Sturzprophylaxe Allgemein Flashcards
Definition
Definition
Sturz
Ein Sturz ist „ein Ereignis, bei dem eine Person unbeabsichtigt auf dem Boden oder auf einer tieferen Ebene aufkommt“ (DNQP 2013). Der Betroffene muss dabei nicht zwingend zum Liegen kommen, er kann auch sitzen oder hocken.
Merke
Merke
Erhöhtes Sturzrisiko
Beinahestürze sind ein Alarmzeichen für ein erhöhtes Sturzrisiko. Mehr als die Hälfte aller gestürzten Personen stürzen innerhalb von 12 Monaten erneut.
Sturzereignisse
Sturzereignisse können ein Indiz für Krankheiten wie Arrhythmien, akute Infektionen, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. Ein Sturz kann somit Anlass für weitere Abklärung sein.
Eine plötzlich auftretende Häufung von Stürzen muss als Symptom eines Krankheitsgeschehens gewertet werden und fordert die Einleitung von Diagnosemaßnahmen.
Risikofaktoren/Ursachen
personenbezogene Risikofaktoren:
medikamentenbezogene Risikofaktoren:
umgebungsbezogene Risikofaktoren:
Risikofaktoren/Ursachen
personenbezogene Risikofaktoren:
personenbezogene Risikofaktoren:
Beeinträchtigung funktionaler Fähigkeiten
Beeinträchtigung sensomotorischer Fähigkeiten und der Balance
Gesundheitsstörungen, die mit Schwindel, kurzzeitigem Verlust des Bewusstseins oder ausgeprägter körperlicher Schwäche einhergehen
kognitive akute und/oder chronische sowie entwicklungsbedingte Beeinträchtigungen
Kontinenzprobleme
Sehbeeinträchtigungen
Sturzangst oder Sturz in der Vorgeschichte
medikamentenbezogene Risikofaktoren
medikamentenbezogene Risikofaktoren: Polypharmazie, psychotrope Medikamente, Antihypertensiva
umgebungsbezogene Risikofaktoren:
umgebungsbezogene Risikofaktoren: Gefahren in der Umgebung, falsches Schuhwerk, Veränderungen, freiheitsentziehende Maßnahmen
Merke
Merke
Veränderte Faktoren
Verändern sich einzelne Faktoren, z. B. der Gesundheitszustand, die Umgebung oder die Medikation, muss das Sturzrisiko erneut erfasst werden. Auch nach jedem Sturz eines Pflegeempfängers sollten die Interventionen und die Risikofaktoren erneut überprüft werden.
Sturzursachen und gefährdete Patienten
Sturzursachen und gefährdete Patienten Die Sturzhäufigkeit ist in stationären Einrichtungen (Krankenhäusern, Alten- und Altenpflegeheimen) größer als allgemein angenommen wird. Betroffen sind vorwiegend ältere Patienten (über 65 Jahre). In dieser Altersgruppe stürzen statistisch gesehen über50 % der Patienten bzw. Heimbewohner einmal pro Jahr. Es wäre aber nicht korrekt, das Lebensalter als Ursache für die Sturzhäufigkeit anzusehen; alte Menschen entwickeln effektive Strategien zur Kompensation der altersbedingten Einschränkungen. Erst wenn zum hohen Alter krankheitsbedingte Einschränkungen und Funktionsausfälle hinzukommen, steigt die Sturzhäufigkeit signifikant an.
• Herz-, Kreislauferkrankungen –
• Herz-, Kreislauferkrankungen –Gleichgewichtsstörungen, z. B. bei zerebralen Durchblutungsstörungen, –Kreislaufversagen, z. B. bei Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Nebenniereninsuffizienz, –Hypotonie, z. B. bei Dehydratation, Elektrolytverlusten, Arteriosklerose, Orthostasesyndrom. • Sehstörungen – mangelnde Sehschärfe, – fehlende Hell-Dunkel-Adaption, – Gesichtsfeldeinschränkungen. • Bewusstseinsstörungen –qualitative Bewusstseinsstörungen, z. B. bei psychiatrischen Erkrankungen, –quantitative Bewusstseinsstörungen, z. B. bei Apoplexie und Hirnblutungen.
Auch Medikamente können bei älteren Menschen zur Sturzneigung führen
Auch Medikamente können bei älteren Menschen zur Sturzneigung führen, z. B.: •Psychopharmaka werden bei mangelnder Leberfunktion nur verzögert ausgeschieden, dies kann zur Kumulation führen. Eine übermäßige Sedierung ist die Folge. •Psychopharmaka wirken bei degenerativen zerebralen Veränderungen verstärkt. Unruhe, Zittern und Gleichgewichtsstörungen sind häufig die Folgen, die zu Stürzen führen können. •Antihypertensiva wirken verstärkt, da die Gegenregulation durch den Baroreflex2 häufig fehlt oder gestört ist. Es kommt zu Stürzen durch hypotone Kreislaufsituationen.
• Pflegefehlverhalten – als Sturzursache
• Pflegefehlverhalten –Stress und Zeitdruck wird z. B. durch ungeduldiges Verhalten gegenüber den Patienten weitergegeben, –langes Warten auf das Pflegepersonal, z. B. zum Toilettengang, –Patienten werden durch Einschränkung des Bewegungsradius immobil gemacht, – Alleinlassen in fremder Umgebung, –Patient kann sich nicht melden, z. B. Klingel nicht in Reichweite.
• Pflegefehlverhalten – als Sturzursache
• Pflegefehlverhalten –Stress und Zeitdruck wird z. B. durch ungeduldiges Verhalten gegenüber den Patienten weitergegeben, –langes Warten auf das Pflegepersonal, z. B. zum Toilettengang, –Patienten werden durch Einschränkung des Bewegungsradius immobil gemacht, – Alleinlassen in fremder Umgebung, –Patient kann sich nicht melden, z. B. Klingel nicht in Reichweite.
Erkennen gefährdeter Patienten
gehören Patienten und Heimbewohner, die älter als 65 Jahre sind, mit: • Stürzen in der Anamnese, • Erkrankungen des Bewegungsapparates, • neurologischen Erkrankungen, • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, • Sehstörungen, • Bewusstseinsbeeinträchtigungen.
Merke aussagekräftige Skala zur Einschätzung einer Sturzgefährdung.
Merke
Da die Ursachen für eine Sturzgefährdung sehr komplex sind, gibt es keine praktikable und aussagekräftige Skala zur Einschätzung einer Sturzgefährdung. Vielmehr müssen Pflegepersonen imstande sein, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und zu gewichten. Die subjektive Einschätzung durch das Pflegepersonal hat sich als den Assessments ebenbürtig erwiesen.