Teil A Flashcards
Belief Bias Effekt
Unlogische Schlussfolgerungen aus zwei verknüpften plausiblen Aussagen.
Intuition führt zu bestätigendem Gefühl, kann aber auch zu falschen Entscheidungen führen.
Intuition lenkt Mensch auf falsche Fährte auch Wason-Selection Task
Ist Intuitive oder analytische Entscheidung besser ?
Hängt von wesentlichen 4 Faktoren ab:
- die Persönlichkeit des Entscheiders
- die Frage ob Erfahrungswissen vorliegt
- die Komplexität der Fragestellung
- Zeit und Ressourcen die für die Entscheidung aufgewendet werden können
Rationale Entscheidung
Wird auf einen analytischen Weg herbeigeführt (berücksichtigt alle Erkenntnisse aus der präskriptiven Entscheidungstheorie)
Vier zentrale Anforderungen an die rationale Entscheidung:
1. Zielidentifizierung und Alternativen identifizieren
2. angemessener Umfang der Informationsbeschaffung
3. Vermeidung von Verzerrungen
4. Auswahl der nutzenmaximalen Alternative
Eine gute Entscheidung ist:
Eine rationale Entscheidung
Eine reflektiert-intuitive Entscheidung oder
Eine geeignete Kombination aus diesen beiden
Homo oeconomicus
Entscheidet absolut rational.
Denkt nur wirtschaftlich
Kennt immer alle Handlungsbedarfalternativen und ist vollständig über alle Details informiert
Kann alle Informationen unmittelbar, fehlerfrei und ohne Aufwand auswerten
Hat keine Emotionen
Hat ein Wertesystem, Werte zur Geldmaximierung (Sicherheitsbedürfniss)
Eine immer rational entscheidende Person, Nutzenmaximierer im Sinne der Erwartungsnutzentheorie.
Selbst in einer präskriptiven Entscheidungstheorie hilft der homo oeconomicus als Rationalitätsparadigma nicht mehr weiter. Moderne Definitionen von Rationalität berücksichtigen subjektive Ziele und Werte.
reflektiert intuitive Entscheidung:
Systematischer (teilanalytischer) Prozess mit Beobachtung der eigenen Intuition.
Vorteil: anzapfen des komplexen Erfahrungswissens durch Assoziationen (Phase 1)
Problem: Filterung von verzerrenden Faktoren (Phase 2 und 3)
3 Phasen des intuitiven Entscheidens
- Abrufen von Assoziationen
- Filterungen der Ideeninhalte sowie Vernachlässigung der Verknüpfungsart und sonstiger Wirkungszusammenhänge
- Anwendung von Heuristiken
Grundlegenden Motive von Menschen
Motive = angeborene, überdauernde Persönlichkeitsmerkmale, welche in einer Person situationsunabhängig existieren und eine bestimmte Intensität haben
Bedürfnisse nach Maslow
Nicht alle Motive lenken gleichzeitig das Entscheidungsverhalten vom Menschen, sondern Mensch ist erst dann höher stehendem Bedürfnis zugewendet wenn alle darunter befriedigt sind.
Größte Relevanz für Entscheidungsverhalten im unternehmerischen Kontext haben Bedürfnisse zwischen Sicherheit und den kognitiven Bedürfnissen.
Risikoaversion (Bedürfnis nach Sicherheit) ist aber individuell stark ausgeprägt
-> zu stark auf die westlich-individualisierte Kultur abgestimmt ? Nicht ausreichend empirisch bestätigt
Reiss profile
Lineares Wertesystem
Unterscheidet zwischen instrumental und Hilfsmotiven und Basis bzw. Fundamentalmotiven
Wichtigkeit der Motive ist bei jedem individuell, jeder hat sein eigenes Reiss Profile
Einflussfaktoren auf das subjektive Wertesystem
Kulturelle Einflussfaktoren
(Hofstede: Machtdistanz, Individualismus, Maskulinität, Unsicherheitsvermeidung, Langzeitorientierung)
Wertesysteme im Wandel (Generationen)
Millieu abhängige Wertesysteme
Wertesysteme im Kontext sozialer Interaktionen
(Marktnormen und soziale Normen)
Soziale Normen
Relevante Werte Wunsch nach Kontakt Zugehörigkeit Soziale Wärme Behaglichkeit Freunde und Familie
Marktnormen
Relevante Werte Geld Leistung und Gegenleistung Karriere Selbstbestätigung Individualismus
Modi der sozialen Interaktion
Vier unterschiedliche Modi zu unterscheiden auf welche wertewelten Menschen in sozialen Interaktionen zurückgreifen:
Soziale Normen: (Mensch mit sozialen Präferenzen)
- Gemeinschaft
- Gleichheit
- Autorität
Marktnormen (Homo oeconomicus)
- Markt
-> im Wirtschaftlichen Umfeld ist es sinnvoll auf die sozialen Normen zu setzten und die Gefahren von Marktnormen zu erkennen
Soziale Präferenzen
Ex. wenn in wertewelten der soz. Normen
Fairness: bei vorliegen eine autoritär verorteten Welt (Fairness des Höhergestellten)
Reziprozität: Art und Weise wie Menschen auf Handlungen anderer reagieren. Positive und negative reziprozität, die Belohnungen und Bestrafungen verursachen Kosten.
Loyalität: Grundverständniss eines Menschen, positive Handlungen einer anderen Person/Institutionen zu erbringen, bei der man nicht reagiert, sondern diese Handlungen von sich aus (proaktiv) bringt.
Soziale Präferenzen im Ultimatum spiel
Beim Ultimatum spiel muss Spieler 1 einen fixen Geldbetrag zwischen sich und einem Spieler 2 aufteilen, wobei Spieler 2 anschließend entscheiden darf, ob er das angebot annimmt oder ablehnt. Falls er ablehnt, bekommt keiner etwas.
Ergebnisse: offenbar zeigen Menschen eine gesunde Portion Fairness ( Präferenz für eine gerechte Verteilung)
Spieler A bietet meistens zwischen 40% und 50% des Geldbetrages an. Angebote unter 20% sind sehr selten.
Spieler B niedrige Angebote werden häufig abgelehnt, bei einem Angebot unter 20% in ca.50% der Fälle.
Diktator Spiel
Ist eine spezielle Variante des Ultimatum Spiels, bei der Spieler 1 einen fixen Geldbetrag nennt, der unter ihm und Spieler 2 aufgeteilt wird. Spieler 2 kann daran nichts ändern.
Vergleich Ultimatum- vs. Diktatorspiel
Entscheidungskalkül von Spieler A:
- Echte Fairness Überlegungen: welche Aufteilung ist fair (in beiden Spielen)
- Homo oeconomicus Überlegungen: wie hoch sind die Annahmewahrscheinlichkeiten von Spieler B in Abhängigkeit vom angebotenen Betrag ?
Ergebnisse zum Vergleich:
Spieler A gibt im diktatorspiel (21%) deutlich weniger ab als im Ultimatumspiel (50%)
Bei ca. 1/5 wurde im diktatorspiel überhaupt nichts abgegeben
-> Fairness doch nicht so ausgeprägt.
Faireres Verhalten der Versuchsteilnehmer ist stark abhängig von der genauen Situation, geringes Fairness verhalten besonders in anonymen Situationen und die Verhandlungspositionen sehr gut ist
Double Blind Bedingung im diktatorspiel
Weder Experimentleiter noch der Spielpartner sieht, wer das Angebot gemacht hat.
Ergebnis 2/3 behielten den gesamten Betrag für sich
Einfluss sozialer Distanz auf soziale Präferenzen
Ausgeprägte Soziale Präferenzen nur bei geringer sozialer Distanz
Im diktatorspiel: soziale Nähe fördert Fairness
Situation mit geringem Fairness Verhalten: Anonymität und gute Verhandlungsposition
Experimente zum Social discounting
Inwieweit gönnt man anderen Menschen Geldgeschenke? Welche Effekte ergeben sich im Hinblick auf eine Variation der sozialen Distanz?
Ziel
Beschreibt einen bewertungsrelevanten Aspekt, ohne Angabe einer konkreten Ausprägung, lediglich mit einer Richtungsangabe (hoch, gering).
Ziel ist ungleich erstrebenswerter Zustand
Im Wirkungsmodell werden Ziele an Messskalen festgelegt
Grundlegendes Modell der präskriptiven Entscheidungstheorie
Wirkungsmodell
Entscheidungsproblem -> Ziel(Skalen) -> Wirkungsmodell 1. Alternativen 2. unsichere Einflussfaktoren (Wirkungsprognose/Umweltprognose) -> optimale Alternative
Wirkungsmodell: entscheider schätzt hier ab, wie sich seine Entscheidungen auf die Ziele auswirken und welche unsicheren Einflussfaktoren eine Rolle spielen
Value focused thinking von Ralph Kenney
-Sehr einhergehendes und wiederholtes hinterfragen von scheinbar offensichtlichen zielkriterien, mit dem Ziel, die wirklichen (fundamentalen) Werte dahinter zu erkennen
Kategorien der Fragen:
Identifikation von Werten
Ausformulierung von Zielen
Hinterfragen nach Fundamentalität
Instrumente zur Zielerreichung
Spezifikation von Fundamentalzielen
- Differenzierung von fundamental- und instrumental zielen (unterstützt systematisch die Definition von fundamentalzielen)
- kreatives generieren von neuen Alternativen durch Fokussierung als diese Fundamentalziele