Theorien der Wirtschaftsethik Flashcards

1
Q

Peter Ulrich: Integrative Wirtschaftsethik

Ausgangspunkte

A
  1. Kritik an der “reinen” ökonomischen Vernunft (Ökonomismus)
    - > Ansetzen an der Normativität der “normalen” ökonomischen Sachlogik
  2. Klärung der ethischen Gesichtspunkte einer lebensdienlichen Wirtschaft
    - > Bestimmung alternativer Normativität
  3. Bestimmung der “Orte” der Moral des Wirtschaftens
    - > Frage nach der wirtschaftlichen Handlungsrelevanz in spezifischen Kontexten
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2
Q

Peter Ulrich

Zwei-Welten-Konzeption

A

ökonomische Rationalität und lebensweltl. Moralität sollen ineinander integriert werden

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3
Q

Peter Ulrich

Vermittlung zwischen Ethik und Ökonomik

A

Weder Anwendung ethischer Prinzipien auf die Wirtschaft (“korrektive Vermittlung”), noch Anwendung ökonomischer Rationalität auf die wirtschaftl. Moral (“reduktive Vermittlung”),

sondern “konstitutive Vermittlung” als Integration beider Momente.

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4
Q

Peter Ulrich

Kritik der “reinen” ökonomischen Vernunft

A

Forderung: Effizienzorientierte Denkweise in umfassenden Vernunftbegriff einbetten.

  1. Schritt: Kritik der utilitaristischen, auf den Individualnutzen ausgerichteten ökonomischen Rationalität.
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5
Q

Peter Ulrich

Kritik der “reinen” ökonomischen Vernunft - Homo oeconomicus

A
  • bildhafter Ausdruck für das Rationalitätsparadigma der Disziplin
  • symbolische Form der Abkopplung der ökonomischen Rationalität von der Lebenswelt
  • ausgerichtet auf Eigeninteresse

“Reine” Ökonomie = utilitaristische Entscheidungslogik: Zirkularität - Zweck des Wirtschaftens auf rein ökonom. Kriterien zurückgeführt.

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6
Q

Peter Ulrich

(Wirtschafts-)Ethik einer lebensdienlichen Gesellschaft

A

Frage nach der Lebensdienlichkeit

  • durchbricht den ökonomischen Zirkel
  • Ökonomie in den Dienst höherer Zwecke stellen
  • In den Kontext einer kulturell gewollten Lebensform

-> 2. Schritt: Klärung der ethischen Aspekte einer lebensdienlichen Gesellschaft!

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7
Q

Peter Ulrich

Grundlagen einer lebensdienlichen Gesellschaft

A

• Wendung vom Utilitarismus zur kommunikativen Ethik (Diskursethik) verständigungsorientierter Austausch anstatt eines utilitaristischen Kalküls
• Idee des Konsenses aller Betroffenen, soweit sie unvoreingenommen und vernünftig sind
• Kommunikative Ethik als Basis einer solidarischen Weltgemeinschaft über alle interkulturellen Gegensätze hinaus
Ideal einer idealen Kommunikationsgemeinschaft
Habermas: „Theorie des kommunikativen Handelns“ (1981)
• Diskursive Normfindung und intersubjektive Determinierung, anstatt Normsetzung bzw. Wertevermittlung (von oben)!
Normfindung als Resultate immanenter Kritik

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8
Q

Peter Ulrich

Bestimmung der Orte der Moral des Wirtschaftens

A
  1. Schritt:
    Bestimmung von Ebenen wirtschaftsethischen Handelns
    Vermittlung zwischen ethischen Ansprüchen einerseits und ökonomischen Funktions- und Sachzwängen andererseits?

Drei Handlungsebenen:

  1. Wirtschaftsbürgerethik (Individualethik, Mikroethik)
    Berufs- und Privatleben des Einzelnen als Ort moralischer Selbstbindung; individuelle Handlungsethik
  2. Unternehmensethik (Ethik von Organisationen, Mesoethik) Umgang mit Stakeholdern und der kritischen Öffentlichkeit; ordnungspolitische Mitverantwortung von Unternehmen
  3. Wirtschaftsethik (Ethik der Rahmenordnung, Makroethik) ethisch verantwortungsvolle und funktionale Gestaltung der Rahmenordnung (Gesetze und andere formale Institutionen)
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9
Q

Organisationsbürger

A
  • Menschen haben “organisatorisch eingegrenzte Teilverantwortung”
  • Eine derartige Teilverantwortung kann in bestimmten Situation mit der prinzipiell unbegrenzten ethischen Bürgerverantwortung in Konflikt geraten
  • > der umfassenden Bürgerverantwortung vor der eingeschränkten Rollenverantwortung Vorrang geben
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10
Q

Reflektierender Konsument

A
  • Präferenzen im privaten Konsumverhalten, in zweifacher Hinsicht, kritisch reflektieren
  1. Im Hinblick auf den Sinn für das eigene gute Leben
  2. Im Bezug auf Legitimität in sozialer und ökonomischer Hinsicht
  • selbstkritische Reflexionskompetenz und Willen zur vernünftigen Selbstbindung an Konsum, der eigenen authentischen Bedürfnissen und einer verallgemeinerungsfähigen Lebensweise gerecht wir
  • Integration der eigenen Konsumbedürfnisse in das Selbstkonzept einer autonomen und sozial eingebundenen Persönlichkeit
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11
Q

Kritischer Kapitalanleger

A
  • “Ethical Investment” als Gegenbewegung zur Mentalität der Spekulation und des “schnellen Geldes”
  • Spekulationsmentalität verträgt sich nur bedingt mit einer republikanisch-ethischen Gesinnung, da das Interesse lediglich in der Steigerung des Kapitalwerts liegt
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12
Q

Homanns Ethik mit ökonomischer Methode

Das Problem dualistischer Konzeptionen

A

Klassische Sichtweise stützt sich auf Kant und

a) folgendes Schema: Einsicht - Motivation - Handeln sowie
b) einen Dualismus von Ethik und Ökonomik (mit Vorrang der Ethik)

-> Primat der Ethik: Durchbrechung, Bändigung, der ökonomischen Logik

Problem: Ökonomische Gesetzmäßigkeiten sind nicht außer Kraft setzbar. Moral lässt sich im Alltag nicht gegen, sondern nur in und mit den ökonomischen Gesetzmäßigkeiten realisieren und stabil halten.

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