung auf den Gewinn oder Verlust des Unternehmens.
  2. Passivtausch:
    • Was passiert?: Es gibt eine Veränderung auf der Passivseite (Kapitalseite), z. B. eine kurzfristige Schuld wird in eine langfristige Schuld umgewandelt.
    • Veränderungen:
      • Vermögen: Keine Änderung, das Vermögen bleibt gleich.
      • Kapital: Ja, die Struktur des Kapitals verändert sich (z. B. von kurzfristig zu langfristig).
      • Bilanzsumme: Keine Änderung, da der Gesamtwert unverändert bleibt.
      • Erfolg: Keine Auswirkung auf den Erfolg, außer wenn die Buchung auf einem Aufwands- oder Ertragskonto stattfindet. Dann könnte sich dies auf den Gewinn oder Verlust auswirken.
  3. Aktiv-Passiv-Mehrung (Bilanzverlängerung):
    • Was passiert?: Sowohl das Vermögen als auch das Kapital nehmen zu, z. B. bei einer Kreditaufnahme (mehr Kapital) und gleichzeitigem Kauf eines neuen Vermögenswerts (mehr Vermögen).
    • Veränderungen:
      • Vermögen: Erhöhung, es kommt ein Vermögensposten hinzu.
      • Kapital: Erhöhung, es kommt auch eine neue Verpflichtung (z. B. Schuld) hinzu.
      • Bilanzsumme: Erhöhung, da beide Seiten der Bilanz größer werden.
      • Erfolg: Kann erfolgserhöhend wirken, wenn die Buchung auf einem Ertragskonto erfolgt. Sonst keine Auswirkung auf den Erfolg.
  4. Aktiv-Passiv-Minderung (Bilanzverkürzung):
    • Was passiert?: Sowohl Vermögen als auch Kapital verringern sich, z. B. bei der Rückzahlung eines Darlehens (weniger Kapital) und gleichzeitigem Abfluss von Geld (weniger Vermögen).
    • Veränderungen:
      • Vermögen: Verringert sich, z. B. durch eine Zahlung.
      • Kapital: Verringert sich, z. B. durch die Reduzierung einer Schuld.
      • Bilanzsumme: Verringert sich, da beide Seiten der Bilanz kleiner werden.
      • Erfolg: Kann erfolgsmindernd wirken, wenn die Buchung auf einem Aufwandskonto erfolgt. Sonst keine Auswirkung auf den Erfolg.

Zusammengefasst:
- Aktivtausch und Passivtausch verändern nur die Zusammensetzung, nicht die Bilanzsumme.
- Aktiv-Passiv-Mehrung und -Minderung führen zu einer Veränderung der Bilanzsumme.

122
Q

Aus welchem Grund wird die Umsatzsteuer auch häufig Mehrwertsteuer genannt?

A

Die Umsatzsteuer wird oft Mehrwertsteuer genannt, weil sie auf den Mehrwert erhoben wird, der in jeder Produktions- und Handelsstufe geschaffen wird. Das bedeutet:

  • Bei jedem Verkauf (z. B. vom Holzgroßhändler zum Holzeinzelhändler, dann zum Schreiner und schließlich zum Endverbraucher) wird nur der zusätzliche Wert besteuert, der durch die Weiterverarbeitung oder den Handel entsteht.
  • Am Ende zahlt der Endverbraucher die gesamte Steuer. Die Unternehmer in den Zwischenstufen (Großhändler, Einzelhändler, Handwerker) können die von ihnen gezahlte Steuer wieder zurückholen, sodass die Steuerlast am Ende nur beim Endverbraucher liegt.

Daher nennt man die Umsatzsteuer auch Mehrwertsteuer, da sie immer nur den neu geschaffenen Wert – also den Mehrwert – besteuert.

123
Q

Wie berechnet sich die Umsatzsteuerzahllast nach der Allphasen-Netto-Umsatzbesteuerung mit Vorsteuerabzug?

A

Die Umsatzsteuerzahllast eines Unternehmens wird nach dem Prinzip der Allphasen-Netto-Umsatzbesteuerung mit Vorsteuerabzug so berechnet:

  1. Umsatzsteuer auf Verkäufe: Zuerst berechnet das Unternehmen die Umsatzsteuer, die es auf seine Verkäufe (Ausgangsrechnungen) berechnet hat.
  2. Vorsteuer auf Einkäufe: Dann zieht es die Umsatzsteuer ab, die es selbst beim Einkauf (Eingangsrechnungen) von Waren und Leistungen gezahlt hat. Diese gezahlte Steuer nennt man Vorsteuer.
  3. Berechnung der Zahllast:
    • Formel: Umsatzsteuer auf Verkäufe – Vorsteuer auf Einkäufe = Umsatzsteuerzahllast
    • Das Ergebnis, die Umsatzsteuerzahllast, ist der Betrag, den das Unternehmen an das Finanzamt abführen muss.

Diese Methode sorgt dafür, dass das Unternehmen nur die Steuer auf den Mehrwert, also den eigenen Gewinnanteil, abführt.

124
Q

Wie wird das Vorsteuerkonto abgeschlossen? Benennen Sie den Buchungssatz.

A

Der Abschluss der Konten erfolgt zum Ende eines jeden Umsatzsteuer-Voranmeldezeit­raums. Das Vorsteuerkonto (als Unterkonto des Umsatzsteuerkontos) ist über das Umsatzsteuerkonto i. d. R. wie folgt abzuschließen: Umsatzsteuer an Vorsteuer

125
Q

Erläutern Sie kurz, in welchem Fall der Unternehmer eine Umsatzsteuerforderung gegenüber dem Finanzamt hat und wann eine Verbindlichkeit.

A

Das Umsatzsteuerkonto zeigt am Ende des Jahres an, ob ein Unternehmen Geld vom Finanzamt zurückbekommt oder ob es noch etwas zahlen muss. Es gibt zwei mögliche Endstände:

  1. Guthaben beim Finanzamt: Wenn die Vorsteuer höher ist als die Umsatzsteuer, steht am Ende ein Betrag auf der rechten Seite des Kontos („Habenseite“). Das bedeutet, das Finanzamt schuldet dem Unternehmen Geld. Diese Forderung wird durch eine Erstattung vom Finanzamt ausgeglichen.
  2. Schuld beim Finanzamt: Wenn die Umsatzsteuer höher ist als die Vorsteuer, steht am Ende ein Betrag auf der linken Seite des Kontos („Sollseite“). Das bedeutet, das Unternehmen muss dem Finanzamt noch Geld zahlen. Diese Verbindlichkeit wird durch eine entsprechende Zahlung des Unternehmens an das Finanzamt ausgeglichen.

Zusammengefasst zeigt das Umsatzsteuerkonto also, ob das Unternehmen eine Forderung (Guthaben) oder eine Verbindlichkeit (Schuld) gegenüber dem Finanzamt hat und wie diese ausgeglichen wird.

126
Q

Erläutern Sie kurz die Kritikpunkte der Buchung des Warenverkehrs auf einem gemischten Warenkonto.

A

Ein gemischtes Warenkonto wird oft kritisiert, weil es verschiedene Arten von Vorgängen zusammenführt, die eigentlich getrennt erfasst werden sollten:

  1. Vermischung von erfolgsneutralen und erfolgswirksamen Vorgängen: Auf dem Konto werden sowohl Warenbestand (nicht gewinnwirksam) als auch der Erlös aus dem Verkauf (gewinnwirksam) verbucht. Das erschwert die Übersicht, weil man nicht sofort erkennen kann, was den Gewinn beeinflusst und was nicht.
  2. Unterschiedliche Wertansätze: Einkäufe werden zum Einkaufspreis und Verkäufe zum Verkaufspreis erfasst. Das kann verwirrend sein, da Einkauf und Verkauf auf dem Konto nicht den gleichen Maßstab haben.

Diese Punkte führen dazu, dass das gemischte Warenkonto weniger transparent ist und es schwieriger macht, den Gewinn und die Bestandsänderungen klar zu überblicken.

127
Q

Der Saldo des Wareneinkaufskontos weist den Wareneinsatz aus. Skizzieren Sie kurz die Berechnung des Wareneinsatzes.

A

Der Wareneinsatz (also der Wert der in einer bestimmten Periode tatsächlich genutzten Waren) wird so berechnet:

  1. Anfangsbestand: Das ist der Wert der Waren, die am Anfang der Periode vorhanden sind, basierend auf dem Inventar vom Ende der vorherigen Periode.
  2. Zugänge: Dazu gehören:
    • Anschaffungskosten: Der Einkaufspreis der neuen Waren.
    • Nebenkosten der Anschaffung: Weitere Kosten, die beim Einkauf anfallen, wie Transport, Versicherung oder Zölle.
  3. Abzüge: Hier werden abgezogen:
    • Anschaffungspreisnachlässe: Rabatte, Skonti oder Boni, die von den Lieferanten gewährt werden.
    • Rücksendungen: Waren, die an Lieferanten zurückgegeben wurden.
    • Entnahmen: Waren, die für andere Zwecke verwendet wurden, wie zum Beispiel für den Eigenverbrauch.
    • Endbestand: Der Wert der noch vorhandenen Waren am Ende der Periode (laut Inventar).
  4. Berechnung des Wareneinsatzes: Der Wareneinsatz ergibt sich als Summe aller Zugänge und Anfangsbestand, abzüglich der genannten Abzüge. Das ist der Wert der tatsächlich in der Periode genutzten Waren.
128
Q

Worin unterscheiden sich im Wesentlichen Netto- und Bruttomethode beim Abschluss der getrennten Warenkonten?

A

Hier ist die Erklärung der Unterschiede zwischen Netto- und Bruttomethode beim Abschluss der Warenkonten in einfachen Worten:

  1. Nettomethode:
    • Das Wareneinkaufskonto wird über das Warenverkaufskonto abgeschlossen. Das bedeutet, dass der Wert des Wareneinkaufs ins Warenverkaufskonto übertragen wird, sodass das Wareneinkaufskonto ausgeglichen ist.
    • Danach wird das Warenverkaufskonto wie alle anderen Erfolgskonten über das Gewinn- und Verlustkonto abgeschlossen.
    • Das Ergebnis ist, dass nur ein einziger Wert (nämlich der Gewinn oder Verlust aus dem Warenverkauf) in der Gewinn- und Verlustrechnung steht.
  2. Bruttomethode:
    • Hier werden Wareneinkauf und Warenverkauf separat in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgeführt.
    • Das Wareneinkaufskonto und das Warenverkaufskonto werden jeweils direkt über das Gewinn- und Verlustkonto abgeschlossen, also ohne vorherige Zusammenfassung.
    • Dadurch sieht man klarer, wie viel für den Einkauf und wie viel durch den Verkauf der Waren eingenommen wurde. Diese Methode ermöglicht eine bessere Übersicht und den Vergleich mit Vorjahreswerten oder anderen Unternehmen.

Zusammengefasst:
- Bei der Nettomethode wird alles in einem Konto zusammengefasst.
- Bei der Bruttomethode bleiben Einkauf und Verkauf getrennt, was mehr Einblick und Vergleichsmöglichkeiten bietet.

129
Q

Ein Kunde (vorsteuerabzugsberechtigter Unternehmer) bezieht von seinem Lieferanten Waren für 5.950 EUR (inkl. 19% USt) auf Rechnung. Er überweist die Rechnung innerhalb von zehn Tagen mit 2% Skontoabzug. Bilden Sie die Buchungssätze aus der Sicht des Kunden und aus der Sicht des Lieferanten.

A

Here’s a simplified explanation and breakdown of the accounting entries from the perspective of both the customer and the supplier, based on the information you provided.

Ausgangssituation:

Ein Kunde (ein vorsteuerabzugsberechtigter Unternehmer) kauft Waren im Wert von 5.000 EUR (zzgl. 19% Umsatzsteuer = 950 EUR, insgesamt also 5.950 EUR) auf Rechnung. Der Kunde überweist die Rechnung innerhalb von 10 Tagen mit einem Skonto von 2%.

Buchungssätze aus Sicht des Kunden:

  1. Rechnungseingang (Kauf auf Rechnung):
    • Waren (WEK) 5.000 EUR
    • Vorsteuer 950 EUR
    • an Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (L+L) 5.950 EUR
  2. Bezahlung der Rechnung mit 2% Skontoabzug:
    • Verbindlichkeiten aus L+L 5.950 EUR
    • an Bank 5.831 EUR
    • an erhaltene Skonti 100 EUR
    • an Vorsteuerkorrektur 19 EUR

Buchungssätze aus Sicht des Lieferanten:

  1. Rechnungsausgang (Verkauf auf Rechnung):
    • Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (L+L) 5.950 EUR
    • an Warenverkauf (WV) 5.000 EUR
    • an Umsatzsteuer 950 EUR
  2. Erhalt der Zahlung mit 2% Skontoabzug:
    • Bank 5.831 EUR
    • gewährte Skonti 100 EUR
    • Umsatzsteuerkorrektur 19 EUR
    • an Forderungen aus L+L 5.950 EUR

Zusammenfassung:

  • Der Kunde verbucht den Einkauf der Waren und die Vorsteuer und reduziert später die Verbindlichkeiten um den Skontobetrag.
  • Der Lieferant verbucht den Verkauf der Waren mit Umsatzsteuer und reduziert später die Forderungen um den Skontobetrag.

Dies sind die Buchungssätze, um den Kauf und die Zahlung unter Berücksichtigung des Skontos darzustellen.

130
Q
A
131
Q

Ein Kunde (vorsteuerabzugsberechtigter Unternehmer) bestellt bei seinem Lieferanten Waren für 10.000 EUR (zuzüglich 19% USt). Es wird eine Anzahlung von 20% vereinbart. Der Kunde überweist die Anzahlung direkt nach Eingang der Anzahlungsrechnung über brutto 2.380 EUR (die Umsatzsteuer wurde getrennt ausgewiesen). Zwei Wochen später folgt die Warenlieferung zusammen mit der Endabrechnung. Der Kunde bezahlt den Restbetrag direkt per Scheck. Der Lieferant bringt den Scheck am folgenden Tag zwecks Gutschrift auf dem Bankkonto zur Bank. Bilden Sie die Buchungssätze aus der Sicht des Kunden und aus der Sicht des Lieferanten.

A

Kunde:

Geleistete Anzahlungen 2000
Vorsteuer 380
an Bank

Wareneinkauf (WEK). 10000
Vorsteuer 1520.
an geleistete Zahlungen 2000
an Verbindlichkeiten aus L+L 9520

Verbindlichkeiten aus L+L 9520
an augegebene Schecks 9520

Augegebene Schecks an Bank 9520

Lieferant:

Bank 2380 an erhaltene Anzahlungen 2000
Umsatzsteuer 380

Erhaltene Anzahlungen 2000.

Forderungen aus L+L 9520
an WVK 10000
an Umsatzsteuer 1520

Erhaltene Schecks 9520
an Forderungen aus L+L 9520

erhaltene Schecks 9520 an Forderungen aus L+L 9520

Bank 9520 an erhaltene Schecks 9520

132
Q

Was sind die Grundregeln für Buchungssätze?

A

Grundregeln für Buchungssätze

  1. Soll und Haben: Jeder Buchungssatz hat eine Soll- und eine Habenseite. Das Konto, auf dem etwas „hinzukommt“ oder „empfangen wird“, steht im Soll; das Konto, von dem etwas „weggeht“ oder „verwendet wird“, steht im Haben.
  2. Vermögens- und Erfolgskonten: Die Art des Kontos beeinflusst die Richtung der Buchung:
    • Aktivkonten (z. B. Bank, Forderungen, Anlagevermögen): Zunahmen werden im Soll gebucht, Abnahmen im Haben.
    • Passivkonten (z. B. Verbindlichkeiten, erhaltene Anzahlungen): Zunahmen werden im Haben gebucht, Abnahmen im Soll.
    • Erfolgskonten (z. B. Wareneinkauf, Erlöse): Diese Konten beeinflussen das Jahresergebnis. Sie werden für Ein- und Ausgaben gebucht und fließen in das GuV-Konto ein.
  3. Umsatzsteuer und Vorsteuer: Die Umsatzsteuer wird immer im Haben (Verbindlichkeit) des Verkäufers gebucht, da sie an das Finanzamt abzuführen ist. Die Vorsteuer des Käufers wird im Soll gebucht, da sie ein Anspruch gegenüber dem Finanzamt ist.
133
Q

Erläutern Sie kurz die antizipativen und die transitorischen Rechnungsabgrenzungsposten und nennen Sie die Konten, auf denen ihre Verbuchung erfolgt.

A

Antizipative und transitorische Rechnungsabgrenzungsposten (RAP) helfen, Einnahmen und Ausgaben dem richtigen Jahr zuzuordnen.

Antizipative Rechnungsabgrenzungsposten
- Hier entsteht der Aufwand oder Ertrag bereits im alten Jahr, aber die Zahlung erfolgt erst im nächsten Jahr.
- Beispiele:
- Eine Dienstleistung wird im Dezember erbracht, aber erst im Januar bezahlt.
- Zinsen, die im alten Jahr verdient wurden, werden erst im neuen Jahr überwiesen.
- Konten:
- Wenn das Unternehmen die Leistung erbracht hat und noch auf die Zahlung wartet, wird auf „sonstige Forderungen“ gebucht.
- Wenn das Unternehmen die Leistung erhalten hat und noch zahlen muss, wird auf „sonstige Verbindlichkeiten“ gebucht.

Transitorische Rechnungsabgrenzungsposten
- Hier wird im alten Jahr bereits gezahlt, aber der Aufwand oder Ertrag gehört ins nächste Jahr.
- Beispiele:
- Im Dezember wird Miete für Januar im Voraus bezahlt.
- Ein Kunde zahlt im Dezember für eine Leistung, die erst im Januar erbracht wird.
- Konten:
- Wenn das Unternehmen im Voraus zahlt, wird auf „aktive Rechnungsabgrenzungsposten (RAP)“ gebucht.
- Wenn das Unternehmen im Voraus eine Zahlung erhält, wird auf „passive Rechnungsabgrenzungsposten (RAP)“ gebucht.

Zusammengefasst:
- Antizipativ: Aufwand/Ertrag im alten Jahr, Zahlung im nächsten Jahr. (Konten: sonstige Forderungen / sonstige Verbindlichkeiten)
- Transitorisch: Zahlung im alten Jahr, Aufwand/Ertrag im nächsten Jahr. (Konten: aktive RAP / passive RAP)

134
Q

Wodurch unterscheidet sich eine Rückstellung von einer sonstigen Verbindlichkeit?

A

Eine Rückstellung unterscheidet sich von einer sonstigen Verbindlichkeit dadurch, dass sie unsicher ist – entweder in Bezug auf die genaue Höhe oder ob sie überhaupt fällig wird. Trotzdem ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Verpflichtung in der Zukunft entstehen wird.

Eine sonstige Verbindlichkeit hingegen ist genau festgelegt: Sowohl der Betrag als auch der Zeitpunkt der Zahlung stehen fest.

135
Q

Ein vorsteuerabzugsberechtigter Unternehmer kauft einen LKW für netto 100.000 EUR zuzüglich 19% USt auf Rechnung. Bei Überweisung innerhalb von zehn Ta-gen wird ein Skontoabzug in Höhe von 5% gewährt. Bilden Sie den Buchungssatz für die Überweisung innerhalb der zehn Tage.

A

Berechnung des Skontoabzugs:

Nettoskonto: 5% von 100.000 EUR = 5.000 EUR
Neue Netto-Basis für die Umsatzsteuer: 100.000 EUR - 5.000 EUR = 95.000 EUR
Vorsteuer auf den neuen Nettobetrag: 19% von 95.000 EUR = 18.050 EUR
Gesamtbetrag nach Skontoabzug: 95.000 EUR + 18.050 EUR = 113.050 EUR

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 119.000 EUR
an Bank 113.050 EUR
an LKW (Skonto) 5.000 EUR
an Vorsteuer 950 EUR

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen: 119.000 EUR (ursprüngliche Schuld)
Bank: 113.050 EUR (tatsächlich gezahlter Betrag)
LKW (Skonto): 5.000 EUR (Rabatt auf den LKW-Kauf)
Vorsteuer: 950 EUR (die Vorsteuerkorrektur durch den Skontoabzug)
Dieser Buchungssatz berücksichtigt den Skontoabzug und reduziert die Vorsteuer, die gezahlt werden muss.

136
Q

Erläutern Sie den Unterschied zwischen der direkten und indirekten Abschreibung von Gegenständen des Anlagevermögens und benennen Sie den jeweiligen Buchungssatz bezüglich der Abschreibung.

A

Hier eine vereinfachte Erklärung:

  • Direkte Abschreibung: Hierbei wird der Wertverlust eines Anlageguts direkt im Konto des Anlageguts verbucht. Das bedeutet, der Wert des Anlageguts selbst wird reduziert.Buchungssatz für die direkte Abschreibung:
    Abschreibungen auf Anlagegüter an Anlagegut

    Dadurch wird der Wert des Anlageguts im Anlagekonto direkt gesenkt.
  • Indirekte Abschreibung: Bei dieser Methode bleibt das Konto des Anlageguts unverändert. Stattdessen wird der Wertverlust auf ein separates Konto für „Wertberichtigungen auf Anlagegüter“ gebucht. Das Anlagekonto zeigt weiterhin den ursprünglichen Wert des Guts, und die Wertminderung wird nur im Wertberichtigungskonto erfasst.Buchungssatz für die indirekte Abschreibung:
    Abschreibungen auf Anlagegüter an Wertberichtigungen auf Anlagegüter

    So bleibt der ursprüngliche Wert des Anlageguts sichtbar, und die Abschreibung wird nur im Wertberichtigungskonto verbucht.
137
Q

Ein Unternehmer verkauft eine Maschine des Anlagevermögens für 10.000 EUR zuzüglich 19% USt. Der Restbuchwert beträgt 8.000 EUR. Die Maschine ist nach der direkten Abschreibungsmethode abgeschrieben worden. Bilden Sie den entsprechenden Buchungssatz für den Verkauf der Maschine.

A

Sonstige Forderungen 10.000 EUR
an Anlagegut 8.000 EUR
an Erträge aus dem Abgang von Anlagegut 2.000 EUR
an Umsatzsteuer 1.900 EUR

138
Q

Welche Vorschriften sind bei der Buchführung und der Erstellung des Jahresabschlusses von Bedeutung
a) für die Personenhandelsgesellschaften oHG und KG,
b) für eine AG und eine GmbH?

A

Die Regeln für Buchführung und Jahresabschluss stehen im Handelsgesetzbuch (HGB), genauer gesagt:

a) Für Personenhandelsgesellschaften (wie OHG oder KG) gelten nur die Paragraphen §238 bis §263 im HGB.

b) Für Kapitalgesellschaften (wie GmbH und AG) gibt es zusätzliche und detailliertere Vorschriften. Diese finden sich in den Paragraphen §264 bis §335c. Hier gilt: Die speziellen Vorschriften für Kapitalgesellschaften haben Vorrang vor den allgemeinen Regeln.

139
Q

Worin unterscheiden sich Bilanzen kleiner und großer Kapitalgesellschaften?

A

leine Kapitalgesellschaften müssen nach § 266 Abs. 1 Satz 3 HGB nur eine verkürzte Bilanz aufstellen und nicht die in § 266 Abs. 2 und 3 HGB genannten Unterpositionen aufführen. Große Kapitalgesellschaften müssen alle dort genannten Positionen in ihre Bilanz aufnehmen.

140
Q

Was sind Aktivierungswahlrechte? Nennen Sie zwei Beispiele.

A

Aktivierungswahlrechte bedeuten, dass ein Unternehmen entscheiden kann, ob es bestimmte Posten auf die Aktivseite der Bilanz aufnimmt oder nicht – es ist also freiwillig und keine Pflicht.

Zwei Beispiele sind:

  1. Das Disagio (ein Abzinsungsbetrag, wenn ein Kredit unter dem Nennwert ausgezahlt wird) kann in der Bilanz aufgeführt werden, muss aber nicht (§ 250 Abs. 3 HGB).
  2. Für selbst geschaffene immaterielle Werte (wie selbst entwickelte Software oder Patente) kann das Unternehmen entscheiden, ob es diese als Vermögenswerte im Anlagevermögen ansetzt (§ 248 Abs. 2 HGB).
141
Q

In welchen Fällen bestehen Bilanzierungsverbote?

A

Bilanzierungsverbote bedeuten, dass bestimmte Ausgaben nicht in der Bilanz als Vermögenswerte aufgeführt werden dürfen.

Nach § 248 HGB dürfen folgende Kosten nicht in der Bilanz erscheinen:

  1. Kosten für die Gründung des Unternehmens (zum Beispiel Anwalts- oder Notarkosten).
  2. Kosten für die Beschaffung von Eigenkapital (zum Beispiel Ausgaben für die Ausgabe von Aktien).
  3. Kosten für den Abschluss von Versicherungsverträgen.

Diese Ausgaben dürfen also nicht als Vermögenswerte bilanziert werden, sondern werden direkt als Kosten behandelt.

142
Q

Wann spricht man von einem variablen, wann von einem konstanten Eigenkapitalkonto?

A

Man spricht von einem variablen Eigenkapitalkonto, wenn das Kapital oft verändert wird, also wenn regelmäßig Geld vom oder ins Unternehmen fließt. Das ist typisch für Einzelunternehmen und Personengesellschaften (wie eine OHG oder KG), weil die Gesellschafter hier häufig Einlagen machen oder Geld entnehmen.

Ein konstantes Eigenkapitalkonto findet man bei Kapitalgesellschaften (wie GmbH oder AG). Hier bleibt das Eigenkapital im Normalfall gleich, weil es feste Einzahlungen gibt, die nicht ständig verändert werden. Änderungen, wie bei einer Kapitalerhöhung, sind eher selten.

143
Q

Aus welchen Bestandteilen setzt sich das Eigenkapital einer Aktiengesellschaft zusammen

A

Das Eigenkapital einer Aktiengesellschaft (AG) besteht aus mehreren Teilen:

  1. Gezeichnetes Kapital: Das ist das Grundkapital, das durch die Ausgabe von Aktien zusammenkommt.
  2. Kapitalrücklage: Gelder, die über den Nennwert der Aktien hinaus eingezahlt wurden, z. B. wenn eine Aktie für mehr verkauft wurde als ihr Grundwert.
  3. Gewinnrücklagen: Rücklagen, die aus den Gewinnen gebildet wurden, um das Unternehmen zu stärken.
  4. Gewinnvortrag oder Jahresüberschuss: Gewinne, die aus dem Vorjahr übertragen wurden oder der aktuelle Gewinn, der noch nicht verteilt wurde.

Diese Posten bilden zusammen das Eigenkapital der AG und geben an, wie viel eigenes Kapital das Unternehmen hat.

144
Q

Welche Arten von Rückstellungen gibt es? Wie werden diese in der Bilanz ausgewiesen?

A

Rückstellungen sind Rücklagen, die Unternehmen bilden, um künftige Kosten abzudecken, die zwar erwartet, aber noch nicht sicher sind. Es gibt verschiedene Arten von Rückstellungen, die im Handelsgesetzbuch (§ 249 HGB) festgelegt sind:

  1. Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten: z. B. mögliche Schadensersatzforderungen.
  2. Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften: wenn sich abzeichnet, dass laufende Verträge Verluste bringen werden.
  3. Rückstellungen für unterlassene Instandhaltung: für Reparaturen, die bis spätestens drei Monate ins nächste Jahr verschoben werden.
  4. Rückstellungen für Abraumbeseitigung: etwa im Bergbau, wenn die Beseitigung im nächsten Jahr stattfinden soll.
  5. Rückstellungen für Gewährleistungen ohne rechtliche Verpflichtung: freiwillige Garantien gegenüber Kunden, die nicht gesetzlich gefordert sind.

Zusätzliche Rückstellungen, die unter „sonstige“ fallen könnten, sind laut HGB nicht erlaubt. Rückstellungen werden in dem Jahr gebucht, in dem sie „wirtschaftlich“ entstehen, also wenn abzusehen ist, dass die Kosten auftreten werden. Sie erscheinen als Posten auf der Passivseite der Bilanz.

145
Q

Was ist mit dem Begriff „latente Steuern“ im Rahmen der Bilanz gemeint?

A

Latente Steuern entstehen, wenn es Unterschiede zwischen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz eines Unternehmens gibt. Diese Unterschiede führen dazu, dass der Gewinn, der für das Unternehmen berechnet wird (Handelsbilanz), nicht genau mit dem Gewinn übereinstimmt, der für Steuerzwecke berechnet wird (Steuerbilanz).

Da die Steuerlast auf der Grundlage des Steuergewinns berechnet wird, stimmt der tatsächliche Steueraufwand nicht immer mit dem in der Handelsbilanz ausgewiesenen Gewinn überein. Um dieses Ungleichgewicht in der Bilanz auszugleichen, werden sogenannte latente Steuern gebucht.

Je nach Art der Differenz gibt es:
- Aktive latente Steuern (für künftige Steuerentlastungen),
- Passive latente Steuern (für künftige Steuerbelastungen).

146
Q

Benennen Sie die allgemeinen Bewertungsgrundsätze des HGB.

A
  1. Bilanzidentität:
    Die Eröffnungsbilanz eines Geschäftsjahres muss mit der Schlussbilanz des vorherigen Jahres übereinstimmen.
  2. Unternehmensfortführung (Going Concern):
    Es wird angenommen, dass das Unternehmen weiterhin besteht und nicht bald aufgelöst wird.
  3. Einzelbewertung:
    Jeder Vermögenswert und jede Schuld wird einzeln bewertet, nicht pauschal.
  4. Stichtagsbewertung:
    Alle Werte in der Bilanz beziehen sich auf den Zustand am Bilanzstichtag (z. B. 31. Dezember).
  5. Vorsichtsprinzip:
    Risiken und Verluste werden berücksichtigt, auch wenn sie nur vermutet werden. Gewinne hingegen dürfen erst eingetragen werden, wenn sie wirklich sicher sind.
  6. Periodenabgrenzung:
    Einnahmen und Ausgaben werden in dem Geschäftsjahr verbucht, zu dem sie wirtschaftlich gehören, unabhängig davon, wann sie tatsächlich gezahlt wurden.
  7. Bewertungsstetigkeit:
    Die Bewertungsmethoden sollen von Jahr zu Jahr gleich bleiben, damit die Bilanzen vergleichbar sind.

Diese Grundsätze sorgen dafür, dass die Bilanzen korrekt, vergleichbar und zuverlässig sind.

147
Q

Erläutern Sie das Vorsichtsprinzip.

A

Das Vorsichtsprinzip ist eine Regel, die sagt: Sei bei der Bewertung der Unternehmenszahlen lieber vorsichtig und zurückhaltend.

  • Risiken und Verluste: Alle bekannten Risiken und mögliche Verluste müssen in die Bilanz aufgenommen werden, selbst wenn sie noch nicht eingetreten sind.
    Beispiel: Wenn ein Kunde wahrscheinlich nicht zahlen kann, sollte das Geld als Verlust berücksichtigt werden.
  • Gewinne: Gewinne dürfen erst in die Bilanz, wenn sie wirklich sicher sind, also erst nach Abschluss eines Geschäfts.

Aus dem Vorsichtsprinzip ergeben sich zwei weitere Regeln:
1. Imparitätsprinzip: Verluste müssen sofort erfasst werden, Gewinne dagegen nur, wenn sie sicher sind.
2. Realisationsprinzip: Gewinne dürfen erst dann gebucht werden, wenn sie tatsächlich realisiert (z. B. durch einen Verkauf abgeschlossen) sind.

Kurz gesagt: Verluste werden vorsorglich eingeplant, Gewinne nur, wenn sie wirklich sicher sind.

148
Q

Wie sind die Anschaffungskosten zu ermitteln?

A

Die Anschaffungskosten sind die Gesamtkosten, die entstehen, um einen Vermögensgegenstand zu kaufen und in einen nutzbaren Zustand zu bringen. Sie werden so berechnet:

  1. Anschaffungspreis: Der Preis, den du für den Gegenstand bezahlst.
  2. Minus Preisnachlässe: Wenn du Rabatte, Skonti oder andere Vergünstigungen bekommst, werden diese abgezogen.
  3. Plus Nebenkosten: Dazu gehören zusätzliche Kosten, die mit dem Kauf zusammenhängen, z. B. Transportkosten, Zölle oder Montagekosten.
  4. Plus nachträgliche Kosten: Falls du nach dem Kauf noch Geld ausgeben musst, um den Gegenstand nutzbar zu machen (z. B. Anpassungen oder Verbesserungen), kommen diese dazu.

Beispiel:
Du kaufst eine Maschine für 10.000 Euro. Du bekommst 500 Euro Rabatt (abziehen). Für den Transport zahlst du 1.000 Euro (hinzufügen). Nachträglich lässt du eine spezielle Anpassung machen, die 500 Euro kostet (hinzufügen).
→ Anschaffungskosten = 10.000 - 500 + 1.000 + 500 = 11.000 Euro.

149
Q

Welche Einbeziehungspflichten, -wahlrechte und -verbote sind beim handelsrechtlichen Herstellungskostenbegriff zu beachten?

A

Hier ist eine einfache Erklärung zu den Regeln bei Herstellungskosten:

Was muss in die Herstellungskosten rein (Pflicht)?
1. Materialkosten: Alles, was für die Herstellung gebraucht wird (z. B. Rohstoffe).
2. Fertigungskosten: Kosten für die Produktion (z. B. Löhne der Arbeiter).
3. Sonderkosten der Fertigung: Spezielle Zusatzkosten, die direkt mit der Herstellung zusammenhängen.
4. Gemeinkosten: Ein angemessener Anteil an allgemeinen Kosten, wie Lagerkosten oder Maschinenabschreibung.
5. Abnutzung von Anlagen: Der Werteverlust von Maschinen, die bei der Herstellung genutzt werden.

Was darf rein (Wahlrecht)?
Unternehmen können entscheiden, ob sie folgende Kosten einbeziehen wollen:
1. Verwaltungskosten: Z. B. Kosten für die Organisation und Geschäftsleitung.
2. Sozialleistungen: Z. B. Kantine, Betriebsfeiern oder Rentenzahlungen, sofern sie mit der Herstellung zusammenhängen.
3. Fremdkapitalzinsen: Zinsen für Kredite, die speziell zur Finanzierung der Herstellung verwendet werden.

Was darf nicht rein (Verbot)?
1. Forschungskosten: Ausgaben für die Entwicklung neuer Produkte oder Technologien.
2. Vertriebskosten: Kosten für Werbung, Marketing oder den Verkauf des Produkts.

Zusammengefasst:
Herstellungskosten umfassen alles, was direkt und indirekt mit der Produktion zu tun hat, solange es sich um angemessene und nachweisbare Kosten handelt. Forschung und Vertrieb gehören nicht dazu. Manche Kosten dürfen freiwillig einbezogen werden, wenn sie passend und begründet sind.

150
Q

Bei welchen Vermögensgegenständen finden planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen jeweils Anwendung?

A

Planmäßige Abschreibungen:
- Sie gelten nur für das abnutzbare Anlagevermögen (z. B. Maschinen, Gebäude).
- Sie erfassen den normalen Werteverlust über die Zeit, z. B. durch Abnutzung oder Alter.

Beispiel: Eine Maschine verliert jedes Jahr an Wert, weil sie genutzt wird.

Außerplanmäßige Abschreibungen:
- Sie kommen bei außergewöhnlichen Wertverlusten zum Einsatz.
- Sie können sowohl beim Anlagevermögen als auch beim Umlaufvermögen (z. B. Waren, Vorräte) angewendet werden.

Beim Anlagevermögen:
- Zwingend bei dauerhaftem Wertverlust (z. B. ein Gebäude verliert durch Schäden dauerhaft an Wert).
- Erlaubt (nicht zwingend) bei vorübergehendem Wertverlust, aber nur bei Finanzanlagen (z. B. sinkende Aktienkurse).

Beim Umlaufvermögen:
- Zwingend, wenn der Wert gesunken ist (z. B. Waren im Lager sind beschädigt oder unverkäuflich).

Kurz gesagt:
- Planmäßig: Regelmäßige Abschreibungen bei abnutzbaren Anlagen wegen normalem Gebrauch.
- Außerplanmäßig: Zusätzliche Abschreibungen bei außergewöhnlichem Wertverlust, je nach Vermögensart verpflichtend oder optional.