Tierzucht Flashcards
Biozentrismus:
Anthropozentrismus: es wird nur dem Menschen ein Eigenwert zugeschrieben
-> Natur- & Umweltschutz ist nur sinnvoll, wenn er Menschen Nutzen bringt
Biozentrismus: alles Lebendige ist Träger eines Eigenwertes
* moderater / hierarchischen Biozentrismus: wenn Lebewesen ein
unterschiedlicher / abgestufter Wert zugeordnet wird
* radikaler / egalitärer Biozentrismus: allen Lebewesen wird der gleiche
Eigenwert zugestanden
Anwendungsbereiche und Zweck des Tierzuchtgesetzes:
- regelt Anerkennung und Arbeit der Zuchtorganisationen, das Besamungswesen,
den Embryonentransfer, den innergemeinschaftlichen Handel sowie die
Durchführung des Gesetzes mit Ausnahmen und Bußgeldvorschriften - Anwendungsbereiche:
- Zucht von Rindern/ Büffeln, Schweinen, Schafen, Ziegen, Pferden & Eseln
- Förderungszweck: im züchterischen Bereich ist die Erzeugung der
betreffenden Tiere so zu fördern, dass
> Leistungsfähigkeit der Tiere unter Berücksichtigung der Tiergesundheit
erhalten und verbessert wird
> Wirtschaftlichkeit (Wettbewerbsfähigkeit), der tierischen Erzeugung
verbessert wird
> die von den Tieren gewonnenen Erzeugnisse den an sie gestellten
qualitativen Anforderungen entsprechen (Qualitätssicherung)
> eine genetische Vielfalt erhalten wird - weitere Verordnungen: Verordnung über Zuchtorganisationen, Samenverordnung,
Verordnung über Lehrgänge nach dem Tierzuchtgesetz, Verordnungen über die
Leistungsprüfungen und Zuchtwertfeststellung
künstliche Besamung:
- Reduktion der Verbreitung pathogener Infektionserreger (Deckseuchen)
- bestmöglichen Nutzung der Vatertiere
- keine Überbeanspruchung in der zeitlich begrenzten Decksaison
- überregionale Nutzung
- Nutzung über die Lebenszeit des Tieres hinaus
- durch Transport von Samen, kann Tiertransport vermieden werden
- Unfallrisiko des Landwirts wegen Umgang mit männlichen Tier verringert
- Einengung der genetischen Varianz
- Frischsperma: Haltbarkeit 5 - 10 Tage
Tiefgefrier-Sperma (TG-Sperma):
Vorteile:
* durch Tiefgefrierkonservierung unendlich lange haltbar
* weltweite Nutzung
Nachteile: aufwendiger
* es muss 12h vor bis 6h nach dem Eisprung besamt werden
* häufiger Ultraschall, um genauen Besamungszeitpunkt zu erwischen
* Besamung tief intracornual -> Sperma Nähe der Eileitermündung
Besamungsstationen und wer darf sie führen:
Besamungsstationen und wer darf sie führen:
* nach §2 Tierzuchtgesetz:
amtlich zugelassene Einrichtung zur Gewinnung, Behandlung, Lagerung und
Abgabe von Samen für die künstliche Besamung
* Tierzuchtrecht Abschnitt 4, §17:
Erlaubnis wird nur erteilt, wenn Tierarzt fachtechnische Aufgaben wahrnimmt
Samendepot (welches Voraussetzungen müssen erfüllt sein?):
- nach §2 Tierzuchtgesetz:
amtlich zugelassene Einrichtung zur Lagerung und Abgabe von Samen für die künstliche Besamung - festgelegt, dass die Erlaubnis zum Betrieb eines Samendepots nur erteilt wird, wenn ständig ein Stationstierarzt die tierseuchenrechtliche
Überwachung und tierärztlich / fachtechnische Aufgaben wahrnimmt
Samenfruchtbarkeit:
Spermaqualität
Non-return rate
Samenfruchtbarkeit:
* Fruchtbarkeit / Fertilität = Fähigkeit Nachkommen hervorzubringen
* beeinflussbar durch zeitliche und umweltbedingte Einflüsse
* ist ein indirektes Leistungsmerkmal bei Leistungsprüfungen
Spermaqualität:
* betrachtete Eigenschaften:
- Ejakulationsvolumen
- Spermienanzahl
- Motilität (unterliegt Einfluss durch Rasse, Alter)
* unterschiedliche Meinung dazu, ob Spermaqualität Samenfruchtbarkeit
beeinflusst
* Korrelation zwischen Samenqualität und Fruchtbarkeit ist nicht über
den ganzen Verlauf linear -> erreicht an einen Punkt ein Maximum
Non-Return-Rate (NRR):
* retrospektive Beurteilung zur Spermaevaluierung
* Tiere, die von einem bestimmten Vatertier besamt wurden, werden
kontrolliert
* relativ zeitaufwendig und teuer
* man benötigt eine große Anzahl von weiblichen Tieren
* männliche Fruchtbarkeit:
- Befruchtungserfolg des Bullen
- Anteil der bis zum 90. Tag nach Erstbesamung nicht
nachgerinderten Tiere
- direkt (paternal): Geburtsverlauf seiner Kälber aus verschiedenen
Kühen verschiedener Väter
- indirekt (maternal): Geburtsverlauf der Nachkommen, die selbst
tragend sind von verschiedenen anderen Vätern
* weibliche Fruchtbarkeit:
- Befruchtungserfolg bei den weiblichen Nachkommen des Bullen
- Anteil der bis zum 90. Tag nicht nachgerinderten Töchter
-> Rinder mit Doppelbesamungen nicht berücksichtigt
Samen für eine Besamung:
* wer darf besamen:
Samen für eine Besamung:
* wer darf besamen:
* Tierärzte
* Besamungsbeauftragte: nur Personen, die nach dem Besuch eines
Lehrganges über künstliche Besamung in einer anerkannten
Ausbildungsstätte eine Prüfung bestanden haben
* Eigenbestandsbesamer: müssen nach dem Besuch eines
Kurzlehrganges über künstliche Besamung in einer anerkannten
Ausbildungsstätte eine Prüfung bestanden haben
* Verpflichtung zur unverzüglichen Aufzeichnung über Samenverwendung
- Gesetze:
Tierzuchtgesetz:
> Anlage 4, §13: Abgabe von Samen
* Abgabe von Samen nur durch zugelassenen Besamungsstationen
oder Samendepots
* Abgabe von Samen nur an Tierhalter oder anderen zugelassenen
Stationen oder Samendepots
* Samen muss durch eine zugelassene Besamungsstation
gewonnen und behandelt worden sein
* Samen muss von Zuchttieren stammen
* Samen muss gekennzeichnet sein, dass Zuordnung möglich ist
* bei Abgabe an anderen Stationen oder Samendepots muss eine
Zuchtbescheinigung beiliegen
> Anlage 4, §14: Verwendung des Samens
* Verwendung von Samen nur durch Tierärzte, Fachagrarwirte für
Besamungswesen, Besamungsbeauftragte und Tierhalter
(Eigenbestandsbesamer)
* Besamungsbeauftragte und Eigenbestandsbesamer müssen
einen Besamungslehrgang besuchen und die entsprechende
Prüfung bestehen
> Anlage 4: § 15 Abgabe von Eizellen und Embryonen
* Abgabe nur durch zugelassene Embryo-Entnahme-Einrichtungen
* Abgabe nur an Tierhalter oder andere Embryo-Entnahme-Einrichtungen
* Eizellen und Embryonen müssen von Zuchttieren stammen
* sie müssen so gekennzeichnet sein, dass Zuordnung möglich ist
* bei der Abgabe ist eine Zuchtbescheinigung erforderlich
* Gewinnung von Eizellen und Embryonen nur durch Tierärzte und
Fachagrarwirte für Besamungswesen
> Anlage 4: § 16 Verwendung von Eizellen und Embryonen
* Übertragung von Embryonen nur durch Tierärzte und
Fachagrarwirte für Besamungswesen
* Fachagrarwirte für Besamungswesen müssen hierfür einen
Lehrgang besuchen
* bei jeder Verwendung muss dem Tierhalter eine
Zuchtbescheinigung ausgehändigt werden
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> Anlage 4: § 17 Besamungsstationen und Embryo-Entnahmeeinheiten
* für Besamungsstationen und Embryo-Entnahme-Einrichtungen
wird eine Betriebserlaubnis benötigt
* Erlaubnis wird erteilt, wenn
- Tierarzt die Besamungsstation oder die Embryo-Entnahmeeinheit tierärztlich / fachtechnisch leitet
- für ordnungsgemäßen Betrieb erforderliches Personal
vorhanden
- für die Gewinnung, Behandlung, Lagerung und Abgabe von
Samen oder von Eizellen und Embryonen erforderlichen
Einrichtungen vorhanden sind
- bei einer Besamungsstation männliche Zuchttiere
vorhanden sind
* Aufzeichnungspflicht für die Gewinnung, Behandlung, Lagerung
und Abgabe von Samen und Embryonen
* zuständige Behörde in Bayern für die Betriebserlaubnis nach
TierZG ist die LfL
* Erlaubnis endet zehn Jahre nach Ablauf des Jahres, in dem sie
erteilt wurde -> kann neu erteilt werden
EU-Tierzuchtverordnung (EU) 2016/1012:
* Art. 2: Begriffsbestimmungen
* Art. 21: Zulassung von Zuchtmaterial zur Zucht
* Art. 22: Methoden der Überprüfung der Identität
* Art. 30: Ausstellung, Inhalt und Form von Tierzuchtbescheinigungen für
Zuchttiere und deren Zuchtmaterial
* Art. 36: Eintragung von Samen, Eizellen und Embryonen die in der EU
eingeführt wurden
Tierzuchtrecht und Samenverordnung:
regeln den nationalen Handelsverkehr mit Samen, Eizellen und Embryonen
Tierseuchenrecht mit Binnenmarkt-Tierseuchenschutzverordnung:
regelt den innergemeinschaftlichen Handelsverkehr mit Samen, Eizellen und
Embryonen
bayerische Tierzuchtrecht: mit der Bayerischen Tierzuchtverordnung
regelt Prüfungsordnungen für Lehrgänge über künstliche Besamung und
Embryotransfer
zukünftige Anforderungen an die Nutztierzucht
- qualitativ hochwertige, gesunde Lebensmittel
- Transparenz von Produktion, Verarbeitung und Handel
- artgerechte Nutztierhaltung unter Berücksichtigung angeborener Verhaltensweisen
- Tiergesundheit und Verbraucherschutz
- ressourcenschonende Produktion
- Konflikt in der modernen Nutztierhaltung zwischen technologische Möglichkeiten, wirtschaftlichem Wettbewerb, gesellschaftliche Erwartungen und
Forschungsorganisationen - dafa (Deutsche Agrarforschungsallianz)
-> es muss Lösung im Zusammenspiel von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und
Gesellschaft geben
landwirtschafliche Produktionswerte:
Produktionswert: Summe des Wertes aller in einer Volkswirtschaft produzierten Güter und Dienstleistungen
-> Maßstab für die Leistung eines wirtschaftlichen Unternehmens in einer Periode
* setzt sich zusammen aus:
* Wert von Verkäufen von Waren und Dienstleistungen aus eigener Produktion
* Wert der Bestandsveränderungen aus Halb- und Fertigwaren aus
eigener Produktion
* Wert der selbsterstellten Anlagen
* Addition der Gütersteuern und Subtraktion der Gütersubventionen ergibt Bruttoinlandsprodukt
weltweiter Produktionswert zum Erzeugerpreis in Milliarden Euro: 52,6
* vom Acker: 26,4 (in absteigender Reihenfolge)
Getreide, Futterpflanzen, Gemüse, Raps, Ölsaaten
* aus dem Stall: 23,7 (in absteigender Reihenfolge)
Milch, Schweine, Rinder / Kälber, Geflügel, Eier
* sonstiges: Dienstleistung 2,5
Produktionswert zum Erzeugerpreis in Deutschland in Milliarden Euro: 50
* vom Acker: 23,9 (in absteigender Reihenfolge)
Getreide, Futterpflanzen, Wein, Gemüse, Kartoffeln, Raps, Ölsaaten
* aus dem Stall: 23,5 (in absteigender Reihenfolge)
Milch, Schweine, Rinder / Kälber, Geflügel, Eier
* sonstiges: Dienstleistung 2,5
➡ in Deutschland hat die Landwirtschaft einen geringeren Anteil als weltweit
➡ Reihenfolge der tierischen Produkte ist weltweit wie in Deutschland gleich
➡ Reihenfolge der pflanzlichen Produkte unterscheidet sich
Fleischverbrauch:
* Exportregionen: Länder produzieren mehr als sie verbrauche
USA, EU, Australien, Brasilien, Neuseeland, Kanada
* Importregionen: Länder verbrauchen mehr als sie produzieren
Japan, Russland, Mexiko, Hong Kong, Saudi Arabien, Korea
* pro Kopf Verbrauch in der EU in kg:
* Dänemark > 115
* Spanien > 100
* Frankreich 100
* Deutschland und Italien 90
* England 80
Schwein:
* Domestikation:
- nach Schaf und Ziege, aber vor Rind
- Ursprung: Wildschwein (Sus scrofa)
- Folgen: rückläufige Größenentwicklung, weniger Behaarung,…
- heutige Landrassen gehen auf Sus scrofa scrofa zurück (europäisches Wildschwein)
- erste Rassezucht im 18. Jahrhundert in England mit beginnender Industrialisierung
Schwein:
* Rassebeispiele:
Deutsches Edelschwein
äußerliche Merkmale:
Gewicht:
Futterverwertung:
tgl. Zunahme:
Schlachtreife:
Würfe pro Jahr:
sonstiges:
äußerliche Merkmale:
-weiße Borsten und weiße Haut
- stehende Ohren
Gewicht:
Sau: 280 kg / Eber: 350kg
Futterverwertung: 1 : 2,77
-> besser, wenn als Vaterrasse eingesetzt
tgl. Zunahme:
tägliche Zunahme bis 840g
Schlachtreife:
Schlachtreife mit 100 - 110
kg (ca 162 Tage alt)
Würfe pro Jahr:
- gute Fruchtbarkeit
-> Mutterrasse
(2,35 Würfe pro Jahr)
sonstiges:
- geringe Stressanfälligkeit
= halothannegativ
Test bei Tieren mit einem Gewicht von ca 20kg
-> Tier wird kurzfristig mit Narkosemittel Halothan betäubt
-> bei stressanfälligen Tieren verkrampft sich Muskulatur
-> halothanpositiv
Schwein:
* Rassebeispiele:
Piétran
äußerliche Merkmale:
Gewicht:
Futterverwertung:
tgl. Zunahme:
Schlachtreife:
Würfe pro Jahr:
sonstiges:
äußerliche Merkmale:
-Grundfarbe weiß mit
unregelmäßigen
schwarzen Flecken
-kurze Stehohren
Gewicht:
Sau: 260kg / Eber 280kg
Futterverwertung:
mäßige Futterverwertung
tgl. Zunahme:
tägliche Zunahme 700g
Schlachtreife:
Schlachtreife mit 90 - 95 kg
(ca 180 Tage alt)
Würfe pro Jahr:
/ (eher Vaterrasse)
sonstiges:
- hohe Stressanfälligkeit
- geeignet als Vaterrasse für
Gebrauchtskreuzung
Schwein:
* Rassebeispiele:
Landrasse
äußerliche Merkmale:
Gewicht:
Futterverwertung:
tgl. Zunahme:
Schlachtreife:
Würfe pro Jahr:
sonstiges:
äußerliche Merkmale:
-weiße Borsten und weiße
Haut
- kleine Schlappohren
Gewicht:
Sau: 275kg / Eber: 320kg
Futterverwertung:
Futterverwertung 1 : 2,69
tgl. Zunahme:
tägliche Zunahme bis 750g
Schlachtreife:
Schlachtreife mit 95 - 100
kg (ca 176 Tage alt)
Würfe pro Jahr:
Mutterrasse
(max. 2,6 Würfe pro Jahr)
sonstiges:
geeignet als Vaterrasse für
Gebrauchskreuzung und
Hybridprogramme
Schwein:
* Rassebeispiele:
Duroc
äußerliche Merkmale:
Gewicht:
Futterverwertung:
tgl. Zunahme:
Schlachtreife:
Würfe pro Jahr:
sonstiges:
äußerliche Merkmale:
- einfarbig hellrot bis rotbraun (teilweise schwarze Flecken)
- kleine Schlappohren
Gewicht:
Sau: 300kg / Eber 350kg
Futterverwertung:
Futterverwertung 1 : 2,69
tgl. Zunahme:
tägliche Zunahme 800g
Schlachtreife:
Schlachtreife mit 100 - 110 kg
Würfe pro Jahr:
Mutter- oder Vaterrasse
(2,27 Würfe pro Jahr)
sehr gute Muttereigenschaften
sonstiges:
- stabiles Fundament
- v.a. in Hybridzucht eingesetzt
Schwein:
* Produktion:
- heute in Deutschland noch 23.000 Betriebe mit etwa 28 Millionen Tiere
-> Anzahl der Tiere sink durch steigende Fruchtbarkeit - größte Produzenten:
- weltweit: China, USA, Brasilien
- Europa: Deutschland, Spanien, Frankreich (sowohl in Schlachtgewicht als auch in Zahl der Tiere gleiche Reihenfolge)
- größte Exporteure: Kanada, USA, Dänemark
-> Dänemark ist Hauptproduzent für die EU - größte Importeure: Japan, USA, Russland
Schwein:
* Leistungsbeurteilung:
Leistungs- und Qualitätsprüfungen:
* Zuchtleistungsprüfung in Herdbuch(HB)-Betrieben
* Zuchtleistungsprüfung in staatlich anerkannten Ferkelerzeugerbetrieben
* Eigenleistungsprüfung von Jungsauen im Feld
* Prüfung auf Stressempfindlichkeit
* Eigenleistungsprüfung von Ebern im Feld
* Eigenleistungsprüfung von Ebern (und Sauen) an Stationen in
Zuchtunternehmen und einigen Zuchtverbänden
* Anomalienprüfung von Besamungsebern -> Anomalienindex
* Mastkontrolle in Ringbetrieben
* Mast- und Schlachtleistungsprüfungen an Stationen
-> Geschwister- und Nachkommenprüfung
* Stichprobentest bei Kreuzungsherkünften (hauptsächlich im Feld)
markergestützte Selektion: 216 DNA-Marker in der routinemäßigen PICZuchtwertschätzung (Pig Improvement Company ist einer der größten
Produzenten) -> bringt pro Tier 1€ mehr
* 45 für Lebenstagzunahme
* 40 für Futteraufnahme
* 56 für Rückenspeckdicke
* 54 für Rückenmuskeldicke
Leistungsmerkmale:
‣ Zuchtleistung:
* Fruchtbarkeitsleistung:
* Sau: Fruchtbarkeit, Aufzuchtleistung, Zwischenwurfzeit
* Eber: Wurfgröße
* Sauenfruchtbarkeit:
* ideal: 2,6 Würfe pro Jahr mit 12,3 Ferkeln pro Wurf
-> 32 Ferkel pro Jahr
* Trächtigkeit: 114 Tage
* Säugezeit 21 Tage
* erfolgreiche Wiederbelegung 5 Tage
-> Zwischenwurfzeit 140 Tage
* Erstbelegungsalter
-> Erstferkelalter ist ideal bei 290. - 350. Lebenstag
* Ovulationsrate
* Konzeptionsrate / Befruchtungsrate
* embryonale Sterblichkeit
* Geburtsverlauf / Ferkelverluste
* Anzahl lebend geborener Ferkel
* Aufzuchtverluste / Aufzuchtvermögen
* Anzahl abgesetzter Ferkel
* Nutzungsdauer
* Abgangsalter
‣ Mastleistung: = Masttageszunahme + Futterverwertung
* Lebendtageszunahme (LTZ): durchschnittlicher Gewichtszuwachs von
Geburt bis Prüfungsende
* Masttageszunahme (MTZ): bezieht sich nur auf durchschnittliche
Gewichtszunahme währen der Mastperiode
-> Deutsches Edelschwein: fast 1kg pro Tag
* Futterverwertung (FUV): Quotient aus Futteraufnahme und
Lebendmassezuchwachs während der Mastleistungsprüfung
‣ Schlachtleistung: Schlachtkörperwert und Fleischbeschaffenheit
‣ Konstitution: Fundament, Stressempfindlichkeit, Anomalienindex,…
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Exterieur:
* Punktesystem: zB von 1 (sehr schlecht) bis 9 (ausgezeichnet)
-> Tabellen mit Beschreibungen, anhand denen man das Tier beurteilt
- Rahmen: Wuchs, Länge, Breite, Tiefe
- Bemuskelung: Schinken, Rücken, Schulter
- Form: Vorhand, Mittelhand, Nachhand, Fundament
- Gesäuge & Zitzen
* Beinstellungen:
- vorne und hinten:
> x-beinig
> o-beinig
- Winkel des Sprunggelenks:
* zu groß: stuhlbeinig
* zu klein: durchtrittig
* Klauen:
- verkürzte Innenklaue
- Spreizklaue
- Scherenklauen
Schwein:
Fleischbeurteilung / Produktbeurteilung / Schlachtkörper:
sensorische Faktoren des Genusswertes von Fleisch:
* Aussehen: Farbe (Farbton, Farbhelligkeit), Form (Zuschnitt), Marmorierung
(Verteilung des sichtbaren Fettes, mind. 2% i.m. Fett im Kotelett, insg. fettarm)
* Aroma: Geruch, Geschmack
* Textur: Saftigkeit, Zartheit, Festigkeit (Konsistenz), Mürbheit, Struktur
(Fasrigkeit, Körnigkeit), Glätte, Gleitfähigkeit
kein PSE-Fleisch:
* PSE-Fleisch: pale, soft and exsudative = blass, weich und wässrig
-> Qualitätsmangel
* DFD-Fleisch: dark, firm and dry = dunkel, fest und trocken
* Tests:
* pH-Wert:
* im Kotelett 45 Minuten post mortem > 5,8; kein DFD-Fleisch
* im Kotelett 24 Stunden post mortem < 5,8 aber >5,3
* LF-Messung:
* elektrische Leitfähigkeit ist zuverlässiges und gängiges Verfahren
zur Bestimmung der Fleischbeschaffenheit
* so ist PSE-Fleisch schnell zu erkennen
* 24 Stunden nach dem Schlachten
* am Kotelett: <7,0ms ist eine gute Fleischbeschaffenheit
Handelsklassen: Muskelfleischanteil (MfA) (Schlachtgewicht > 50kg aber < 120kg)
* S >60 %
* E 55-59 %
* U 50-54 %
* R 45-49 %
* O 40-44 %
* P <40 %
* M Schlachtkörper von Sauen
* V Schlachtkörper von zur Zucht verwendeten Ebern und Altschneidern
Schwein
Schlachtkörperwert:
- Schlachtkörper: gehälftet, nicht gehäutet, Kopf noch dran
Zusammensetzung des Schlachtkörpers (Anteil wertvoller Fleischstücke) +
Fleisch- und Fettqualität
* Fleischbeschaffenheit: Zartheit, Farbe, Marmorierung, Wasserbindung,
Geschmack, pH
* Fettbeschaffenheit: Konsistenz, Farbe, Geschmack
* Teilstücke: Hochrippe, Roastbeef, Filet, Keule, Fehlrippe, Kamm, Brust,
Spannrippe, Schulter, Knochendünnung, Vorderhesse, Hinterhesse
* Gewebeanteil: Fleisch, Fett, Knochen, Sehnen
-> Fleisch : Fett Verhältnis
-> Fleisch : Knochen Verhältnis
Schlachtkörpermaße:
* Schlachtkörpergewicht
* Körperlänge: Distanz zwischen hinterstem Punkt des Atlas und
Vorderkante des Os pubis (an liegenden Schlachthälfte gemessen)
* Muskelfläche bzw. Muskeldicke und Fettfläche bzw Fettdicke
-> wird am Anschnitt zwischen 13./14. Brustwirbel gemessen
* Fett-zu-Fleisch-Verhältnis
-> aus Fettfläche / Muskelfläche oder Fettdicke / Muskeldicke
* Anteil an wertvollen Fleischstücken (AwF)
= (Schinken + Kamm + Kotelett + Bug + Filet) / kaltes Schlachtgewicht
(je abgespeckt)
* Rückenspeckdicke (RSP) (inkl. Schwarte) wird an zwei Stellen der
hängenden Schlachthälfte gemessen:
* wird durch Ultraschall gemessen
* Mitte Rücken an der dünnsten Stelle
(zw 2./3. letzter Rippe, 7 cm seitlich)
* dünnste Stelle über M. gluteaus medius
* Muskeldicke (MD):
* zw 2./3. letzter Rippe, 7 cm seitlich
* Bestimmung mit Fat-O-Meat’er (FOM): basiert auf
unterschiedlichen Lichtreflexionen von Fett-, Binde- und
Skelettmuskelgewebe
* Magerfleischanteil % = 58.6688 - 0.82809·RSP + 0.18306·MD
Schwein:
Zucht Ziele
Ziele:
* 2,8 - 3,1 kg Futterverwertung
* Fleischanteil 55 - 60%
* Fleisch-Fett-Verhältnis: 1 : 0,3
* Fleischqualität: pH Kotelett 5,8
Schwein:
Heritabilität
Heritabilität:
Sau:
* Alter bei erster Brunst: 0,29
* Lebendmasse bei ersten Brunst: 0,51
* Ovulationsrate: 0,27
* embryonale Überlebensrate: 0,08
* Anzahl Embryonen am 30. Trächtigkeitstag: 0,14
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Eber:
* Ejakulatsvolumen: 0,18
* Spermiendichte: 0,21
* Anzahl Spermien: 0,25
* Motilität: 0,05
* sehr großer Heteroriseffekt bei Kreuzung von Hampshire und Piétran
-> 2 Vaterrasse, die genetisch weit auseinander liegen
Schwein:
häufige Erbfehler:
häufige Erbfehler:
* Krypotorchismus
* Hernia umbilicalis oder scrotalis
Schwein:
Kreuzungszucht:
- in Bayern meist Einfachkreuzung (50%) oder 3-Rassen-Kreuzung (43,5%)
- Vier-Rassen-Kreuzung:
- Ziel: bessere Stressstabilität und Fleischbeschaffenheit
- 100% Heterosis in allen Kreuzungsstufen
- German Hybrid Zuchtprogramm:
- Vater Edelschwein x Mutter Landrasse -> German Hybrid
- Vater Piétran x Mutter German Hybrid -> Ferkelerzeugung
- German Hybrid Sau hat 2,31 Würfe pro Jahr
Rind:
Rassebeispiele:
* Schwarzbunte/Holsteiner
Kennzeichen:
Leistung:
Verbreitung:
Merkmale:
(meist genutzte Milchkuh in Deutschland):
Kennzeichen:
* schwarz-weiß gescheckt
* Augen sind stets von pigmentierter Haut umgeben
* behornt
Leistung:
* mittlerweile Einnutzungsrasse Milch
* Milchleistung: 9000-10.000 kg/Laktation -> 3,5% Eiweiß
* tägliche Zunahme Mastbullen: 1.150 g
Verbreitung: Hauptpopulation in Mittel-, Nord- und Ostdeutschland
Merkmale:
* 700 - 800 kg Körpergewicht
* 145 - 150 cm Kreuzhöhe
* höchste Milchleistungen
* sehr gute Euter
* hoher Milchfluss
* frühreif Ziel ist hohe Fruchtbarkeit hohe Futteraufnahme
Rind:
Rassebeispiele:
* Rotbunte/Red Holstein:
Kennzeichen:
Leistung:
Verbreitung:
Merkmale:
Kennzeichen:
* dunkelrot-weiß gescheckt
* Kopf rot mit weißen Flecken
* behornt
Leistung:
* gute Futterverwertung
* mittlerweile Einutzungsrasse Milch
* Milchleistung: 8.450 kg/Laktation
* tägliche Zunahme Mastbullen: 1.300 g
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Verbreitung:
* vorwiegend in Mittel- und Norddeutschland
* größte Besamungsstation in Rheinland Pfalz
Merkmale:
* 700 - 800 kg Körpergewicht
* 145 - 150 cm Kreuzhöhe
* sehr gute Euter
* hoher Milchfluss
* hohe Futteraufnahme
Rind:
Rassebeispiele:
* deutsches Fleckvieh
Kennzeichen:
Leistung:
Verbreitung:
Merkmale:
(in Bayern am meisten verbreitet):
Kennzeichen:
* gescheckt, hellgelb bis dunkel rotbraun
* Beine und Kopf weiß (bis auf direkter Augenbereich)
* behornt
Leistung:
* Zweinutzungsrasse
* Milchleistung: 7.650 kg/Jahr -> Eiweißgehalt ca. 3,5 %
* tägliche Zunahme Mastbullen: 1.300 g
Verbreitung:
vorwiegend in Süddeutschland
Merkmale:
* über 750 kg Körpergewicht
* 138 - 142 cm Widerristhöhe
* gute Bemuskelung
* gute Eutergesundheit
* Bullenkälber mit höchsten Masteigenschaften
* hervorragend geeignet zur Mutterkuhhaltung
Rind:
Rassebeispiele:
* Braunvieh:
Kennzeichen:
Leistung:
Verbreitung:
Merkmale:
Kennzeichen:
* einheitlich grau braun
* behornt
Leistung:
* Zweinutzungsrasse
* Hauptmerkmal auf Milch
* Milchleistung: 7.550 kg/Laktation (10 fache des Körpergewichts)
* tägliche Zunahme Mastbullen: 1.300 g
Verbreitung: Süddeutschland; Gebirgsstandorte und Ackerbaugebiete
Merkmale:
* über 600 kg Körpergewicht
* 138-152 cm Widerristhöhe
* hohe Milchleistung
* hoher Proteingehalt
* perfekte Euter robust und langlebig, gesunde Klauen
* sehr anpassungsfähig
Rind
Verbreitung:
Verbreitung:
* am meisten in Mecklenburg-Vorpommern
* Bestände rückläufig (minus 3%)
* 2/3 der Kühe dienen der Milcherzeugung
83
* 7 Rassegruppen sind von über nationaler wirtschaftlicher Bedeutung
* Holstein (Sbt., Rbt.) : 67%
* Fleckvieh (Sim., Montb.): 20%
* Braunvieh, Normande : 7%
* Rotvieh, Aryshire: 4%
* Jersey
Rind
Domestikation:
Domestikation:
* vor 10.000 Jahren im mittleren Osten
* Vorfahr: Auerochse
Rind
Leistungsprüfung:
* Kriterien für die Auswahl von Leistungsmerkmalen:
- der wirtschaftliche Wert des Merkmals
- Erfassbarkeit des Merkmals
- Erblichkeitsgrad des Merkmals: gemessen über den Anteil der (additiv)
erblich bedingten Varianz an der Gesamtvarianz (Heritabilität) - genetische Varianz des Merkmals, gemessen in Einheiten genetischer
Standardabweichung ( g ) - genetische Korrelation des Merkmals zu anderen Leistungseigenschaften
oder zu leicht erfassbaren Hilfsmerkmalen (rg)
Rind
Leistungsprüfung:
* Prüfungsort:
Stationsprüfung:
* konstante Umweltverhältnisse
* exakte Leistungserhebung
* teure Prüfungskapazität
* kaum vorhanden in Rinderzucht
* bei Mutterrassen werden männliche Tiere untersucht
* bei Vaterrassen werden weibliche Tiere untersucht
Prüfung in Testbetrieben (gelenkte Feldprüfung):
* Auswahl geeigneter Betriebe
* Prüfungsumwelt = Produktionsumwelt
* Übertragbarkeit der Ergebnisse
* Beispiele: große Testherden Rind
Feldprüfung:
* Prüfung unter üblichen Produktionsbedingungen in den Betrieben
* „unbegrenzte“ Kapazität
* Umwelt schwierig zu erfassen
* Betriebsgrößen variieren
* Vergleichsmaßstab notwendig
* Kosten niedrig
Rind
Leistungsprüfung:
Art der Erfassung: Variabilität:
Art der Erfassung:
* subjektive Merkmale (Tierbeurteilung)
* objektive Merkmale (Messen und Wiegen)
Variabilität:
* qualitative Eigenschaften (Farbe)
* quantitative Eigenschaften (Fruchtbarkeit, Milch, Fleisch, Wachstum)