Tätigkeitsbereiche Flashcards
Ethik in der Psychologie
= Suche nach der „richtigen“ Moral
Entwickelt (allgemeine formale) Kriterien zur moralischen Beurteilung von Handlungen
Aus der philosophischen Ethik > Allgemeine Ethik
- Normative Ethik
- Deskriptive Ethik
- Metaethik
Normative Ethik:
Tugendethik (Aristoteles)
- Ziel = Tugend (Charakter & Verstand)
- Weg des Mittleren (Balance zwischen Affekt & Vernunft)
Pflichtethik (Kant)
- Ziel = Vernunft
- Kategorischer Imperativ
Utilitarismus (Mill)
Ziel = Glück (Lust & Freisein von Unlust
Nützlichkeitsprinzip (Förderung von Glück für alle Betroffenen)
Psychologische Ethik ist Teil der Angewandten Ethik
Geschichte der Psychologischen Ethik
Eid des Hyppokrates
- Nach bestem Wissen & Gewissen
- Patienten vor Schaden und willkürlichem Unrecht bewahren
- Verschwiegenheit
Nürnberger Kodex
- Informed consent
- Abbruch möglich
- Für das Wohl der Gesellschaft
- Wissenschaftliche Basis
- Wissenschaftliches Personal
Deklaration von Helsinki
Ethikrichtlinien der Berufsverbände
- American Psychological Association
- European Federaton of Psychologists association
- Deutsche Gesellschaft für Psychologen
- Berufsverband Österreichischer Psychologen
Warum Psychologische Ethik?
Charakteristische Eigenschaften der Psychologie:
- Spezielle Methoden
- für Diagnostik, Behandlung, Forschung - Arbeit mit vulnerablen Populationen
- Kinder, älteren Menschen, psychisch Kranke - Entwicklung neuer Techniken und Anwendungen
- Internet bei Forschung, Behandlung - Berufsethos (hohe Vorstellungen über ein Beruf)
Ethikrichtlinien für Psychologen
= sind zum Schutz der zu behandelnden Personen vor untermischen Praktiken
= als Orientierung für Berufsangehörige der Klinischen und Gesundheitspsychologie
Basis = Meta Code of Ethics (EFPA)
Prinzipien
- Achtung vor der Bürde und den Rechten der Person
- Kompetenz
- Verantwortung
- Integrität (Ehrlichkeit)
- ethisches Handeln muss Ideologiefrei sein
- Grundhaltungen und Handlungen selbstverantwortlich reflektieren
- Über Qualifikationen, Ausbildung, eigene Ziele aufklären
- Grenzen des eigenen beruflichen Wissens, der Kompetenz und Methoden berücksichtigen
- besondere Verpflichtungen zur Fortbildung
Grundsätze zur Berufsausübung
a. Grundsätze zur klinisch- und
gesundheitspsychologischen Arbeitsbeziehung
b. Grundsätze zu Setting und Gestaltung eines
Therapieraumes
c. Grundsätze zur Verschwiegenheit
d. Grundsätze für die Beziehung zum Auftrag-/Arbeitgeber
e. Grundsätze für die Erstellung von Gutachten
Meta-Code of Ethics
= [PsychologInnen] bemühen sich darum, die
Öffentlichkeit bei der Entwicklung fundierter
Beurteilungen und Entscheidungen in Bezug auf
menschliches Verhalten zu unterstützen, und streben
danach ihr besonderes Wissen zur Verbesserung der
Lebensbedingungen Einzelner und der Gesellschaft
einzusetzen
Ethische Prinzipien
1) Achtung vor den Rechten und der Würde des Menschen
2) Kompetenz
3) Verantwortung
4) Integrität
1) Achtung vor Rechten und Würde des Menschen
Allgemeiner Respekt
- Vermeidung von unfairen Handlungen & Diskriminerung
- Gleichbehandlung!
Privatsphäre und Vertraulichkeit
- Informationsweitergabe nur für professionelle Zwecke
- Verschwiegenheitspflicht!
- Vertrauliches darf nur bei ethischen Dilemma verletzt werden
Informiertes Einverständnis & Freiheit der Zustimmung
- Aufklärung und fortlaufende Besprechung vom professionellen Vorgehen und der wahrscheinlichen Auswirkung
Selbstbestimmung
- kann berufliche Beziehung zu Psychologen beginnen und beenden
- Grenzen der Selbstbestimmung (durch psychischen Gesundheitszustand, Rechtsnormen, Entwicklungsalter) beachten
2) Kompetenz
- Ethisches Bewusstsein
- Grenzen der Kompetenz
- Grenzen der Vorgehensweisen
- Kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung
- Berufsfähigkeit
3) Verantwortung
Allgemeine Verantwortung
- Qualität und Auswirkungen der professionellen Tätigkeit des Psychologen
- dem ansehen des Berufsstandes keinen Schaden zuzufügen
Förderung hoher Standards
- im wissenschaftlichen und beruflichen Handeln
Vermeidung von Schaden
- Vermeidung von Missbrauch psychologischer Kenntnisse oder Praktiken
- Minimierung von Leid, das vorhersehbar und unvermeidbar ist
Nachsorge
- Weiterbetreuung von Klienten, wenn Betreuung unterbrochen oder beendet wurde
Erweiterte Verantwortung
- für wissenschaftliche und berufliche Aktivitäten, ethische Standards von Angestellten, Assistenten, Supervisanden & Studierenden
Lösung von Dilemmata
- Psychologen sind dafür verantwortlich Dilemma zu klären
- Kollegen darüber informieren
4) Integrität
Anerkennung beruflicher Grenzen
Ehrlichkeit und Korrektheit
- Qualifikationen und finanzielle Rahmenbedingungen korrekt darstellen
Aufrichtigkeit und Offenheit
- In Forschung und Berufsausübung Informationen offen legen und Täuschungen vermeiden
Interessenskonflikte und Ausnutzung
- die berufliche Beziehung nicht für andere Interessen ausnutzen
Handlungen von Kollegen
Bei unerotischen beruflichen Handlungen von Kollegen besteht Verpflichtung zu:
- angemessener Kritik
- Information der Kollegen
- wenn angebracht auch zu Information der zuständigen Berufsverbände und Aufsichtsorgane
Fazit
▪ Große Verantwortung durch Arbeit mit und am
Menschen
▪ Weitreichende Einflussmöglichkeiten bei teilweise
vulnerablen Menschen
▪ Kein Regelwerk kann allen spezifischen Einzelfällen
gerecht werden
▪ Ethisches Bewusstsein und reflektives Abwägen (ggfl.
mit Unterstützung) ist notwendig