SprachwissenschaftWiSe17/18 Flashcards

1
Q

2 sprachliche Ebenen

A

Orthographie und Lautschrift
- primär mündliches System in schriftliches System übergegangen 
- Silbentrennung und Bedeutungstrennung (Wortbestandteile)



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2
Q

Wie funktioniert Sprache?

A

natürliche Sprachen (natürlicher Erstspracherwerb, nur von Mensch erfunden)

- weltweit 6000 Sprachen weltweit, deutsch als etwa 10. größte Sprache weltweit

- Hälfte der Sprachen werden innerhalb der nächsten 100 Jahre aussterben
—> Struktur und Verwendung 
—> Fokus auf das Deutsche


- große Unterschiede zwischen Sprachen, aber allgemeine Zusammenhänge

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3
Q

Sprachwissenschaft: Teilgebiet der allgemeinen Lehre von Zeichen

A

Semiotik

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4
Q

Semiotik

A

Aliguid stat pro aliquo: Irgendetwas steht für irgendetwas anderes

—> Grundbeispiel eines Zeichens 


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5
Q

3 Zeichentypen

A
  1. Index/ Symptom (Anzeichen für etwas)

  2. Ikon (reale Elemente mit Ähnlichkeitsrelation zu Bezeichnung)
    
3. Symbol (Bezeichnung und Bezeichnetes wesentlich arbiträr)

    - meist keine strikte Trennung: Index/ Ikon oft in Symbol übergehend
—> durch symbolische Darstellung von Ikon/ Index, Kontextabhängig

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6
Q

Ferdinand de Saussure (1996)

A
  • Sprache bilaterale (aus 2 Elementen bestehend)
    1. Signifikant (sprachlicher Ausdruck)
    2. Signifikat (abstrakter sprachlicher Inhalt)
  • arbiträres (willkürliches) Verhalten
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7
Q

Karl Bühler (1934)

A

Organonmodell
Sprache ist in der Welt, weil sie sinnvoll ist

- Sprache als Werkzeug:

1. Rückschlüsse auf Denkweisen des Senders (Symptom) 
2. Appellgedanke an Empfänger (Signal)

3. Beschreibung der Welt/ Aussage über Welt (Symbol) 



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8
Q

Roman Jakobsen (1960)

A
  • 6 Funktionen der Sprache

    1. Sprachlicher Code zum Vermitteln von Wissen und Nachrichten
    
2. Sprachlicher Code zum Knüpfen von Kontakten (Smalltalk
    )
3. Sprache um über Sprache klar machen (Missverständnisse klären)

    4. Poetische Funktion von Sprache
    
5. Sender
    
6. Empfänger
    -
Sender über sich nach Außen, Adressat auf den etwas einwirkt, dazwischen:
sprachliches Zeichen referiert auf Kontext

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9
Q

Was ist Sprache?


A
  • Tiere mit Sprachsystemen, viele Elemente von Sprachlichkeit (Bienen, Nachtigallen, Fledermäuse, Delfine)
- Unterschiede zur menschlichen Sprachsystem
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10
Q

Unterschiede: Sprachsystem Mensch und Tier

A
  1. Ehrlichkeit, Vergangenheit/ Zukunft, abstrakte/ zeitlich versetzte Reaktionen
    
2. situativ ungebunden (alles Imaginierbare)

  2. diskrete, zweifache Gliederung (zwei Ausdrucksweise, mit nur einem verschiedenen Element aber verschiedenem Inhalt; Fisch-Tisch,einzelne Elemente)

  3. Arbitrarität (willkürlich: Inhalt und Ausdrucksweise)

  4. Produktivität (unendliche Struktur)

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11
Q

Kontroverse: 
Ist Sprache angeboren?


A

Noam Chomsky: Universal Grammar (Sprechfähigkeit determiniert) vs.

—> Sprache als Ergebnis allgemeiner kognitiver Fähigkeiten 


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12
Q

Kompetenz

A

Was weiß jemand der Deutsch spricht? (Fähigkeit erworben, unbewusst)


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13
Q

Performanz

A

konkrete Sprachereignisse

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14
Q

parole

A

Anwendung, konkretes Sprechereignis

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15
Q

langue

A

grammatisches System einer Sprache,

sprachliches Inventar einer Einzelsprache (Sprache als System)

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16
Q

langage

A

Sprechfähigkeit des Menschen

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17
Q

Sprache als Symbolsystem

A

Charakter von Sprache als symbolisches System aus Symbolen sowie Symbolverbindungen in systematischer Beziehung regelhaft zusammengesetzt 
—> Regularitäten meint nicht expliziert benennbar, aber verinnerlicht

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18
Q

Kompositionalität

A

Die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke ergibt sich aus der Bedeutung ihrer Teile und der Art ihrer grammatikalischen Kombination.

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19
Q

Grammatik

A


System von Regularitäten, nach welchem aus einfachen Einheiten komplexe Einheiten der Sprache gebildet werden.
- Regularität durch Beobachten!

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20
Q

Akzeptabilität


A

Jede sprachliche Einheit, die von einem kompetenten Sprachnutzer als konform zur eigenen Grammatik eingestuft wird ist akzeptabel (somit grammatisch).

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21
Q

kompetenter Sprachnutzer

A

lernt Sprache seit frühem Kindesalter, ohne Aphasie

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22
Q

Problem Akzeptabilitätsurteile

A
  • viele kompetente Sprachnutzer–> viele Meinungen (Maß an Unsicherheit)
    
- für viele Strukturen unproblematisch (Hypothese: Eindeutigkeit ist möglich)
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23
Q

Grammatikalität

A

Jede von einer Grammatik beschriebene Symbolfolge ist grammatisch bezüglich dieser Grammatik (Rest: ungrammatisch bezüglich dieser Grammatik) —> Abstrahiert vom Sprachnutzer; Grammatik als System: Regularität definiert, wie aus einzelnen Symbolen Strukturen (Symbolfolgen) zusammengesetzt werden

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24
Q

*

A

Asterisk, meint: Strukturen sind relativ zu einer bestimmten Grammatik ungrammatisch, zusätzliche Informationen bezüglich welcher Grammatik (Standarddeutsch/Theorie)

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25
Q

Ebenen der Grammatik (mit formalen Eigenschaften befassend)

A
  1. Phonetik (lautliche Ebene)

  2. Phonologie (systematische Zusammenhänge, lautliche Regularitäten)

  3. Morphologie (Aufbau, Formen und Beziehung von Wörtern)
—> zwei Gebiete: Wortbildung (Zusammensetzung), Flexion (Wortformen)
    
4. Syntax (Zusammenfügen von Wörtern zu Gruppen und Sätzen, Phrasen)
    
5. Graphematik (codieren von Einheiten durch schriftliche Sprache)

    - weitere Ebenen: Semantik (Bedeutungslehre), Pragmatik (Sprachgebrauch)
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26
Q

Kern

A
  • Kern: näher am Systemkern/ Grundwortschatz
  • Kernwörter (Substantive) entweder im Nominativ Singular einsilbig oder zweisilbig und auf erster Silbe betont (Trochäus)
  • Kernwörter (maskuline Substantive) des Genitivs Singular mit der Endung -s; -es
  • Kernwörter (Verben) dritte Person Singular Präsens mit Endung -t
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27
Q

Peripherie

A
  • Peripherie: mehr Silben; andere Betonung
  • in Peripherie Endungen auf -n; -en: schwache Substantive (nur etwa 500)
  • Modalverben (kann, darf, muss, soll, mag, will), nur diese sechs
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28
Q

Unterschied Kern und Peripherie

A

Der Kern wird durch Klassen mit einer hohen Typenhäufigkeit (große Klassen, oft einheitliche Bildung) gebildet. Die Peripherie bilden Wörter/ Konstruktionen in Klassen mit geringer Typenhäufigkeit (oft hohe Tokenhäufigkeit)

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29
Q

Token und Typenhäufigkeit

A

Die Tokenhäufigkeit als Anzahl bestimmter Wörter in Texten. Die Typenhäufigkeit als Anzahl der voneinander verschiedenen Wörter. Die Typenhäufigkeit ist maximal so hoch wie die Tokenhäufigkeit, in der Regel jedoch niedriger.

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30
Q

Lehnwort

A

aus anderer Sprache übernommen

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31
Q

Erbwort

A

aus vorhistorischem Wortschatz

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32
Q

Valenz

A

Verbenwertigkeit, Bindung, Partner

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33
Q

Deskriptive Grammatik


A

Die wertneutrale Beschreibung von Sprachsystemen

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34
Q

Präskriptive Grammatik (+Problem)

A


Auch normative Grammatik genannt, will verbindliche Regeln festlegen, die korrekte von inkorrekter Sprache trennen (erwünschte, geforderte Sprache).
—> Wer legt diese Regeln/ Gesetze fest? (Autorisierungsproblem)


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35
Q

Regularität


A

Eine grammatische Regularität innerhalb eines Sprachsystems meint vorhersehbares, gleiches Verhalten von Klassen von Symbolen unter vergleichbaren Bedingungen.
 ohne: Chaos

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36
Q

Regel


A

Die grammatische Regel als Beschreibung einer Regularität, die in einem normativen Kontext geäußert wird.

Ansprach an Spracheigenschaft
Abweichung als Zuwiderhandlung

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37
Q

Generalisierung


A

Eine grammatische Generalisierung ist eine durch Beobachtungen zustande- gekommene Beschreibung einer Regularität.

Feststellung: Vorhanden sein von Eigenschaften, Abweichung als Variation, Schwankung

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38
Q

Grundproblem der Variation

A

dialektale, individuelle, diastatische, diachronische Variation
-> systematische Lösung: Orientierung an normierter Sprache

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39
Q

Norm als Beschreibung

A
  • Instituten für Sprachnormen der Orthographie, nicht jedoch für Grammatik

  • Duden deskriptiv statt normativ, größtenteils als Standart akzeptiert (natürlich, wenig dialektal von vielen Sprechern, neutral, Quasi-Norm durch Empire)

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40
Q

3 wichtige Methoden der Empire

A
  1. Experiment
  2. Befragung (Introspektion)
  3. Korpusstudie 
-
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41
Q

Dilemma der einheitlichen Grammatik

A
  • ungenauerer, breiter Grundkonsens (da: viele verschiedene Textsorten) oder feine Unterscheidungen bezüglich des Gültigkeitsbereiches 

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42
Q

Arbeitsweise der Sprachwissenschaft

A
  • deskriptiv (nie präskriptiv)


- empirisch, mit diversen Datenquellen:

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43
Q

empirische Arbeitsweisen

A
  1. Introspektion (Selbstbeobachtung), 
2. Korpora (mündlich, schriftlich),
  2. Experimente (Psycho-, Neuro-, Verhalten-)


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44
Q

eine Konvention

und/ oder

A

Und und oder sind Konjunktionen (Forschung über Sprache mit Hilfe von Sprache)

—> kursiv: Objektsprache; Rest: Metasprache (beschreibend)


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45
Q

Zusammenhang von Wortstellung und Kasusmarkierung (strukturell wissenschaftliche Arbeitsweise)

A

deutsch: Reihenfolge der Worte nicht unbedingt eine Bedeutungsrolle 
—> in Englischen gibt es einen Unterschied (Sprachvergleich)

- Kasus (Artikel) im deutschen unterscheidet, sodass kein Bedeutungsunterschied entsteht —> irrelevante Wortstellung —>
keine Kasusmarkierung im Englischen/ Chinesischem

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46
Q

allgemeine Struktursystem erkennen

A

(vergleichen zweier Aspekte)
- anderes Beispiel: auch im Englischen Kasusmarkierung, aber keine Umstellung 
- Intonation und Kontext helfen neben Kasusmarkierung!
- Korrelation mit leichten Unterschieden: Kausalitäten ableiten
- literarischer Effekt bei Abwandelung von Gesetzmäßigkeiten/ Regeln
—> Aufgabe der Sprachwissenschaft:
beschreiben, erklären und allgemeine Struktursysteme durch Vergleiche erkennen
(viel Kasusmarkierungen —> größere Wortstellung), strukturell


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47
Q

Anredeformen (soziologisch, sprachwissenschaftliche Arbeitsweise)

A
  • abhängend von Konventionen (Sprachabhängig, Umfeldabhängig, Diskursgemeinschaft)
—> Familienname/ Vorname; Personalpronomen (Sie/ du)
    
1. Prüfung des Inventars (Auflistung)
2
    2. Korrelation feststellen (Pronomen und Nominale Form)
    
3. Verteilung überlegen (situative, institutionelle Abhängigkeit von Formgebrauch)
    
- nach grammatischer Analyse: Schnittstellenwissenschaft (wer? warum?), soziologisch 

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48
Q

Phonetik

A

Schnittstelle zwischen Grammatik und physiologischen (Lautbildung, Wahrnehmung) und physikalischen Systemen (Beschaffenheit von Schallwellen)
- Grammatik produziert Einheiten, über Meiden zu Kommunikationspartnern

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49
Q

3 Formen der Medien

A
  1. akustisches Medium (Schall formen, Auflösung durch menschliches Gehör)
    
2. gestisches Medium (vergleichbare Eigenschaften, verschiedener Anspruch)
3. schriftliches Medium! (eigene Regularitäten und grammatische Besonderheiten)
Phonetik

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50
Q

Phonetik

A

Die artikulatorische! Phonetik beschreibt die Bildung der Sprachlaute durch die beteiligten (Sprech-) Organe. Die auditive Phonetik beschreibt wie Sprechlaute wahrgenommen und verarbeitet werden. Die akustische Phonetik beschreibt Sprachlaute hinsichtlich ihrer physikalischen Qualität als Schallwellen.

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51
Q

Notationssysteme

A

genaues Notieren von Sprachlauten, phonetisches Alphabet für genaue Transkription

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52
Q

Orthographie

A

Korrespondenz zur Phonetik (Aussprache)

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53
Q

Graphematik

A

Beziehung der lautlichen Realisierung/ Verschriftlichung

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54
Q

Segmente und Merkmale

A
  • aus Lautstrom isolierte Laute in Abschnitten, die nicht mehr unterteilt werden, zu einem artikulatorischen Vorgang gehörend (eigenständiges Verhalten des Lautes)
    
- Bezeichnung Segment anstelle von Laut
  • alle Einheiten über Merkmale/ Werte (Art/ Ort der Artikulation) beschrieben

Zusammenfassung 3.1

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55
Q

Definition Segment

A

Die kleinsten (zeitlich kürzesten) Einheiten in sprachlichen Äußerungen, die ein autonomes Verhalten zeigen.


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56
Q

Anatomie

Zwerchfell, Lunge, Luftröhre

A
  • verschiedene Organe für Produktion von Segmenten 
- pulmonaler Luftstrom (Luftstrom aus der Lunge) als Voraussetzung zum Sprechen

    Zwerchfell: 
- muskuläre Membran unterhalb der Lunge, trennt Lunge und Herz von den Organen im Bauchraum
- Muskelanstrengung: Senkung des Zwerchfells, Raum überhalb vergrößert—> Unterdruck entsteht, Lunge dehnt sich aus und Luft strömt ein (Einatmen)
    
- Ausatmen: passiv durch Lösung der Muskelspannung, verkleinert Lungenvolumen
—> Überdruck führt zu dem Entweichen der Luft durch 10cm Luftröhre
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57
Q

Anatomie

Kehlkopf und Rachen

A

Kehlkopf (Larynx): supralaryngal (oberhalb), suplaryngal (unterhalb:Lunge)
- Modifikation, sonst durch Ein-/ Ausatmen: nur Rauschgeräusch
—> beweglich gelagertes System von Knorpeln (vordere: Schildknorpel)
- zwei Stellenknorpel durch Muskelkraft kontrollierbar, daran: Stimmbänder 
—> Stimmbänder bilden Stimmlippen+Stellenknorpel=Glottis, oberhalb: Epiglottis
—> auch: Kehlkopfdeckel (schützt Kehlkopf/Atemorgane beim Schlucken:klappt ab)
- Funktion des Kehlkopfes: Produktion des Stimmtones durch Vibration
—> entsteht durch pulmonalen Luftstrom durch Stimmlippen: konstanter Schall durch Spannung (durch Bernoulli-Effekt: Stimmlippen hochfrequent aneinander)
—> Entstehung einer Vibration (stimmhafte Sprachlaute: Brummen/ Summen)
- lockerer Zustand ohne Vibration (h)

Rachen (Pharynx): 
- Bereich zwischen Kehlkopf/ Mundbereich 


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58
Q

Anatomie

Mundraum Zunge Nase

A
  • differenzierter Mundraum, Großteil der Artikulation von Sprachlauten im Mund
- Zunge (Begrenzung nach unten): beweglicher Teil; Großer Teil Bereich Unterkiefer
- Zäpfchen: Uvula (Begrenzung nach hinten):Bildung durch Anheben Zungenrücken
- Gaumensegel (weicher Gaumen, Velum): weicher, muskulöser Bereich 
- harter Gaumen (vor Gaumensegel nach Zahndamm)
- Zahndamm (Alveolen): Bereich hinter den Schneidezähnen, Teil: Gaumenbereichs
- Nasenhöhle: indirekte Rolle (m/n Segmente Luft durch Nasenhöhle abfließend)
- Zähne und Lippen
—> alle acht Sprechorgane (mehr oder weniger) an Segmentbildung beteiligt 


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59
Q

Artikulationsort:

passiver und aktiver Artikulatior

A

aktiv: bewegend
passiv: still

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60
Q

2 Prinzipien zur Produktion von Sprachlauten

A
  1. Behinderung (Obstruktion) des Luftstroms (Zischen, Knallen, Reiben etc.)
-> Hindern an verschiedenen Stellen, 2 Artikulationsorgane (Artikulatoren) berühren: Konsonanten
  2. Veränderung der Resonanz der Mundhöhle durch Formveränderung: Vokale 


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61
Q

Artikulatior

A

Ein Organ, das an der Artikulation beteiligt ist. Der bewegliche aktive Artikulator führt eine Bewegung hin zum unbeweglichen passiven Artikulator aus.

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62
Q

Artikulationsart

A

Die Artikulationsart eines Segmentes als Art und Weise, auf die der Luftstrom aus der Lunge durch Artikulatoren am Abfließen gehindert wird.

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63
Q

Stimmhaftigkeit (Sonoranten)

A

Unterscheidung der Artikulationsart nach Stimmtonproduktion

–>Ein Segment ist stimmhaft, wenn zeitgleich zu seiner primären Artikulation ein Stimmton produziert wird

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64
Q

Obstruenten (Geräusch-/ Hindernislaut)

A

Ein Segment, bei dem der pulmonale Luftstrom durch eine Verengung, die die Artikulatoren herstellen, am freien Abfließen gehindert wird. Es entstehen Geräuschlaute: Knall-/, Knack-/ Reibegeräusch durch Turbulenzen im Luftstrom.


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65
Q

Plosiv

A

Ein Obstruent, bei dem einer Verschlussphase eine Lösung des Verschlusses folgt und ein Knall-/ oder Knackgeräusch entsteht.

- Unterscheiden nach Stimmhaftigkeit (-haft: d,b,g; -los: t,p,k,Glottisschlag)


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66
Q

Frikativ

A

Ein Obstruent, bei dem durch Artikulatoren eine starke Verengung im Wege des pulmunalen Luftstromes hergestellt wird (Verwirbelung, Turbulenzen) und ein rauschendes Geräusch entsteht.

- auch: Reibelaut (sch, f, ch stimmlos; w stimmhaft),konstantes Entweichen der Luft
- so lange artikuliert wie Luftstrom anhaltend (kontinuierlicher als Plosive)
- j-Segment: Frikativ oder Approximant


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67
Q

Affrikate

A

Ein komplexer Obstruent aus einem Plosiv mit folgendem Frikativ: homorgan.

- an derselben Stelle gebildet: ts (z); pf (Affrikat oder zwei Segmente?)



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68
Q

Approximant

A

Segment, bei dem sich die Artikulatoren stark annähern und der Luftstrom durch die Verengung kontinuierlich abfließt, keine Reibegeräusche/ Turbulenzen entstehen. Beim zentralen Approximanten fließt das Lungenvolumen hauptsächlich durch die Mitte des Mundraumes ab. Beim lateralen Approximanten wird im Mundraum durch die Zunge als aktiver Artikulator ein seitlicher Abfluss erzeugt.
lateral: l

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69
Q

Nasale

A

Ein Segment, bei dem durch einen vollständigen Verschluss im Mundraum und eine Absenkung des Velums die Luft (ohne Turbulenzen) zum Entweichen durch die Nasenhöhle gezwungen wird. (m,n)


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70
Q

Vokal

A

Ein Segment, bei dem der pulmonale Luftstrom ungehindert abfließen kann und bei dem keine geräuschhaften Klangteile entstehen. Der Klang eines Vokals wird durch die spezifische Formung des Resonanzraumes (im Mund) erzeugt.
(a,e,i,o,u,ä,ö,ü)

- Resonanz: Körper von Form und Material: Klangveränderung
- abhängig von Positionierung der Zunge/ Lippen (Artikulatoren)
—> veränderte Form des Mundraumes führen zu unterschiedlichem Klang



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71
Q

Sonoranten

A

Nasale, Approximant, Vokale (silbisch)

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72
Q

Obstruenten

A

Plosiv, Frikativ, Affrikat

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73
Q

Überklassen für Artikulationsarten

Sonoranten und Obstruenten

A

Sonoraten (Klanglaute) sind nicht-geräuschhafte Segmente, bei denen der pulmonale Luftstrom ohne Bildung von Turbulenzen durch den Mund abfließen oder die Nase abfließen kann (typischerweise stimmhaft). Alle anderen Segmente gelten als geräuschhaft und werden Obstruenten (Geräuschlaute) genannt.

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74
Q

Oberklassen für Artikulationsarten

Konsonanten

A

Alle Obstruenten, Approximanten und Nasale. Es sind die Segmente, die typischerweise nicht silbisch sind (alleine keine Silbe bilden können).



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75
Q

Artikulationsort

A

Der Artikulationsort eines Segmentes ist der Punkt der größten Annäherung zwischen zwei Artikulatoren.

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76
Q

Das IPA Alphabet

A
  • übliches phonetisches Alphabet: International Phonetik Association (latein)
- Schreibung: primäre Artikulation durch Buchstabensymbole; Zusatzzeichen (Diakritika): vor/über/unter/neben Zeichen, Informationen: Artikulation 
- Anspruch: man schreibt wie man spricht; Transkription in eckige Klammern 
- enge (jedes Detail) und weite/ lockere Transkription (wichtige Merkmale)

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77
Q

Laryngale

A
  • Segmentbildung im Bereich des Kehlkopfes:
    
1. stimmloser laryngaler Frikativ [h], Segment am Anfang

    2. stimmloser laryngaler Plosiv [ʔ], Knacklaut im Kehlkopf, Glottisverschluss
—> Stimmlippen als aktive Artikulatoren bilden Verschluss, der gelöst wird
  • vor jedem vokalisch anlautenden Wort/ vokalisch anlautenden betonten Silbe 

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78
Q

Uvulare

A
  • Zäpfchen: Bildung stimmloser [χ]ach stimmhafter[ʁ] uvulare Frikativ
- stimmlos:
    ch, nur nach Vokalen, stimmlos: r im Silbenlaut (nur manche); Rache


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79
Q

Velare

A
  • Velum/ Gaumensiegel: mehrere Artikulationssorten 
- stimmloser und stimmhafter Plosiv, sowie ein Nasal
  • k,g,ng (phonetisch ein Laut) Segmente im hinteren Mundbereich gebildet: [k][ɡ][ŋ]
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80
Q

Palatale

A

harter Gaumen:

j-Segment:palataler stimmhafter Frikativ [ʝ],
ich-Laut: palataler stimmloser Frikativ[ç]

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81
Q

Palatoalveolare und Alveolare

A

Zahndamm (Zungenspitze als aktiver Artikulator)
- l-Segmente: alveolare laterale Appraximant [l] 
- sch-Segmente: [ʃ] Frikativ
- stimmhafter palatoalveolarer Frikativ: [ʒ] (meist französische Lehnwörter):peripher
- alveolarer stimmloser Plosiv [t], alveolarem stimmhafter Plosiv [d], alveolarer Nasal [n], alveolarer stimmhafter Frikativ [z], alveolarer stimmloser Frikativ [s]

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82
Q

Labiodentale und Bilabiale

A

Lippen:
- stimmloser bilabialer Plosiv [p], stimmhafter bilabialer Plosiv [b] 
- stimmloser labidodentaler Frikativ [f], stimmhafter labidodentaler Frikativ [v] (w)

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83
Q

Affrikaten

A
  • zwei Phasen: plosive Phase, frikative Phase (verbindener Bogen: Ligatur)

  • stimmlose palatoalveolare Affrikate: [t͡ʃ] (tsch)
- stimmlose alveolare Affrikate [t͡s] (z) 
- stimmlose labiale Affrikate[p͡f] (pf) 
-> Homoganität eigentlich nicht erfüllt: 
p bilabial, f labiodental
- Lehnwörtern stimmhafte palatoalveolare Affrikate [d͡ʒ] (dsch)
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84
Q

Vokale und Diphthonge

A
  • Unterteilung in
    1.Höhe und 2. Lage von Zunge, 3. Rundung des Mundes und 4. Länge
  • kein Artikulationsort
    Diphthong: 2 Vokale -> 1 Segment mit Ligatur
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85
Q

Vokalrundung

A

Im Deutschen existiert für alle (halb-)vorderen Vokale jeweils eine ungerundete Variante ([i], [ɪ], [e], [ɛ]) und eine gerundete Variante mit ansonsten gleichen Merkmalen ([y], [ʏ], [ø], [œ]). Alle (halb-)hinteren Vokale ([ʊ], [u], [o], [ɔ]) sind immer gerundet. Alle zentralen Vokale sind immer ungerundet ([ə], [ɐ], [a])

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86
Q

Phonetische Merkmale

A
  1. Art
  2. Konsonanten: Obstruent?
    Vokale:
  3. Höhe
  4. Lage
  5. Länge (betont)
  6. Rundung
    Konsonanten
  7. Ort
  8. Stimmhaftigkeit
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87
Q

Auslautverhärtung

A
  • g,d,b abhängig von Silbenposition nicht stimmhafte Plosive [ɡ], [d] und [b] 
- Ende einer Silbe: stimmlosen Plosiven [k], [t] und [p], Anfang einer Silbe stimmhaft

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88
Q

Silbische Nasale und Approximanten

A
  • Silben auf Schwa und folgenden Nasal oder Approximant enden (also [ən], [əm] oder [əl]) mit silbischen Nasal oder silbischen Approximanten realisiert
- Schwa nicht ausgesprochen, Nasal bzw. Approximant gedehnt; mit vorangehenden Konsonanten eine Silbe bildend (durch [ˌ] unter dem Nasal bzw. Approximant angezeigt)
- Nasal [n] silbisch, an vorangehendes [b] oder [p] in Artikulationsort zu [m]; ebenso an [ɡ] oder [k] zu [ŋ]: Assimilation


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89
Q

Orthographisches n

A
  • Nasal [n] passt sich in Artikulationsort im Wort an Plosive ([k] und [ɡ] primär) an 
- Unterschiede: angepasste (ng,m) unangepasste Form (n)

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90
Q

Orthographisches r

A
  • verschiedene Segmente (nicht nur Konsonanten)
- Anfang einer Silbe und nach einem Konsonanten am Silbenanfang ist r 
—> stimmhafer uvularer Frikativ: [ʁ]
- Ende einer Silbe kommt je nach Vokal vor r (unbetonte Silbe nach Schwa verschmelzen Schwa und r zu einem tiefen Zentralvokal [ɐ])

  • Verbund mit anderen Vokalen: sekundäre Diphthonge, nach a und allen Kurzvokalen: r als [ə]: Diphthong:
    
- nach allen Langvokalen: r als [ɐ] in sekundärem Diphthong
- sekundären Diphthonge mit [ə] 
/velarer Approximant [ɰ] oder: schwacher stimmhafer uvularer Frikativ [ʁ] beschrieben)
-> einheitliche Darstellung: r-Segment nach kurzen und langen Vokalen zum Vokal
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91
Q

distinktiv

A

bedeutungsunterscheidend

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92
Q

allophon

A

Variation macht keinen Unterschied

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93
Q

Auslautverhärtung

A

Neutralisierung

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94
Q

Artikulationsmodus

A

Art und Weise, wie der Luftstrom gehindert wird

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95
Q

Unterschied Laut und Zeichen

A

Laut: (p), orthographisches Zeichen pe

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96
Q

Beschreibung Konsonanten

A
  1. Stimmhaftigkeit (+,-)
    (Sonorant, Obstruent)
  2. Ort der Artikulation (Laryngal, uvular, velar, palatal, alveolar, palatoalveolar, labiodental, bilabial)
  3. Art der Artikulation (frikativ, plosiv, affrikat, nasal, approximant)
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97
Q

Beschreibung Vokal

A
  1. Rundung (+,-)
  2. Höhe
  3. Lage
  4. Länge
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98
Q

lange Vokale

A

[a]-a [i]-i [e]-e [o]-o [u]-u 
[e]-ä, [ø]-ö, [y]-ü


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99
Q

kurze Vokale

A

[ɪ]-i, [ɛ]-e, [ɔ]-o, [ʊ]-u
[ɛ]-ä, [œ]-ö, [ʏ]-ü


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100
Q

Schwa

A

—> Reduktionsvokale, zentral, mittig, ungerundet, kurz gebildet (aSchwa tiefer)
e Schwa [ə]: undeutliches e: Ente
aSchwa: [ɐ] undeutlicher er: Lehrer


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101
Q

Vokaltrapez

A

Was liegt wo?

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102
Q

Diphthonge

A

5 Schreib-/ 3 Sprechdiphthonge mit Variationen:

ei, au, eu: ae, au, eu

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103
Q

Vokale und Konsonanten

A

Vokale: silbisch, oral-offen, Luft durch Mund
Konsonanten: nur als Sonoranten silbisch, Hindernis/ Geräuschlaute

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104
Q

sekundärer Diphthong

A

Konsonant wird vokalisiert (Reduktionsvokal)

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105
Q

<>, ()

A

(Eckig!: lautliche Ebene)

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106
Q

Assimilation

A

Angleichungsprozess: holn

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107
Q

Neutralisierung

A

hebt den Kontrast zwischen zwei oder mehreren Lauten auf 
(z.B.: Auslautverhärtung: Kontrast z.B. g,k zugunsten der stimmlosen Variante aufgehoben:Tag)


108
Q

Elision

A

Weglassen von Lauten

109
Q

Orthographisches s

A

Segment mit orthographischem s stimmlos [s] oder stimmhaft [z]: abhängig von Position im Wort:
- Mitte des Wortes: beides; Wortanlaut stimmhaft; Wortende stimmlos (Auslautverhärtung)


110
Q

Gespanntheit

A

korreliert mit Länge (Muskelspannung)

111
Q

:

A

Längenzeichen nach Vokalen

112
Q

Verteilung

A
  • Vokale
  • wie viele Konsonanten?
  • wo stehen Laute?
113
Q

Minimalpaare

A
  • 1 distinktives Merkmal (Rest identisch)

- -> welcher Laut ist eigenständig (ungleich allophon)

114
Q

Phonem

A

Segment (Laut)

115
Q

Silbentrennung

A

Anfangsrand (vor Vokale) immer wegen Glottis!
Kern (Vokal/Diphtong)
Endrand (nach Vokal) kann weg fallen

116
Q

Phonetik

A

Beschreibung der Laute, sowie Grundlagen der Sprachbildung

117
Q

Phonologie

A

Lautgestalt von Wörtern in größeren Einheiten, Regularität der Segmente; systematischer Stellenwert der Segmentverbindungen im Lautsystem 


gesamtes Sprachsystem

118
Q

Segmente

A

kleinste lautliche Einheit=Phonem

119
Q

Verteilung (Distribution)


A

Die Verteilung eines Segments ist die Menge der Umgebungen, in denen es vorkommt.

120
Q

Beschreibung der Verteilung in Bezug auf bestimmte Position in Segment/ Silbe

3 Verteilungstypen:

A
  1. vollständig übereinstimmende Verteilung (bzgl. Position in Silbe)
—> [t],[k]: Vorkommen am Anfang und am Ende einer Silbe
    
2. vollständig unterschiedliche Verteilung (bzgl. Position in Silbe)
—> [h],[ng]: Silbenanfang nur [h], Silbenende nur [ng]
3. teilweise übereinstimmende Verteilung (bzgl. Position in Silbe)
—>[s],[z]: Anfang der ersten Silbe nur [z], Ende der letzten Silbe nur [s], Silbenanfang/ Wortmitte kommen beide vor, [z] nur nach langem Vokal/ Diphthong 

121
Q

Minimalpaar

A

Paare von Segmenten, gleich anlautend bis auf ein Segment an gleicher Position, durch phonologischen Kontrast illustriert

122
Q

Phonologischer Kontrast

A

Zwei phonetisch unterschiedlicher Segmente/ Merkmale stehen im phonologischen Kontrast, wenn sie eine teilweise oder vollständig übereinstimmende Verteilung haben und dadurch einen lexikalischen bzw. grammatikalischen Unterschied markieren können.
- distinktiv, z.B: t,k; s,z (nicht h, ng, da: keine übereinstimmende Verteilung)

123
Q

komplementäre Verteilung

A

Eine komplementäre Verteilung zweier Segmente liegt dann vor, wenn die beiden Segmente in keiner gemeinsamen Umgebung vorkommen. Komplementär verteilte Segmente können prinzipiell keinen phonologischen Kontrast markieren.


124
Q

Auslautverhärtung/ Neutralisierung

A

Auslautverhärtung: Paare von stimmlosen-/ haften Plosive —> markieren im Silbenanlaut Kontrast, im Auslaut verschwindet dieser (Kontrast neutralisiert)


125
Q

Neutralisierung

A

Die Aufhebung eines phonologischen Kontrastes in einer bestimmten Position.


126
Q

Zugrundeliegende Formen und Strukturbedingungen

A

Die zugrundeliegende Form (eines Wortes) ist genau die Folge von Segmenten, die im Lexikon gespeichert wird, und auf die alle zugehörigen phonetischen Formen zurückgeführt werden können. Die Formen werden ggf. an die phonologischen Strukturbedingungen(die Regularitäten der phonologischen Grammatik) angepasst.


127
Q

zugrundeliegende Form

A
  • die zugrundeliegende Form muss genaue Informationen zu einem Wort enthalten, um seine lautliche Gestalt in allen Formen/ Umgebungen ableiten zu können

128
Q

Auslautverhärtung

A

Segmente mit (Obstruent +) sind am Silbenende (Stimme -).
- Änderung in Abhängigkeit von zugrundeliegender Form, sowie Silbenstruktur

129
Q

Gespanntheit, Betonung und Länge

A
  • Merkmal der Länge (bei Vokalen), lange & kurze Variante (verbunden: Betonung)
- Merkmal Gespannt (+,-) statt Länge
 +:lang, -:kurz

130
Q

Gespanntheit bei [ɛ] und [a]

A

phonetisch gleich; /ă/ und /ɛ̆/ : ungespannte Varianten


131
Q

Gespannt

A

Betont, lang, gespannt; ungespannte Vokale: betont, kurz 
- Gespannt: Muskelspannung


132
Q

:

A

nach genanntem Vokal (lang); nicht bei phonologischer Realisierung

133
Q

Gespanntheit im Kernwortschatz

A

Im Kernwortschatz sind gespannte Vokale immer betont und lang. Zu jedem gespannten Vokal gibt es einen entsprechenden ungespannten Vokal. 
Der ungespannte ist betont oder unbetont, aber immer kurz.


134
Q

Gespanntheit im erweiterten Wortschatz

A

Im erweiterten Wortschatz sind gespannte Vokale lang, wenn sie betont sind und kurz, wenn sie unbetont sind. Auch im erweiterten Wortschatz gibt es keine ungespannten langen Vokale.


135
Q

Schwa

A

Schwa und a-Schwa sind immer kurz und nie betont.


136
Q

Verteilung von [ç] und [χ]

A

Komplementäre Verteilung: ich- und ach- Laut (nicht distinktiv), kontextabhängig


137
Q

[ç]

A

nach /i/, /ɪ/, /y/, /ʏ/, /e/, /ɛ/, /ɛ̆/, /ø/, /œ/

nach Vokalen Lage vor

138
Q

[χ]

A

nach /u/, /ʊ/, /o/, /ɔ/, /a/ und /ă/

nach Schwa keins

139
Q

Assimilation

A

Angleichung des Artikulationsortes des Frikativs an den hinterer Vokale

140
Q

ich Laut

A

zugrundeliegende Form
—>(ach Laut nicht nach Konsonanten und somit das phonetische Resultat einer Assimilation; kein zugrundeliegendes Segment)


141
Q

/ç/-Assimilation

A

[ç] kann nicht nach Vokalen stehen, die nicht (Lage: vorne) sind. Zugrundeliegendes [ç] wird daher nach zentralen und hinteren Vokalen weiter hinten artikuliert, nämlich als [χ]


142
Q

/ʁ/- Vokalisierung

A

Zugrundeliegendes /ʁ/ kann nicht am Silbenende stehen. Es wird in dieser Position als Schwa-Segment im sekundären Diphthong realisiert. Nach gespanntem Vokal folgt [ɐ], nach ungespanntem folgt [ə]. Schwa und /ʁ/ werden zusammen durch [ɐ] substituiert. 
- wenn /ʁ/ am Silbenanfang steht, wird es als Konsonant [ʁ] realisiert

143
Q

Phonotaktik

A

Die Phonotaktik beschreibt die Regularitäten, nach denen Segmente zu größeren Strukturen zusammengesetzt werden. Die Phonotaktik definiert dabei Einheiten wie die Silbe und das Wort.

144
Q

Silbe und Silbifizierung


A

Silben sind die nächstgrößeren phonologischen Einheiten nach den Segmenten. Die Segmente sind ihre kleinsten Konstituente. Die Silbenstruktur ist nicht im Lexikon abgelegt und wird durch den phonologischen Prozess der Silbifizierung zugewiesen.

145
Q

Silbe als Größe

A

kleiner als Wort und größer als ein Segment

i.d.R (nie: Extremfall: alles gleich)

146
Q

Silbe Normalfall

A

Silbe aus mehreren Segmenten, Wörter aus mehreren Silben


147
Q

wesentliche Frage der Silbenphonologie

A

wie hoch ist die Komplexität maximal?


148
Q

problematische Klatschmethode

A

orthographisch-didaktisches Ziel, ohne Sensibilität für Grammatik (Kenntnisse ihrer Regularitäten zur Silbentrennung)
- Silben bringen Segmente in Ordnung, den charakteristischen artikulatorischen Einheiten entsprechend (Schübe: Öffnen und Schließen des Vokaltraktes: Beginn und Ende mit Verschluss, Mitte/ Kern: Öffnung bei Vokal), eine Silbe pro Vokal
- Silbentrennung: phonologisches(nicht phonetisches)Phänomen–>Gesamtsystem


149
Q

Einheiten der Silbenstruktur

A

Der Silbenkern (Nukleus) wird immer durch einen Vokal oder Diphthong gebildet. Vor und nach dem Kern können Konsonanten stehen, die den Anfangsrand (den Onset) bzw. den Endrand (die Coda) bilden. Es gibt Silben mit leeren Anfangs- und/ oder Endrändern (keine Silben mit leerem Kern). Kern & Endrand bilden den Reim.
- Positionen in der Silbe, komplexe Strukturen um den Kern



150
Q

Der Anfangsrand im Einsilber

A

einzelnes konsonantisches Segment beliebiger Artikulationsart außer [ŋ] sowie der Frikativ [ç] 


151
Q

zweisegmentaler Anfangsrand

Plosive

A

nur [p] [t] nach [ʃ]; Fremdwörter


152
Q

zweisegmentaler Anfangsrand

Frikative

A

[p͡f] [t͡s] [t͡ʃ]: Affrikaten —>
[f],[s],[ʃ],[h],[z] und [ʝ] nie zweites Segment im Anfangsrand, [ʁ] nach [f], [ʃ], [v]/ [v] nach [k],[ʃ]

153
Q

zweisegmentaler Anfangsrand

Nasale

A

an 2. Position im AR (Anfangsrand) selten, Ausnahmen [kn] [ɡn]; [ʃn] [ʃm]

154
Q

zweisegmentaler Anfangsrand

lateraler Approximant

A

nach allen (außer alveolaren) Plosiven; nach stimmlosen Frikativen [f] und [ʃ] —> typischste Anfangsränder aus zwei Segmenten 


155
Q

dreisegmentale Anfangsränder

A

[ʃpʁ], [ʃtʁ] ([ʃpl] dialektal, peripher vernachlässigt)


156
Q

komplexer Anfangsrand

A

häufig (Typen) Kombinationen aus Plosiv und [ʁ] oder [l] 


157
Q

Liquid (Fließlaute)


A

Liquide sind l- und r-Segmente. Die Gruppierung erfolgt für das Deutsche auf Basis phonologischer, nicht aber artikulatorischer Kriterien.

158
Q

Endrand im Einsilber

A

Auslautverhärtung:

keine stimmhaften Obstruenten am Ende; h nur im AR

159
Q

[ç] und [χ]

A

liegen /ç/ zugrunde: zusammen betrachtet

160
Q

zweisegmentale Endränder

Plosive

A

Folgen aus zwei Plosiven: [pt] und [kt]

161
Q

zweisegmentale Endränder

Frikative

A

nach Frikativen an erster Position kann nur [t] folgen, alle Frikative bis auf [s] können mit [s] kombiniert werden (nur stimmlos: Auslautverhärtung)


162
Q

zweisegmentale Endränder

Nasale

A

in erster Position mit allen homorganen Plosiven (gleicher Artikulationsort)

163
Q

zweisegmentale Endränder

Nasal und Frikativ

A

[nç], [nf] [ns], [nʃ],[ms], [mʃ], [ŋs] geringe Typenhäufigkeiten)
—> Kombinationen aus zwei Nasalen/ Nasal+Liquid sind ausgeschlossen 


164
Q

zweisegmentale Endränder

Liquide

A

oft mit Plosiven, auch Frikative, Nasale: [n], [m]


165
Q

Sonorität

A

Muster in der Verteilung von Kombination der Konsonanten in den Rändern 
—> Anfangsrand und Endrand: spiegelbildliche Ordnung zum Vokal nach Sonorität


166
Q

Sonoritätshierachie

A

—> Plosive (P), Frikative (F), Nasale (N), Liquide (L), Vokale (V): ansteigend
- innerhalb einer Silbe: universelle Bildungsprinzip nur bei Silben mit V+mind. C


167
Q

Sonorität (Klangfülle) und Sonoritätskontur

A

Segmente können auf einer Sonoritätsskala eingeordnet werden. Alle zulässigen Silbenstrukturen stellen einen Anstieg der Sonorität zur Mitte der Silbe und einen Abfall der Sonorität zum Ende der Silbe (oder ein Ausschnitt aus einem solchen Verlauf) dar. Sie weisen also eine steigende-fallende Sonoritätskontur auf.

168
Q

Ausnahme: [ʃ]

A

vor Plosiven im Anfangsrand, [s] nach Plosiven im Endrand
—> Frikative höhere Sonorität als Plosive: steigend im Endrand: extrasilbisch


169
Q

Extrasilbizität

A

Die Silbenstruktur kann durch vor dem Anfangsrand oder nach dem Endrand stehende extrasillbische Segmente ergänzt werden, die nicht den Bedingungen der Sonoritätskontur unterliegen.

170
Q

Anzahl C und X

A
  • maximal zwei Konsonanten (C) im AR, ER
- vor AR ein extrasilbisches Element (X); nach ER max. 3 extrasilbische Segmente
171
Q

hohe Sonorität

A

Stimmhaft und weit entfernte Artikulatoren

172
Q

Systematik der Ränder

AR

A

[ʃ] vor Plosiven extrasilbisch vor Frikativen: Sonoritätsplateau, nur konform in mehrsegmentalen Anfangsrändern mit Nasal/ Liquid an zweiter Stelle


173
Q

einziger AR mit drei Segmenten

A

: erstes Segment [ʃ] (extrasilbisch)
—> maximale Komplexität des AR: zwei Segmente: maximal duplex 


174
Q

Sonorität gleich bleibend

A

Plateau aus zwei Plosiven, Frikativen etc. (extrasilbisch)

175
Q

Kombinationsmöglichkeiten AR

A

stark auf Verbindung von Plosiv oder labiodentale Frikative mit folgendem Liquid beschränkt - minimale Unterschiede der Liquide bezüglich ihrer Kombinationsmöglichkeiten


176
Q

Anfangsrand (AR)

A

Der Anfangsrand ist maximal duplex. Die präferierte Besetzung des duplexen Anfangsrands ist die aus einem inneren Liquid und einem äußeren Obstruenten. Extrasilbisch tritt gegebenenfalls [ʃ] vor den Anfangsrand.

177
Q

duplexer Endrand

A

Kombinationen, die Sonoritätskontur verletzten & [ŋ] eliminiert 
- extrasilbisch (die Sonoritätskontur verletzend:[s];[t] &Plosiv: Sonoritätsplateau
—> [s];[t]: alveolare Obstruenten extrasilbisch (Extraklasse), eliminierten von ER über 2 Segmente


178
Q

zugrundeliegende Form

A

//

179
Q

phonetische Oberfläche

A

[]

180
Q

Kombinationen aus Frikativ und [t]

A

simplexe ER mit extrasilbischem [t]
- Endrändern mit Nasal als 1.Segment: nur homorgane Sequenzen aus Nasal & Plosiv
—> [ŋ]: Zugrundeliegend /ng/ (duplex): nie

181
Q

extrasilbisches Material

A

[t], [s], [st]: häufig Flexionsänderungen (nicht Wortstamm)


182
Q

Grenze zwischen echtem ER und extrasilbisch

A

oft= Grenze: Stamm & Flexionsendung 


183
Q

prototypischer duplexer ER

A

innerem Liquid und äußeren Obstruenten (+X)


184
Q

Endrand (ER)

A

Der Endrand ist maximal duplex. Die präferierte Besetzung des duplexen Endrandes ist die aus einem inneren Liquid und einem äußeren Obstruenten. Bereits weniger präferiert wird er mit einem Nasal und einem homorganen Plosiv besetzt. Extrasilbisch treten die alveolaren Obstruenten s und t hinter den Endrand.
- Besetzungspräferenzen im ER nahezu spiegelbildlich dieselben wie im AR



185
Q

Silbengewicht und More

A

Das Gewicht einer Silbe ist die Anzahl der Moren im Reim der Silbe. Ein ungespannter Vokal im Kern und ein einzelner Konsonant im Endrand zählen jeweils als eine More, gespannte Vokale und Diphthonge als zwei. Extrasilbische Segmente tragen nicht zur Morenzahl bei. 


186
Q

Silbengelenk

A

Das Silbengelenk ist ein Konsonant, der gleichzeitig den Endrand einer Silbe und den Anfangsrand der im selben Wort folgenden Silbe füllt. Segmente, die Strukturpositionen in zwei aneinander angrenzenden Silben besetzen, nennt man auch ambisyllabisch.
- Punkt unter betreffendem Segment

187
Q

Silbengewicht mit Silbengelenk

A

Unter der Annahme des Silbengelenks sind alle betonbaren Silben (nicht Schwa-Silben) entweder zwei-/ oder dreimorig. Kurze offene Silben gibt es damit nicht (außer Schwa-Silben). In scheinbar offenen Erstsilben von Mehrsilblern mit ungespanntem Vokal wird Zweimorigkeit dadurch hergestellt, dass der Konsonant im Anfangsrand der Folgesilbe durch seinen Status als Silbengelenk zum Silbengewicht der Erstsilbe zählt. 


188
Q

Stimmhaftigkeit im Silbengelenk

A

eigentlich nicht durch Auslautverhärtung, Ausnahme: Niederhochdeutsch (Knigge)

189
Q

Maximale Anfangsränder

A
  • Zweifelsfälle: Grenze zwischen Silben in Mehrsilbern
—> Prinzip:Filtern aus möglichen die richtigen Silbifizierungen:Maximierung des AR

190
Q

Maximierung des Anfangsrandes

A

Die Silbifizierung von Mehrsilblern erfolgt so, dass an Grenzen zwischen zwei Silben die Anzahl der Segmente im Anfangsrand der zweiten Silbe so groß wie möglich ist. Dabei werden die Strukturbedingungen des Anfangs- und Endrands eingehalten.

191
Q

Gegenstand der Phonologie (Funktion der Laute)

A
  • systemrelevante Eigenschaften von Sprache
    
- mentale Repräsentation von (Ketten von) Sprachlauten
    
- möglichst abstrakte (redundanzfreie) Beschreibung von lautlichen Repräsentationen

  • und den Prozessen, die bei der Sprachproduktion auf diese angewendet werden

    (- Laute nicht als physikalische/ physiologische Messgrößen, sondern als sprachlich differenzierte Größen)

192
Q

Konstruktion von systematischen Unterschieden

A

Strukturalismus: Das Sprachsystem ist bestimmt durch die Gesamtheit der in ihm relevanten möglichen Distinktionen (vgl. de Saussure)

- Der Unterschied zwischen zwei Wörtern einer Sprache i.d.R relevant, weil sie zwei unterscheidbare Bedeutungen kodieren (Bank als Homonym)

- und/oder zwei unterscheidbare Formen haben (Bank, Stuhl)

193
Q

Phone und Phoneme

A

In der Phonologie sprechen wir von einem Laut als abstrakte Größen Phonem 
(/k/), wenn er potentiell zu Distinktionen im System beiträgt

- Phoneme werden realisiert als Phone ([k]), die Gegenstand der Phonetik sind

- Das Phonem ist die kleinste potentiell bedeutungsunterscheidende Einheit

- Phon: Laut, den ich produziere; Phonem: distinktiver Laut 



194
Q

Minimalpaare

A
  • Zur Ermittlung des Phoneminventars einer Sprache bildet man Minimalpaare
- Unterscheiden sich zwei Wörter nur durch ein Phon an einer Stelle von Wort 1 und ein Phon an der selben Selbe in Wort 2 sind diese Phone distinktiv (Phoneme!)

195
Q

Was ist ein Phonem?

A


—> lautliche, statt orthographische Ebene zur Distinktion entscheidend!


196
Q

Allophone

A
  • Phoneme werden als Phone realisiert
- wenn dabei systematisch unterschiedliche Phone dasselbe Phonem realisieren, sind dies Allophone
- Allophone als Varianten des Phonems (nicht distinktiv)

197
Q

unkonditionierte Allophone

A

in gleichen phonologischen Kontexten auf und befinden sich damit in freier Variation (stimmloses, stimmhaftes s)


198
Q

konditionierte Allophone

A

riation (stimmloses, stimmhaftes s)

- konditionierte Allophone sind systematisch Realisierungen eines Phonems in bestimmten phonologischen Umgebungen, und die verschiedenen konditionierten Allophone eines Phones stehen damit in komplementärer Distribution



199
Q

identische Distribution

A

Freie Variation beim gleichen Sprecher:
- Allophone variieren frei, wenn sie bei Bedeutungskonstanz in der gleichen Lautumgebung ausgetauscht werden können.

200
Q

Aspiration bei Plosiven

A

In Hindi und Thai ist Aspiration ein distinktives, also Phoneme und Bedeutung unterscheidendes Merkmale! (nicht im deutschen)
—> Unterschiedliche Phonem-/ Allophonsysteme in verschiedenen Sprachen!



201
Q

Phoneme und Allophone

A
  • Allophone als merkmalscharakteristisch verschiedene Laute (Phone)
- aber: als ein Phonem erkannt und verwendet
z.B: Aspiration als nicht-distinktives Merkmal im Deutschen 
Phonem /t/= ([t],[th])

202
Q

komplementäre Distribution

A

velares [k] , , vs. palatales [kj]: , 
- Vorhersagbarkeit durch die lautliche Umgebung
Das velare [k] folgt auf einen Hintervokal bzw. geht ihm voraus, während das palatale [kj] im lautlichen Kontext von Vordervokalen steht. (vgl. Supermann, immer nur das eine oder das andere je nach Vokalen in Umgebung)
—> konditionierte Allophone (vorhersagbar)


203
Q

ich und ach

A
  • komplementäre Allophone, entweder oder: kein gemeinsames Vorkommen!
- Silbenauslaut; je nach Vokal davor (a,u: ach; i,ü,e: ch)

204
Q

Bairisch

A

Gib ma aa a °a an. (Nasalierung im letzten Wort; Öffnungsgrad) 
- Komplexes Vokalsystem 


205
Q

Phoneminventare

A

Laut-/ und Phoneminventare anderer Sprachen 
- Töne in Mandarin (Tonhöhe als distinktives Merkmal, im deutschen Allophone) 



206
Q

Sprachwissenschaftliches Arbeiten

A
  • Phänomen (verschiedene Laut i.F.v Äußerung)
—> welche systematischen Zusammenhänge stehen dahinter?
- Gemeinsamkeiten/ Unterschiede —> Allgemeingültigkeit ermitteln
207
Q

Silben im Redestrom

A
  • Laute (Phoneme) kombinieren zu größeren lautlichen Einheiten: Silben


208
Q

Sonoritätshierachie

A
Vokale >

- Liquide/Nasale >

- sth. Frikative >

- stl. Frikative >

- sth. Obstruenten >

- stl. Obstruenten 

—> Ordnen nach Sonorität (Klassifikation): Lautlichkeit und Mundöffnung  

—> ganz unten: vollkommenes Unterbrechen 
- oben: nicht unterbrochen

209
Q

Silbenstruktur im Deutschen

A

Die Silbe ist eine rythmisch-prosodische Grundeinheit gesprochener Sprache, Sie ist die kleinste Einheit, über die Grammatikalitätsurteile abgegeben werden können.
-σ (Silbe): Onset (C, C) & Reim (Nukeus: V V; Koda: C)
—> Reim als grammatische Einheit 
- C am Rand (Onset Anfangsrand und Koda Endrand: niedrige Sonorität)
- Nukleus: V (maximale Sonorität)

210
Q

Allophonie

A

ein Laut mit verschiedenen Bildungsmöglichkeiten

211
Q

zugrundeliegende From

A
// gespeicherte lexikalische Form
an System angepasste Form
Rad, Rades (ohne ALV)
212
Q

z und s

A

z stimmhaft
s stimmlos
(Verwechslungsgefahr)

213
Q

Vokal ohne ER

A

immer langer Vokal (Längenausgleich :)

214
Q

r

A

nur am Silben AR, im ER immer vokalisiert

215
Q

Sonoritätskontur

A

Sonoritätskurve (ein Bogen pro Silbe)

216
Q

Extrasilbizität

A

ʃ im AR
s t im ER (Sonoritätsplateau)
–> immer max. 2 C im ER/AR Rest: X (extrasilbisch), kurzer Vokal im K bei 2 C (sonst kann er lang sein)

217
Q

Affrikat

A
ein Segment (C)
zwischen Frikativen und Plosiven bei Sonoritätshierachie
218
Q

Distribution (Verteilung)

A

korreliert mit phonologischem Kontrast (positionsabhängig)

219
Q

ng, k

A

komplementäre Verteilung

220
Q

k, g

A

phonologischer Kontrast (distinktiv)

221
Q

Einsilbige Vollsilbe

A

nur Vollvokale (betonbar) keine Reduktionsvokale (Schwa)

222
Q

Betonung

A

auf 1. Silbe (2. Silbe mit Schwa)

223
Q

sonorantischer Block

A

Liquid, Nasal, Vokal

224
Q

L, V

A

nach Liquiden (l,r) immer Vokal!

225
Q

AR und ER spielhaft?

A

nein! wieso?

Auslautverhärtung, bestimmte Kombinationen von N und L nicht im AR und ER gleich

226
Q

Moren

A

Silbengewicht aus Kern und Er

227
Q

Gespanntheit

A

Länge (nicht Betonung)

228
Q

Kern und ER Länge

A

kein C im ER: langer Vokal im Kern; 
bei über einem Segment im ER; kein langer Vokal im Kern (bei 1 Segment beides)



229
Q

Prosodie

A

Akzentlehre

230
Q

Akzentzuweisung

A

Betonung einer Silbe
´vor betonter Silbe
,vor akzentuierter Silbe (Nebenakzent)

231
Q

Wortbetonung

A

jedes phonologische Wort hat min. 1 Silbe mit besonderer Hervorhebung (Akzentsilbe)

232
Q

Hervorhebung aus Bündel phonologischer Eigenschaften

A

größere Lautstärke
längere Dauer
erhöhte Tonhöhe
Beeinflussung der Qualität

233
Q

zusammengesetzte/ längere Wörter

A

einen Haupt, einen Nebenakzent

234
Q

Akzent

A

Der Akzent ist eine Prominenzmarkierung, die einer Silbe im phonologischen Wort zugewiesen wird. Akzent wird durch verschiedene phonetische Mittel (wie Lautstärke, Tonhöhe usw.) phonetisch realisiert.

235
Q

Regularität der Akzente

A
  • metrischer Akzent (Akzent liegt immer auf bestimmter Silbe)

  • lexikalischer Akzent (Akzent lexikalisch festgelegt, Postion kann distinktiv sein)
  • -> im deutschen tendenziell metrisch, und Wortstammbetonung (1. Silbe bei mehreren) 

236
Q

Stammbetonung

A

Der primäre Wortakzent liegt auf dem Stamm. Im Kernwortschatz werden mehrsilbige Stämme auf der ersten Silbe akzentuiert.

237
Q

Komposita

A

aus zwei Wörtern zusammengesetzte Wörter (jedes Wort mit Akzent)


238
Q

Betonung in Komposita

A

In Komposita behalten die Bestandteile ihren jeweiligen Akzent. Der erste Bestandteil erhält dabei den Hauptakzent, die anderen Bestandteile erhalten Nebenakzente.


239
Q

Präfix- und Partikelbetonung

A

Verbpartikel ziehen den Akzent auf sich, Verbpräfixe nicht.


240
Q

Fuß

A

Ein Fuß besteht aus einer oder mehreren Silben, und jedes phonologische Wort besteht aus einem oder mehreren Füßen. Innerhalb eines Fußes wird genau einer Silbe ein Akzent zugewiesen.

241
Q

Zweisilber

A

Kern: Trochäus

Jambus nicht im Kern

242
Q

Defekte Füße und extrametrische Silben


A

Defekte Füße sind Füße, denen mindestens eine unbetonte Silbe fehlt. Die betonte Silbe kann nicht fehlen. Extrametrische Silben sind unbetonte Silben, die zu keinem Fuß gehören.

243
Q

Einfügung des Glottalverschlusses

A

Der Fuß und alle größeren phonologischen Einheiten beginnen mit einem Konsonanten. Wenn kein zugrundeliegender Konsonant vorliegt, muss der Glottalverschluss eingefügt werden.

244
Q

Phonologisches und prosodisches Wort

A

Das phonologische Wort besteht aus Füßen. Für seinen Aufbau gelten die Regularitäten der segmentalen Phonologie und Phonotaktik. Das prosodische Wort besteht aus phonologischen Wörtern. Für seinen Aufbau gelten die Regularitäten der Prosodie.


245
Q

Phon und Phonem

A

Phon als phonetische Realisierung eines Segments. Phonem als Abstraktion von (potentiell) mehreren Phonen, die nicht distinktiv sind. Allophone als verschiedene mögliche Phone zu einem Phonem.

246
Q

Filtermethode Wortklassen

A

Klassifikation in große Klassen
zielführende Generalisierung
vom Allgemeinen zu Ausnahmen
auf Restmenge wirkt Filter

247
Q

Wortklassenfilter

A

Ein Wortklassenfilter ist eine Bedingung bezüglich des morphologischen oder syntaktischen Verhaltens von Wörtern, die auf jedes Wort entweder zutrifft oder nicht. Anhand mehrerer Filter werden Wörter der Reihe nach in zwei Klassen unterteilt (trifft zu, trifft nicht zu), die durch folgenden Filter weiter klassifiziert werden können. Damit erbt sich eine hierarchische Gliederung des Lexikons.


248
Q

Filter 1: Flektierbare Wörter

A

Numerus Merkmale?
ja? flektierbar
nein? unflektierbar

249
Q

Filter 2: Verben und Nomina

A

flektierbares Wort:
Wort im finiten Paradigma? (Tempus Merkmal)
ja? Verb
nein? Nomen

250
Q

Filter 3: Substantive

A

Nomen: Nomen festen Wer für Genus Merkmal?
ja? Substantiv
nein? anderes Nomen

251
Q

Filter 4: Adjektive

A

anderes Nomen:
Flektiert Nomen im Stärkeparadigma? (Änderung mit Artikel)
ja? Adjektiv
nein? Artikel/ Pronomen

252
Q

Filter 5: Präposition

A

nicht flektierbares Dort:
Wort einstellige Valenz und Kasusreaktion?
ja? Präposition
nein? andere

253
Q

Nebensatz

A

Ein Nebensatz ist eine syntaktische Struktur die ein finites Verb enthält, das an letzter Stelle steht, und innerhalb derer typischerweise alle Ergänzungen und Angaben dieses Verbes enthalten sind. Nebensätze sind syntaktisch abhängig, können also nicht alleine stehen.

254
Q

Filter 6: Komplementierer (Nebensatzeinleiter)

A

andere:
Kann das Wort einen Nebensatz einleiten?
ja? Komplementierer
nein= Partikel/ Adverb

255
Q

Vorfeldbesetzer und Vorfeldfähigkeit

A

Vorfeldbesetzter als Wörter, die einen unabhängigen Aussagesatz einleiten und dabei alleine vor dem finiten Verb stehen können. Sie sind vorfeldfähig.


256
Q

Filter 7: Partikel

A

Partikel/ Adverb:
ist Wort Vorfeldbesetzer?
ja? Adverb/ Adkopula
nein? Partikel

257
Q

Filter 8: Adverb und Adkopula

A

Adverb/ Adkopula:
Wort prototypisch vor KoV?
ja? Adkopula
nein? Adverb

258
Q

KoV

A

Kopulaverb:
sein, bleiben, werden nicht flektierbar
eigene Klasse

259
Q

Filter 9: Satzäquivalente

A

Artikel:
Ist Partikel wie Satz unabhängig verwendbar?
ja? Satzäquivalent (ja!oje!)
nein?andere Partikel

260
Q

Filter 10: Konjunktionen (verbindende Wörter)

A

andere Partikel:
kann Partikel zwei gleichartige Konstituenten verbinden?
ja? Konjunktion
nein? Rest

261
Q

Rest

A

bleibt immer (wie, als, eben, doch)

262
Q

Klassifikation

A

—> Kompromiss zwischen Genauigkeit und Brauchbarkeit 
- Rekonstruktion der traditionellen Wortarten auf theoretischer definitorischer Basis 


263
Q

Zusammenfassung Filter

A

Flektierbare Wörter im Deutschen haben immer ein Numerus-Merkmal. Nomina sind Substantive, Adjektive, Artikel und Pronomina. Nur Verben haben ein Tempus-Merkmal. Adverben können im Vorfeld stehen, Partikeln nicht. Konjunktionen und Komplementierer bilden zwei völlig verschiedene Klassen, anders als die traditionelle Rede von den unterordnenden bzw. nebenordnenden (beiordnenden) Konjunktionen suggeriert.

264
Q

Silbengrenze

A

meist vor stärkstem Konsonanten (Plosiv)

265
Q

Silbengelenk

A

zwischen ER der vorherigen und AR der folgenden Silbe
—> häufig: ss, mm, ck, ß, nn, ll oder strukturell ersichtlich 



266
Q

zugrundeliegende Form

Rad, Rat

A

zwei silbige Wortformen des jeweiligen Wortes offenbaren den zugrundeliegenden Obstruenten, also die stimmhafte/ stimmlose Variante des alveolaren Plosivs.
Verschriftung : zugrundeliegende Form an System angepasst (phonetisch): Auslautverhärtung