SprachwissenschaftWiSe17/18 Flashcards
2 sprachliche Ebenen
Orthographie und Lautschrift
- primär mündliches System in schriftliches System übergegangen
- Silbentrennung und Bedeutungstrennung (Wortbestandteile)
Wie funktioniert Sprache?
natürliche Sprachen (natürlicher Erstspracherwerb, nur von Mensch erfunden)
- weltweit 6000 Sprachen weltweit, deutsch als etwa 10. größte Sprache weltweit
- Hälfte der Sprachen werden innerhalb der nächsten 100 Jahre aussterben
—> Struktur und Verwendung
—> Fokus auf das Deutsche
- große Unterschiede zwischen Sprachen, aber allgemeine Zusammenhänge
Sprachwissenschaft: Teilgebiet der allgemeinen Lehre von Zeichen
Semiotik
Semiotik
Aliguid stat pro aliquo: Irgendetwas steht für irgendetwas anderes
—> Grundbeispiel eines Zeichens
3 Zeichentypen
- Index/ Symptom (Anzeichen für etwas)
- Ikon (reale Elemente mit Ähnlichkeitsrelation zu Bezeichnung)
3. Symbol (Bezeichnung und Bezeichnetes wesentlich arbiträr)
- meist keine strikte Trennung: Index/ Ikon oft in Symbol übergehend —> durch symbolische Darstellung von Ikon/ Index, Kontextabhängig
Ferdinand de Saussure (1996)
- Sprache bilaterale (aus 2 Elementen bestehend)
1. Signifikant (sprachlicher Ausdruck)
2. Signifikat (abstrakter sprachlicher Inhalt) - arbiträres (willkürliches) Verhalten
Karl Bühler (1934)
Organonmodell
Sprache ist in der Welt, weil sie sinnvoll ist
- Sprache als Werkzeug:
1. Rückschlüsse auf Denkweisen des Senders (Symptom)
2. Appellgedanke an Empfänger (Signal)
3. Beschreibung der Welt/ Aussage über Welt (Symbol)
Roman Jakobsen (1960)
- 6 Funktionen der Sprache
1. Sprachlicher Code zum Vermitteln von Wissen und Nachrichten
2. Sprachlicher Code zum Knüpfen von Kontakten (Smalltalk
) 3. Sprache um über Sprache klar machen (Missverständnisse klären)
4. Poetische Funktion von Sprache
5. Sender
6. Empfänger
- Sender über sich nach Außen, Adressat auf den etwas einwirkt, dazwischen: sprachliches Zeichen referiert auf Kontext
Was ist Sprache?
- Tiere mit Sprachsystemen, viele Elemente von Sprachlichkeit (Bienen, Nachtigallen, Fledermäuse, Delfine) - Unterschiede zur menschlichen Sprachsystem
Unterschiede: Sprachsystem Mensch und Tier
- Ehrlichkeit, Vergangenheit/ Zukunft, abstrakte/ zeitlich versetzte Reaktionen
2. situativ ungebunden (alles Imaginierbare) - diskrete, zweifache Gliederung (zwei Ausdrucksweise, mit nur einem verschiedenen Element aber verschiedenem Inhalt; Fisch-Tisch,einzelne Elemente)
- Arbitrarität (willkürlich: Inhalt und Ausdrucksweise)
- Produktivität (unendliche Struktur)
Kontroverse: Ist Sprache angeboren?
Noam Chomsky: Universal Grammar (Sprechfähigkeit determiniert) vs.
—> Sprache als Ergebnis allgemeiner kognitiver Fähigkeiten
Kompetenz
Was weiß jemand der Deutsch spricht? (Fähigkeit erworben, unbewusst)
Performanz
konkrete Sprachereignisse
parole
Anwendung, konkretes Sprechereignis
langue
grammatisches System einer Sprache,
sprachliches Inventar einer Einzelsprache (Sprache als System)
langage
Sprechfähigkeit des Menschen
Sprache als Symbolsystem
Charakter von Sprache als symbolisches System aus Symbolen sowie Symbolverbindungen in systematischer Beziehung regelhaft zusammengesetzt —> Regularitäten meint nicht expliziert benennbar, aber verinnerlicht
Kompositionalität
Die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke ergibt sich aus der Bedeutung ihrer Teile und der Art ihrer grammatikalischen Kombination.
Grammatik
System von Regularitäten, nach welchem aus einfachen Einheiten komplexe Einheiten der Sprache gebildet werden.
- Regularität durch Beobachten!
Akzeptabilität
Jede sprachliche Einheit, die von einem kompetenten Sprachnutzer als konform zur eigenen Grammatik eingestuft wird ist akzeptabel (somit grammatisch).
kompetenter Sprachnutzer
lernt Sprache seit frühem Kindesalter, ohne Aphasie
Problem Akzeptabilitätsurteile
- viele kompetente Sprachnutzer–> viele Meinungen (Maß an Unsicherheit)
- für viele Strukturen unproblematisch (Hypothese: Eindeutigkeit ist möglich)
Grammatikalität
Jede von einer Grammatik beschriebene Symbolfolge ist grammatisch bezüglich dieser Grammatik (Rest: ungrammatisch bezüglich dieser Grammatik) —> Abstrahiert vom Sprachnutzer; Grammatik als System: Regularität definiert, wie aus einzelnen Symbolen Strukturen (Symbolfolgen) zusammengesetzt werden
*
Asterisk, meint: Strukturen sind relativ zu einer bestimmten Grammatik ungrammatisch, zusätzliche Informationen bezüglich welcher Grammatik (Standarddeutsch/Theorie)
Ebenen der Grammatik (mit formalen Eigenschaften befassend)
- Phonetik (lautliche Ebene)
- Phonologie (systematische Zusammenhänge, lautliche Regularitäten)
- Morphologie (Aufbau, Formen und Beziehung von Wörtern)
—> zwei Gebiete: Wortbildung (Zusammensetzung), Flexion (Wortformen)
4. Syntax (Zusammenfügen von Wörtern zu Gruppen und Sätzen, Phrasen)
5. Graphematik (codieren von Einheiten durch schriftliche Sprache)
- weitere Ebenen: Semantik (Bedeutungslehre), Pragmatik (Sprachgebrauch)
Kern
- Kern: näher am Systemkern/ Grundwortschatz
- Kernwörter (Substantive) entweder im Nominativ Singular einsilbig oder zweisilbig und auf erster Silbe betont (Trochäus)
- Kernwörter (maskuline Substantive) des Genitivs Singular mit der Endung -s; -es
- Kernwörter (Verben) dritte Person Singular Präsens mit Endung -t
Peripherie
- Peripherie: mehr Silben; andere Betonung
- in Peripherie Endungen auf -n; -en: schwache Substantive (nur etwa 500)
- Modalverben (kann, darf, muss, soll, mag, will), nur diese sechs
Unterschied Kern und Peripherie
Der Kern wird durch Klassen mit einer hohen Typenhäufigkeit (große Klassen, oft einheitliche Bildung) gebildet. Die Peripherie bilden Wörter/ Konstruktionen in Klassen mit geringer Typenhäufigkeit (oft hohe Tokenhäufigkeit)
Token und Typenhäufigkeit
Die Tokenhäufigkeit als Anzahl bestimmter Wörter in Texten. Die Typenhäufigkeit als Anzahl der voneinander verschiedenen Wörter. Die Typenhäufigkeit ist maximal so hoch wie die Tokenhäufigkeit, in der Regel jedoch niedriger.
Lehnwort
aus anderer Sprache übernommen
Erbwort
aus vorhistorischem Wortschatz
Valenz
Verbenwertigkeit, Bindung, Partner
Deskriptive Grammatik
Die wertneutrale Beschreibung von Sprachsystemen
Präskriptive Grammatik (+Problem)
Auch normative Grammatik genannt, will verbindliche Regeln festlegen, die korrekte von inkorrekter Sprache trennen (erwünschte, geforderte Sprache). —> Wer legt diese Regeln/ Gesetze fest? (Autorisierungsproblem)
Regularität
Eine grammatische Regularität innerhalb eines Sprachsystems meint vorhersehbares, gleiches Verhalten von Klassen von Symbolen unter vergleichbaren Bedingungen. ohne: Chaos
Regel
Die grammatische Regel als Beschreibung einer Regularität, die in einem normativen Kontext geäußert wird.
Ansprach an Spracheigenschaft
Abweichung als Zuwiderhandlung
Generalisierung
Eine grammatische Generalisierung ist eine durch Beobachtungen zustande- gekommene Beschreibung einer Regularität.
Feststellung: Vorhanden sein von Eigenschaften, Abweichung als Variation, Schwankung
Grundproblem der Variation
dialektale, individuelle, diastatische, diachronische Variation
-> systematische Lösung: Orientierung an normierter Sprache
Norm als Beschreibung
- Instituten für Sprachnormen der Orthographie, nicht jedoch für Grammatik
- Duden deskriptiv statt normativ, größtenteils als Standart akzeptiert (natürlich, wenig dialektal von vielen Sprechern, neutral, Quasi-Norm durch Empire)
3 wichtige Methoden der Empire
- Experiment
- Befragung (Introspektion)
- Korpusstudie -
Dilemma der einheitlichen Grammatik
- ungenauerer, breiter Grundkonsens (da: viele verschiedene Textsorten) oder feine Unterscheidungen bezüglich des Gültigkeitsbereiches
Arbeitsweise der Sprachwissenschaft
- deskriptiv (nie präskriptiv)
- empirisch, mit diversen Datenquellen:
empirische Arbeitsweisen
- Introspektion (Selbstbeobachtung), 2. Korpora (mündlich, schriftlich),
- Experimente (Psycho-, Neuro-, Verhalten-)
eine Konvention
und/ oder
Und und oder sind Konjunktionen (Forschung über Sprache mit Hilfe von Sprache)
—> kursiv: Objektsprache; Rest: Metasprache (beschreibend)
Zusammenhang von Wortstellung und Kasusmarkierung (strukturell wissenschaftliche Arbeitsweise)
deutsch: Reihenfolge der Worte nicht unbedingt eine Bedeutungsrolle
—> in Englischen gibt es einen Unterschied (Sprachvergleich)
- Kasus (Artikel) im deutschen unterscheidet, sodass kein Bedeutungsunterschied entsteht —> irrelevante Wortstellung —>
keine Kasusmarkierung im Englischen/ Chinesischem
allgemeine Struktursystem erkennen
(vergleichen zweier Aspekte) - anderes Beispiel: auch im Englischen Kasusmarkierung, aber keine Umstellung - Intonation und Kontext helfen neben Kasusmarkierung! - Korrelation mit leichten Unterschieden: Kausalitäten ableiten - literarischer Effekt bei Abwandelung von Gesetzmäßigkeiten/ Regeln —> Aufgabe der Sprachwissenschaft: beschreiben, erklären und allgemeine Struktursysteme durch Vergleiche erkennen (viel Kasusmarkierungen —> größere Wortstellung), strukturell
Anredeformen (soziologisch, sprachwissenschaftliche Arbeitsweise)
- abhängend von Konventionen (Sprachabhängig, Umfeldabhängig, Diskursgemeinschaft)
—> Familienname/ Vorname; Personalpronomen (Sie/ du)
1. Prüfung des Inventars (Auflistung) 2
2. Korrelation feststellen (Pronomen und Nominale Form)
3. Verteilung überlegen (situative, institutionelle Abhängigkeit von Formgebrauch)
- nach grammatischer Analyse: Schnittstellenwissenschaft (wer? warum?), soziologisch
Phonetik
Schnittstelle zwischen Grammatik und physiologischen (Lautbildung, Wahrnehmung) und physikalischen Systemen (Beschaffenheit von Schallwellen)
- Grammatik produziert Einheiten, über Meiden zu Kommunikationspartnern
3 Formen der Medien
- akustisches Medium (Schall formen, Auflösung durch menschliches Gehör)
2. gestisches Medium (vergleichbare Eigenschaften, verschiedener Anspruch) 3. schriftliches Medium! (eigene Regularitäten und grammatische Besonderheiten) Phonetik
Phonetik
Die artikulatorische! Phonetik beschreibt die Bildung der Sprachlaute durch die beteiligten (Sprech-) Organe. Die auditive Phonetik beschreibt wie Sprechlaute wahrgenommen und verarbeitet werden. Die akustische Phonetik beschreibt Sprachlaute hinsichtlich ihrer physikalischen Qualität als Schallwellen.
Notationssysteme
genaues Notieren von Sprachlauten, phonetisches Alphabet für genaue Transkription
Orthographie
Korrespondenz zur Phonetik (Aussprache)
Graphematik
Beziehung der lautlichen Realisierung/ Verschriftlichung
Segmente und Merkmale
- aus Lautstrom isolierte Laute in Abschnitten, die nicht mehr unterteilt werden, zu einem artikulatorischen Vorgang gehörend (eigenständiges Verhalten des Lautes)
- Bezeichnung Segment anstelle von Laut - alle Einheiten über Merkmale/ Werte (Art/ Ort der Artikulation) beschrieben Zusammenfassung 3.1
Definition Segment
Die kleinsten (zeitlich kürzesten) Einheiten in sprachlichen Äußerungen, die ein autonomes Verhalten zeigen.
Anatomie
Zwerchfell, Lunge, Luftröhre
- verschiedene Organe für Produktion von Segmenten
- pulmonaler Luftstrom (Luftstrom aus der Lunge) als Voraussetzung zum Sprechen
Zwerchfell: - muskuläre Membran unterhalb der Lunge, trennt Lunge und Herz von den Organen im Bauchraum - Muskelanstrengung: Senkung des Zwerchfells, Raum überhalb vergrößert—> Unterdruck entsteht, Lunge dehnt sich aus und Luft strömt ein (Einatmen)
- Ausatmen: passiv durch Lösung der Muskelspannung, verkleinert Lungenvolumen —> Überdruck führt zu dem Entweichen der Luft durch 10cm Luftröhre
Anatomie
Kehlkopf und Rachen
Kehlkopf (Larynx): supralaryngal (oberhalb), suplaryngal (unterhalb:Lunge)
- Modifikation, sonst durch Ein-/ Ausatmen: nur Rauschgeräusch
—> beweglich gelagertes System von Knorpeln (vordere: Schildknorpel)
- zwei Stellenknorpel durch Muskelkraft kontrollierbar, daran: Stimmbänder
—> Stimmbänder bilden Stimmlippen+Stellenknorpel=Glottis, oberhalb: Epiglottis
—> auch: Kehlkopfdeckel (schützt Kehlkopf/Atemorgane beim Schlucken:klappt ab)
- Funktion des Kehlkopfes: Produktion des Stimmtones durch Vibration
—> entsteht durch pulmonalen Luftstrom durch Stimmlippen: konstanter Schall durch Spannung (durch Bernoulli-Effekt: Stimmlippen hochfrequent aneinander)
—> Entstehung einer Vibration (stimmhafte Sprachlaute: Brummen/ Summen)
- lockerer Zustand ohne Vibration (h)
Rachen (Pharynx):
- Bereich zwischen Kehlkopf/ Mundbereich
Anatomie
Mundraum Zunge Nase
- differenzierter Mundraum, Großteil der Artikulation von Sprachlauten im Mund - Zunge (Begrenzung nach unten): beweglicher Teil; Großer Teil Bereich Unterkiefer - Zäpfchen: Uvula (Begrenzung nach hinten):Bildung durch Anheben Zungenrücken - Gaumensegel (weicher Gaumen, Velum): weicher, muskulöser Bereich - harter Gaumen (vor Gaumensegel nach Zahndamm) - Zahndamm (Alveolen): Bereich hinter den Schneidezähnen, Teil: Gaumenbereichs - Nasenhöhle: indirekte Rolle (m/n Segmente Luft durch Nasenhöhle abfließend) - Zähne und Lippen —> alle acht Sprechorgane (mehr oder weniger) an Segmentbildung beteiligt
Artikulationsort:
passiver und aktiver Artikulatior
aktiv: bewegend
passiv: still
2 Prinzipien zur Produktion von Sprachlauten
- Behinderung (Obstruktion) des Luftstroms (Zischen, Knallen, Reiben etc.) -> Hindern an verschiedenen Stellen, 2 Artikulationsorgane (Artikulatoren) berühren: Konsonanten
- Veränderung der Resonanz der Mundhöhle durch Formveränderung: Vokale
Artikulatior
Ein Organ, das an der Artikulation beteiligt ist. Der bewegliche aktive Artikulator führt eine Bewegung hin zum unbeweglichen passiven Artikulator aus.
Artikulationsart
Die Artikulationsart eines Segmentes als Art und Weise, auf die der Luftstrom aus der Lunge durch Artikulatoren am Abfließen gehindert wird.
Stimmhaftigkeit (Sonoranten)
Unterscheidung der Artikulationsart nach Stimmtonproduktion
–>Ein Segment ist stimmhaft, wenn zeitgleich zu seiner primären Artikulation ein Stimmton produziert wird
Obstruenten (Geräusch-/ Hindernislaut)
Ein Segment, bei dem der pulmonale Luftstrom durch eine Verengung, die die Artikulatoren herstellen, am freien Abfließen gehindert wird. Es entstehen Geräuschlaute: Knall-/, Knack-/ Reibegeräusch durch Turbulenzen im Luftstrom.
Plosiv
Ein Obstruent, bei dem einer Verschlussphase eine Lösung des Verschlusses folgt und ein Knall-/ oder Knackgeräusch entsteht.
- Unterscheiden nach Stimmhaftigkeit (-haft: d,b,g; -los: t,p,k,Glottisschlag)
Frikativ
Ein Obstruent, bei dem durch Artikulatoren eine starke Verengung im Wege des pulmunalen Luftstromes hergestellt wird (Verwirbelung, Turbulenzen) und ein rauschendes Geräusch entsteht.
- auch: Reibelaut (sch, f, ch stimmlos; w stimmhaft),konstantes Entweichen der Luft
- so lange artikuliert wie Luftstrom anhaltend (kontinuierlicher als Plosive)
- j-Segment: Frikativ oder Approximant
Affrikate
Ein komplexer Obstruent aus einem Plosiv mit folgendem Frikativ: homorgan.
- an derselben Stelle gebildet: ts (z); pf (Affrikat oder zwei Segmente?)
Approximant
Segment, bei dem sich die Artikulatoren stark annähern und der Luftstrom durch die Verengung kontinuierlich abfließt, keine Reibegeräusche/ Turbulenzen entstehen. Beim zentralen Approximanten fließt das Lungenvolumen hauptsächlich durch die Mitte des Mundraumes ab. Beim lateralen Approximanten wird im Mundraum durch die Zunge als aktiver Artikulator ein seitlicher Abfluss erzeugt.
lateral: l
Nasale
Ein Segment, bei dem durch einen vollständigen Verschluss im Mundraum und eine Absenkung des Velums die Luft (ohne Turbulenzen) zum Entweichen durch die Nasenhöhle gezwungen wird. (m,n)
Vokal
Ein Segment, bei dem der pulmonale Luftstrom ungehindert abfließen kann und bei dem keine geräuschhaften Klangteile entstehen. Der Klang eines Vokals wird durch die spezifische Formung des Resonanzraumes (im Mund) erzeugt.
(a,e,i,o,u,ä,ö,ü)
- Resonanz: Körper von Form und Material: Klangveränderung
- abhängig von Positionierung der Zunge/ Lippen (Artikulatoren)
—> veränderte Form des Mundraumes führen zu unterschiedlichem Klang
Sonoranten
Nasale, Approximant, Vokale (silbisch)
Obstruenten
Plosiv, Frikativ, Affrikat
Überklassen für Artikulationsarten
Sonoranten und Obstruenten
Sonoraten (Klanglaute) sind nicht-geräuschhafte Segmente, bei denen der pulmonale Luftstrom ohne Bildung von Turbulenzen durch den Mund abfließen oder die Nase abfließen kann (typischerweise stimmhaft). Alle anderen Segmente gelten als geräuschhaft und werden Obstruenten (Geräuschlaute) genannt.
Oberklassen für Artikulationsarten
Konsonanten
Alle Obstruenten, Approximanten und Nasale. Es sind die Segmente, die typischerweise nicht silbisch sind (alleine keine Silbe bilden können).
Artikulationsort
Der Artikulationsort eines Segmentes ist der Punkt der größten Annäherung zwischen zwei Artikulatoren.
Das IPA Alphabet
- übliches phonetisches Alphabet: International Phonetik Association (latein) - Schreibung: primäre Artikulation durch Buchstabensymbole; Zusatzzeichen (Diakritika): vor/über/unter/neben Zeichen, Informationen: Artikulation - Anspruch: man schreibt wie man spricht; Transkription in eckige Klammern - enge (jedes Detail) und weite/ lockere Transkription (wichtige Merkmale)
Laryngale
- Segmentbildung im Bereich des Kehlkopfes:
1. stimmloser laryngaler Frikativ [h], Segment am Anfang
2. stimmloser laryngaler Plosiv [ʔ], Knacklaut im Kehlkopf, Glottisverschluss —> Stimmlippen als aktive Artikulatoren bilden Verschluss, der gelöst wird - vor jedem vokalisch anlautenden Wort/ vokalisch anlautenden betonten Silbe
Uvulare
- Zäpfchen: Bildung stimmloser [χ]ach stimmhafter[ʁ] uvulare Frikativ
- stimmlos:
ch, nur nach Vokalen, stimmlos: r im Silbenlaut (nur manche); Rache
Velare
- Velum/ Gaumensiegel: mehrere Artikulationssorten - stimmloser und stimmhafter Plosiv, sowie ein Nasal
- k,g,ng (phonetisch ein Laut) Segmente im hinteren Mundbereich gebildet: [k][ɡ][ŋ]
Palatale
harter Gaumen:
j-Segment:palataler stimmhafter Frikativ [ʝ],
ich-Laut: palataler stimmloser Frikativ[ç]
Palatoalveolare und Alveolare
Zahndamm (Zungenspitze als aktiver Artikulator) - l-Segmente: alveolare laterale Appraximant [l] - sch-Segmente: [ʃ] Frikativ - stimmhafter palatoalveolarer Frikativ: [ʒ] (meist französische Lehnwörter):peripher - alveolarer stimmloser Plosiv [t], alveolarem stimmhafter Plosiv [d], alveolarer Nasal [n], alveolarer stimmhafter Frikativ [z], alveolarer stimmloser Frikativ [s]
Labiodentale und Bilabiale
Lippen:
- stimmloser bilabialer Plosiv [p], stimmhafter bilabialer Plosiv [b]
- stimmloser labidodentaler Frikativ [f], stimmhafter labidodentaler Frikativ [v] (w)
Affrikaten
- zwei Phasen: plosive Phase, frikative Phase (verbindener Bogen: Ligatur)
- stimmlose palatoalveolare Affrikate: [t͡ʃ] (tsch) - stimmlose alveolare Affrikate [t͡s] (z) - stimmlose labiale Affrikate[p͡f] (pf) -> Homoganität eigentlich nicht erfüllt: p bilabial, f labiodental - Lehnwörtern stimmhafte palatoalveolare Affrikate [d͡ʒ] (dsch)
Vokale und Diphthonge
- Unterteilung in
1.Höhe und 2. Lage von Zunge, 3. Rundung des Mundes und 4. Länge - kein Artikulationsort
Diphthong: 2 Vokale -> 1 Segment mit Ligatur
Vokalrundung
Im Deutschen existiert für alle (halb-)vorderen Vokale jeweils eine ungerundete Variante ([i], [ɪ], [e], [ɛ]) und eine gerundete Variante mit ansonsten gleichen Merkmalen ([y], [ʏ], [ø], [œ]). Alle (halb-)hinteren Vokale ([ʊ], [u], [o], [ɔ]) sind immer gerundet. Alle zentralen Vokale sind immer ungerundet ([ə], [ɐ], [a])
Phonetische Merkmale
- Art
- Konsonanten: Obstruent?
Vokale: - Höhe
- Lage
- Länge (betont)
- Rundung
Konsonanten - Ort
- Stimmhaftigkeit
Auslautverhärtung
- g,d,b abhängig von Silbenposition nicht stimmhafte Plosive [ɡ], [d] und [b] - Ende einer Silbe: stimmlosen Plosiven [k], [t] und [p], Anfang einer Silbe stimmhaft
Silbische Nasale und Approximanten
- Silben auf Schwa und folgenden Nasal oder Approximant enden (also [ən], [əm] oder [əl]) mit silbischen Nasal oder silbischen Approximanten realisiert - Schwa nicht ausgesprochen, Nasal bzw. Approximant gedehnt; mit vorangehenden Konsonanten eine Silbe bildend (durch [ˌ] unter dem Nasal bzw. Approximant angezeigt) - Nasal [n] silbisch, an vorangehendes [b] oder [p] in Artikulationsort zu [m]; ebenso an [ɡ] oder [k] zu [ŋ]: Assimilation
Orthographisches n
- Nasal [n] passt sich in Artikulationsort im Wort an Plosive ([k] und [ɡ] primär) an - Unterschiede: angepasste (ng,m) unangepasste Form (n)
Orthographisches r
- verschiedene Segmente (nicht nur Konsonanten) - Anfang einer Silbe und nach einem Konsonanten am Silbenanfang ist r —> stimmhafer uvularer Frikativ: [ʁ] - Ende einer Silbe kommt je nach Vokal vor r (unbetonte Silbe nach Schwa verschmelzen Schwa und r zu einem tiefen Zentralvokal [ɐ])
- Verbund mit anderen Vokalen: sekundäre Diphthonge, nach a und allen Kurzvokalen: r als [ə]: Diphthong:
- nach allen Langvokalen: r als [ɐ] in sekundärem Diphthong - sekundären Diphthonge mit [ə] /velarer Approximant [ɰ] oder: schwacher stimmhafer uvularer Frikativ [ʁ] beschrieben) -> einheitliche Darstellung: r-Segment nach kurzen und langen Vokalen zum Vokal
distinktiv
bedeutungsunterscheidend
allophon
Variation macht keinen Unterschied
Auslautverhärtung
Neutralisierung
Artikulationsmodus
Art und Weise, wie der Luftstrom gehindert wird
Unterschied Laut und Zeichen
Laut: (p), orthographisches Zeichen pe
Beschreibung Konsonanten
- Stimmhaftigkeit (+,-)
(Sonorant, Obstruent) - Ort der Artikulation (Laryngal, uvular, velar, palatal, alveolar, palatoalveolar, labiodental, bilabial)
- Art der Artikulation (frikativ, plosiv, affrikat, nasal, approximant)
Beschreibung Vokal
- Rundung (+,-)
- Höhe
- Lage
- Länge
lange Vokale
[a]-a [i]-i [e]-e [o]-o [u]-u [e]-ä, [ø]-ö, [y]-ü
kurze Vokale
[ɪ]-i, [ɛ]-e, [ɔ]-o, [ʊ]-u [ɛ]-ä, [œ]-ö, [ʏ]-ü
Schwa
—> Reduktionsvokale, zentral, mittig, ungerundet, kurz gebildet (aSchwa tiefer)
e Schwa [ə]: undeutliches e: Ente
aSchwa: [ɐ] undeutlicher er: Lehrer
Vokaltrapez
Was liegt wo?
Diphthonge
5 Schreib-/ 3 Sprechdiphthonge mit Variationen:
ei, au, eu: ae, au, eu
Vokale und Konsonanten
Vokale: silbisch, oral-offen, Luft durch Mund
Konsonanten: nur als Sonoranten silbisch, Hindernis/ Geräuschlaute
sekundärer Diphthong
Konsonant wird vokalisiert (Reduktionsvokal)
<>, ()
(Eckig!: lautliche Ebene)
Assimilation
Angleichungsprozess: holn