TO/TU Flashcards
- Kalottenaufstellung (Progenie) - Indikation, Verfahren
- Die Kalottenartikulation basiert auf der Annahme, einen vollständigen Artikulationsausgleich durch die Anordnung höckerloser Zähne auf einem Kugelsegment erzielen zu können.
- Die Zähne werden dabei gegen ein Kugelsegment mit einem durchschnittlichen Radius von 16cm aufgestellt. Schon die Wachswälle werden mit Hilfe einer Kalotte aufgestellt.
- Indikation:
- stark lingual gelegener Kieferkamm (Kieferkammatrophie)
- Progenie (wenn senkrechte Projektion der Alveolarbögen keine Schnittstellen hat)
- kein Überschneiden der Alveolarkämme - Wenn möglich im Kopfbiß aufstellen, sonst Kalottenaufstellung
- Bei axialer Belastung soll die Prothese in Richtung des lingualen Kieferkammbereiches gedrückt werden. Dies wird dadurch erreicht, daß die lingualen Höcker der zweiten Prämolaren und Molaren nach lingual geneigt werden
- Kalottenradius abhängig von Gelenkbahnneigung - Aufstellung ohne Kauzentrum und ohne heliokoidale Verwindung
- Verfahren
- kalottenförmige Aufstellung wie eine Halbkugel, um nach Möglichkeiten eine Aufstellung im Kopfbiss zu erreichen
- Verwendung von höckerlosen Zähnen
- FZ werden nicht auf der Kalotte aufgestellt wegen Frontzahnüberbiss
1) Kalotte auf OK- Wachswall
2) UK- Wachswall erwärmen und OK/UK zusammenführen, bis INzisalstift Kontakt
3) Aufstellung OK P1, P2, M1 flächenhaft auf Kalotte, M2 ohne Kontakt
4) Aufstellung UK gegen OK im SZ- Bereich in Kopfbissstellung
Symphysenbahnwinkel - unterschiedlich lange Schenkel - warum? Rhombus erklären
- Symphysenbahnwinkel
= zeichnet man die UK-Grenzbewegungen auf die Horizontalebene mit Schreibstift im OK und Aufzeichnungsplatte im UK -> ergibt sich eine rautenförmige Figur/ Rhombus. Der Winkel, den der KP zw 31 und 41 aus der retralen Position nach rechts- und linkslateral beschreibt ist der Symphysenbahnwinkel.
- Größe des Symphysenbahnwinkels hängt davon ab, wo er aufgezeichnet wird: je weiter dorsal, umso spitzer der Winkel.
- wird im Rahmen der horizontalen Rel.best. verwendet.
- Pfeilwinkelregistrat:
- Aufzeichnung der Grenzbewegungen des Inzisalpunktes in der Horizontalen
- Grenzbewegungen werden durch Bänder begrenzt und durch das Gelenk geführt
- Aufzeichnung McGrane mit zentralem Stützstift
- Bei der intraoralen Stützstiftregistrierung wird der Symphysenbahnwinkel mit einem im OK angebrachten Schreibstift und im UK angebrachten -platte aufgezeichnet. Diese Mc-Grane- Registrierung dient im Rahmen der Relationsbestimmung zur Festlegung der UK-Position in der Horizontale (Je weiter dorsal, umso kleiner der Winkel? Winkel hat keine feste Größe)
- Dreipunktabstützung (Kondylen im Zenit der Gelenkgrube), Bißsperrung so gering wie möglich (pro mm Sperrung einen halben ° Kondylenbahnwinkel hinzuaddieren) (muskulär bedingt) auf guten Sitz der Schablonen achten
- Die Bennet´sche Lateralbewegung macht den Symphysenbahnwinkel flacher (zusätzliche Lateralbewegung, Pro-und Retrusionspunkte unverändert)
- Also abh. von Kondylenabstand, BB, BW
- Rhombus:
- Kanten des Rhombus symbolisieren die Grenzbewegungen
- Fläche gibt den Bewegungsspielraum des KG wieder
- Spitze entspricht der Grenzstellung des UK zum OK
- Winkel sollte spitz sein
- Gründe für abgerundete Pfeilspitze:
- Pat erreicht nicht die retrale Pos
- immediate side shift
- seitliches Verrutschen der Registrierschablone
- Grenzbewegungen nicht ausgeführt (Störung Muskulatur/KG)
- Pat führt aus vorgeschobenener (habitueller) Pos die Seitbewegung aus
- Adduktionsfeld
- wird hervorgerufen, wenn Pat aufgefordert wir, mehrmals den Mund zu schließen
- muskulär geführt
- direkt hinter der Spitze des gotischen Bogen
- entspricht habitueller Okklusion
- informiert über muskuläre Schlißebahn des UK
Vor 2 Tagen TO/TU eingesetzt, Sie hält nicht, warum? Therapie ? (Paratubärer Raum, disclosing wax ??, Innen-Außenventil, welche Fehler haben Sie gemacht, was müssen sie alles überprüfen?)
- Ventilrand im OK überprüfen (SS- White), Innenventil ungenügend abgeformt
- Dorsaler Abschluss zu lang, endet nicht an Ah- Linie
- Funktionsrand v.a. im paratubären Bereich (Höhe und Breite des Proc. muskularis) zu stark extendiert, ungenügend gefasst
- Okklusion
- kein Kauzentrum, keine bilateral balancierte Okklusion
- Tegument bei der Abformung zu stark komprimiert (bei MÖ wird Prothese abgehoben)
- Beweglichkeit der Bänder
- Bändchen nicht genügend ausgespart
- Pat hat Prothese noch nicht adaptiert
- Reizphase
- mehr Speichel
- weniger Halt
- Therapie:
- UF
- AH Linie erneut abformen mit Flexaponalwachs/Schwarzwachs einschleifen
- bei Hypersalie Haftpulver benutzen und Prothese 24h im Mund lassen zur Gewöhnung ?
- Inkorporation
Kauzentrum? Lage und wozu? Proglissement erklären Kauschlauch und Zahnaufstellung zum Zahnäquator, Interalveolarlinie (Gysi, Hiltebrand)
- Kauzentrum= tiefster Punkt der UK-Reihe. Hier tritt größter Kaudruck auf. Hier stehen die stärksten Zähne des UK: die ersten UK M 36, 46.
- Zahnaufstellung zum Zahnäquator Interalveolarlinie (Gysi, Hiltebrandt)
- Stelle mit der größten Kaukraftentfaltung. Der für die Belastung der Zähne statisch günstige Bereich befindet sich dort, wo die interalveoläre Linie und die Okklusionsebene senkrecht aufeinander stehen. Dort, wo der interalveoläre Winkel 90° beträgt, also wo sich die Kamm-Mitten überschneiden, sollte der erste Molar aufgestellt werden.
- Kaustabile Zone ? um zusätzliche Schubmomente zu vermeiden wird das Kauzentrum an die tiefste Stelle des Alveolarfortsatzes im UK gelegt.
- (gut wenn oral flach und vestibulär steil? ? Retentionsform) - Proglissement: Wenn das Kauzentrum (UK 6er) zu weit distal liegt, ruscht die TU auf einer schiefen Ebene nach vorne; es kommt zu Druckstellen in der lingualen Eckzahnregion (Schleimhautbrennen, Knochenabbau)
- Kauschlauch: muskelfreier Raum, in dem die Zähne sich befinden Bei engem Kauschlauch (wenn Patient lange unversorgt) kann man Prämolaren statt Molaren aufstellen. Durch Hypertrophie der Zunge wird der Kauschlauch eingeengt. Die Prothese soll sich den Lippen-, Wangen- und Zungenkräften unterordnen. Entspricht der Region, in der sich vorher die natürlichen Zähne mit Alveolarfortsatz befanden.
- Zungenäquator: Die UK-Okklusionsebene soll nicht den Zungenäquator überragen; am funktionell günstigsten ist es, wenn sie geringfügig unterhalb des Zungenäquators liegt, so daß sie den Zahnersatz stabilisiert.
Durch im Querschnitt dreieckförmige Gestaltung der UK-Prothese können Wange und Zunge den Zahnersatz stabilisieren.
- Aufstellung nach Gysi
- Verwendung anatomischer Zähne
- Höckersteilheit in Beziehung zur Kondylenbahnneigung
- OK 1er und 3er auf Okklusionsebene
- OK 1er und 2er mit Basis nach distal und palatinal geneigt (2er stärker)
- UK 1er mit Basis nach lingual
- UK 2er gerade
- UK 3er mit Basis nach vestibulär und distal
- OK 4er palatinaler Höcker, 5er beide Höcker und 6er mesio-palatinaler Höcker auf Okklusionsebene
- Aufstellung der UK-Seitenzähne gegen OK mit maximalen Vielpunktkontakt
- Zähne befinden sich auf Interalveolarlinie (OK Längsfissur, UK bukkaler Höcker)
- zur Vermeidung von Kreuzbißaufstellung auch OK-pal. Höcker und UK-Längsfissur möglich
- Aufstellung nach Hiltebrandt
- Basis der OK-1er und 2er nach distal geneigt
- kein Kontakt der Frontzähne; größere sagittale Frontzahnstufe als bei Gysi
- Verwendung von Abrasionszähnen
- 6er im Kauzentrum
- keine Kompensationskurven
- kein 7er
- Aufstellung der Zähne nach statischen Gesichtspunkten
- Zähne stehen auf Kammitten
- dadurch oft eingeengter Zungenraum und Kreuzbißaufstellung
- Kriterien der Auswahl der Frontzähne (Form- Farbe)
- Farbe
Tageslicht, Mittags-später Vormittag, leicht wolkig), alte Prothese, Fotos, Haut- und Haartyp des Patienten (blauäugig, blond, blaß ? grauer Ton / braunäugig, dunkel, rothaarig, gelber Ton), nicht zu hell, Eckzähne dunkler, Patient abschminken lassen
- Form:
- alte Prothese, Fotos
- Dreiformenthese nach Williams, Relation zwischen Zahn und Gesichtsform ? die mittleren oberen Schneidezähne haben die umgekehrte Form der Gesichtskontur (quadratisch, dreieckig, oval; untere zwei Gesichtsdrittel)
- Hörauf: abhängig vom Konstitutionstyp (athletisch: quadratisch, leptsom: dreieckig, pyknisch: oval ? steht wiederum in Relation zu Gesichtsform)
- Frush: geschlechtspezifische Zahnform (weiblich: größter Umfang im unteren Drittel, männlich: größter Umfang im mittleren oder oberen Drittel des Zahnes) (nach Tanzer falsch)
- Alter (Abrasionen, Verringerung der Interinzisaldistanz (alle Zähne gleich lang))
- Zahnbreite: Lee: Breite der Nasenbasis = Entfernung Eckzahnspitze zu Eckzahnspitze
- Gerber: Verhältnis Nasenbasis – Nasenwurzel = 1er – 2er
- ZKP und ihre Bedeutung für die prothetische Behandlung bei TO/TU (instrumentelle Funktionsanalyse)
- kranio-ventralste, nicht seitenverschobene Position beider Kondylen bei physiologischer Kondylus-Diskus-Relation und physiologischer Belastung der beteiligten Gewebe
- ZKP bei zahnlosen die einzige reproduzierbare Position von UK und Kondylen (bändergeführt)
- Führung in ZKP durch: Griff nach Lauritzen: Griff nach Dawson: von hinten (Schluckakt?)
- Bestimmung durch manuelle Führung oder extraorale Aufzeichnung nach Gysi oder intraorale Aufzeichnung nach McGrane
- instrumentelle Funktionsanalyse: (bei Myoarthropathien, Deviation) Aufschluß über okklusale Beziehungen im stomatognathen System gewinnt man durch eine Okklusionssimulation mit Modellen in einem individuellen Artikulator (Kontakte in ZKP, MI, Protrusion, Lateralbewegungen)
Bestimmung der vertikalen Relation bei TO/TU, Ruhelage wovon abhängig, Erhaltung der Vertikalrelation während der prothetischen Versorgung des ganzen Lebens - alte Prothese (wenn gut beste Methode nach MEYER), Physiognomie, Sprechprobe was ist das (Wofür, Vor- und Nachteile)
physikalisch: Distanz zwischen OK und UK im Schlußbiss
physiologisch: Distanz zwischen OK und UK in Ruheschwebe
Bestimmungsmethoden
Ruheschwebe:
- etwa 2-3mm Abstand zwischen den Wachswällen (Interokklusalabstand) (wenn Kopf zurück ? größer, fehlerhaft bei Schmerzen); Def: konstante, unbewusste Abstandshaltung des UK vom OK in aufrechter Körper- und gerader Kopfhaltung. Die Kau- und Gesichtsmuskulatur befindet sich dabei im Zustand geringster Kontraktion. Minimaler Sprechabstand (s: 1mm)
- Sprechprobe nach Silverman (Mississipi, Ohio ? i=3mm, o=5mm) alte Prothese Ausrichtung nach Durchschnittswerten (McGrane: OK22,UK18mm; Hupfauf: OK20,UK17mm)
- zwangloser Lippenschluß
- Okklusionsebene parallel zur Camperschen Ebene und zur Bipuppilarlinie
- Wachswall 1mm unter Oberlippe
- Zungenäquator leicht über Okklusionsebene
vertikale Relation zu hoch:
- Prothesenklappern
- gezwungener Lippenschluß (Kartoffel im Mund)
- hohe Muskelspannung (Knirschen, Pressen, Gelenkveränderung, Druckstellen)
- Schleimhautbrennen, Zungenbrennen, beschleunigte Alveolarfortsatzresorption
vertikale Relation zu niedrig:
- Mundwinkelrhagaden (Candidiasis)
- protrudiertes Kinn
- herabhängende Mundwinkel
- ausgeprägter Sulkus mentalis
- eingerollte schmale Lippen
- Zähne kommen nicht zur Geltung
- Verlust der Muskelspannung
- Einfluss des Tubers auf den Prothesenhalt!
- wichtig für Halt bei frontaler Belastung (Abbiß) und sagittalen Schüben
- seitliche Schübe können von den oralen und vestibulären Flächen aufgefangen werden
- bei Funktionsabformung UK Lateralbewegungen durchführen lassen wegen Processus coronoideus
- Paratubärer Raum: hinter der Christa zygomatikoalveolaris. Hier darf die Prothese nicht zu dick sein wegen Processus coronoideus bei Mediotrusionsbewegung; evtl zusätzliches Wangenbändchen; mit Finger Extensionen kontrollieren
- nach medial zu hinter dem Tuber begrenzt durch Schleimhautfalte zwischen Tuber und Hamulus pterygoideus: Anspannung bei Mundöffnung, leichte Verdrängung durch Prothese möglich
- leichte Unterschnitte gut für besseren Prothesenhalt
- bei zu großen Unterschnitten einseitige Tuberplastik, auf der anderen Seite Unterschnitte erhalten und Prothese einrotieren
- Nach Handbissnahme besteht einseitige Nonokklusion, warum?
- unterschiedliche Resilienz der Schleimhaut (non-okkl dort wo SH resilienter)
- einseitige Kompression der SH weil Bisswälle ungenau beschnitten
- Schablone lag nicht richtig auf dem Kieferkamm
- unsaubere Prothesenbasis (Wachsreste)
- bei Schlotterkamm evtl. hohllegen
- falsche Führung in ZKP (bei seitlicher Position ungleichmäßige Führung)
- Indikation für Kunstoff- oder Porzellanzähne bei TO/TU (Abrasionsfacetten, cave Bruxismus! Hyperbalancen)
Keramikzähne
Vorteil: geringere Fehler beim Einschleifen, weniger Abrasion
Nachteil: aufwendigere Verarbeitung aufgrund der Retention über Diatorics
Kontraindikation: Restbezahnung, zu wenig Platz (Retentionen)
Kunstoffzähne
wenn Restbezahnung, bei wenig Platz, da Beschleifen möglich, gute Verarbeitung
heute fast immer, Parafunktion?
- Mittelwert- oder volladaptierbarer Artikulator bei TO/TU (Gesichtsbogenregistrierung bei TO/TU wichtiger als Gelenkbahnneigung)
Mittelwertartikulator
Gerber: Bewegungsfreiheit im Gelenk, die dem oft vorhandenen Schlottergelenk des älteren Patienten nahe kommt
Entscheidend ist die Gesichtsbogenregistrierung und damit die gelenkbezügliche Einartikulierung der Modelle mit Individualisierung des Bonwill-Dreiecks. Dadurch ist eine Veränderung der vertikalen Relation im Artikulator möglich
- arbiträre Scharnierachsenbestimmung
- Bestimmung der sagittalen Kondylenbahnneigung
Benettwinkel (15°) bei Gerber in Kondylen eingearbeitet
- Primäre-sekundäre Remontage, warum und wie? Halt der TO/TU mit Modellen
primäres Reokkludieren:
direkt nach Ausbetten der Prothesen im Artikulator (noch nicht vom Modell abgehoben)
Beseitigung der verfahrensbedingten Fehler bei der Prothesenherstellung
> Polymerisationsschrumpfung, Bißerhöhung durch Preßfahne
Optimierung der statischen und dynamischen Okklusion
Wiederherstellung der Wachs-Okklusion mit maximalen Vielpunktkontakt
Erhaltung des Kauflächenmusters
balancierte Okklusion
Beschleifen der nicht Randleisten und nicht-tragenden Höcker oder Punkte, die von der Höckerspitze am weitesten entfernt sind
? bessere Kaufunktionalität
? weniger Druckstellen
? besserer Prothesensitz
? geringerer Kieferkammabbau
sekundäres Reokkludieren
nach 2 Wochen
Gründe: Ausgleich der Okklusionsverschiebung durch Quellung, Schleimhauteinlagerung, muskelbedingt
Vorgehen: UK im Artikulator lassen, OK rausschlagen, McGrane Registrierung, OK neu einartikulieren, Okklusion einschleifen
Ursachen für Okklusionsstörungen
- mangelhaft sitzende Bissschablone
- Fehler bei der Kieferrelationsbestimmung
- eingeschränkte Kontrolle bei der Wachsaufstellung
- werkstoffkundlich bedingte Fehlerquellen (Pressfahne, Polymerisationsschrumpfung)
- Resilienz der Schleimhaut
- OK: fibröse Rand und Medianzone: 0,1 – 0,3mm
- Fett- und Drüsengewebszone: 0,8 – 1,0 mm
- UK: gleichmäßig 0,1 – 0,2mm (sehr schmale fibröse Randzone)
- Prothese kann nur ca. 1/5 der Kaukraft der natürlichen Zähne aufnehmen (F: 2kp/cm2 PM:4,5 M:6)
- Funktioneller Rand im UK
= Außenmantel: sublingual (bei weichem Mundboden), distal im Bereich des Tuberculum alveolare mandibulae , wenn unbeweglich bedecken, sonst nur 1mm
- UK Prothese hebt sich bei Mundöffnung ab. Ursachen und Theorie?
Ursachen:
- distal zu lang
- labiale Schürze zu lang
- Front steht zu weit labial (m. orbicularis oris)
- zu weit extendierte retromolare Flügel
- bewegliches Tuberculum (Lig. Pterygomandibulare strahlt ins Tuberculum ein)
Therapie:
- kürzen der überextendierten Ränder, UF?
- Innen- und Außenventil
- Funktion und Abformung, wo hält die Prothese?
- Was machen bei flachem Kieferkamm? (nicht bewegen)
- dorsale Abdämmung (Ah-Linie ist nicht gleich Grenze harter/weicher Gaumen)
Innenventil:
- adhäsive Anlagerung der vestibulären Mukosa am Übergang zwischen unbeweglicher und beweglicher SH an die Innenflächen des Alveolarteils der Prothese
- Rand etwas über die Grenze bewegliche/unbewegliche SH mit geringer Spannung an Prothesen–Saugnapf bei abziehenden Kräften in Kontakt
Außenventil:
- adhäsive Befestigung der Muskulatur von Lippen-, Wange- und Zunge an die Außenfläche des Alveolaranteils der Prothese (wichtig bei insuffizientem Innenventil)
Saugwirkung:
- Qualität der FU- Abformung, kein Schlotterkamm, keine Tuberbewegilchkeit, möglichst visköser Speichel
- Halt der TO/TU
- Luftdruck (inneres Ventil, äußeres Ventil, dorsale Abdämmung)
- Adhäsion und Kohäsion
- Einlagerung in Kauschlauch nach ½ - 2 J.
- Retentionsform des Kiefers, Wangenanschlag
- Adaption und Inkorporation
Adaption: Physische Anpassung an die durch die Prothese geschaffenen neuen Verhältnisse durch Erlernen neuer oder Abändern eingeschliffener Bewegungsabläufe (Lautbildung, Kauzyklus)
Inkorporation: Die sich an die Adaption anschließende psychische „Einarbeitung“ der Prothese, d.h. die Prothese wird als dem eigenen Körper zugehörig erlebt und damit „vergessen“.
- Intraorale Aufzeichnung des gotischen Bogens
wie sieht er aus, aus welchen Gründen und was machen Sie ? unterschiedliche Bogenformen erklären
- Der gotische Bogen stellt sich praktisch als Pfeilwinkel dar. Auch Methode nach Mc Grane genannt: eine intraorale Aufzeichnung des Symphysenbahnwinkels, wobei ein zentral angebrachter Stützstift im OK, bei minimaler Bisssperrung, asymmetrische Kaumuskelaktionen verhindert. (Dreipunkt-Abstützung nach Gysi) Die Kondylen stehen dabei im Zenit der Gelenkgruben.
Vorteile:
- relativ einfach durchzuführen
- die Vertikalrelation lässt sich ohne besondere Mittel einstellen
- die Form des Pfeilwinkels lässt auf Störungen der KG schließen
- die Spitze des gotischen Bogens entspricht einer Grenzstellung des UK zum OK, die sich reproduzieren lässt und die Ausgangslage für die Rekonstruktion der Okklusion darstellt
Vorgehen:
- Stützstift im OK
- Schreibplatte im UK
- nur UK Wachswall kürzen
- 3 mal Aufzeichnen des Symphysenbahnwinkels (Pat. selbstständig Bewegungen ausführen lassen)
- Platte mit FokalDry entfetten
- Öffnung des Plexiglasplättchens auf Pfeilspitze ausrichten und fixieren
- entweder auf oder etwas vor der Pfeilspitze verschlüsseln
- Altersinvolution: Günstig? Wenn ja, warum?
- Im Alter besteht eine physiologische Xerostomie
- Reduktion des Speichelflusses durch Atrophie der Glandulae)
- Für den Halt einer TO bietet dies Vorteile, da die Prothese Teile der Drüsenzone des Gaumens bedeckt und verringerter Speichelfluss die Adhäsions- und Kohasionskräfte fördert.
- besserer Halt der TO durch wenig und muköseren Speichel
Weitere Alterserscheinungen:
- Atrophie der Kieferkämme (OK zentripetal)
- Hyperplasie der Zunge
- Welche Grenzbewegungen führt der UK Incisalpunkt aus?
- Max. interkuspidation, zentrische Okklusion, Kopfbiss, progener Überbiss, Ende der Rotation, max. MÖ
- max. Laterotrusion nach links
- max. Laterotrusion nach rechts
- max. Öffnungsbewegung(Rotation + Translation)
- max. Protrusion und max. Retrusion
- Ausrichten des Wachswalles?
OK-Wachswall:
- gutes Auspolstern der Oberlippe
- 1-2 mm unterhalb der Oberlippe sichtbar
- Wachswall hat die der künstlichen Zahnreihe entsprechende Breite (Kauschlauch)
- Wangenanschlag
- Anzeichnen der Camperschen Ebene am Patienten
- OK-Wall parallel zur CE und zur Bipupillarlinie (Bisswallprüfer nach Bakker)
- Abschrägen im Bereich distal der 6er -> Chistensensches Phänomen (distaler Frühkontakt bei Kieferschluss -> reflektorische Protrusion des UK)
- Lachlinie
UK-Wachswall:
- gleichmäßiges Anliegen am OK-Wall
- Zungenäquator möglichst in Höhe der Okklusionsebene oder leicht darüber, dann ist der Abstand zwischen Subnasale und Gnathion gleich der Ruheschwebe abzüglich der interokklusalen Distanz
- Wangenanschlag im SZB
- Statische Stabilität
- Kriterien für die Seitenzahnaufstellung bei TO/TU und Auswahl der Seitenzähne
- Wiederherstellung der Kaufunktion
- Verhinderung der Atrophie des Kauschlauchs: OK + UK Atrophie + Zungenhypertrophie
- Stabilisierung des Prothesenhaltes
- bilateral balancierte Okklusion
- Stabilisierung der Lage der Kiefer zueinander-> Aufstellung im heliokoidaler Verwindung
- Kauzentrum im Bereich des UK 6ers
- Auf der Kamm-Mitte aufstellen
- Interalveolarlinie beachten, evtl. Kreuzbissaufstellung
- Gute Einlagerung in den Kauschlauch
- Nach Gysi liegen folgende Höckerspitzen auf der Okklusionsebene:
- PM1: bukkale; PM2: beide; M1: mesiopalatinale; M2: keine
- Verstärkte Nasolabialfalte, Therapie
- Die Oberlippe vermehrt auspolstern durch Materialantrag und die Vertikalrelation kontrollieren und eventuell korrigieren (sprich erhöhen).
- Okklusales Trefferfeld
- Führung durch die Kaumuskulatur
- Es sollten alle Triggerfaktoren (wie Frühkontakte) vermieden werden. Anzustreben ist ein punktförmiger Kontakt zu den Antagonisten => stützender Höcker trifft auf Fläche (Kaugrube) => Okklusionsfeld.
- Ursachen für Prothesenklappern
Zu hohe Vertikalrelation, evtl. insuff. Prothesenhalt
- Bedeutung der Papilla incisiva und des l. Gaumenfaltenpaares?
- Anhand der Modellanalyse sollte der Abstand von der Mitte der Papilla incisiva zur Labialfläche der mittleren Schneidezähne ca. 8 mm betragen.
- Die Entfernung der Labialfläche des Eckzahns zur ersten großen Gaumenfalte beträgt ca. 10 mm. Die Spitzen der Eckzähne liegen auf einer Linie durch die Mitte der Papilla incisiva (CPC-Linie).
- Atrophie des OK und UK, Warum im OK zentripetal um im UK zentrifugal? Welche Auswirkungen und Konsequenzen für die Zahnaufstellung
- Der Knochen atrophiert im: OK -> zentripetal (Zähne mehr vestibulär, Druck der Wange), UK -> zentrifugal (Zähne mehr lingual, Druck der Zunge)
- Wird der Interalveolarwinkel kleiner als 68° ist eine Kreuzbissaufstellung indiziert
- Balancierte Okklusion warum (nur bei herausnehmbarem ZE)
- Um den Zahnersatz durch Führung aller Zähne bei UK-Bewegungen zu stabilisieren
- Auch bei Parafunktion: Lagesicherung der Prothese bei fests. ZE - keine Mediotrusion
- Zone des sublingualen Raumes und die Bedeutung für die Prothesengestaltung
- Der Sublingualraum bietet die Möglichkeit, eine gewisse Abdämmung der TU zu erreichen (Sublingualrolle). Die Glandula sublingualis wird bei Bewegungen des M. mylohyoideus passiv mitgenommen.
- Bei hartem Mundboden ist infolge der Verknöcherung der Ansätze des M. genioglossus und des M. geniohyoideus keine Abdichtung zu erzielen.
- Frontzahnaufstellung (Skript S. 84)
Ästhetische Gesichtspunkte:
- Optimales Gleichgewicht der Lippenwangen- und Zungenkräfte entsprechend des Kauschlauchs
- zum Alveolarkamm leicht tangential
- Phonetik und Physiognomie
- gute Lippenauspolsterung
- optimale Länge/Sichtbarkeit der Zähne; Cave: GummySmile
- Lachlinie
- Gesichtsmitte sollte mit Frontzahnmitte korrelieren
- Farbe + Zahnform (harmonisch zur Gesichtsform; Patientenwunsch!)
- Individualisierung (altes Foto)
- Nasenbasislinie (Harmonie mit Schneidekanten)
- evtl. Frontzahntreppe nach Ackermann
- Bukkalkorridor beachten
- Eckzähne evtl. etwas abradieren
- Vor- und Nachteile einer Metall- oder Kunststoffbasis
Vorteile Kunstoff:
- Gewichtsersparnis durch Kunststoff
- Bessere Ästhetik
- Gut zu reparieren
- Metallverstärkte Prothesen sind stabiler gegen Brüche
Nachteile Metall:
- Hohes Gewicht des Metalls würde zu verstärkter Atrophie führen
- Geschmack und ästhetische Einbußen durch Metall
- Metall ist teurer und aufwendiger zu verarbeiten
- Schlecht zu reparieren
- Gründe für den Prothesenbruch? (z.B. Torus palatinus)
- Ermüdungsbrüche des Kunststoffs
- Mangelnde Qualität durch Verarbeitungsmängel (z.B. Kaltpolymerisation)
- Mangelnder Prothesenhalt -> Fehlbelastungen
- häufig Brüche während der Pflege der Prothese (Prothese fällt auf Boden/Waschbecken)
- Ungenügend hohlgelegter Tonus Palatinus
- Starker Bruxismus
- Funktionelle Abformung
- Bonner Methode = mundoffenes Verfahren mit plastischen Abformmaterialien auf ZNO-Basis
- Ziel der Funktionsabformung = Schaffung eines möglichst kleinen kapillären Spalts zwischen Prothese und Prothesenlager
- Die Saugwirkung hängt ab von:
- Qualität der Fu-Abformung
- Kein Schlotterkamm
- Keine Tuberbeweglichkeit
- möglichst visköser Speichel
Vorgehen:
1. Herstellen des individuellen Löffels
- OK
- UK – kleine simulierte Zahnreihe
- Löffel nicht zu kurz gestalten (je weiter extendiert später, umso besser!)
- Schlotterkämme mit Wachs ausblocken
- Keine scharfen Kanten
2. Trimmen des Löffels am Patienten
- Löffel einsetzen
- Löst sich der Löffel, wenn am Bändchen gezogen wird, kürzen, bis Löffel ruhig liegt (im UK kaum 100%ig zu erreichen)
- Material (allg.)
- Brenner
- Schälchen mit kaltem Wasser
- Kerr-Wachs
- Flexaponalwachs
- Schwarzwachs
- Luralite
- SS-white
- Vaseline (sonst klebt Kerr an Handschuhen)
- Im Oberkiefer kann der Löffel nach Bedarf dorsal noch mit Kerr extendiert werden.
3. Abformen des Außenventils
- Abformung des Außenventils OK
- Außenventil = adhäsive Anlagerung der Muskulatur von Lippe, Wange und Zunge an die Außenseite des Alveolarteils der Prothese
- Abformlöffel stückchenweise mit Kerr beschichten
- Nur außen auftragen
- Kurz in Flamme, dann Wasser
- Myodynamisch abformen (an Wangen ziehen, Mund spitzen lassen, an Finger saugen…)
- Wenn Kerr Kontakt hatte - matt!
- Abformung des Außenventils UK
- Kerr an zwei Stellen auftragen (Sublingualrolle an die Außenfläche von 3 nach 3, an den Außenflächen der tubercula alveolarae mandibularae)
4. Abformen des Innenventils
- Abformung des Innenventils OK
Innenventil = adhäsive Anlagerung der vestibulären Mukosa am Übergang zwischen unbeweglicher zu beweglicher Schleimhaut an die Innenflächen des Alveolarteils der Prothese
- SS White anmischen 1:1
- An den Rand bis auf dorsal dünn auftragen
- Myodynamisch abformen
Basisabformung:
- An resilienten Bereichen den Löffel perforieren
- Luralite anmischen (1:1) und mäßig auftragen
- Evtl. mit Gaze-Läppchen Überschüsse abfangen
- Statische Abformung
- Nur LEICHTE Funktionsbewegungen ausführen lassen (Korrektur des Kerr-Randes!) evtl. Dorsale Abformung:
- mit Schwarzwachs, Flexaponalwachs…
- Löffel nochmals einsetzen
Abformung des Innenventils UK
- Ganzen Löffel mit SS-White beschichten
- Myodynamisch abformen
- Mit Skalpell SS-White so weit zurückschneiden, dass es nur an den Innenflächen des Randes stehenbleibt
- Evtl. statisch noch einmal korrigieren
Funktionsabformungen immer feucht lagern.
- mit Blaugips ausgießen
- OK-Modell dorsal radieren:
- Kompensation des Kunststoffs
- Bestimmen der dorsalen Extension der Prothese
Alternative-Methoden:
- mundgeschlossene Abformung (individuelle Löffel mit Aufbisswall, Löffel wird nicht vom Behandler, sondern mittels Aufbisswällen am Ort gehalten)
- drucklose (dünnfließend, Silikone)
- unter Druck (Kompressionsabdruck, thermoplastische Massen, bei Schlotterkamm)
- Kauschlauch (Wo stellt man die Zähne auf)
- Definition Kauschlauch
= muskelfreier Raum zwischen Zunge und Wange, in dem die Zähne aufgestellt werden sollen nach >10 Jahren ohne prothetischen ZE wird Kauschlauch spaltförmig. bei sehr schmalem Kauschlauch PM (oder kleine Zähne) aufstellen und linguale Höcker beschleifen) Der Halt der totalen Prothese erfolgt u.a. durch die dynamische Einlagerung der Prothese in den Kauschlauch. Nach spätestens 1-2 Jahren wird die Prothese muskulär gehalten (Muskelgriffigkeit der Prothese).
- Druckstellen – wodurch
- Wenn nach Beseitigung nach 10 Tagen nicht abgeheilt
> DD: Pemphigus, Aphte -Überweisen
- Kleine Druckstellen entstehen durch Inkongruenz zwischen Prothesenbasis & SH
- Große Druckstellen entstehen durch falsche Okklusion/ vert. Relation, Resilienz
Ursachen
- Fehler bei der Verarbeitung (Schrumpfung, scharfe Kanten, Perlen…)
- Fehler in Okklusion u. Artikulation
- Überextension
- Bänder nicht frei
- Unterschiedliche Resilienz
- Exostosen
- Unterfütterungsbedarf
- Scharfe Knochenkanten
- Extraktionswunden
- Durch Pressen und Knirschen rezidivierende Druckstellen
- Durch längerfristige Druckeinwirkung mit Kompression von Gefäßen und lokaler Ischämie kommt es zur Störung von Gewebe mit Nekrosen, Mazeration, evtl. Infektion
- Gradeinteilung
0 umschriebene Rötung
I Hautdefekt
II tiefer Hautdefekt – Muskeln, Sehnen und Bänder sind sichtbar
III Haut- und Gewebedefekt mit Knochenbeteiligung
- Wenn keine Abheilung innerhalb von 10 Tagen - DD: Aphte, Pemphigus, Stomatitis, Malignom (evtl. überweisen!)
- TO/TU bei Facialisparese
- Bei einseitiger Lähmung:
- gesunde Seite: normale (myodynamische) Abformung
- gelähmte Seite: myostatisch mit leichter Überextension
- Bei beidseitiger Lähmung:
- ebenso myostatisch + Überextension
- Verwendung von Haftpulver
- Es kann kein optimaler muskulärer Halt geschaffen werden. Über die Extension der Prothesenränder wird die Anlagerungsflächen der SH erweitert, es kann ein wenig mehr Halt gewonnen werden. Überlegung: Implantat
- Bedeutung der helikoidalen Verwindung bei der Aufstellung
- Kombination aus der transversalen und sagittalen Kompensationskurve bei der Seitenzahnaufstellung
- Die verschieden geneigten Facetten führen die Prothese in ihre Ausgangslage zurück
- Drehpunkt der beiden Linien, die die helikoidale Verwindung bilden, ist der PM2 des OK.
- Diese bilden dort eine Linie, die in 90° zur Okklusionskurve steht.
- Stabilisierung der Prothese in sagittaler und transversaler Richtung
- Erzielung einer balancierten Okklusion
- Harter Mundboden, was ist das?
- = Verknöcherung der Ansätze des M. genioglossus und M. geniohyoideus
- Dort ist keine Abdichtung zu erzielen (keine sublinguale Abdämmung).
- Prothesenhalt durch Gestaltung der bukkalen und lingualen Außenfläche als Auflage für Zunge und Wange.
- Torus mandibularis, Was ist das?
- angeborene, meist paarige Exostose, die von lingual in den Mund hineinragt (im Bereich der Eckzähne und Prämolaren)
- Unbekannte Genese, ebenso wie Torus palatinae, Bei 10% der Patienten
- Kann entweder zur Befestigung der TU mit herangezogen werden, oder muss –wenn störend- chirurgisch entfernt werden (bei 1%).
- Die Entfernung sollte, wenn möglich, bereits vor Eingliedern der Teilprothese erfolgen, damit ausreichend Zeit zur Wundheilung bis zum Eingliedern einer TU erfolgt