BiodidaktikWiSe17/18/SoSe18 Flashcards
Definition Didaktik
Theorie des Lehrens, Unterrichten und Lernens
Was? Wozu? Wozu? des Lernens und Lehrens
Definition Methodik
Wie? des Unterrichts und Lernens
Definition Biodidaktik
Lehr-, Lern- und Entscheidungsprozessen, die bei der Vermittlung (“Nahebringen”, “In-Beziehung-Bringen”) biologischer Wissensbestände und Arbeitsweisen ablaufen
Aufgabe Biodidaktik
Metadisziplin, Vermittlung als Ziel (ungleich zu Anwenden von Fachwissen)
Vermittlung
- Lernenden Wissen vermitteln (Teil der Biologie)
- Biologisches Wissen in Beziehung zu Vorwissen, Anschauung und Werthaltung der Lernenden zu bringen (Teil der Pädagogik und Psychologie)
Beziehungsnetz nach Schäfer/ Fragegruppen für die Planung von Unterricht!
- Wozu? Zielfrage
- Wer? Adressatenfrage
- Was? Stofffrage
- Wie? Methodenfrage
- Womit? Medienfrage
- Wann/wie lange? Zeitfrage
- Wo? Milieufrage
- Wer? Personalfrage
- Welche Kontrollen? Evaluationsfrage
Kriterienkataloge
- Schulpädagogik: Meyer (10 Merkmale guten Unterrichts)
- Entwicklungspsychologie: Helmke (10 Merkmale guten Unterrichts)
- Fachdidaktik Biologie: Krüger/ Meyfarth (12 Merkmale guten Biologieunterrichts)
- Meta Analyse: Hattie (Analyse einer Vielfalt von Unterrichtsmerkmalen)
Heyer 10 Merkmale guten Unterrichts
- klare Strukturierung
- hoher Anteil echter Lernzeit
- lernförderliches Klima
- inhaltliche Klarheit
- sinnstiftendes Kommunizieren
- Methodenvielfalt
- individuelles Fördern
- intelligentes Üben
- transparente Leistungserwartungen
- vorbereitete Lernumgebung
Helmke 10 Merkmale guten Unterrichts
Studienbelge
- effiziente Klassenführung
- lernförderliches Unterrichtsklima
- vielfältige Motivierung
- Klarheit und Verständlichkeit
- Wirkungs- und Kompetenzorientierung
- Schülerorientierung
- Förderung selbstgesteuertes Lernen
- Variationen von Methoden und Sozialformen
- intelligentes Üben
- Individualisierung
Professionswissen
Profession: stetig verbessernd, nicht ausgelernt
Fachwissen: Komplexität überblicken, verstehen und kompakt machen können
Fachdidaktik: intermediär: Vermittlung von Fachwissen
Pädagogisches Wissen: auf SuS, Voraussetzungen und Umfeld eingehen
Definition Kompetenz (Weinert 2001)!
Kompetenzen sind die bei Individuen verfügbaren oder von ihnen erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können
Kompetenz!
Output im Fokus, was KÖNNEN SuS wissen?: mittel-langer Zeitbedarf
Unterrichtsziel!
Input im Fokus, was sollen SuS lernen? (WISSEN), kurzer Zeitaufwand
kompetenzorientierte Lehrpläne!
Performanz (Ebene der aktuellen Realisierung sprachlicher Einheiten in Raum und Zeit) der SuS, Wandel zu Output
Scientific literacy (PISA)
naturwissenschaftliche Grundbildung als Grundlage der Wissensanwendung, naturwissenschaftlichen Fragen zu erkennen, aus Belegen schlusszufolgern, entscheiden
–> die Welt betreffend, Mensch, Veränderung
PISA Ebenen
- naturwissenschaftliches Konzept (Ökosystem)
- naturwissenschaftlicher Prozess (Vorgehen)
- Situation und Anwendungsbereiche (Umwelt)
KMK (Kultusministerkonferenz) 2005
naturwissenschaftliche Bildung ermöglicht Individuen eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation/ Meinungsbildung bezüglich technischer Entwicklung/ Forschung (wesentlicher Bestandteil der Allgemeinbildung)
Kompetenzen der Naturwissenschaft! 5-6
- Mit Fachwissen umgehen (Konzept der Wechselwirkungen, System-Konzept
- Erkenntnisse gewinnen (Beobachten, Vergleichen, Ordnen, naturwissenschaftliche Unter- suchungen, mit Modellen umgehen, Elemente der Mathematik anwenden)
- Kommunizieren (Informationen erschließen, weitergeben, über Fachsprache nachdenken)
- Bewerten (Handlungsoptionen diskutieren, auswählen, Handlungen reflektieren, Werte und Normen reflektieren)
Kompetenzen Naturwissenschaft 7-10
- Mit Fachwissen umgehen
(Entwicklungs-, Struktur und Funktions- und System-Konzept) - Erkenntnisse gewinnen
(Beobachten, Vergleichen, Ordnen, naturwissenschaftlichen Untersuchungen, mit Modellen umgehen) - Kommunizieren
(Informationen erschließen, weitergeben, Argumentieren, über Fachsprache nachdenken) - Bewertung
(Handlungsoptionen diskutieren und auswählen, Handlungen reflektieren, Werte und Normen reflektieren)
Kompetenzbereich Fachwissen Basiskonzepte Sek 1
- Basiskonzepte Entwicklung
Reproduktion, Geschichte und Verwandtschaft, Variabilität und Angepasstheit - Struktur und Funktion
Kompartimentierung, Steuerung und Regelung, Kommunikation und Information - System
Struktur und Funktion, Stoff- und Energieumwandlung
Kompetenzbereiche in den EPA (Einheitliche Prüfungsanforderungen)
- Kompetenzbereich Fachkenntnisse
Anwendung von Kenntnissen, nicht bloße Kenntnis von Fakten, Wissen anlassbezogen reaktivieren und bei eigenständig strukturierten Darstellungen und Erklärungen anwenden - Kompetenzbereich Methoden
Methoden kennen, mit deren Hilfe biologische Systeme analysiert und deren Eigenschaften beschrieben und erklärt werden - Kompetenzbereich Kommunikation
in unterschiedlichen Kommunikationssituationen biologische Phänomene und Sachverhalte sowie naturwissenschaftliche Ergebnisse und Erkenntnisse angemessen darstellen und diskutieren - Kompetenzbereich Reflexion
biologische Ergebnisse und Erkenntnisse in fachübergreifende Zusammenhänge stellen, allgemeine Phänomene und Sachverhalte vor einem biologischen Hintergrund analysieren und bewerten, Anwendungsmöglichkeiten biologischer Kenntnisse in Bereichen wie Gesundheit, Ernährung, Biotechnik, Reproduktionsbiologie, Medizin und Umwelt reflektieren und diskutieren, Handeln des Menschen und die damit verbundenen Auswirkungen vor dem Hintergrund eines biologisch reflektierten Menschenbildes betrachten und bewerten
Basiskonzepte Sek. 2
- Struktur und Funktion - Reproduktion - Kompartimentierung - Steuerung und Regelung - Stoff-/ und Energieumwandlung - Information und Kommunikation - Variabilität und Angepasstheit - Geschichte der Verwandtschaft
Basiskonzepte Vergleich Sek 1 und 2!
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Gliederung nach Zielebenen!
Leitziele: Funktions-/Globalziel
- gesellschaftsfähiger gebildeter Mensch, verantwortungsbewusst, naturwissenschaftlich
Richtziele: breites Lerngebiet
Grobziele: Teilthemen
Feinziele: einzelne Lernschritte
Wozu Kompetenzen/ Ziele formulieren?
- Systemstabilisierende Funktion (Politische Bildungsziele)
• Vereinheitlichende Funktion (Föderalismus)
• Wahrung von Kontinuität (Lehrplan, Stoffverteilungsplan, Wochenbuch)
• Orientierungsfunktion (z.B. Schuljahresarbeitsplan)
• Bildungsstandards wahren
• Funktion der Transparenz (Strukturen, Ziele, Inhalte und Maßstäbe für die Lernenden und die Erziehungsberechtigten)
• Legitimationsfunktion (Lehrkräfte)
• Kontrollfunktion (Eltern)
• Innovative Funktion (z.B. durch Methodenvorschläge)
Operationalisierung
ableiten – analysieren – angeben – auswerten – begründen –beschreiben – beurteilen – bewerten – darstellen – deuten –diskutieren – erklären – erläutern – ermitteln – erörtern –Hypothese aufstellen – Hypothese entwickeln – interpretieren –nennen – protokollieren – prüfen – skizzieren – Stellung nehmen –überprüfen – untersuchen – vergleichen – zeichnen –zusammenfassen
Lernen Dimensionen
Kopf kognitiv, Herz affektiv, Hand psychomotorisch
kognitive Dimension
Wiedergeben, Verstehen, Anwenden, Analysieren, Bewerten, Erstellen
affektive Dimension
Aufmerksam sein/ Beachten, Reagieren, Bewerten, Organisieren, Weltstruktur Charakterisieren
psychosomatische Dimension
Imitation, Manipulation, Präzision, Handlungsgliederung, Naturalisierung
Klausuren konzipieren
- 40% Sachverhalte, Methoden, Fertigkeiten reproduzieren:Bereich 1: Reproduktion
-50% Sachverhalte, Methoden in neuen Zusammenhang:Bereich 2: Reorganisation - 10% Sachverhalte neu erarbeiten und reflektieren: Bereich 3: Transfer
- wichtig um Interesse aufrecht zu erhalten: Evolution und Humanbiologie!
Entwicklung und Planung einer Unterrichtsstunde
Entwicklung und Planung einer Unterrichtsstunde: 1. Kompetenzbereich festlegen 2. Standard aus RLP (Rahmenlehrplan) 3. Stand der Kompetenzentwicklung 4. Konkretisierter Standard der Unterrichtsstunde
- Konkretisierter Standard der Unterrichtsstunde
- Formulierung konkreter Standards:
4.1. Operator (was soll erreicht werden?)
—>beobachtbare Handlung beschreiben
4.2. Bedingung (womit soll es erreicht werden?)
—>Hilfsmittel/ Sozialform angeben
4.3. Indikator (wie soll es erreicht werden?)
—>wann gilt der Standard als erfüllt? Woran erkennt man, dass der Standard erfüllt/ das Ziel erreicht werde?; Formulierung mit „indem“
Lernzielorientierung: Anatomie eines Feinziels
—> Feinziele enthalten möglichst eindeutige und präzise Angaben darüber, was im Unterricht gelernt werden soll
- Kritik: Problem (Fokus oft auf Feinzielen), Kritikpunkt (kognitive Verkürzung, unflexibel, Ausblenden des Lernprozesses: Behaviorismus)
Kompetenzen des Biologieunterrichtes (4 fachspezifische Kompetenzen)
- Fachwissen
- Erkenntnisgewinn
- Kommunikation
- Bewertung
- -> naturwissenschaftliche Handlungskompetenz
Konsequenzen für die Unterrichtsplanung
- Bildungsstandards definieren zu erwerbende Kompetenzen (distale Kompetenz): Unterrichtsplanung verläuft „rückwärts“ -in konkreter Unterrichtssituation
- angebahnte Kompetenz (proximale Kompetenz) müssen zum Erreichen der distalen Kompetenzen beitragen
- genaue Vorstellung, wie sich eine Kompetenz kumulativ aufbauen lässt nötig
Paradigmenwechsel
Lernergebnisfestlegung: Output
EPA: fachübergreifend: Methodik, Sozial, Selbstkompetenz
Unterrichtsentwurf
Kompetenzbereich, Standard aus dem RLP, Stand der Kompetenzentwicklung, Konkretisierter Standard der
Unterrichtsstunde
Einflussfaktoren auf Unterrichtsqualität
Lehrperson, Unterrichtsgestaltung, Lerner, Umfeld
Schema zur Unterrichtsplanung
—> erste Überlegungen (Ideen, RLP, Schulabhängig)—> Zielfindung (Lehrpläne, Kompetenzen)—> Schulische Voraussetzungen berücksichtigen (Größe, Zeit etc.)
——> didaktische Rekonstruktion
didaktische Rekonstruktion
- Lernperspektiven berücksichtigen
- fachliche Grundlagen klären
- didaktische Strukturierung
Kognitivistische Position zum Lehren und Lernen
Vermittlung als Instruktion, Kopflastig
Lehrer aktiv, Lernender repetitiv, passiv
–> Gestaltung gegenstandszentrierten Lernens
Konstruktivistische Position zum Lernen und Lehren
Lernparadigma: nur jeder kann für sich selbst lernen, nur Angebote, Anreize geben, Lernprozess bei SuS, Lernende aktiv, Lehrender Beobachter, sozial
, konstruktivistisch, Lernen konstruktiv situativ aktiv; Lehrend reaktiv
–> Gestaltung situiert Lernumgebung
heutige Sicht
Mischung; Selbststeuerung und instruiert
- situierte Geschichten (Bezugsnähe)
–> kognitivistisch: gegenstandszentriert Instruktion
–> konstruktivistisch: situativ konstruktivistisch
…> integrierte Position: problemorientierte Lernumgebung; Förderung: Selbststeuerung, Kooperation bzgl. Lernen
Struktur eines Unterrichtsentwurfes
- Formalia
- Thema der Stunde
- Perspektive der Lernenden (Vorstellungen, Einstellungen, Voraussetzungen)
- Kompetenzen
- Stellung der Stunde im Zusammenhang mit der Unterrichtseinheit
- Sachstrukturanalyse (concept-map, Quellenangabe) - Didaktische/methodische Überlegungen (Quellenangabe, warum was wie?)
- Kompetenzförderung (Kompetenzbereich, konkretisierte Standards: zwei, RLP) - Tabellarischer Verlaufsplan - Literatur und Anhang
Verlaufsplan Didaktik der Biologie
Tabelle mit konkreter Zeit: Tabelle geplante Schüler-/ Lehrerverhalten, sozial Form, Medien
Big Ten, 10 Merkmale guten Unterrichts
Meyer, Helmke: Unterschiede und viele Gemeinsamkeiten
Methoden: methodisches Handeln in fünf Dimensionen
Zieldimension: Lehrziele des Lehrers; Handlungsziele der Schüler
Sozialdimension: räumlich-organisatorisch, sozial-kommunikativ,moralisch-personal
Zeitdimension:Methodischer Gang (Unterrichtsschritt), Prozessstruktur: Unterricht
Inhaltsdimension: Wechselwirkung von Inhalt und Methode
Handlungsdimension: Interaktion von Lehrer und Schüler, Handlungsprodukte von Kopf- und Handarbeit
Ebenen methodischen Handelns
- Methodische Großformen
- Sozialformen
- Unterrichtsschritte
- Handlungsmuster
- Handlungssituationen
- Sozialformen
—> regeln die Beziehungsstruktur des Unterrichts: 1. Frontalunterricht, 2. Gruppenarbeit, 3. Partnerarbeit oder 4. Einzelarbeit (vgl. Sozialdimension) - Stationsarbeit (Regeln zur Stationsarbeit): durchdenken
- Unterrichtsschritte
Methodischer Gang: Abschnitt, Stufe oder Phase des Unterrichts
- Äußere Seite: Zeit,
- innere Seite: Folgerichtigkeit der Prozessstruktur des Unterrichts (Zeitdimension: Methodischer Gang, Prozessstruktur des Unterrichts, Inhaltsdimension: Wechselwirkung von Inhalt und Methode)
- Handlungsmuster
Handlungsmuster als historisch gewachsene, verinnerlichte und zielgerichtete Formen der Aneignung von Wirklichkeit (vgl. Handlungsdimension: Interaktion von Lehrer und Schüler, Handlungsprodukte von Kopf- und Handarbeit)
Handlungsmuster Beispiele
Lehrervortrag, Schülerreferat, gelenktes Unterrichtsgespräch, Tafeltexterarbeitung, Diktat, Rollenspiel, Experimentieren, Mikroskopieren, Textarbeit, Arbeit mit Arbeitsblättern, Lernspiel, Stillarbeit
(—> Struktur, ritualisiert)
Handlungssituation Beispiele
Loben, Impulse geben, schimpfen, lächeln, loben, melden, dran nehmen
Unterrichtsplan !
1. Zeit/ Phase 2. geplantes Verhalten des Lehrers 3. erwartetes Verhalten der SuS 4. Sozialform 5. Medien
Zeit/ Phase
- konkrete Zeiten von bis (um Flexibilität unkompliziert zu gestalten)
- Phasen:
1. Einstieg
2. Erarbeitung/ Erkenntnisgewinnung
3. Auswertung
4. Ergebnissicherung
5. /0. Wiederholung
geplantes Lehrerverhalten
- was tut der Lehrer?
- Arbeitsaufträge geben, Gesprächsführung (aktiv/ passiv), schrittweises Vorgehen
- Überleitung/ wichtige Punkte, zentrale Impulse/ Gelenkstellen ausformulieren
erwartetes SuS Verhalten
- was sollen die SuS tun?
- Aufträge, Verhalten - Alternativen überlegen, an Niveau der SuS anpassen
Sozialform
- Klasse kennen für Anwendung verschiedener Spezialformen je nach Anspruch
- GA, PA, EA, LV, SV etc.
Medien
- an Raum und SuS anpassen, keine Medienflut
- Tafel, PPP, Flipcharts, Whiteboard, Folien etc.