TEIL3: Markt Flashcards
Strenge Effizienz-Hypothese
Marktpreis enthält alle Informationen & zukünftige Informationen sind nicht vorhersehbar, sonst wären sie schon eingepreist
- > Marktpreis = Fundamentalwert (abgezinster Strom aller zukünftiger Erträge
- > Charts = Random Walks
Halb strenge Effizienz-Hypothese
Preis enthält alle öffentlichen Informationen.
Schwache Effizienz-Hypothese
Informationen beeinflussen den Preis.
Arbitrage
(risikoloses) Ausnutzen von Preisdifferenzen & Fehlbewertung -> soll dafür sorgen, dass sich immer umgehend GG einstellt – für Arbitrage kann viel Kapital nötig sein (stellt aber Annahme der Risikolosigkeit in Frage)
- shortselling eines Substitutes verringert zwar Kapitalbedarf erhöht aber Risiken (z.B.
unzureichende Korrelation eines Substitutes)
Arbitrage und Fehlbewertungen
Noise-Traders (Leute die z.B. Gerüchte über Aktien streuen) können lange bei ihrer
Fehlbewertung bleiben (oder noch verstärken) - Fehlbewertungen in Folge von fehlerhafter Erwartungsbildung (können sich im Markt
verstärken bzw. als self-fulfilling prophecy dauerhaft stabil sein) - Fehlbewertungen als Folge des Hyperbolic Discounting & anderen Effekte
- Aufnahme in einen Index verändert dauerhaft den Kurs
Twin Shares
Unternehmensstruktur mit 2 registrierten Gesellschaften & verschiedenen Aktionäre, die gemeinsam ihr operatives Geschäft betreiben (teilen sich Gewinne & Risiken, evtll Kosteneinsparungen)
-> Kurse müssten immer im gleichen Verhältnis sein/sich nicht voneinander wegbewegen. In Realität aber nicht der Fall. (Beweis: Fehlbewertungen eliminieren sich durch Arbitrage nicht am Markt!!)
False News Shock
Ineffizienz - Falschmeldungen haben enorme Auswirkungen auf Kurs (nicht nur eigener sondern auch der von anderen Unternehmen in der Branche)
- > Kurs erholt sich nur langsam (Vertrauen aufbauen)
- > Preis wird also nicht nur von Infos über Fundamentaldaten bestimmt (sonst hätte sich sofort nach Korrektur der Falschmeldung wieder alter Kurs eingestellt)
Momentum Strategie
Ineffizienz - Setze auf WPs, die in einem bestimmten Zeitraum am stärksten angestiegen sind.
-> empirischer Erfolg der Strategie widerspricht effizienten Markthypothese
Value Strategie
Setzte auf die WPs, die unterbewertet (Kurs < Buchwert) sind. -> Strategie in Theorie erfolgreich, in Praxis eher weniger
Asymmetrische Informationen
Bsp. „Lemon Market“: Verkäufer kenn wahren Zustand des Wagens – Käufer ist aus
mangelnder Kenntnis nur bereit den Durchschnittspreis zu zahlen - Negativauslese: Anbieter mit hoher Qualität ziehen sich aus Markt zurück -> Information wird nicht über
Preis transportiert!!
– ADVERSE SELEKTION: nur schlechte Risiken schließen (Versicherungs-) Vertrag
– MORAL HAZARD: Abschluss eines Vertrages führt zu einer Verhaltensänderung, die Risiko erhöht (gefährliches Handeln nach Versicherungsabschluss)
Höchstpreisauktion
ein verdecktes Gebot pro Bieter – Höchstbietender gewinnt (Bsp. Ausschreibungen & Aufträge)
- -> Preis des Gutes = Höchstgebot
- ->jeder kennt sein eigenes Gebot, aber nicht das der anderen
- ->optimales Bietverhalten: Annahme der uniformen Gleichverteilung der Bewertungen v(i) im Intervall [v_-;v^-]
holländische Auktion
dynamische Version von Höchstpreis: Auktion mit in Intervallen fallenden Preisen – erster Bieter gewinnt (Bsp. Blumen)
–> Uhr läuft runter und der erste der die Uhr anhält bekommt Gut zu dem Preis bei dem angehalten wurde
Zweithöchstpreisauktion (Vickrey)
ein verdecktes Gebot pro Bieter – Höchstbietender gewinnt und
zahlt zweithöchstes Gebot (Bsp. Briefmarken, selten)
–> Auktion ist Anreizkompatibel: Es lohnt sich für keinen Bieter von wahrer Bewertung abzuweichen
– Gebot = ZB: dominante Strategie — Gebot < ZB: verringert Gewinn-WS aber beeinflusst Preis nicht – Gebot > ZB: erhöht nicht Gewinn-WS für Erhalt unter ZB
englische Auktion
dynamische Version von Zweithöchstpreis: Bieter steigern sich hoch, bis nur noch ein Bieter im Rennen ist - sein letztes Gebot ist der Preis, zu dem er das Gut erhält (Bsp. Verkauf von Kunst)
Theoretisch sollten sich Entscheider in statischen & dynamischen Auktionen gleich verhalten, im Experiment zeigt sich aber: …?
- Preise Höchstpreisauktionen > Preise holländische Auktionen (Grund: Fehler bei Verarbeitung von WS)
- Preise Zweitpreisauktionen > Preise englische Auktionen (Grund: Entscheider glauben Gewinn-ES zu erhöhen, wenn sie bei Zweitpreis ihren wahren Wert überbieten)
generell scheint es, dass Bieter optimaler entscheiden, wenn sie …? und warum?
wenn sie nur vorgegebene Preise durch einen Auktionator akzeptieren/ablehnen müssen, als wenn sie selbst Preise nennen müssen: Aufmerksamkeit des kognitiven Systems liegt bei Höchst-/Zweitpreisauktionen auf dem Gebot bzw. Preis (Fokus auf das, was man bieten sollte)
- Aufmerksamkeit des kognitiven Systems liegt bei holländischen/englischen Auktionen auf dem Return (Fokus auf eigenen Gewinn)
- Dominante Strategien setzen sich nur dann durch, wenn sie (einfach) erkannt werden
Common Value Auctions ( und Bsp)
Alle Bieter geben gleichzeitig und unabhängig ein Gebot b(i) für ein Gut ab, das für alle den unbekannten Wert V hat. Jeder Bieter erhält ein i.i.d. Signal xi ∈ [V − ε, V + ε] vom wahren Wert. Der Höchstbieter erhält das Gut zum Höchstgebot. Sein Gewinn ist: R = V − b, die Auszahlung für die Nichterwerber ist 0. BEISPIEL: Bieterwettkampf bei Ablösesumme für Sportler oder bei Corporate Takeovers
Winner’s Curse
nur bei common value - Bieter mit größtem Signal wird höchstes Gebot abgeben (Gefahr, dass er Kaufpreis bezahlt der den tatsächlichen Artikelwert übersteigt)
Winner’s Curse - im Experiment beobachtet man, dass…?
bei unerfahrenen Subjects zu hohe Gebote (ca. 80% machen Verluste; 60% aller Gebote liegen über Erwartungswert für höchstes Signal)
- Subjects, die Erfahrungen in Private Value Höchstpreisauktionen haben schneiden besser ab, bieten aber immer noch zu hoch
- Winner’s Curse steigt mit Anzahl der Bieter
- Öffentliche Infos über das kleinste Signal xL reduzieren in kleinen Gruppen den WC erheblich:In Common Value English Auction sollte der Bieter mit dem kleinsten Signal aussteigen, wenn die Gebote sein Signal übersteigen (dadurch wird xL allgemein bekannt), ABER Spieler mit kleinsten Signal steigt nicht aus wenn andere noch weiter bieten (geht davon aus dass er schlechtes Signal hat)-> bewirkt Verzerrung gegenüber öffentlichen Signal
- -Im Experiment beobachtet man einen hohen Winner’s Curse, weil es nur eine begrenzte Haftung gibt & subjects nur durch aggressives Bieten einen Gewinn machen können, z.B. kurzfristig orientierte Manager
Lernen wird auf 2 Arten beobachtet:
(1) „Market-Learning“: aggressive Bieter scheiden durch Bankrott aus (Vorsichtige nicht)
(2) Individuelles Lernen: Bieter werden vorsichtiger
Last-Minute-Bidding (Sniping)
= Gebotsabgabe in letzten Sekunden vor Gebotsende um Preis nicht in die Höhe zu treiben
Ockenfels & Roth - Untersuchung (LMB)
Untersuchung von Bietverhalten in Private/Common Value-English-Auction mit unterschiedlichen Regeln für das Ende: Ebay mit festem Endzeitpunkt (hard close)
- Ebay bietet Bidding-Proxy (Automat, der bestehendes Gebot bis zu einem vorgegebenen Höchstwert überbietet)
– Gefahr des Last-Minute-bidding: Bieter kommt nicht mehr zum Zug, weil System (früher) nur begrenzte Zugriffsmöglichkeiten hat
– Amazon mit Ende, wenn 10 Minuten kein Gebot mehr eingeht (automatic extension)
– Private Value = Auktionen von Computer und Common Value = Auktionen von Antiquitäten
BEOBACHTUNGEN AM MARKT: höherer Anteil der LMB bei ebay als bei Amazon und geringe Änderungen der Regeln können große Änderungen im Verhalten bewirken
Strategisches Sniping
Sniping kann GG sein, bei dem erwarteter Gewinn des Käufers zu Lasten des Verkäufers größer wird
– Bei Common Value Auctions verrät Bieter durch Verhalten Informationen – deswegen kann Sniping optimal sein
Nichtstrategische Gründe bei Sniping
Flexibilität zwischen ähnlichen Auktionen wahren
– Zahlungsbereitschaft nimmt mit Zeit zu