Biologische Psychologie Flashcards

1
Q

Was ist Biologische Psychologie?

A

Die Biologische Psychologie untersucht die Zusammenhänge zwischen biologischen Prozessen und Verhalten

Sie betrachtet die Lebensprozesse aller Organe des Körpers und erforscht, wie biologische Vorgänge das Verhalten beeinflussen

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2
Q

Welche Teildisziplinen gibt es in der Biologischen Psychologie, und was untersuchen sie?

A

Physiologische Psychologie:
Untersuchung neuronaler Mechanismen durch Manipulation (oft bei Tieren)

Psychopharmakologie:
Wirkung von Medikamenten und Drogen

Neuropsychologie:
Untersuchung neurologischer Auswirkungen von Hirnschäden

Psychophysiologie:
Beziehung zwischen physiologischer Aktivität und psychologischen Prozessen

Kognitive Neurowissenschaft: Erforschung neuronaler Mechanismen menschlicher Kognition

Vergleichende Psychologie:
Untersuchung von Evolution, Genetik und Adaptivität des Verhaltens

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3
Q

Wie ist ein Neuron aufgebaut?

A

Soma (Zellkörper):
Zentrale Einheit mit Zellkern, verantwortlich für Proteinproduktion

Dendriten:
Verzweigte Strukturen, die Signale aufnehmen

Axon:
Langer Fortsatz, der Signale weiterleitet, oft mit Myelinscheide umgeben

Synapse:
Verbindungsstelle zu anderen Neuronen.

Neuriten:
Fortsätze des Soma (Axon + Dendriten)

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4
Q

Welche Arten von Neuronen gibt es?

A

Motorische Neuronen:
Leiten Signale zu Muskeln

Sensorische Neuronen:
Übertragen Sinnesreize zum Gehirn

Interneuronen:
Vermitteln Signale zwischen Neuronen im Gehirn und Rückenmark

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5
Q

Welche bildgebenden Verfahren werden in der kognitiven Neurowissenschaft genutzt?

A

MRT:
Darstellung von Gehirnstrukturen (strukturell) oder Aktivität (funktionell)

fMRT:
Messung neuronaler Aktivität über Blutflussveränderungen (BOLD-Effekt)

EEG:
Erfassung elektrischer Gehirnaktivität mit Elektroden

DTI:
Visualisierung von Nervenfasern durch Messung der Wasserdiffusion

MRS:
Erfassung chemischer Zusammensetzung des Gehirns

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6
Q

Welche Arten von Gliazellen gibt es und welche Funktionen erfüllen sie?

A

Astrozyten:
Regulieren das chemische Milieu, bilden Blut-Hirn-Schranke

Oligodendroglia/Schwann-Zellen:
Bilden Myelinscheiden zur Beschleunigung der Signalweiterleitung

Mikroglia:
Entfernen abgestorbene Zellen und remodelieren Synapsen

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7
Q

Wie funktioniert die synaptische Übertragung?

A

Neurotransmitter werden im präsynaptischen Neuron synthetisiert und in Vesikel verpackt

Aktionspotenzial öffnet Calciumkanäle, Ca²⁺ strömt ein

Vesikel verschmelzen mit der Membran, Neurotransmitter werden in den synaptischen Spalt freigesetzt (=Exozytose)

Neurotransmitter binden an postsynaptische Rezeptoren und lösen EPSPs oder IPSPs aus

Abbau oder Wiederaufnahme der Neurotransmitter beendet die Übertragung

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8
Q

Welche Arten von Neurotransmittern gibt es?

A

Aminosäuren:
Glutamat (exzitatorisch), GABA (inhibitorisch)

Monoamine:
Dopamin, Noradrenalin, Serotonin

Acetylcholin:
Entscheidender Transmitter in neuromuskulären Synapsen und dem autonomen Nervensystem

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9
Q

Wie ist das Nervensystem unterteilt?

A

Zentrales Nervensystem (ZNS):
Gehirn und Rückenmark

Peripheres Nervensystem (PNS):

  • Somatisches Nervensystem:
    Sensorische und motorische Signale
  • Autonomes Nervensystem:
    Steuerung innerer Organe (Sympathikus/Parasympathikus)
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10
Q

Was ist die Blut-Hirn-Schranke?

A

Eine Diffusionsbarriere, gebildet von Astrozyten, die den Übertritt von Substanzen aus dem Blut ins Gehirn kontrolliert und schützt

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11
Q

Was ist die Blut-Hirn-Schranke?

A

Eine Diffusionsbarriere, gebildet von Astrozyten (Gliazellen), die den Übertritt von Substanzen aus dem Blut ins Gehirn kontrolliert und schützt

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12
Q

Wie entsteht ein Aktionspotenzial?

A
  1. Ruhemembranpotenzial bei -70 mV
    1. Reiz depolarisiert Membran (Schwelle: -65 mV)
    2. Na⁺-Kanäle öffnen sich, Natrium strömt ein (+50 mV)
    3. K⁺-Kanäle öffnen, Kalium strömt aus (Repolarisation)
    4. Kurzzeitige Hyperpolarisation, danach Rückkehr zum Ruhemembranpotenzial.
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13
Q

Wie unterscheidet sich die Signalweiterleitung in marklosen und myelinisierten Axonen?

A

Marklose Axone:
Langsame, kontinuierliche Weiterleitung (~1 m/s)

Myelinisierte Axone:
Schnelle, saltatorische Weiterleitung (~120 m/s), da Signale nur an Ranvier-Schnürringen springen

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14
Q

Limbisches System und Emotionen

Welche Strukturen gehören zum limbischen System?

A

• Amygdala (Emotionen, Angst)
• Hippocampus (Gedächtnis)
• Gyrus cinguli (emotionale Verarbeitung)
• Teile des Thalamus und Hypothalamus

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15
Q

Was sind EPSPs und IPSPs?

A

EPSPs (exzitatorische postsynaptische Potenziale):
Depolarisation der postsynaptischen Membran (z. B. von -70 mV auf -67 mV), erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Aktionspotenzials

IPSPs (inhibitorische postsynaptische Potenziale): Hyperpolarisation (z. B. von -70 mV auf -72 mV), senken die Wahrscheinlichkeit eines Aktionspotenzials

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16
Q

Welche Rezeptortypen gibt es, und wie wirken sie?

A

Ionotrope Rezeptoren:
• Direkt an ligandengesteuerte Ionenkanäle gekoppelt.
• Schnell, kurzzeitig, spezifisch (z. B. Glutamat-Rezeptoren)

Metabotrope Rezeptoren:
• Gekoppelt an Signalproteine und G-Proteine.
• Langsame, länger anhaltende Effekte (z. B. Noradrenalin-Rezeptoren)

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17
Q

Welche Rolle spielt Serotonin in der Depression?

A

• Serotonin beeinflusst Stimmung, Schlaf und Verhalten
• Ein niedriger Serotoninspiegel wird mit Depressionen in Verbindung gebracht

Behandlung:
SSRIs (z. B. Fluoxetin) erhöhen den Serotoninspiegel im Gehirn

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18
Q

Welche Neurotransmitter sind bei Schizophrenie beteiligt?

A

Dopamin:
Überaktivität im mesolimbischen System (positive Symptome: Halluzinationen, Wahnvorstellungen)

Behandlung:
Antipsychotika blockieren Dopamin-D2-Rezeptoren

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19
Q

Was ist die Dopamin-Hypothese der Schizophrenie?

A

Psychotische Episoden entstehen durch Überaktivierung von Dopaminrezeptoren

Belege:
- Amphetamine können Schizophrenie-ähnliche Symptome hervorrufen
- Antipsychotika reduzieren Symptome, indem sie Dopaminrezeptoren blockieren

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20
Q

Erkrankungen des Nervensystems

Was ist Morbus Parkinson?

A

Ursache:
Degeneration dopaminerger Neuronen in der Substantia nigra

Symptome:
Bewegungsverlangsamung, Zittern, Muskelsteifheit

Therapie:
L-Dopa, eine Dopaminvorstufe, die die Blut-Hirn-Schranke überwindet

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21
Q

Was ist Chorea Huntington?

A

Ursache:
Degeneration GABAerger Neuronen in den Basalganglien

Symptome:
Unkontrollierte Bewegungen, kognitive Störungen, Depression

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22
Q

Was sind graue und weiße Substanz?

A

Graue Substanz:
Ansammlung von Nervenzellkörpern im ZNS

Weiße Substanz:
Ansammlung von Axonen, oft myelinisiert

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23
Q

Wie ist das periphere Nervensystem (PNS) unterteilt?

A

Somatisches Nervensystem:
Steuerung der willkürlichen Bewegungen (Muskeln, Sinne)

Autonomes Nervensystem:

Sympathikus:
Aktivierung, „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion

Parasympathikus:
Entspannung, „Ruhe-und-Verdauung“-Reaktion

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24
Q

Welche Rolle spielt der Thalamus?

A

• Schaltzentrale für sensorische Informationen.
• Leitet Signale von Sinnesorganen an den Kortex weiter
• Reguliert Aufmerksamkeit und Schlaf-Wach-Rhythmus

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25
Q

Was macht der Hypothalamus?

A

• Reguliert homöostatische Funktionen (z. B. Temperatur, Hunger, Durst)
• Kontrolliert Hormonausschüttung über die Hypophyse
• Verbindung von Nerven- und Hormonsystem

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26
Q

Welche Aufgaben hat das limbische System?

A

• Steuerung von Emotionen (z. B. Angst, Freude)
• Gedächtnisbildung (Hippocampus)
• Verarbeitung von Belohnung und Motivation

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27
Q

Was ist die Amygdala, und welche Funktionen hat sie?

A

• Struktur im limbischen System, wichtig für emotionale Verarbeitung
• Verantwortlich für Angstreaktionen und Verarbeitung von Bedrohungen

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28
Q

Kognitive Neurowissenschaften

Welche Methoden werden in der funktionellen Bildgebung eingesetzt?

A

fMRT:
Visualisiert aktive Gehirnregionen anhand von Sauerstoffverbrauch

DTI:
Zeigt Verbindungen zwischen Gehirnregionen

EEG:
Misst elektrische Aktivität
z. B. bei mentalen Aufgaben

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29
Q

Welche Funktionen erfüllen die Basalganglien?

A

Steuerung und Feinabstimmung von Bewegungen

Festlegen von Bewegungsparametern
(Größe, Richtung, Geschwindigkeit, Kraft)

Beteiligung an kognitiven Prozessen wie Aufmerksamkeit und emotionaler Regulation

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30
Q

Was sind die Hauptstrukturen des limbischen Systems?

A

Amygdala:
Emotionale Reaktionen (z. B. Angst, Wut)

Hippocampus:
Bildung und Abruf deklarativer (explizierter) Gedächtnisinhalte

Gyrus cinguli:
Reguliert emotionale Verarbeitung und Aufmerksamkeit

Hypothalamus:
Kontrolle autonomer Funktionen und Motivation

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31
Q

Welche Aufgaben hat der Kortex?

A

Frontallappen:
Exekutive Funktionen, Motorik, Sprache (Broca-Areal)

Parietallappen: Verarbeitung sensorischer Informationen, räumliche Orientierung

Temporallappen:
Verarbeitung auditiver Signale, Sprache (Wernicke-Areal), Gedächtnis

Okzipitallappen:
Visuelle Verarbeitung

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32
Q

Was ist das Ruhemembranpotenzial?

A

Spannung über die Zellmembran eines ruhenden Neurons (~ -70 mV)

Aufrechterhalten durch Natrium-Kalium-Pumpe:
3 Na⁺ aus der Zelle heraus, 2 K⁺ in die Zelle hinein

33
Q

Wie erfolgt die Weiterleitung eines Aktionspotenzials?

A

Depolarisation:
Na⁺-Kanäle öffnen sich, Na⁺ strömt ein

Repolarisation:
K⁺-Kanäle öffnen sich, K⁺ strömt aus

Hyperpolarisation:
Kurzzeitiges Absinken unter das Ruhemembranpotenzial

Refraktärzeit:
Kein neues Aktionspotenzial möglich, bis Ruhe wiederhergestellt ist

34
Q

Was ist die saltatorische Erregungsleitung?

A

In myelinisierten Axonen „springt“ das Aktionspotenzial von Ranvier-Schnürring zu Schnürring

Erhöht Geschwindigkeit der Signalübertragung (bis zu 120 m/s)

35
Q

Was misst das EEG (Elektroenzephalographie)?

A

Elektrische Aktivität des Gehirns durch Spannungsdifferenzen an der Kopfhaut

Signaltypen:
• Alpha-Wellen: 8–13 Hz (Entspannung)
• Beta-Wellen: 13–30 Hz (Denken, Konzentration)
• Theta-Wellen: 4–8 Hz (Schläfrigkeit)
• Delta-Wellen: <4 Hz (Tiefschlaf)

36
Q

Was ist der BOLD-Effekt in der fMRT?

A

BOLD:
Blood-Oxygen-Level-Dependent

= Misst Unterschiede zwischen oxygeniertem (Oxyhämoglobin) und desoxygeniertem Blut (Desoxyhämoglobin)

Aktivierte Hirnregionen erhalten mehr Blut, was zu einem höheren Sauerstoffanteil führt

37
Q

Was sind die Symptome und Ursachen von Schizophrenie?

A

Positive Symptome:
- Wahnvorstellungen
- Halluzinationen
- desorganisiertes Denken

Negative Symptome:
- Emotionslosigkeit
- Spracharmut
- soziale Isolation

Ursache:
Dopamin-Hypothese:
Überaktivität des mesolimbischen Dopaminsystems

38
Q

Was sind affektive Störungen?

A

Unipolare Depression:
- Tiefe Niedergeschlagenheit
- Anhedonie
- Erschöpfung.

Bipolare Störung:
= Wechsel zwischen Manie und Depression
Manie-Symptome:
- Euphorie
- gesteigerte Aktivität
- Schlaflosigkeit
- impulsives Verhalten

39
Q

Welche Behandlungsmethoden gibt es für Depressionen?

A

Trizyklische Antidepressiva:
Blockieren die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin

SSRIs:
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (z. B. Fluoxetin)

MAO-Hemmer:
Verhindern den Abbau von Monoaminen (z. B. Serotonin, Noradrenalin)

40
Q

Welche Gedächtnissysteme gibt es, und welche Hirnregionen sind beteiligt?

A

Deklaratives Gedächtnis (Fakten, Ereignisse):
Hippocampus, medialer Temporallappen

Prozedurales Gedächtnis (Fertigkeiten):
Basalganglien, Kleinhirn

41
Q

Was ist Langzeitpotenzierung (LTP)?

A

Mechanismus des synaptischen Lernens:
Stärkung der Synapse durch wiederholte Aktivierung

Erhöht die Effizienz der Signalübertragung

42
Q

Welche Funktionen hat der Hypothalamus?

A

Reguliert hormonelle Prozesse durch Steuerung der Hypophyse

Kontrolliert Homöostase (z. B. Temperatur, Hunger, Flüssigkeitshaushalt)

Verknüpft endokrine und autonome Nervensysteme

43
Q

Was ist die Blut-Hirn-Schranke?

A

Diffusionsbarriere aus Astrozyten, schützt das Gehirn vor toxischen Substanzen

Selektive Durchlässigkeit:
Lässt Nährstoffe und Sauerstoff passieren, blockiert große Moleküle

44
Q

Psychopharmakologie

Wie wirken Benzodiazepine?

A

• Verstärken die hemmende Wirkung von GABA
• Wirksam bei Angstzuständen und Schlafstörungen

45
Q

Welche Effekte haben Stimulanzien wie Amphetamin?

A

• Hemmen die Wiederaufnahme von Dopamin und Noradrenalin
• Fördern Wachheit, Euphorie und Konzentration

46
Q

Wie wirken Antipsychotika?

A

• Blockieren Dopamin-D2-Rezeptoren
• Lindern positive Symptome der Schizophrenie (z. B. Wahnvorstellungen)

47
Q

Welche Funktionen haben die Colliculi im Mittelhirn (Mesencephalon)?

A

Colliculi superiores:
Verantwortlich für visuelle Reize und Augenbewegungen

Colliculi inferiores:
Beteiligung an der Verarbeitung von auditiven Reizen

48
Q

Was ist die Formatio reticularis, und welche Rolle spielt sie?

A

• Netzartige Struktur im Hirnstamm
• Reguliert Aufmerksamkeit, Schlaf, Wachheit und Muskeltonus
• Wichtig für grundlegende Reflexe wie Herzschlag und Atmung

49
Q

Welche Aufgaben erfüllt das Cerebellum (Kleinhirn)?

A

• Koordination von Bewegungen und Gleichgewicht
• Feinabstimmung von motorischen Abläufen
• Beteiligung an kognitiven Prozessen wie Aufmerksamkeit

50
Q

Wie funktioniert die Exozytose an einer Synapse?

A

Aktionspotenzial erreicht das präsynaptische Endknöpfchen

Calciumkanäle öffnen sich, und Ca²⁺ strömt ein

Vesikel verschmelzen mit der Membran und setzen Neurotransmitter frei

Neurotransmitter diffundieren durch den synaptischen Spalt und binden an Rezeptoren der postsynaptischen Membran

51
Q

Was sind Gap Junctions, und wie funktionieren sie?

A

Elektrische Synapsen, bei denen Ionen und kleine Moleküle direkt durch Kanäle zwischen benachbarten Zellen ausgetauscht werden

Schnelle Signalübertragung, bidirektional

52
Q

Welche Gruppen von Neurotransmittern gibt es?

A
  1. Niedermolekulare Neurotransmitter:
    • Aminosäuren:
    - Glutamat (exzitatorisch)
    - GABA (inhibitorisch)
    • Monoamine:
    - Dopamin
    - Noradrenalin
    - Serotonin
    • Acetylcholin:
    - Beteiligung an neuromuskulärer Übertragung und autonomer Regulation
  2. Hochmolekulare Neurotransmitter:
    • Neuropeptide:
    - Kurze Aminosäureketten, z. B. Endorphine
  3. Unkonventionelle Neurotransmitter:
    • Lösliche Gase (z. B. Stickstoffmonoxid)
    • Endocannabinoide (z. B. Anandamid)
53
Q

Was ist GABA, und welche Bedeutung hat es?

A

• Wichtigster inhibitorischer Neurotransmitter im ZNS
• Rolle bei der Regulation von Angst und motorischen Prozessen
• Degeneration GABAerger Neuronen ist mit Chorea Huntington assoziiert

54
Q

Welche Rolle spielt der Hypothalamus im Hormonsystem?

A

• Steuerzentrale für hormonelle Prozesse über die Hypophyse
• Verknüpft neuronale und endokrine Systeme
• Kontrolliert Funktionen wie Stressreaktionen, Schlaf-Wach-Rhythmus und Temperatur

55
Q

Was ist die Hypophyse, und wie ist sie unterteilt?

A

Hypophysenvorderlappen (Adenohypophyse):
Produktion und Freisetzung von Hormonen wie ACTH, TSH, FSH

Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse):
Speicherung und Freisetzung von Hormonen wie Oxytocin und ADH

56
Q

Warum ist die Blutversorgung des Gehirns so wichtig?

A

Das Gehirn benötigt etwa 20 % des Herzzeitvolumens (~1 l/min)

Nach wenigen Sekunden ohne Sauerstoff tritt Bewusstlosigkeit ein

Versorgende Hauptarterien:

Vertebralarterien:
- Versorgen hintere Gehirnabschnitte.
Karotiden:
- Versorgen vordere Hirnregionen

57
Q

Was ist der Unterschied zwischen Gyri, Sulci und Fissuren?

A

• Gyri: Hirnwindungen, die Oberfläche vergrößern
• Sulci: Flache Furchen zwischen den Gyri
• Fissuren: Tiefe Furchen, die Gehirnregionen trennen (z. B. Fissura longitudinalis)

58
Q

Welche Haupttypen von Neuronen befinden sich im Kortex?

A

Pyramidenzellen:
- 80 % aller Kortexneuronen
- lange Axone
- wichtig für Signalweiterleitung

Sternzellen:
- Kleinere Zellen
- lokal verschaltend
- regulieren Signale

59
Q

Was ist der Unterschied zwischen Cortex, Nucleus und Ganglion?

A

• Cortex: Äußere Schicht neuronaler Zellkörper
• Nucleus: Ansammlung von Zellkörpern im ZNS
• Ganglion: Ansammlung von Zellkörpern im PNS

60
Q

Was ist Alzheimer, und welche Hirnregionen sind betroffen?

A

= Neurodegenerative Erkrankung mit Gedächtnisverlust und kognitiven Beeinträchtigungen

Betroffene Strukturen:
- Hippocampus
- medialer Temporallappen
- kortikale Regionen

Ursache:
- Amyloid-Plaques
- Tau-Protein-Verklumpungen

61
Q

Wie wird Multiple Sklerose verursacht?

A

Autoimmunerkrankung, bei der die Myelinscheiden zerstört werden

Durch den Immunsystem angegriffen und zerstört wird

Symptome:
- Muskelschwäche
- Koordinationsprobleme
- Sehstörungen

62
Q

Welche Schutzmechanismen hat das zentrale Nervensystem?

A

Knochen:
Schädel und Wirbelsäule schützen Gehirn und Rückenmark

Hirnhäute (Meningen):
• Dura Mater: Äußere, robuste Schicht („harte Mutter“).
• Arachnoidea Mater: Mittlere, spinnwebenartige Schicht, enthält cerebrospinale Flüssigkeit
• Pia Mater: Weiche, innere Schicht, liegt direkt auf Gehirn und Rückenmark

Liquor cerebrospinalis:
Flüssigkeit im Subarachnoidalraum und in den Ventrikeln, schützt vor mechanischen Schäden

63
Q

Was sind die Ventrikel, und welche Funktion haben sie?

A

= Hohlräume im Gehirn, die cerebrospinale Flüssigkeit (Liquor) enthalten

Funktion:
- Schutz des Gehirns
- Abtransport von Stoffwechselprodukten

Hauptventrikel:
Seitenventrikel, dritter und vierter Ventrikel

64
Q

Wie ist die Zellmembran aufgebaut?

A

Phospholipiddoppelschicht:
Hydrophile Köpfe außen, hydrophobe Schwänze innen

Funktion:
Schützt die Zelle und reguliert den Stoffaustausch

Eingebettete Proteine:
• Kanäle und Transporter für Ionen
• Rezeptoren für Signalstoffe

65
Q

Was ist die Natrium-Kalium-Pumpe?

A

Aktiver Transportmechanismus, der das Ruhemembranpotenzial aufrechterhält

Pumpt 3 Na⁺ aus der Zelle und 2 K⁺ in die Zelle

66
Q

Welche Aufgaben hat das autonome Nervensystem (ANS)?

A

Reguliert unbewusste Funktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung

Unterteilt in:

  1. Sympathikus:
    - „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion
    - erhöht Herzfrequenz und Atmung
  2. Parasympathikus:
    - „Ruhe-und-Verdauung“-Reaktion
    - fördert Erholung
67
Q

Was ist das somatische Nervensystem?

A

Teil des peripheren Nervensystems

Steuerung bewusster Bewegungen und sensorischer Wahrnehmung

Besteht aus motorischen und sensorischen Neuronen

68
Q

Wie ist das Rückenmark aufgebaut?

A

Graue Substanz:
- Schmetterlingsförmig
- enthält Zellkörper von Neuronen

Weiße Substanz:
- Außenliegend
- enthält myelinisierte Axone

Wurzeln:
• Hinterwurzel: Sensorische Signale zum Rückenmark
• Vorderwurzel: Motorische Signale vom Rückenmark zu Muskeln

69
Q

Was ist die Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI)?

A

Fortgeschrittenes MRT-Verfahren, das die Diffusion von Wasser in Nervenfasern misst

Visualisiert Nervenbahnen und ihre Konnektivität

70
Q

Was misst die Magnetresonanzspektroskopie (MRS)?

A

Chemische Zusammensetzung von Geweben (z. B. Neurotransmitter, Metaboliten)

Anwendungsbereiche:
Erforschung von Stoffwechselprozessen im Gehirn

71
Q

Warum ist Myelinisierung wichtig?

A

Erhöht die Geschwindigkeit der Signalübertragung in Axonen

Menschen haben eine besonders starke Myelinisierung, was zu höherer Verarbeitungskapazität führt

72
Q

Welche Rolle spielt die Gehirngröße bei der Intelligenz?

A

Korrelation zwischen Intelligenz und Gehirngröße (z. B. Gesamthirnvolumen, graue Substanz)

Wichtig: Anzahl und Vernetzung kortikaler Neuronen

73
Q

Welche Strukturen sind für die Bewegungskontrolle zuständig?

A

Basalganglien:
Feinabstimmung von Bewegungen

Kleinhirn (Cerebellum):
Koordination und Gleichgewicht

Primärmotorischer Kortex:
Steuerung der willkürlichen Bewegungen

74
Q

Was ist das motorische Homunculus-Modell? 🤥

A

Darstellung der kortikalen Repräsentation von Körperteilen im primären motorischen Kortex

Körperteile mit präziseren Bewegungen (z. B. Hände, Gesicht) nehmen mehr Platz ein

75
Q

Wie reguliert der Hypothalamus Stressreaktionen?

A

Aktiviert die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse)

Freisetzung von Cortisol aus der Nebenniere, das den Körper auf Stress vorbereitet

76
Q

Welche Rolle spielt Oxytocin?

A

Bindungshormon, fördert soziale Interaktionen und Vertrauen

„Kuschelhormon“

Beteiligung an Geburt und Stillen

77
Q

Welche EEG-Wellen treten in den verschiedenen Schlafstadien auf?

A

• Alpha-Wellen (8–13 Hz): Entspannung, Übergang in den Schlaf
• Theta-Wellen (4–8 Hz): Leichter Schlaf
• Delta-Wellen (<4 Hz): Tiefschlaf
• Beta- und Gamma-Wellen (>13 Hz): Träumen (REM-Schlaf)

78
Q

Welche Bedeutung hat der REM-Schlaf?

A

= rapid eye movment

Wichtig für Gedächtniskonsolidierung und emotionale Verarbeitung

Kennzeichen:
Schnelle Augenbewegungen, intensive Träume